Kobe
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Gude! Ich hatte letztes Jahr schon das Vergnügen, tool bei Rock am Ring zu sehen. Ist halt musikalisch schon gut, aber, naja, die Bühnenshow ist dafür etwas statisch... Da kommt's eher auf die Musik an. Nee, also die Jungs spielen Live schon wirklich gut, und prügeln sich nicht einfach durch's Leben wie diverse andere. Übrigens hab' ich letzte Woche bei 'nem Kumpel die neue Maiden-Live gehört (sogar Picture-LP), und die Jungs live (ich hab' sie vor 2 Jahren oder so in Stuttgart gesehen) sind auch ziemlich gut. Gruß Kobe
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Gude! Na, wer von den Forumsmitgliedern ist bei Rock am Ring (oder in Nürrrnberrrch im Park)? Und wer sind eure Favorits? Meine (also, was ich mir anschauen wollte, wenn ich kann): Freitag: A Santana H-Blockx Alien Ant Farm Bush Farin Urlaub Samstag: Sportfreunde Stiller Oliver Kalkofe (wenn man in's Zelt kommt, ansonsten Neil Young) Tocotronic Muse Black Rebel Motorcycle Club Sonntag: Bad Religion System Of A Down Tool Black ohne Tommy??? Oder Alk??? Gruß Kobe
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Gude! Ich würde mir generell über die Aufteilung des Geldes gedanken machen. Da du ja einen Amp + CDP als Zuspieler möchtest, würde ich für diese maximal 40%-50% ausgeben (in welche, ist Geschmacksache), und den ganzen Rest in die LS investieren, denn ein LS (in Verbindung mit dem Raumklang) macht den grössten Teil vom Sound aus. (Da du ja einen recht grossen Raum hast, kannst du die LS ja optimal aufstellen.) Bei den LS würde ich dir bei der Grösse ein paar 'fette' LS empfehlen (solange du nicht irgendwann das ganze zu ein einem kleinen Kino ausbauen möchtest). Hast du die LS auch schon zuhause gehört? Übrigens benötigst du auch nicht 1000 Watt o.ä. um einen Raum zu beschallen, da reicht i.d.R. ein 'normaler' Amp. Gruss Kobe
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Wieso soll Selbstbau besser sein als Fertigprodukte ?
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Gude! >(...) interessiert sich die Fachpresse oft nicht dafür, >wie teuer die eingesetzten Chassius sind, sondern nur, was >das Ergebnis ist (und was für eine Name dahintersteht!). Ja, aber das ist doch die Verarsche am Kunden bzw. Leser, oder? Bei der tollen Elektronik wird darüber geschrieben, dass ein bestimmtes Druckgusslaufwerk von Philips verwendet wird, oder aus welchem Material die Platinen (!) sind, aber bei LS? Dort, wo es wirklich auf Technik ankommt (wer ist den in der Lage, einen Unterschied zwischen A-, AB- oder H-Schaltung zu hören, oder Upsampling oder ähnlicher Kram?) und sich der Preis der Chassis deutlich auf den Klang durchschlägt, und man schon die Unterschiede der einzelnen Geräte bzw. LS ohne Probleme blind erkennt, da tun die Jungs so, als ob die Dinger gottgegeben vom Himmer fallen - frag' die Jungs doch mal nach ihrer 'Kette', der LS macht 90% vom Sound, aber bei denen fängt's beim Strom an... bzw. bei den Spikes unter der Stromleiste,... und es gibt genug Jungs, die 5 Riesen für 'nen CDP hinlegen, und ein paar kleine 'Monitore' für nicht mal die Hälfte hinstellen... >Somit rechnet sich der Selbstbau. man kann den Unterschied >auch bei Visaton sehen: die Vox252 kostet fertig 7300 >DM/Paar und was kostet der Bausatz? Wobei Visaton NICHT die Vorteile eine 'musikalischen Top-Marke' bei der Bewertung hat. Gruß Kobe -
Wieso soll Selbstbau besser sein als Fertigprodukte ?
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Bitteeee??? Ein LS für 60 kEuro, und der Hochtöner soll 35+Mwst kosten? Was'n das für'ne Verarsche?!?!? Und die Lachpresse scheint so (this is just a four letter word) zu sein, dass sie es nicht mal merkt, oder so anzeigenabhängig, dass sie's sich nicht trauen zu schreiben?!?!? Gruss Kobe -
Wieso soll Selbstbau besser sein als Fertigprodukte ?
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Gude! >zunächst geht >allerdings die mehrwertsteuer in geringfügiger höhe von >2560€ (bei 16%) ab!! Ohne den Oberlehrer spielen zu wollen: Der Verkauspreis ist Netto + 16% Mehrwertsteuer, also 116%, das sind bei 16.000 Euro ca. 2207 Euro 16% Mehrwertsteuer. (16000 / 116 * 16) Gruss Kobe -
Wieso soll Selbstbau besser sein als Fertigprodukte ?
