Shefffield
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Hallo, Kollegen. Ich habe mich zu 99 % entschlossen, mir ein Paar Basstubas (nach Horst Möller - www.hm-moreart.de) zu bauen. Da ich jedoch noch keinen richtigen Überblick über die diversen Breitband-Spezialisten habe, frage ich doch besser mal nach, welcher wohl der Richtige für mich sein dürfte. Heißester Kandidat ist wohl der Visaton B 200 6 Ohm. Leider kommt er offensichtlich nicht ohne eine Frequenzweiche aus, die die Höhen und Mitten auf das Niveau des Grundtonbereichs absenkt. (Jedenfalls legt das der Visaton-Bauvorschlag "SOLO 100" nahe.) Eigentlich wollte ich ein komplett unbeschaltetes Chassis einsetzen. Oder kann ich auf eine Weiche verzichten, wenn ich die Hörner nicht genau auf den Hörplatz ausrichte, sondern etwas weniger stark anwinkle, so dass ich dadurch eine "natürliche" Absenkung der Höhen und Mitten erreiche? Hat jemand Erfahrung mit diesem Chassis? Auch interessant ist der Lowther PM6C - allerdings zum doppelten Preis gegenüber einem B 200. Kann mir jemand sagen, ob sich die Mehrausgabe lohnt? Wenn ich mir den Frequenzgangschrieb der Fidelio (K+T 3/04) so anschaue, scheint auch der PM6C auf Achse eine sehr starke Überhöhung zu hohen Frequenzen hin zu haben. (Ich hänge mich nicht an 3 oder 5 dB auf, mit "sehr stark" meine ich 10 bis 20 dB.) Gibt's noch mehr interessante Wandler? Vielen Dank im Voraus, Axel
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Hallo, Klaus. Danke für die ausführliche Antwort! Einen Fehler hat's mit der Filterung des Tieftöners nicht gegeben, jedenfalls nicht in der Kommunikation: Der Techniker von Manger hat die 6 dB/Oktave mehrfach betont. Wie auch die aktive Filterung für den MSW und den passiven Weg für den TT. Nach einem ausführlichen und hochinteressanten Telefonat mit Horst Möller habe ich jetzt (endlich! ) beschlossen, mir ein oder zwei Pärchen Tubas zu bauen - mit dem Jordan JX92S. Die Gründe sind: - "lebendiger" als MSW in Basstuba, dabei ebenfalls frei von einer Frequenzweiche (und mit deutlich leichterer Membran) - völlig ausreichend für meinen Raum - deutlich günstiger; wenn die Hörner mich faszinieren, mir aber nicht reichen, kann ich immer noch auf MSW-Basstubas aufrüsten Laut Horst spielt die Kombination JX92S und Tuba-Horn bis 35 Hz herunter (faktisch sogar noch etwas tiefer als die berechnete Grenzfrequenz). Das reicht mir völlig. Auch meine jetzigen Lautsprecher (Focal Surprise Kevlar, Zweiwege-BR mit 17 cm-TMT) kommen auf keinen Fall tiefer. Horst Möllers Hörner scheinen weniger auf maximale Empfindlichkeit und mehr auf geringe Verzerrungen und tiefe Grenzfrequenzen gerechnet zu sein. Zum Raum: Überlesen hast Du nix, ich habe ihn nicht genau beschrieben. Das hole ich nach: - L-förmiger Grundriss - längerer Schenkel 5,75 m, kürzerer Schenkel 5,25 m - minimale Breite ca. 3,2 m (war mal eine Zimmerwand) mit voller Raumhöhe - Raumhöhe 2,85 m - zwei Fenster auf der Außenseite des langen Schenkels - Durchgang auf der Innenseite des Schenkels (keine Zimmertür) - Holzdielenboden, Holzdecke - Wände Rauhputz - viel zu geringe Bedämpfung! (Nutzung als Fotostudio, daher fast unmöbliert) Zum Geschmäcklerischen: Auch ich verzichte ungern auf die extremen Enden, wobei mir das untere Ende noch wesentlich wichtiger ist als das obere, da ich früher mal E-Bass gespielt habe und mit den Ohren oft ganz besonders diesem Instrument folge. Aber selbst unter Berücksichtigung des allgemein üblichen Tieferstimmens sollte auch ein Fünfseiter sauber genug übertragen werden können, wenn die Hörner bis etwa 35 Hz mitspielen. Von Röhren halte ich Abstand, eben weil ihnen weiche und langsame Basswiedergabe nachgesagt wird. Obertöne über 20 kHz werden bei mir nicht anfallen, da ich ausschließlich über CD höre. Einen Schallplattenspieler habe ich damals (1991) bei der Konzeption meiner Kette bewusst außen vor gelassen, weil es immer schwieriger wird, an bezahlbare und sauber gefertigte Tonträger zu kommen und diese leider einem ständigen Verschleiß unterliegen. Ist nun mal eine spanabhebende Tonerzeugung. Richtwirkung werde ich in meinem akustisch miesen Raum bitter nötig haben, aber die unterscheidet sich nicht signifikant zwischen MSW und Jordan JX92S. Wenn die Kisten spielen, werde ich Euch genauestens über meine Eindrücke berichten! Danke nochmal, Axel
