Heinrich
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Hallo Michael, Zitat: "Ja, aber zum privaten Gebrauch gehört z.B. die unentgeltliche Weitergabe auch an Dritte, wie enge Freunde, das ist die ganz herrschende Meinung, da kannst Du noch so oft das Gegenteil behaupten." ENGE FREUNDE - dagegen würde sich die Industrie sicher auch nicht auflehnen. Das Problem ist doch eher, daß beim Thema Kopieren von CDs der Begriff der Freundschaft auf einmal sehr großzügig ausgelegt wird ;-) So langsam hege ich den Verdacht, daß "tu felix austria" in dieser Hinsicht schon ein Stück weiter ist (was mich einigermaßen überrascht :-) ) Egal, belassen wir es dabei - denn das schöne an juristischen Spitzfindigkeiten ist ja die Möglichkeit der endlosen Diskussion... Gruß, Heinrich P.S.: Nein, Meister der Trance - verärgern wollte ich Dich nicht...
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Hallo Battle - nicht schreien... So schlimm ist es ja nicht. Ich selber stelle mich ja dieser Herausforderung. Und werde sie hoffentlich bestehen. Natürlich ist an der ganzen Misere die Musikindustrie zu einem Großteil selbst schuld. Immer weniger Künstler werden aufgebaut, es wird immer kurzfristiger gedacht, etc... Musik als Wegwerfprodukt. Trotzdem - die Misere und die juristische Seite sind zwei paar Stiefel :-) Nochmals - niemand in der gesamten Branche stört sich daran, wenn sich die Musik auch unter der Hand verbreitet (professionelle Raubpiraterie einmal außen vor). Wenn allerdings das Kopieren überhand nimmt, hat die Branche das gute Recht, über Gegenmaßnahmen nachzudenken, oder? Meine persönliche Meinung? Zum Glück gibt es nun die DVD(-Audio). Nicht wegen des Kopierschutzes (ich gebe Dir Recht, auch der wird fallen) sondern wegen ihrer Möglichkeit der Surroundwiedergabe. Hier haben nun alle die Möglichkeit, Klangwelten zu erschaffen, die das Zuhören wieder lohnen. Und da Surround nur daheim vernünftig funktioniert, ist es auch eine Chance, die Leute wieder zum bewußteren Zuhören zu bringen... Gruß, Heinrich P.S.: So blow your speakers with rock'n'roll - but take five of them (and a big, loud sub!) ;-)
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Hallo Michael! Und was steht da? Du darfst eine CD, die Du rechtmäßig erworben hast, für DEINEN privaten Gebrauch auch von Dritten kopieren lassen. Dritter darf in diesem Fall an der Kopie NICHT verdienen. Dritter erwirbt damit keine Rechte am Inhalt (und um diesen geht's ja!) der CD - auch nicht für seinen privaten Gebrauch! Mehr steht da nicht. Ich habe Dir den Link zum Urheberrechtsgesetz ja gesendet. Also bitte erst komplett lesen ;-) Gruß, Heinrich P.S.: Hier in Zukunft unser Nebenthread watermark... Die Horrorgeschichten, die über die KLangverfälschungen kursieren, entstammen den allerersten Versuchsreihen. Und da klang's wirklich grausig... Inzwischen finde ich den Klangunterschied allerdings äußerst gering (zumindest bei den mir bekannten Beispielen). Da ist der KLangunterschied zwischen einem Weiss- und einem dCS-Wandler wesentlich größer...