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Gude! >1) Der Bastler zahlt grundsätzlich für qualitativ gleiche >Bauteile erheblich mehr als der professionelle Hersteller: >bei größeren Abnahmemenge geht der Preis rapide nach unten. Das mag zum Teil stimmen, aber es gibt genug Hersteller, die Standardware verbauen, und einen nicht unerheblichen Aufschlag nehmen. >2) Viel Geld kostet auch das „Ausprobieren“. Das ist IMHO die Frage der Motivation: Will ich einen 'Standard'bausatz nachbauen, oder will ich absolut etwas eigens, was keiner hat? Bei ersterem tritt dieses Problem nicht auf, bei letzterem ist dies kein Problem. >6) Bestimmte Gehäuse sind für den Bastler somit gar nicht >machbar Hm, Gehäusedesign ist Geschmacksache. Ich z.Bsp. habe LS nicht als Selbstzweck zuhause rumstehen, und will mich an deren Aussehen nicht erfreuen, sondern mir reicht es, wenn zwei schlanke Säulen in die Wohnlandschaft eingefügt werden. Auf der anderen Seite kannst du als Selbstbauer die Farbe und Form (im Bereich des Machbaren) selbst bestimmen. Wenn du also das Bedürfnis hast, deine Box giftgrün mit lila Punkten zu bemalen, warum nicht? Ein anderes Furnier als Buche? Klar. Oder auch die Gehäuse: Ich hab' schon Bilder gesehen, in denen die Leute den Sub in einer Komode versteckt haben, oder die LS für's Heimkino in 'Mamorsäulen' steckten. (Fand ich richtig gut!) >8) Wieso tummelt sich die Bastelszene eigentlich zu 75% im >Lautsprecherbereich Ich hab' zum einen schon oft darüber gelesen, dass die Bauteile ungefähr das Preis-Nivaue von Fertiggeräten haben, und zum anderen: Du sagst ja selbst, dass die Unterschiede eher marginal sind. Lohnt sich dann der Aufwand? >9) Jede Mutter/Vater findet, daß ihr Baby das schönste und >klügste ist, auch wenn es aussieht wie Buurli und dumm wie >Bohnenstroh ist Ich denke, dass der grösste Teil Vorschläge aus der K&T oder von Visaton oder aus dem IT-Katalog nachbaut. (Übrigens: Burli -EAV, oder? War mein erster Konzert, 1986 (ich war 11) in Friederg (das mit Elvis) in der Stadthalle (da gab's aber Burli noch nicht).) Gruss Kobe -
LETZTE BEARBEITUNG am: 18-Apr-02 UM 16:35 Uhr (GMT) [p]Gude! Ich sage ja auch nicht, dass das alles Sch...rott ist. (Naja, jedenfalls in den Nicht-Hetz-Postings.) Aber man sollte doch mit dem ganzen Kram auf dem Boden bleiben. Sicherlich gibt es gute Gründe, für ein ordentliches Gerät ein paar Mark mehr als vielleicht notwendig hinzulegen, aber da ist auch bös Abzocke bei, wobei ich manchmal schon das Gefühl habe, manche haben das Bedürfnis, vor den Ingos und Uwes dieser Welt auf die Knie zu fallen, und ihnen die Eier zu kraulen, äh, ich meine: Laut 'Hossiana' und 'Frohlocket' zu rufen, so als wären die Jungs nicht von dieser Welt. Aber vielleicht ist es auch der Futterneid von mir, dass ich nicht auf die Idee kam, so'n Kram zu verkaufen, sondern arbeiten muss... Sound ist halt absolut relativ! Als ich Kyuss und QOTSA live sah, war's einfach nur schweinelaut und saugenial, aber sicher nicht gut für meine Ohren, geschweige den HiFi (im Sinne von 'guter Sound'). Gruss Kobe
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Gude! Nun, über der Decke ist bei mir nur der Dachboden, ich müsste es mal ausprobieren (und jemand hüpfen lassen). Aber für den Fall, das von oben kein Trittschall kommt, ist es auf jeden Fall die bessere Alternative, zudem die tollen Racks nicht bzw. ungenügend entkoppeln. Gruss Kobe
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Gude! Lies bitte meinen Beitrag an Heinrich bzgl. der Luftdruckschwankungen. Dank & Gruss Kobe
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Gude! Sollte man ein neues Thema beginnen? Vielleicht reden wir aneinander vorbei: Du musst auf jeden Fall 2 Durchgänge (bzw. ein paar mehr, um statistisch signifikante Aussagen zu bekommen) machen, einen mit und einen ohne 40 kHz Ton. Und die m.E. auch am besten mit unterlegter Musik, da unser Ohr ja eigentlich Luftdruckschwankungen wahrnimmt, und die erzeugt ein 40 kHz Ton ja. Oder hab' ich was falsch verstanden? Gruss Kobe
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LETZTE BEARBEITUNG am: 18-Apr-02 UM 10:57 Uhr (GMT) [p]Gude! Na, dann erklär' mir mal den unlogischen Part. Ich bin gespannt! (Aber bitte nicht: 'Teuer gleich gut', oder 'Hat Uwe Kirbach so geschrieben'.) Gruss Kobe P.S.: So kann man übrigens auch zeigen, dass Gott nicht allmächtig ist: Wenn er allmächtig ist, kann er jeden Stein heben, den es gibt. Und er muss einen Stein erschaffen können, der so schwer ist, dass er ihn eben nicht heben kann. Was aber im Widerspruch zum 'Heben' ist. Hilft super bei 'Haustürgesprächen'! P.P.S.: Ich unterscheide übrigens HighEnd und HaiEnt: HighEnd ist zum Bsp. Accuphase, HaiEnt ist der bewusste Einsatz von z.Bsp. klangverfälschenden Kabeln (da gab's doch mal welche, die tatsächlich 'nen Kondensator in den Signalweg legten...) oder Konzepten (Röhren) oder Schaltungen (Greenwall, die Endstufen mit EINEM Transistor bauen, nur damit die Dinger klirren wie die Sau), oder abstruse Lautsprecher mit dem Frequenzgang eines Alpenpanorama (immer gerne genommen: Die Überhöhung bei 80-100 Hz) wobei: Wenn's jemand mag (ein guter Bekannter hat noch so eine alte Musiktruhe mit Röhrentechnik, das klingt schon gut) ist das OK, aber es ist halt klangverfälschend.