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Hallo, Horst, hallo Achamoth. Die Solitude ist sicherlich keine schlechte Kiste, aber mein Interesse zielt eigentlich auf voluminöse Hörner (also die Basstuba und ihre Verwandten) und nicht speziell auf den B 200. Außerdem kann ich die technisch-physikalischen Erläuterungen der Firma Manger gut nachvollziehen und neige dazu, den MSW tatsächlich für den neutralsten machbaren Schallwandler zu halten. Aber ich hab' ihn noch nicht gehört! Auch wenn meine Musik in der Mehrheit absolut nicht ruhig ist, weiß ich eine zurückhaltende, ehrliche Kette trotzdem zu schätzen. So viel Hörerfahrung habe ich dann doch, dass ich weiß, wie schnell "effektvolle" Lautsprecher auf die Nerven gehen - gerade bei grenzwertiger Musik und noch schneller bei mäßigen Aufnahmen. Dazu passt es hervorragend in meine momentane Philosophie, die Technik auf ein Minimum zu reduzieren: Eine Signalquelle, ein Vorverstärker (den ich nur wegen der langen Leitung zu den Endstufen in Betracht ziehe), zwei Monoblöcke, keine Freuenzweichen und nur zwei Chassis in ausgereiften und bewährten Gehäusen - das ist es, was mich zur Zeit anmacht. Außerdem hat mir meine Surprise einen ersten Vorgeschmack verschafft, welchen Genuss punktgenaue Raumabbildung beschert. Du meinst, einen Millimeter Hub sollte auch der MSW auf Dauer wegstecken können, ohne dass die Mitteltonwiedergabe leidet? Ich würde das für einen Konuslautsprecher auch so annehmen, aber das Manger-Prinzip ist mir noch nicht vertraut. Nach den Hörberichten funktioniert's ja offensichtlich. Wie Du richtig vermutest, hat der Techniker nichts über den Einfluss einer Spule gesagt. Er hat nur betont, dass der Tieftöner aktiv mit 6 dB/Oktave gefiltert werden sollte und der MSW am besten passiv mit ebenfalls 6 dB/Oktave. Das würde am besten klingen. Verursacht die Spule Phasendrehungen? Dynamikeinbußen? Dass der MSW mit einem Basschassis in geschlossenem Gehäuse am besten läuft, hat er gesagt, richtig. Sollen dafür tatsächlich "nur" Lizenzgebühren den Beweggrund geben? Wäre ja sicher nicht das erste Mal... Trotzdem legst Du mir jetzt die Tuba ans Herz. Und höchstwahrscheinlich hast Du sogar Recht damit. Ich muss es ausprobieren. Was mich sehr dafür einnimmt ist die Möglichkeit, die Tuba mit geringem finanziellem Aufwand zu bauen und damit das Hornprinzip ausgiebig in meiner Wohnung und mit meiner Musik kennen zu lernen. Will ich dann noch eine weitere Steigerung (also die Basstuba mit MSW), dann kann die Tuba immer noch einen Platz im Arbeits- oder im Schlafzimmer finden (und die alten TMLs ablösen). Die Arbeit wird also keinesfalls umsonst sein. Du beschreibst bessere Hochtonauflösung und Ablösung des Klangs von der Box bei der Tuba mit JX92S. Kämpft der MSW hier vielleicht mit spezifischen Nachteilen? Ich sehe ein, dass der kleinere Membrandurchmesser des JX92 einige Vorteile hat - und ich stelle mich immer mehr darauf ein, dass ich in meinem Raum (Länge 5,75 m) sowieso keinen Tiefbass hören kann, weil die entsprechenden Wellenlängen nicht mehr zwischen die Wände passen. Das Helikon ist also für mich gestorben, ich bin wieder etwas klüger geworden... Wie es in den "Realistischen Betrachtungen" bei hifiaktiv.at absolut richtig heißt: Lieber bestmögliche