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Es gibt allerdings einen gravierenden Unterschied zwischen Software und Audio-CDs: Das schlechte Gewissen auch bei regelmäßiger "Anwendung" ist bei Audio-CDs deutlich geringer, denn keiner verdient ja damit Geld (professionelle Tonpiraterie ausgenommen). Und das "...meistens wenigstens ;-) "hat sich inzwischen doch auf einem ziemlich niedrigen Niveau eingependelt - inzwischen werden auch häufiger die Booklets aus den CDs gestohlen als die CDs selbst... Gruß, Heinrich
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Hallo Michael, ich kann Dir erst jetzt antworten, da ich beide Beiträge erst gestern nacht (früh) verfasst habe. Bin aber natürlich für jede Hilfe dankbar ;-) Glaube mir, ich beschäftige mich ziemlich intensiv mit dem UrhG (Urheberrechtsgesetz). Einerseits, - natürlich - weil es für mein Label von ziemlicher Bedeutung ist. Andererseits weil auch für uns das Thema "Internet" sehr interessant ist. Es stimmt, daß der juristische Terminus des Diestahls genau definiert ist. Auch der des geistigen Diebstahls. In der Regel verstand man bislang nur den entgeltlichen Verkauf von Kopien. Jetzt zum Aber (und da bin ich nicht der einzige, der so spricht...). Durch das de facto explodierende Kopieren zu "privaten" Zwecken und durch das "Ausbooten" des Urheberrechts ändert sich hier gerade die Meinung (auch und eben der Juristen!). Und um es einmal in aller Deutlichkeit zu zitieren(!) - und zwar aus einem (juristischen) Kommentar zum UrhG: "Um sich Musik anzueignen, braucht mann nirgends einzubrechen, es genügt die Erstellung einer billigen Kopie. Solange das im häuslichen Rahmen für den privaten Gebrauch geschieht, hat es der Gesetzgeber in der weisen Erkenntnis zugelassen, daß man den Musikdieben in Millionen Haushalten unmöglich nachspüren könnte. Alles jedoch, was über das Aufzeichnen gesendeter Musik oder das Überspielen von Tonträgern für den privaten oder sonstigen eigenen Gebrauch hinausgeht, berührt bereits den Bereich der Tonträgerpiraterie. ... Tatsächlich erwirbt man mit dem Kauf eines Tonträgers grundsätzlich nur das Recht, Musik im privaten Rahmen zu hören." Überlege Dir einmal also einmal genau, was passiert, wenn jemand KOPIEN von CDs (auch unentgeltlich!) tauscht. Oder mehrere KOPIEN davon an Dritte schenkt. In diesem Moment veletzt Du das Urheberrecht (und, auch wenn keiner es wahrhaben will/wollte, Internet-Tauschbörsen wie Napster haben permanent gegen das Urheberrecht verstoßen!). Alle Informationen darüber haben GEMA und GVL bereit... Und - für die Informatonsbeschaffung gibt es noch immer bessere (da trockenere und einwandfreiere!) Quellen als das Internet. Gerade wenn's um das heiß geliebte Recht geht. Das sehr schnell falsch zitiert wird, je nach Lust und Laune. Lektüre zum Thema: "Handbuch der Musikwirtschaft", Moser und Scheuermann, Josef Keller Verlag. Trotzdem einen Link zum Thema - nämlich zum Ursprung allen Streites: http://transpatent.com/gesetze/urhg.html (da ist's nun - in seiner vollen Schönheit und Pracht ;-) ) Gruß, Heinrich P.S.: Ich habe mich von der Qualität des "Watermarks" selbst überzeugen können. Bei mehrere Versuchen wurden Hörern DVDs mit und ohne Watermark vorgespielt. Ergebnis: nur wenige Hörer konnten einen Unterschied eindeutig und reproduzierbar hören. Allerdings konnte nur eine Veränderung des Klangbilds festgestellt werden, es konnte nicht verifiziert werden, ob es sich bei dem gehörten Unterschied um die DVD mit oder ohne Watermark handelt. Von grundsätzlicher Verschlechterung kann also keine Rede sein! P.P.S.: Warum regen sich alle so auf, daß derartige CDs nicht mehr Red Book kompatibel seinen? Kein Mensch hat sich je über die überlangen CDs beschwert, die auch nicht Red Book kompatibel sind - und auch nicht von allen CD-Playern gespielt werden. Eher im Gegenteil - eine CD, die nicht mindesten 70 Minuten lang ist, wird heute schon gar nicht mehr ernst genommen...