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Gude! >Hmm, *grübel,höre gerade mit meinen verdorbenen Gehör auf >meiner verfärbenden Schrottanlage meine neuen CD`s....... >Hmm,frage mich WARUM ich mir das hier antue........ >Hmm, Zweifel,Zweifel,Zweifel...... Naja, wenn alle Monster Cabel, Harmonix, Shakti-Stone usw. was bringen (ich meine jetzt WIRKLICH!), dann kann deine Anlage ja nur 1. verfärben oder 2. sie hat es vorher getan, war allso Schrott. Oder beides? Gruss Kobe Ätsch! Das war logisch!;-)
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Gude! Eines ist mir nur aufgefallen: >Beispiel b: Die menschliche Hörschwelle liegt im besten Fall >bei 20 kHz. Demnach sollte eine Abtastrate von 44,1 kHz, wie >sie beim CD-Spieler benützt wird, ausreichend sein. Es wurde >inzwischen jedoch mehrfach wissenschaftlich nachgewiesen, >dass Frequenzen bis zu 40 kHz (!) die Hirnstromtätigkeit >anregen. Soll heißen - man hört's nicht, man bekommt's aber >dennoch mit. Da jetzt wieder die Diskussion DBT ja oder nein (und bei diesem Thema bin ich ganz auf Robs Seite!) aufkommt: Wie willst du denn obiges Beweisen??? Du kannst nicht einfach jemanden in einen Testraum sperren, und mittels EEG (oder was es da auch immer gibt) die Hirnströme messen. Alleine die Aussage 'Sie werden jetzt getestet' dürfte den Puls und Adrenalinspiegel in die Höhe treiben. Es bleibt dir also nichts anderes übrig, als die Leute mindestens 2 mal (nämlich einmal mit und einmal ohne Ton) in den Testraum zu schicken, ein EEG zu machen und die UNTERSCHIEDE zu analysieren. Davon abgesehen glaube ich, dass gerade so Luftpumpen wie ... unsere HaiEnten mit besagtem verfärbendem Schrott entsprechende Unterschiede merken werden... kein Wunder, wenn's Gehör verdorben ist. Gruss Kobe
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Gude! 7.) Über Geschack kann man streiten. Oder es einfach bleiben lassen. 8.) Teurer ist nicht gleich besser. 9.) Ein wenig Selbsttäuschung kann manchmal gar nicht so falsch sein. 10.) Gute Stimmung (auch mit Hilfe mancher 'Wundermittelchen' erzeugt) kann 'das Ergebnis' des Hörens beeinflussen. Gruss Kobe
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Gude! Ja, ich muss sagen, für den optimalen Musikgenuss braucht man nicht den ganzen Dreck, der hier beschrieben wird (hier wird ja schon über den Klang von Stromkabeln und Racks gefachsimpelt), sondern nur einen Besuch beim Händler für bewusstseinereweiternde Stöffche. Kostet wahrscheinlich auch noch weniger, und das Hirn können sich einige hier nicht mehr rauskiffen, wegsaufen oder -koksen. (Abgesehen davon, wissen die Jungs nach 'ner Zeit von selbst, dass sie Krank sind.) Gruss Kobe
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Gude! Nun, du kannst ja mal folgenden Test machen: Du lässt deinen Dreher laufen (oder auch nicht, eigentlich reicht es, den Tonarm auf 'ner Leeren Rille abzustellen) und hochhüpfen. (Keine Angst, runter kommst du von alleine, auch wenn die Physik das vorhersagt.) Was passiert: Nun, der Boden gibt ein paar mm (oder ein Bruchteil davon) nach. Das Rack, das auf dem Boden steht, 'fällt' auch die paar mm runter. Auch der Plattenspieler 'fällt' runter, wie der Teller und die LP die daraufliegt. Aber damit nicht genug, auch der Tonarm mit System, der ja auf dem Teller bzw. dem Dreher liegt, fällt nach unten. So, und die ganzen Dinge, versuchen das eigentlich sehr lange zu tun, aber ich hoffe, dass der Boden nicht mehr allzu lange fällt, und in seine Ausgangslage (oder irgendetwas sehr ähnliches) zurückschwingt. Also wird das Rack, der Plattenspieler, Teller und die LP entweder stehenbleiben oder nach oben gehen, der Tonarm geht aber noch immer nach unten, und wird etwas auf die LP gedrückt (oder die LP drückt von unten, das ist aber eigentlich egal). So, und dann wird die Nadel gebogen. Und ein paar sehr tiefe Schwingungen entstehen. So, und das ist physikalisch bzw. baustatisch erklärbar, da kann keiner was für (und Live-Ingo nicht mal was gegen, egal ob er An- oder Entkoppeln will), da hilft nicht mal die Technik vom Raumschiff Enterprise gegen. Übrigens wohne ich in einem Haus, das 1980/1 gebaut wurde, also keine Lehnhütte oder so. >Aber was ist, wenn die Wand einen direkten Kontakt zum Fußboden hat. Nun, der Vorteil einer tragenden Wand ist es, auf dem Fundament zu stehen und nicht auf einer schwingenden Decke. Abgesehen davon wohne ich ganz gerne in Häusern, in denen die Wand einen direkten Kontackt zum Fussboden hat. Gruss Kobe
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Gude! Wenn ja die ganzen tollen Racks so toll sind, dass man sofort drastische Klangunterschiede bemerkt, dann kann man ja mal einen kleinen Test machen (man braucht nicht mal jemanden für 'nen Doppelblindtest): Nehmt einfach mal das Gerät während des Betriebes mit den Fingern hoch (geht bei den Panzerschränken natürlich nicht so) und schüttelt die Kiste mal durch (es sei denn, es ist der CDP). Dann erlebt ihr die dramatischsten Klangveränderungen!!! Gruss Kobe P.S.: Mein Plattenspieler steht auf einem eigenem Rack, und das hat sich im Klang wirklich stark bemerkbar gemacht: Ich hab' ihn an auf ein Holzbrett gestellt, welches ich vorher auf 2 grosse gegossene Aluwinkel geschraubt habe (mit Messingschrauben). Allerdings habe ich die Aluwinkel an eine tragende Wand befestigt, aber ich nehme an, dass bringt zur Trittschallberuhigung mehr als alle teuren Racks zusammen.