Wiedergabe des *wichtigen* Frequenzbandes unter Verzicht der tiefsten (halben) Oktave als ein Kompromiss zugunsten einer unteren Grenzfrequenz, die oft genug nur dem Zahlenvergleich mit der Anlage des Freundes dient und keinen nennenswerten Nutzen in der Praxis bringt. Ein dynamischer, leichtfüßiger und pulvertrockener Bass macht doch ungleich mehr Spass als irgendeine verhunzte Bandpasskiste im "wohnraumfreundlichen" Subwoofer-Gehäuse. Erst recht dann, wenn er mit perfekter Räumlichkeit und Feinauflösung einhergeht. Wärst Du so freundlich, mir den Bauplan der Tuba per E-Mail zu schicken? (Bitte an axl@tightlook.de) Danke Dir! Axel
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Hallo, Kollegen! Hallo, Horst! Dank Euch für die Antworten und Tipps! Besonders freut es mich natürlich, dass sich auch der Entwickler der Basstuba beteiligt. Das spart mir jetzt eine E-Mail, und vielleicht beantwortet es auch dem einen oder anderen Mitleser eine Frage... Ich muss dann wohl etwas mehr in Detail gehen: Natürlich hab' ich auch ein Auge auf den MSW geworfen, denn technisch und theoretisch überzeugt mich das Konzept auch. Aber ein Telefonat mit Manger hat mich ins Grübeln gebracht: Der Techniker dort sagt, dass die Hornrechnungen bekannt sind und Manger niemanden abhalten wird, so etwas nachzubauen. Aber der Ansatz sei nun mal "zeitrichtige Schallabstrahlung", und beim Horn kommt der Bass - wie bei jedem Lautsprecher, der die von der Membranrückseite abgegebenen Schallanteile nutzt - zu spät. Daher *empfehlen* sie nur ein Zweiwegesystem mit Tieftöner in geschlossenem Gehäuse. Der MSW würde es auch nachhaltig danken, wenn er nicht mit den großen Auslenkungen für den Bassbereich belastet würde. Natürlich habe ich den begeisterten Erfahrungsbericht auf hm-moreart.de gelesen. Ich schwanke also zwischen "theoretisch richtig laut Manger" und "praktisch klasse laut Erfahrungsbericht". Ein Pärchen MSW ist allerdings ziemlich teuer, um mal eben einen Bauvorschlag auszuprobieren. Wenn ich also mit einem Paar guter Breitbänder zumindest in die Nähe des Spaßes komme, den ein Paar MSW-Basstubas machen, dann bringt mich das ins Grübeln. Ein B 200 kostet immerhin kaum mehr als ein Siebtel eines MSW. Aber er scheint ja auch nicht geeignet zu sein. Was ich suche, ist ein großvolumiger Lautsprecher, der mit großer Gelassenheit und schöner Dynamik aufspielt. Maximalpegel ist nicht so sehr das Thema, eher schon eine angenehm tiefe Grenzfrequenz. Ihr habt nach dem Musikprogramm gefragt? Nicht so einfach. Prägend ist die Suche nach dem Besonderen und Ungewöhnlichen. Ich schätze durchaus die heftige Gangart, also auch eine gute Dosis Hardcore und Metall. Aber auch der Jazz nimmt inzwischen einen breiten Raum ein, am liebsten ein schnell aufspielendes Trio aus Piano, Bass und Drums. Zeitgenössische Klassik gibt's ebenfalls dann und wann. Der Klang akustischer Instrumente ist mir wichtig. Da ich früher klassische Konzertgitarre und danach E-Bass gespielt habe, ist mein Ohr darauf natürlich besonders geeicht. Natürlich weiß ich aber auch, dass es Wichtigeres gibt als tonale Genauigkeit. Begleiterscheinung der Suche nach dem Ungewöhnlichen ist leider, dass ich oft mit schlechten Aufnahmen oder Abmischungen konfrontiert bin, vor allem, wenn's um Nachwuchsbands geht. So was macht schon mit meinen aktuellen Kisten nur begrenzt Spaß (Focal Surprise Kevlar, kräftig modifiziert). Würde ein MSW eigentlich auch noch im Helikon-Gehäuse gut aufgehoben sein, oder passt das nicht zusammen? Was mir den MSW wiederum trotz aller Vorbehalte der Firma Manger ungemein sympathisch macht, ist die Möglichkeit, ihn tatsächlich vollkommen ohne vorgeschaltete Frequenzweiche zu verwenden. Oder liege ich da falsch? Ich werde wohl noch einige Nächte drüber grübeln müssen... Bis dann, Axel