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"das ist pure marktwirtschaft. wer seine silberlinge net verkauft bekommt, oder verlust dran macht, der hat eben was falsch gemacht." DAS ist absolut korrekt. Doch wenn jemand Deine Produkte STIEHLT, dann wirst Du Dir auch überlegen, etwas dagegen zu unternehmen, oder? Das die Großen auch gut daran täten, sowohl ihr Sortiment als auch ihr Marketing einmal kritisch unter die Lupe zu nehmen ist allerdings unbestritten... Gruß, Heinrich P.S.: Natürlich kann man die hohen CD-Preise beklagen. Aber das gibt eben keinem das Recht, geistiges Eigentum zu stehlen (und nicht anderes geschieht häufig beim Kopieren...). Du gehst ja auch nicht in eine Bäckerei und klaust Dir dort Dein Brot, weil Du glaubst, der Bäcker könnte, wenn er nur wollte und intelligent genug seine Möglichkeiten ausnützte, das auch viel billiger anbieten. Der Bäcker bietet das Brot zu dem Preis an, den er für richtig hält. Und wenn Dir dieser nicht paßt, mußt Du eben beim nächsten einkaufen (zum Beispiel in der Bäckerei "Naxos"). Sollte aber der teure Bäcker auch das bessere Brot bieten, gibt's nur zwei Möglichkeiten - entweder es ist es Dir wert. Oder nicht. Also kaufen oder nicht kaufen. Und im Falle des Brots ist die Mühe des Kopierens ja eine Recht aufwendige (wer's schon mal probiert hat, weiß wovon ich rede ;-) ). Im Falle der CD allerdings nicht - und genau dagegen wehren sich die Label... Beim geistigen Eigentum (und die Betonung liegt hierbei auf EIGENTUM!) hat sich hingegegen eine erstaunliche Gleichgültigkeit gegen Verstöße entwickelt...
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...und der hieß Kopierschutz von CDs. Prinzipiell erlaubt das Urheberrecht dem Verbraucher, Kopien für private Zwecke zu machen. Also doch! Na, eben nicht!!! Das ganze scheitert schlichtweg an einer doch sehr großzügigen Auslegung des Begriffes "private Zwecke" durch viele Konsumenten. Private Zwecke: ICH kaufe mir einen Tonträger und kopiere ihn für MEINE weiteren Nutzungen. Zum Beispiel, um die CD auch im Auto oder in der Arbeit/Urlaub zu hören. Ausdrücklich NICHT gestattet ist hingegen der Tausch oder das Weitergeben von Kopien an/mit Dritte(n). Denn hier verstößt man EINDEUTIG gegen die Urheberrechte. Denn Dritter wird sich ja den Tonträger, den er als Kopie nun besitzt zu einer sehr großen Wahrscheinlichkeit nicht kaufen. Eben genau das - der Tausch von CDs oder das Kopieren für Dritte (dabei ist es völlig unerheblich, ob Geld im Spiel ist!) hat in den letzten Jahren Dank günstiger Brenner/Software rapide zugenommen. Und es ist - man mag es mögen oder nicht - das gute Recht der Plattenfirmen jeden Versuch zu unterbinden, sie um ihr Geld zu bringen (zumindest DAS würde wohl jeder versuchen...). Womit natürlich auch Kopien für private Zwecke unterbunden werden - allerdings stehen die Chancen für die Industrie nicht schlecht, in entsprechenden Musterprozessen hier Recht zu bekommen (der entsprechende Paragraph aus dem Urheberrecht stammt aus der Zeit der analogen Kopien...). In Zeiten der DVD-Audio zeichnet sich mit dem (allerdings auch nicht unumstrittenen) "Watermark" eine relativ elegante Möglichkeit ab: Eine Kopie ist NUR vom Originaltonträger möglich, nicht aber das Kopieren von einer Kopie. Somit bliebe selbst das Tauschen "im kleinen" unberührt, allerdings kann der "Beschenkte" dann eben nicht die DVD für seine privaten Zwecke abermals kopieren... Meines Erachtens nach ist das ein durchaus gangbarer Weg für die Zukunft. Gruß, Heinrich