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Gude! Versteh' ich den subtilen Humor nicht, oder war das eine Werbeeinblendung? Gruss Kobe
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Gude! Wieder mal ein toller Beitrag aus der 'Zeit'. Man beachte die 'Schiefe' der Tonleitern, und die Tatsache, dass sich HaiEnten ständig mit solchen Dingen beschäftigen bzw. diese ihnen bei den hochauflösenden Ketten auffallen. Gruss Kobe P.S.: Obwohl ich mich ein wenig (da ich ja auch mal Musik gemacht habe) mit der Harmonielehre auskenne, und durch mein Studium auch Ahnung von Fourier usw. habe, ist mir das mit den Quinten, Terzen usw. nie aufgefallen. Quelle: http://www.zeit.de/2002/15/Wissen/200215_computer.html M U S I K Der wohltemperierte Computer Die Stimmung von Instrumenten beruht auf faulen Kompromissen. Nun macht ein findiger Schwabe den "reinen" Klang möglich Von Christoph Drösser Die Tonleiter kommt uns eigentlich sehr "natürlich" vor. Von Alle meine Entchen bis zur Zwölftonmusik - uns Abendländern scheinen die sieben Grundtöne und die fünf dazwischen liegenden Halbtöne in die Wiege gelegt, ein anderes Tonsystem können wir uns gar nicht vorstellen. Und seit den alten Griechen, Stichwort "Sphärenmusik", sind die Abstände zwischen den Tönen, die Intervalle, ja auch alle irgendwie durch harmonische ganzzahlige Frequenzverhältnisse bestimmt, erinnert man sich dunkel. Von wegen Sphärenmusik: Unsere Musik, von den gregorianischen Chorälen über die Sinfonien der Klassik bis zur Technomusik, basiert auf faulen Kompromissen. Doch jetzt hat ein deutscher Tüftler ein System gefunden, das dem reinen Klang so nahe kommt wie noch keines in der Geschichte der Musik. Der 64-jährige Werner Mohrlok aus dem schwäbischen Trossingen hat für elektronische Klaviere, Orgeln und Synthesizer eine variable Stimmung entwickelt, die auch empfindlichen Ohren schmeicheln soll. Dass eine physikalisch wirklich "reine" Stimmung von Instrumenten unmöglich ist, lässt sich leicht ausrechnen. Das einzige unproblematische, aber auch das langweiligste Intervall ist die Oktave. Sie entsteht, wenn man die Frequenz eines Tons verdoppelt. Das nächstharmonische Intervall, auf dem die griechischen Pythagoräer ihr Tonsystem aufbauten, ist die Quinte - bei ihr verhalten sich die Tonfrequenzen wie drei zu zwei. Aber schon wenn mehrere Quinten aufeinander getürmt werden, ist es aus mit der Harmonie. Geht man vom mittleren C aus und macht sechs Quintenschritte nach oben, dann landet man beim Ton Fis. Vom gleichen C aus sechs Quintenschritte nach unten ergeben ein sehr tiefes Ges. Auf einer Klaviertastatur gibt es keinen Unterschied zwischen Fis und Ges, die beiden Töne müssten exakt sieben Oktaven voneinander entfernt sein. Ihre Frequenzen müssten rechnerisch also um den Faktor 27 = 128 auseinander liegen. Berechnet man aber den Abstand zwischen dem hohen Fis und dem tiefen Ges aus den zwölf reinen Quinten, so ergibt sich ein Frequenzverhältnis von 312/212 = 129,75 - also etwas mehr, als sich aus den sieben Oktaven ergibt. Gute Bläser, Streicher und Sänger gleichen die Frequenzunterschiede intuitiv aus. Tasteninstrumente dagegen sind fest gestimmt. Sie lassen sich also auf der Basis von reinen Quinten nicht stimmen. Man muss ein bisschen "pfuschen", um die Differenz, auch "pythagoräisches Komma" genannt, zu korrigieren. Solange die Quinte noch das dominierende Intervall war und sich die Melodien nie weit vom Grundton entfernten, fiel diese Differenz nicht allzu sehr ins Gewicht. Im 13. und 14. Jahrhundert jedoch fand eine musikalische Revolution statt: Die große Terz wurde als harmonisches Intervall "entdeckt". Und die passt in eine nach Quinten gestimmte Tonskala noch weniger hinein. Die Musik klang einfach schief. Deshalb empfanden die Musiker es als eine regelrechte Erlösung, als im Barock die so genannte wohltemperierte Stimmung entwickelt wurde. Dabei werden die Töne so gestimmt, dass sich in der nur auf den weißen Tasten gespielten Tonart C-Dur recht saubere Dreiklänge ergeben, die immer "schmutziger" werden, je mehr schwarze Tasten dazukommen. Trotzdem konnte man noch in allen Tonarten musizieren, jede hatte eine eigene Klangfarbe - Johann Sebastian Bach war so begeistert, dass er seinen Klavierzyklus Das Wohltemperierte Klavier schrieb, der systematisch durch alle Tonarten wandert. Das mit dem unterschiedlichen "Charakter" der Tonarten war aber auch nur eine höfliche Umschreibung für die Tatsache, dass sie mehr oder weniger schräg klangen. Schon ein Jahrhundert nach Bach waren schließlich alle Tonarten und damit auch alle Töne so gleichberechtigt, dass sich eine unterschiedliche Behandlung verbot - als einzige Möglichkeit blieb die so genannte