| | HIGH END 2005 - Der Messebericht | | |
Positive Stimmung in der Branche 2004 war die Feuertaufe, dieses Jahr hat sich die HIGH END quasi neu etabliert. Während die Ausstellungsfläche 2004 mit 8.700 m² netto dem alteingesessenen Messehotel Kempinski bei Frankfurt entsprach, vermarktete Veranstalter High End Society dieses Jahr einiges mehr an Fläche. | | Brutto standen der in etwa gleich gebliebenen Ausstellerzahl (ein Aussteller mehr) durch Erweiterung auf die Halle 2 insgesamt 13.500 m² zur Verfügung. Somit hat sich in erster Linie die im Vorjahr noch beengte Hallenpräsentation deutlich gebessert. Ebenfalls gelöst wurde die 2004 häufiger als Kritikpunkt angeführte Vorführsituation in den Hallen: Statt der akustisch problematischen Mini-Blechcontainer wurden nun akustisch und messtechnisch optimierte und somit ernstzunehmende Vorführkabinen eingesetzt, die sogar eine hochwertige Heimkinopräsentation ermöglichten.
| | Die Stimmung auf der HIGH END war dieses Jahr entsprechend gut: Zufriedene und entspannte Gesichter überall sowie eine deutlich bessere Fachbesucherresonanz. 1.800 akkreditierte Fachbesucher sind angesichts der sehr spezialisierten Branche eine akzeptable Hausnummer, mitgezählt wurden allerdings die zahlreichen Fachbesucher aus dem angrenzenden Ausland - die HIGH END hat mit dem Messeplatz München die Chance, international zu werden.
| | Doch nun zur Messe selbst: Schon am Fachbesuchertag, am Donnerstag den 05.05.2005 waren die Gänge subjektiv im Vergleich zum Vorjahr voll und an den publikumsoffenen Tagen war erst recht ein deutlicher Besucherzuwachs spürbar.
| In unserer Foto-Galerie für Messen finden Sie in über 250 Fotos Messe-Eindrücke! | | | Keine Messe ohne Sensationen und Weltneuheiten. Auch dieses Jahr war es wieder ein Messtechniker, der mit solider Grundlangenforschung ein völlig neues Verstärkerkonzept bot: Überraschte letztes Jahr auf der HIGH END Newcomer Ralf Ballman unter dem Markennamen Behold mit modernster Digitaltechnik im Verstärkerbereich, so überraschte dieses Jahr Frank Blöhbaum unter dem altbekannten Markennamen Thorens mit optimierter Analogtechnik und stellte einen Transistorverstärker mit Treiberröhren vor, der Tridoenklang mit höchster Ausgangsleistung kombiniert und dabei völlig symmetrische Ausgangsstufen bietet, der nur ein gleiches Ausgangstransitorpärchen pro Kanal einsetzt und der alle Arbeitspunkte vollautomatisch ein- und nachstellt - inklusive einer Softstartfunktion für die Röhren. Ein passender Thorens-Vorverstärker sowie ein Phono-Vorverstärker (letzterer allerdings nicht vom gleichen Entwickler) wurden ebenfalls vorgestellt. Leider liegt der Preis in mit dem Vorjahresprimus vergleichbaren Regionen, beide Ketten überschreiten 10.000 Euro deutlich - es ist ja nur legitim, sich Aufwand und technische Innovationen entlohnen zu lassen. Interessant ist im übrigen auch, dass in beiden Fällen Isophon als Mitaussteller fungierte; Frank Blöhbaum nahm also auch in dieser Beziehung den Platz von Ralf Behold ein. Noch eine Parallele: Beide Entwickler verfügen nicht nur über solides Grundlagenwissen, beide hatten überdies zuvor beruflich nichts mit HiFi im Sinn - ein ernsthaft betriebenes Hobby ist als treibende Innovationskraft also nicht zu unterschätzen. Behold Thorens Isophon
| | Die Höhepunkte bei MRVAudio waren die Mehrkanal Vorführung mit dem EmmLabs Frontend CDSD und DAC6e, der neuen 6-Kanalvorstufe EC 4.9 von Electrocompaniet und zwei neuen 3-Kanal Endstufen AW3x120 aus dem gleichen Haus. Als Lautsprecher verwendeten wurden 3 Stück Vivid B-1 für die Frontkanäle und den Center sowie ein Paar Vivid K-1 für den Rearbereich.
Das besondere an der Electrocompaniet Kombination ist, dass bei reinem Stereobetrieb z.B. durch den EMC-1Up CD-Player die Vorstufe EC 4.9 jede der 3-Kanal Endstufen in einen Leistungsstarken Monoblock mit 400W brückt und somit für den Stereohörer auch eine klangliche Verbesserung bietet. Hier wird der Gedanke der Verbindung von hochwertiger 2-Kanaltechnik mit bester 6-Kanaltechnik perfekt gelöst ! DENSEN zeigte auf der High-End neben den Referenz Geräten B-250(Vorstufe) und B-330 (Stereoendverstärker) auch gleich drei neue Stereoendverstärker in der Preisklasse von 1100,- EUR (B-305) , 1600,- EUR (B-310) und 2400,- EUR (B-320). Im Gegensatz zu früher unterscheiden sich diese Endstufen auch in der Leistung : 60 W, 80 W und 100W leisten die drei Endstufen pro Kanal. MRVAudio | | Auch sonst war die diesjährige HIGH END für einige Überraschungen gut. Opera Audio zeigte völlig unerwartet einen Colani-Designlautsprecher, der die Handschrift des Meisters kaum verleugnen kann. Mitaussteller Backes & Müller überzeugte derweil mit einem mannshohen "Punktstrahler" mit Zylinderwellenhorn und sechs Tiefmitteltönern pro Seite - jenseits der 100.000 Euro Grenze (immerhin pro Paar). Selten so gut Musik gehört, aber das sollte ja in dieser Preisklasse Pflicht sein (ist es aber nicht). Opera Audio Backes & Müller
| | In diesen Preisklassen entbehret auch die Aussage von in-akustik Geschäftsführer Dieter Amann zu seinen neuen Aktivkabeln nicht jeder Grundlage: "Die kosten fast nichts..." im Vergleich zu hochwertigem Equipment. Hilfe, für 2.000 bis 3.000 Euro das Kabel muss unsereins halbe Romane statt nur Artikel schreiben. Egal, die Technik macht Sinn: Ein Lautsprecherkabel, bei dem zur aktiven Linearisierung NICHT in den Signalweg eingegriffen wird, hat nicht jeder. Wie das funktioniert? Beinahe ganz einfach, indem die magnetische Induktion mit parallel verlegten und aktiv angesteuerten Leitern kompensiert wird. Da mutet das neue aktive NF-Kabel mit Röhren zur Linearisierung schon fast normal an, das Ergebnis soll es nicht sein, hineinhören könnte sich also lohnen. in-akustik |
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