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Hallo Wolfgang, Diana Krall ist schon eine fabelhafte Interpretin. Leider ist auch da zu sehen, was die Lust nach dem vermeintlich ganz großen Geld musikalisch anrichten kann (ist allerdings eine sehr subjektive und in ihrer Schlußfolgerung auch nicht beweisbare These): Wenn Du Dir ihre beiden Trio-Alben ("All For You" und "Love Scenes") anhörst, ist das "music as it's best". Ich kenne praktisch keinen, der nicht zumindest mitwippt, wenn diese Scheiben laufen! Impulse (die Plattenfirma von Diana Krall) war ganz kurz davor (und ab jetzt kommt meine sehr persönliche Sicht der Dinge) mit diesem Trio hochkarätigen Jazz wieder unter die Leute zu bringen. Und klarzustellen, daß Jazz nicht zwangsläufig stundenlange Soli sich selbst beweisender Musiker bedeutet - sondern auch ziemlich gute Musik sein kann :-) Und auf der letzten Scheibe dann Breitwand-Streicher (Tommy LiPuma, ihr Produzent hat sich mal wieder voll ausgetobt) und musikalisch zwar noch immer gut, aber nicht mehr herausragend (denn zum Entspannen ist die Scheibe ganz wunderbar geeignet, aber sie "zwingt" nicht mehr so zum Hinhören wie ihre Vorgänger...). Natürlich haben sie's Dank massiver Werbung geschafft "When I Look In Your Eyes" besser zu verkaufen als ihre Vorgänger. Und doch sind schon erste Ermüdungserscheinungen zu bemerken. Denn man hört bedauerlicherweise den Wunsch, jetzt "ganz groß" herauszukommen... Aber genau DAS kann man nicht planen. Sondern im besten Fall einfach den Weg beschreiten, den man für den musikalisch überzeugendsten hält! Und so steht die nun gepushte und auserwählte "Nachfolgerin" (Jane Moheit) schon in den Startlöchern... Und die einzige Sängerin, die trotz massiven Streichereinsatzes hochkarätigen Jazz ablieferte war (und bleibt vermutlich!) Ella Fitzgerald mit ihren Songbooks... Aber gegen Ella anzutreten, ist ein hoffnungsloses Unterfangen... Themenwechsel: Hamburg - war ich ein paar mal, unser Vertrieb sitzt dort... Schöne Stadt. Aber auch nicht teurer als Wien ;-) Gruß, Heinrich
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Eigentlich alles, was sich abseits des Mainstreams (schon wieder so ein nichtssagender Ausdruck ;-) ) bewegt, fällt unter diese Rubrik. Das gilt inzwischen also für die gesamte Klassik und den gesamten Jazz (denn selbst wenn es dort Produktionen gibt, die sich sehr gut verkaufen, ist das verglichen mit den Stückzahlen einer Madonna noch immer recht wenig...). Darunter fällt aber auch der gesamte Independent-Bereich, von elektronischer Musik bis hin zu ausgefallenen (weil ambitionierten) House-Produktionen... Gruß, Heinrich