gleichstufige Stimmung, die einfach jede Oktave gleichmäßig in zwölf Halbtöne unterteilt. Bei dieser Stimmung, mit der heute jedes elektronische Tasteninstrument versehen ist, sind die Quinten noch erträglich - sie sind lediglich um zwei Hundertstel eines Halbtons zu tief. Schlimmer ist es bei der großen Terz: In ihrer reinen Form haben deren Frequenzen das Verhältnis 5 : 4. Bei der gleichstufigen Stimmung ist die Terz um einen Siebtelhalbton zu hoch. Insbesondere der Dur-Dreiklang, der aus einer großen Terz und einer Quinte besteht, klingt auf einem elektronischen Keyboard immer gleichmäßig hässlich. Aber elektronische Instrumente werden nicht gestimmt, indem man Saiten spannt oder Pfeifen justiert, sondern auf Knopfdruck. Im Prinzip ist es möglich, für jedes Stück eine neue Stimmung zu definieren. Und genau das war die Idee von Werner Mohrlok. Technisch ist es sogar kein Problem, mitten in einem Stück die einzelnen Töne umzustimmen. Wenn also ein C-Dur-Dreiklang gespielt wird, müssten nur ganz schnell die Terz und die Quinte entsprechend tiefer gestimmt werden, und schon erklänge ein strahlend sauberer Akkord. Um seine Idee umzusetzen, brauchte Mohrlok ein Computerprogramm, das in der Lage ist, die gespielten Noten zu analysieren. Weil der Drucksachenverkäufer und Hobbyfagottist von Computern herzlich wenig verstand, zog er seinen Sohn Herwig zu Rate. Der heute 37-Jährige schrieb ihm tatsächlich die entsprechende Software, die heute den Namen Hermode Tuning trägt. Das Programm erkennt beim Spielen die Tonart des Stücks und die einzelnen Akkorde und passt die Stimmung der einzelnen Töne so an, dass die Summe der Verstimmungen möglichst nahe bei null liegt. Dabei müssen immer noch Kompromisse gemacht werden - ein einzelner Ton, der mehrmals hintereinander in verschiedenen Akkorden erklingt, sollte zum Beispiel seine Höhe nicht hörbar verändern. Außerdem kann der Benutzer selbst einstellen, wie stark das Programm in die Stimmung eingreift. Das Verfahren existiert seit etwa zehn Jahren - wieso hat die variable Stimmung nicht längst ihren Siegeszug um die Welt angetreten? Das liegt nicht nur daran, dass dahinter nur ein kleines Zwei-Mann-Unternehmen steht. Es hat auch mit den Standards und Konventionen beim elektronischen Musizieren zu tun. Zunächst einmal gibt es nur wenige elektronische Instrumente, die eine unterschiedliche Stimmung der einzelnen Töne erlauben. Im März stellte die holländische Firma Content auf der Frankfurter Musikmesse eine elektronische Orgel vor, die Mohrloks System enthält und damit reiner klingt als jedes traditionelle Kircheninstrument. Viel einfacher zu implementieren wäre die Software bei der immer größeren Zahl von Synthis und Samplern, deren Klang nur noch im PC erzeugt wird (ZEIT Nr. 3/02). Aber da steckt der Teufel im Detail: Es gibt zwar eine Art Zusatzprotokoll zur Lingua franca der Computermusik, dem Midi-Standard, in dem die Mikroverstimmung einzelner Töne vorgesehen ist. Durchsetzen wird sich das aber erst, wenn die großen Vertreiber von Midi-Sequenzern ihre Software entsprechend erweitern. Mit den Marktführern, den beiden Hamburger Firmen Steinberg und Emagic, verhandelt Mohrlok derzeit über Lizenzverträge. Und so könnte es sein, dass die variable Stimmung bald ihren Weg in die Tonstudios findet. Ein jahrhundertealtes Ärgernis der Musiker würde damit beseitigt. Wird das ungeschulte Ohr einen Unterschied bemerken? Wer den Test machen will, dem sei ein Besuch von Mohrloks Website empfohlen - die Klangbeispiele sind durchaus beeindruckend. Die erwähnten Klangbeispiele auf der Homepage von Hermode Tuning: www.hermode.de
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Gude! Ich frag' mich nur, was das für ein Versuch ist, SACD und/oder DVD-A einzuführen. Kaum Software, die Schweineteuer und dann noch die Hardwarepreise... Ich darf daran erinnern, dass bei Druckern z.Bsp. die Gerätepreise subventioniert sind, und diese Kohle durch die Patronen wieder reinkommt, oder bei Premiere (na gut, hat nicht geklappt) zum Zwecke der Markteinführung die Decoder billich waren... Aber so? Das ist ja nicht mal 'ne Milchmädchenrechnung. Gruss Kobe
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Wieso soll Selbstbau besser sein als Fertigprodukte ?
Thema antwortete auf Kobes michaellang in: Lautsprecher
Gude! Darf ich das so verstehen, dass du einer 'Aktivierung' eines guten LS ein nicht gerade großes Potential einräumst? Hm, unter dem Gesichtspunkt "Achtung! Nachbar hört mit!" kann man da sicherlich noch ein wenig was rauskitzeln (ich denke an den Bassbereich), oder sind die Leser der K&T i.d.R. in Mietwohnungen zuhause? Gruss Kobe -
Wieso soll Selbstbau besser sein als Fertigprodukte ?
