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Herstellung der Schallplatte zurück blätternvorwärts blättern
 
  1. Aufnahme
  2. Am Anfang steht die Aufnahme. Dabei werden die vom Mikrofon eingefangenen Schallwellen in elektrische Schwingungen umgewandelt und auf Datenträger (Magnetband, DAT, PCM) gespeichert.

  3. Überspielung

    Der Datenträger, der die bearbeitete, für die Überspielung vorbereitete Aufnahme enthält, wird auf eine "Lackfolien-Schneidapparatur" mit der entsprechenden Drehzahl

    33 UpM für Langspielplatten, oder 45 UpM für Single-Platten überspielt. Die elektromagnetischen Schneiddose mit Schneidstichel graviert die Sprache oder Musik als Schallrille in die Folienoberfläche ein.

  4. Galvanik

    Die Lackfolie stellt das Original dar. In einem galvanischen Prozeß wird zunächst von der Lackfolie ein metallisches Abbild hergestellt. Dazu muß die Folienoberfläche elektrisch leitend gemacht werden;

    Sie wird deshalb mit einer dünnen Silberschicht versehen. Die versilberte Folie wird als Kathode in ein galvanoplastisches Nickelbad gebracht. Als Anode dient Nickel. Läßt man Strom durch die Lösung fließen, so schlägt sich das metallische Nickel auf der versilberten Folienoberfläche nieder.

    Nach erreichen der gewünschten Schichtdicke nimmt man die Folie mit der aufgewachsenen Nickelschicht heraus und trennt beides voneinander.

    Das so erhaltene erste Galvano, auch "Vater" genannt, ist ein Negativ, d.h. Anstelle der Rillen enthält es entsprechende Dämme. Würde man dieses Galvano in eine Presse einspannen, so könnte man bereits Schallplatten damit herstellen.

    Man tut das nicht, weil der aufwendige Überspielvorgang wiederholt werden müsste, um ein neues Galvano herzustellen. In der Praxis wird deshalb zunächst auf dem gleichen galvanischen Wege von dem "Vater" ein zweites Galvano, die sog. "Mutter", gezogen. Diese ist ein Positiv; sie weist Schallrillen auf und kann demnach zur Kontrolle auch abgespielt werden.

    In einem weiteren galvanischen Prozeß entsteht dann das dritte Galvano, auch "Sohn" genannt, das die eigentliche Preßmatritze darstellt. Fallen jetzt Matritzen aus, so lassen sich weitere "Söhne" von der "Mutter" und weitere "Mütter" vom "Vater" herstellen.

  5. Herstellen des Rohstoffes, aus dem die Schallplatten bestehen.

    Die heutigen modernen Schallplatten bestehen im wesentlichen aus PVC/PVA-Copolymer, d.H. aus einem Mischpolymerisat aus Polyvinylchlorid und Polyvinylazetat. Es ist ein weißes Pulver, das durch Zusatz von Farbstoffen schwarz oder anderen Farben eingefärbt und mit weiteren Zusätzen (Stabilisatoren, Gleitmitteln u.a.) in Spezialmischeinrichtungen homogenisiert wird.

  6. Pressen von Schallplatten

    In der Presserei wird das Pulver in einem Compounder erwärmt und dosiert in Form eines "Kuchens" zusammen mit den Etiketten von der Presserin in eine geöffnete Form eingelegt. Bei neueren Verfahren werden keine Papieretiketten verwand. Die Informationen (Schriftzeichen auf ein- oder mehrfarbigen Flächen) werden in einem späteren Arbeitsgang direkt auf die Schallplatten gedruckt.

    In der Form befinden sich oben und unten je eine Matritze. Die Form selbst ist von Kanälen durchzogen, durch die von Ventilen gesteuert zunächst heißer Dampf und nach einer bestimmten Zeit Kühlwasser strömt.

    Sobald die Form geschlossen ist, wird das Material unter hohem Druck zu einer Schallplatte ausgepresst.

    Der ganze Zyklus läuft automatisch ab und dauert etwa

    ½ Minute. Die fertige Schallplatte enthält noch den Quetschrand, der abgeschnitten werden muß. Es folgt eine Sichtkontrolle und das Eintaschen in die Innentasche. Die akustische Prüfung der Schallplatte wird von elektronischen Geräten übernommen, die evtl. Fehler erfassen. Aus zeitlichen Gründen ist die akustische Prüfung eine Stichprobenkontrolle.

  7. Herstellung der Schallplatte durch Spritzguß.

    Meist wird das Spritzgussverfahren bei 17-cm-Schallplatten (Single) verwendet. Es handelt sich um Maschinen mit Schneckenplastifiziereinrichtung, die das Kunststoffmaterial in honigähnlicher Konsistenz in eine geschlossene Hohlform einspritzen. Die Hohlform hat konstante Temperatur; sie wird im Gegensatz zur Presstechnik nicht aufgeheizt und abgekühlt.

    Es entsteht auch kein Quetschrand und das Papieretikett entfällt. Stattdessen enthält die Form ein Klischee, das die Schriftzeichen erhaben enthält. In einem späteren Arbeitsgang wird der Mittelteil der Platte eingefärbt, so dass die vertieften Schriftzeichen nunmehr schwarz sichtbar werden.

  8. Verpackung

    Ein fertig bedruckter Planobogen wird von der Druckerei bezogen. Nachdem die Schallplatten gepresst und in die Innentaschen eingetascht worden sind, wird die entsprechende Anzahl von Planbögen zu Schallplattentaschen verarbeitet, in die dann die Schallplatten - in Innenhüllen bereits verpackt automatisch eingetascht werden. Zu 20 Stück werden sie dann - ebenfalls automatisch - in Kartons verpackt. Der Versand erfolgt in Einwegpappbehältern.

     

     

     

     

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