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Nun gut, die TATSACHEN auf den Tisch. Ich bin glücklicher Miteigentümer eines neu gegründeten Jazzlabels. Ha, also kann man doch Geld damit verdienen... Langsam, schön der Reihe nach. Studium: Physik, Mathematik, Wirtschaftsmathematik. Daneben Klarinette (klassisch) und Saxophon (Jazz). Dann irgendwann die zündende Idee, Tonmeister zu studieren. Gelandet bin ich zu diesem Zwecke in Wien (eine Stadt übrigens, die ich inzwischen nur empfehlen kann - trotz der Wiener :-) ) Während meiner Ausbildung hatte ich dann das Glück, ein paar Größen der klassischen Musik persönlich und vor dem Mikrophon kennnen zu lernen. Und irgendwann bin ich dem völligen Größenwahn verfallen und dachte, so ein eigenes Label... Denn schließlich kann's ja gar nicht sein, daß bei den Preisen einer CD alle zu Recht jammern ;-) Unserem Mann für die Klassik (angefangen haben wir zu viert, nun sind's nur noch drei...) war die Vor- und Aufbauarbeit aber irgendwann zu viel... Dann die Rückbesinnung auf meine Wurzeln - Jazz is back! Also - Kontakte knüpfen, Produktionen planen (und - learning by doing - darauf kommen, was zu einer Produktion alles gehört...), und so langsam dämmert die Erkenntnis, daß das alles niemals reell finanzierbar ist. Also auf der Suche nach Sponsoren. Frage - das hätte man sich ja aber vorher durchkalkulieren können? Haben wir auch. Wir haben allerdings nicht damit gerechnet, daß der Spartenmarkt für Jazz (und Klassik) auf dem deutschen Markt (der drittwichtigste weltweit) zum Jahreswechsel einbricht. Und zwar so, daß die Großen zittern... Grund: Eine große deutsche Handelskette mit über 30(!)% Marktanteil hat zum Jahreswechsel ohne jede Vorwarnung ihr Spartenprogramm eingestellt (bis auf ein paar Alibi-Produktionen...). Und glaubt es oder nicht, es gibt ein Zittern in der Branche. Wir sind aber auch zu dem Schluß gekommen, daß das nicht zwangsläufig negativ sein muß. Unserer Einschätzung nach (und nicht nur unserer...) wird der Markt zukünftig eher von kleinen, unabhängigen Labeln dominiert werden (das "dominieren" bezieht sich dabei auf das Erscheinen von musikalisch interessanten Tonträgern, in Stückzahlen und Umsatz werden die Großen immer Sieger bleiben...) Zumindest wenn man's schafft die nächsten Jahre durchzuhalten... So viel also zum Background. Nun mal die ganz konkreten Zahlen anhand einer Produktion: Wir planen im Moment eine Aufnahme mit den Herren Wolfgang Puschnig (altosax, flute), Steve Swallow (bass), Don Alias (percussion) und Victor Lewis (drums). Aus zeitlichen Gründen müssen die Aufnahmen zu dieser Produktion in den USA über die Bühne gehen. Steve, Don und Victor erhalten je 2000,-$ (ein echter "Freundschaftspreis", in der Regel verlangen sie das Doppelte...), Wolfgang erhält als "head" keine Gage, sondern eine Künstlerbeteiligung (Prozente am Verkauf der CD). Geplant sind drei Aufnahmetage in Watermusic (http://www.watermusic.net), New Jersey (ist praktisch New York, nur auf der falschen Staatenseite...). Pro Aufnahmetag 1500$ für das Studio, exklusive Techniker. Dazu kommen die Flugkosten von Wolfgang Puschnig, mir, unserem Tontechniker (ich bin zwar selbst einer, es hat aber gute Gründe, warum man als Produzent nicht am Mischpult sitzen sollte!) und unserem Fotografen (es ist billiger, ihn mitzunehmen, als in N.Y. einen zu engagieren!). Da watermusic ein sogennantes "residential studio" (ein Studio mit Wohnmöglichkeiten) ist, entfallen zumindest die Wohnkosten. Trotzdem: vier mal Flug hin und zurück plus Spesen ergibt auch 500$. Bislang also 11.000$. Der Mixdown wird in Österreich gemacht (es gibt hier in der Nähe von Wien