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Gude! Zwei Dinge: Zum einen: Hast du eine Mail von mir bekommen? Zum anderen: Wie ich schon in der Mail schrieb, geht mir der Kram mit den Wunderkondensatoren auf den Keks. Zum einen wurde vor ca. einem Jahr noch über die gesegneten Wunderkondensatoren und ähnliche Bauteile gelästert (war in Bezug auf die HaiEnt in Gravenbruch), zum andern wird ständig über die (hörbare) Qualität von Kondensatoren gefachsimpelt. In der neustest Ausgaben sogar noch über Kabelklang. Was ist denn nun? Gruss Kobe P.S.: Ansonsten bin ich von eurer K&T schon überzeugt. Ihr erhebt euch ganz einfach über die 'normalen HiFi'-Blätter. Übrigens hast du 'ne gute Schreibe! P.P.S.: In Bezug auf absolutes HighEnd (jetzt mal richtiges): Hattet ihr schon mal Überlegungen, eine Duetta z.Bsp. aktiv zu trennen? -
Gude! Da hab' ich auch was: Zum einen ist in der aktuellen Ausgabe des 'Eulenspiegel' der Bericht eines Besuchers der 'Esoterik-Tage 2002' (muss ich mal einscannen), zum anderen gibt die 'Zeit' (ja, ich hab' ein Abo) wieder was her: (Quelle: http://www.zeit.de/2002/14/Wissen/200214_p-lucadou.html) P A R A P S Y C H O L O G I E Die Einkleidung des Übersinnlichen Walter von Lucadou ist Parapsychologe. Er erforscht Psi-Phänomene und sucht nach einer natürlichen Erklärung für das Unnatürliche Von Sabine Etzold Dass ihn die meisten seiner Kollegen für einen Spinner oder Scharlatan halten, nimmt Walter von Lucadou "mit einem gewissen Vergnügen" zur Kenntnis. Und dass er mit seinen Theorien wissenschaftlich zwischen allen Stühlen sitzt, ist für ihn geradezu Programm. Denn der Physiker und Psychologe hat sich der Parapsychologie verschrieben. Diesen Seitentrieb der Wissenschaft gibt es seit gut hundert Jahren, und er befasst sich - wie die griechische Vorsilbe para für "neben" oder "jenseits" anzeigt - mit ebenjenen abseitigen oder außergewöhnlichen Phänomenen, um die die übliche Wissenschaft einen großen Bogen schlägt. Diese so genannten Psi-Phänomene will von Lucadou wissenschaftlich dingfest machen. Und da sich deutsche Universitäten mit diesem Anliegen schwer tun, hat er sich seine eigene Institution geschaffen. Seit über zehn Jahren leitet er in Freiburg die Parapsychologische Beratungsstelle - die einzige Anlaufstelle für alle, die mit dem Unerklärlichen konfrontiert wurden. Denn gleichgültig, ob Psi-Phänomene nun existieren oder nicht - mit Sicherheit gibt es Menschen, die darunter leiden. Sie sehen Gespenster, in ihren Häusern fliegen die Möbel umher, sie hören Botschaften aus dem Jenseits oder werden von Ahnungen und Wahrträumen geplagt. Mit derart Heimgesuchten beschäftigen sich natürlich auch normale Psychologen; von Lucadou unterscheidet sich von ihnen dadurch, dass er nicht nur die Menschen ernst nimmt, die solche Erlebnisse haben, sondern auch die Erlebnisse als solche. Mit der unausbleiblichen Folge, dass er seinerseits von der Zunft der Psychologen und Kognitionsforscher nicht mehr ernst genommen wird. Aber wer so häufigen Kontakt mit dem Jenseits hat ("Im Schnitt kommt alle zehn Tage ein Spukfall zu mir"), lässt sich von Skepsis im Diesseits nicht einschüchtern. Denn seine Freiburger Gespensterpraxis wird reichlich in Anspruch genommen. Über 3000-mal pro Jahr erhält er Anrufe von Leuten, die irgendwie beunruhigt sind und fürchten, dass man ihnen anderswo nicht glaubt. In vielen Fällen läuft von Lucadous Arbeit auf schlichte Verbraucherberatung hinaus. Wie unterscheidet man einen echten Geistheiler von einem Betrüger? Wie viel darf eine Geistheilung überhaupt kosten ("Nie mehr als 100 Mark pro Behandlungsstunde ausgeben!"), und wie bekommt derjenige sein Geld zurück, der auf einen Scharlatan reingefallen ist? Dann aber sind da auch noch die schwereren Fälle. Da träumt etwa ein Geschäftsmann in immer kürzeren Abständen, er solle sofort seine gesamten Aktien verkaufen, andernfalls gehe er dem sicheren Ruin entgegen. Eine Frau, die sich den durchgegangenen Ehemann von einer Hexe hat zurückzaubern lassen, glaubt nun, die Ehe an der Seite eines real nicht existierenden Zombies zu verbringen. Eine andere hat mehrfach von Todesfällen geträumt, die danach tatsächlich eingetreten sind. Nun hatte sie einen Traum, in dem ihr Mann bei einer Geschäftsreise mit dem Flugzeug abgestürzt ist. Mit solchen Albträumen geht von Lucadou tagtäglich um wie ein Hausarzt mit Grippe und Windpocken. Was rät er solchen Anrufern? Seine Aufgabe sei es nicht, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, oder ihnen etwas auszureden, sagt der Paraexperte. Zuerst einmal muss er einschätzen, ob er einen Klienten sofort an einen Therapeuten weiterempfehlen soll. "Doch nicht jeder, der ein Gespenst sieht, hat 'ne Psychose." Manchmal sei es für die Betroffenen schon eine Hilfe, wenn er ihnen erkläre, dass sie zwar mit einem Psi-Phänomen konfrontiert wurden, dass diese Phänomene sich aber stets der menschlichen Logik, Kalkulation oder Erwartung entziehen. "Der Witz bei Psi-Phänomenen ist gerade ihre eigentümliche Pointenlosigkeit." Von Lucadou hat so etwas wie eine Phänomenologie dieser Erscheinungen entwickelt: Sie treten auf, wenn niemand damit rechnet, durchaus auch über längere Zeiträume, aber niemals vorhersagbar und nicht wiederholbar; weshalb es der klassischen Parapsychologie auch nie überzeugend gelungen ist, sie etwa zu filmen oder gar Experimente mit ihnen zu machen. Gerade weil ein Traum sich immer wiederholt, ist es - im Psi-Reich - unwahrscheinlich, dass er wahr wird. Oft sei es hilfreich, die Leute in ihrem Glauben zu lassen. So kann etwa die Vorstellung, von einem Ufo entführt worden zu sein, genau die kognitive Leistung sein, die jemand braucht, um mit einem bestimmten Erlebnis fertig zu werden. "Einkleidung" nennt von Lucadou das Verhalten von Psi-Geplagten, unerklärlichen Erscheinungen irgendeine moralische oder ethisch-traditionelle Deutung zu geben. Ein Fluch liege auf der Familie, in einem Haus sei einmal ein Mord geschehen, ein Verstorbener wolle sich rächen, Feen, Schleimmonster, Poltergeister - alles menschliche Erfindungen, um die Angst zu zügeln. "Das kognitive System reagiert als Stressabbau", erklärt er. Radio aus dem Wasserkessel In dem winzigen voll gekramten Büro in der Hildastraße wirkt der 57-Jährige mit dem klangvollen hugenottischen Namen wie ein "alternativer Steuerberater" - wie er einmal beschrieben wurde - oder wie ein 68er-Lehrer am Elternsprechtag. Allerdings eignen ihm eine für diese Berufsgruppen eher untypische Munterkeit, ein mitunter britisch anmutender Sinn für Humor und gute Horrorfilme (Ghostbusters hat ihm gefallen) und eine gewisse Unerschrockenheit. Möglicherweise rührt dies ja daher, dass er sich dauerhaft in einem mentalen Zustand befindet, den er als "kognitive Dissonanz" bezeichnet. Die meisten Menschen seien nicht in der Lage, Unbegreifliches oder Widersprüchliches zu ertragen, und reagierten mit Ableugnung und Verdrängung, "Man blendet aus, was das eigene Weltbild gefährden könnte". Die Bestimmung des Wissenschaftlers aber sei es, so lange im Zustand der Ungewissheit zu verharren, bis er das Unerklärliche erklärt hat. Was er für ganz selbstverständlich hält, erscheint anderen als irritierend, ja widersprüchlich. Einerseits sucht er nach einer wissenschaftlichen Erklärung für die rätselhaften Psi-Phänomene, indem er sich bemüht, die Psychologie mit der Physik zusammenzuführen. Andererseits entlarvt er auch gern vor laufenden Fernsehkameras angeblich übersinnlich Begabte als simple Trickbetrüger. "Ich kenne doch fast alle ihre Zauberkunststücke, ich bin in der Szene geradezu gefürchtet." Tritt Walter von Lucadou auf Tagungen oder Kongressen auf, verabreicht er den ungläubigen Vertretern der "seriösen" Wissenschaften zur Einstimmung gern die Geschichte vom redenden Wasserkessel. Die hat er schon so oft erzählt, dass sie sich jedes Mal ein wenig verändert. Die Pointe aber bleibt gleich: Ein ansonsten psychisch nicht auffälliger Mensch hört jedes Mal Stimmen aus seinem Wasserkessel, wenn er den auf die Herdplatte stellt. Nach längeren Nachforschungen findet die Physik des Rätsels Lösung: Mit Kessel und Herdplatte liegen zwei Metallplatten aufeinander, die als eine Art Mittelwellenempfänger wirken. Hatte der Nachbar das Radio an, überträgt der Kessel den Ton. Keine Spur von "para" also. Stets gibt von Lucadou mehrere solcher Geschichten zum Besten, etwa die von der Familie, die (als Folge einiger Fernsehsendungen über Löffelverbieger wie Uri Geller) bei sich selbst telekinetische Kräfte entdeckte. Konzentrierte sich die Familie gemeinsam auf einen Kompass auf dem Familientisch, konnte sie die Nadel - "nachweislich" - auf einen anderen Kurs zwingen. Auch in diesem Fall lieferte nach langer Suche die Physik die Erklärung: Ein außen an der Wohnung auf und nieder gehender Fahrstuhl brachte die Nadel durcheinander. Zu von Lucadous Lieblingsgeschichten gehört auch die vom Schicksal einer Frau, die auf ihren Tonbandkassetten mitten in der Schlagermusik seltsame Stimmen hörte, die in unbekannten Sprachen redeten. Die Ursache: Das Tonband war verdreht, manchmal erklang die Rückseite, rückwärts gespielt. Das arme Opfer dieses technischen Defekts aber - von Lucadou spielt seinen Trumpf vor allem im Kreis von Therapeuten und Analytikern genüsslich aus - wurde wegen Halluzinationen und Verfolgungswahn mit Psychopharmaka behandelt und litt beträchtlich unter deren Nebenwirkungen, "weil kein Arzt ihre Erzählung wirklich ernst genommen hat". Hat von Lucadou sein Publikum jedoch in dieser Weise erst einmal weich geklopft, greift er tief in die Gruselkiste und fördert Phänome zutage, für die er keine Erklärungen mehr mitliefert. Zum Beispiel die vom Wirtshaus zum Rollenden Fass. Ein junges Paar hat in dem aus dem Mittelalter stammenden Haus im Badischen eine Gastwirtschaft eröffnet. Irgendwann beginnt der Spuk, der dann wochenlang anhält. Aus dem Keller kommen Geräusche, als würden - nomen est omen - Fässer hin- und hergerollt; in einem bestimmten Raum fängt der Säugling des Paares regelmäßig jämmerlich zu schreien an, und der Haushund weigert sich mit gesträubtem Fell, das Zimmer überhaupt zu betreten. Ein Gast wurde Zeuge, wie ein Tablett mit Gläsern sich von ganz allein vom Tresen hob und dann zu Boden krachte. Als schließlich ein Messer auf die Wirtin zufliegt und unmittelbar neben ihr in der Küchenwand stecken bleibt, wird Walter von Lucadou zum Tatort gerufen und kommt sich vor, als sei er in einen Spukfilm geraten. Des Rätsels Lösung ist unbekannt - vorläufig jedenfalls. Denn noch nie ist es gelungen, solche Vorgänge zweifelsfrei mit Kameras oder Tonbändern zu belegen. Umgekehrt aber sei es, so von Lucadou, in vielen Fällen nicht möglich, das Geschehen mit Manipulation oder reinen Wahnvorstellungen abzutun. Er leitet aus diesen Fällen so etwas wie eine Phänomenologie, eine Dramaturgie des Spukgeschehens ab: das höchst komplexe Szenario eines verschachtelten Systems, bestehend aus dem Spukagenten, der Umgebung, so genannten naiven und kritischen Beobachtern und der Gesellschaft. Manchmal verdichte sich, so sieht es von Lucadou, eine solche Konstellation aus psychologischen Befindlichkeiten der Beteiligten, aus auslösenden Momenten, ungelösten, unverstandenen Konflikten zu einer hoch explosiven Spannung. Was schließlich dabei herauskommt, ist wie ein "seelisches Gewitter, eine nach außen verlagerte psychosomatische Reaktion", in der Messer oder Steine scheinbar aus dem Nichts heraus fliegen. Und wie das genau funktioniert, möchte er herausfinden. Erstmals in Kontakt mit dem Übersinnlichen kam er mit 16, als er mit seinem Deutschlehrer über eine Kurzgeschichte von Gerd Gaiser ins Debattieren geriet. Ein Gespenst in einer realistisch gestalteten Story, das sei doch ein Stilbruch, meinte der Mathe- und Physik-Primus, kaufte sich für die damals unvorstellbare Summe von 30 Mark sein erstes Buch über Parapsychologie, glaubte erst mal nichts von dem, was er las ("Papier ist geduldig, hab ich damals gedacht"), und kam trotzdem nicht mehr von dem Thema los. Da man aber mit Parapsychologie akademisch damals wie heute nichts werden kann, kreiste er den Gegenstand seiner Neugierde gewissermaßen fachlich ein durch Promotionen in Physik und Psychologie, den beiden Disziplinen, die seiner Ansicht nach in ihrer Ergänzung den Schlüssel zum Rätsel Psi bergen. Psychologische Quanteneffekte? Nach der branchenüblichen Definition lassen sich Psi-Phänomene grob in zwei Kategorien aufteilen: die Psychokinese (den Einfluss der Psyche eines Menschen auf Objekte ohne bisher bekannte physikalische Energien und Kräfte) und die Außersinnliche Wahrnehmung (ASW). Zu Letzterer gehören Telepathie, Hellsehen und Präkognition. Um dieser Phänomene wissenschaftlich habhaft zu werden, bemüht von Lucadou Elemente der Chaosforschung, der Systemtheorie und der Quantenphysik. Schließlich gibt es auch in physikalischen Systemen Korrelationen, die dem gesunden Menschenverstand mindestens ebenso zuwiderlaufen wie die Berichte über die Psi-Phänomene. So kann man beispielsweise in quantenphysikalischen Experimenten eine seltsame "Nichtlokalität" nachweisen: Messungen an einem Lichtteilchen können dabei ein zweites, weit entferntes Teilchen direkt beeinflussen - ohne dass es dabei zu einer physikalischen Wechselwirkung kommt. Es scheint, als ob die beiden Partikel trotz ihrer räumlichen Trennung noch immer eine Einheit bildeten, so wie Vor- und Rückseite einer Münze. Wäre dies ein Modell auch für die Psychologie? Entsprechende Berichte kennt schließlich jeder: Da stirbt der Opa, und im selben Augenblick fällt Hunderte von Kilometern entfernt bei der Verwandtschaft sein Bild von der Wand. Zufall? Warum soll in der Psychologie Zufall sein, was in der Phsyik durchaus zu erklären ist, fragt von Lucadou. Wirklich belegt oder gar bewiesen hat er damit zwar nichts.Doch er gibt auch nicht vor, eine Antwort parat zu haben. Derzeit befinde sich die Parapsychologie "in einer präparadigmatischen Phase, in einem Entwicklungszustand, in dem ihre Theorien und Ergebnisse noch so umstritten sind, dass die scientific community sie ignorieren kann", schreibt er in seinem Buch Psi-Phänomene. Eine "psychische Kraft" jedenfalls, die die Zunft hinter den Phänomenen suchte (und immer noch sucht), "gibt es nicht", erklärt er apodiktisch. Nun gelte es, Alternativen, bessere Modelle zu entwickeln - eine Einstellung, mit der er sich unter seinen Parakollegen nicht nur Freunde gemacht hat. Wie denn überhaupt die Begegnung mit Walter von Lucadou für jeden Durchschnittsmenschen eine Herausforderung der besonderen Art darstellt. Was ist er denn nun? Ein Scharlatan, der niemanden betrügt, sondern andere Betrüger entlarvt? Eine Art Schwejk, der den Kult um das Okkulte für sich nutzt und doch voller Verehrung über seine Vorgänger und Vorbilder spricht - angefangen beim seligen Franz Anton Mesmer, dem Vater aller Parapsychologen, bis hin zu seinem bewunderten Lehrer, dem Freiburger Parapsychologen Hans Bender? Ein Psychologe, der seine Klienten glauben lässt, sie seien von einem Ufo entführt worden? Oder ein Wissenschaftler, der erklärt, sein Forschungsgegenstand entziehe sich jeder wissenschaftlichen Erklärung? Auf all diese Fragen gibt es nur eine Antwort: Walter von Lucadou ist selbst ein paranormales Phänomen. Gruss Kobe