ein Studio das Weltklasse hat...) Drei Tage sind angesetzt, pro Tag 1500 DM. Als Honorar addieren sich der Fotograf (1000 DM und der Tontechniker mit 3000 DM). Mastering: 1000 DM. Sind also bis zum fertigen Master ungefähr 32.000,- DM Nun wollen aber hoffentlich einige Kunden die Musik nicht nur gratis als Raubkopie von Freunden/Bekannten geschenkt haben :-) oder aus dem Internet downloaden :-) ... Das heißt ich muß ein Artwork erstellen. Kosten für den Grafiker: 3000 DM. Womit wir auf runden 35.000,-DM ohne Werbung sind. Unser Artwork ist etwas exklusiver (Buchform in Tray-Größe, Booklet mit mindestens 24 Seitem, Fadenbindung etc. Grund - die Hoffnung, daß der Käufer kein Jewel-Tray mehr haben will, und das Besondere honoriert), das Booklet kostet pro Stück 3,- DM. Ohne CD. Das heißt mit der Fertigstellung von CDs und den Urheberrechtsgebühren sind wir bei einem Stückpreis von ca. 5,-DM pro CD. Pro CD bleiben uns somit de facto 10 DM (nach Abzug von Pressung/Urhaberrechtsgebühren, Vertrieb und ähnliches habe ich ja schon erläutert). Ziel ist es 10.000 Stück weltweit zu verkaufen (da die Künstler durchaus Rang und Namen im Jazz haben, ist das ein optimistisches, aber erreichbares Ziel...). Addieren wir also: 35.000,- DM Produktion plus Anfertigung des Artworks. 50.000,- DM Herstellung von 10000 CDs. Insgesamt also 85.000,- DM. Die es vorzufinanzieren und dann rückzuverdienen gilt (geschätzte Laufzeit der CD: zwei, drei Jahre.). Bei tatsächlich 10.000 verkauften CDs bleibt also ein Gewinn von 15.000 DM. Ohne (nötige!) Werbung (wir haben zum Glück eine Medienpartnerschaft, das heißt Werbung kostet uns vergleichsweise wenig!), vor Steuern, und tröpfchenweise über einen Zeitraum von drei Jahren. DAS ist auch Realität. Na aber hallo, immerhin 15.000,- DM! Ist doch schon was... Richtig. Das ist auch eines unserer Spitzenprodukte. Wir produzieren 12 bis 15 CDs im Jahr (wir sind ein kleines Label!). Also: 15 mal 15.000. 225.000,- DM!!! Und dann beklagen die sich auch noch?!? Vorsicht - Gewinn vor Steuer. Und es müssen drei Leute und eine Firma davon leben... Und schon sehen die Gewinne einer Plattenfirma ziemlich mager aus (zur Information - ich zahle mir aus meiner eigenen Firma jeden Monat 3000,- DM brutto aus. Also nichts, wovon man einen Ferrari kaufen könnte...) Ich gebe zu, wir sind ein Spezialfall. Kleine Firma. Spartenprogramm. Und überhaupt. Aber ich kenne inzwischen auch alle Großen. Und glaubt's oder nicht - besser sieht's auch dort nicht aus... Erstaunlich ist es allerdindgs, wie konseqent es die Großen geschafft haben, den Ruf einer einmal angesehen Branche zu ruinieren (ja, zu einem nicht kleinen Teil auch selbstverschuldet!). Und warum mache ich es dann? Dem finanziellen Irrwitz und einem 18-Stunden-Arbeitstag zum Trotz: Ich kenne keinen schöneren, befriedigenderen Beruf als den, mit Musikern eine Produktion auf die Beine zu stellen, an die wir glauben... Und ist's auch Wahnsinn, so hat es doch Methode ;-) Gruß aus Wien, Heinrich P.S.: Die Rechnung ist in einigen Punkten grob vereinfacht, trifft aber sowohl in der Größenordnung als auch im Ablauf das Wensentliche. P.P.S.: Da es nun schon drei Uhr morgens ist, hoffe ich, trotz zweimaligen Korrekturlesens keine wesentlichen Kosten vergessen zu haben, die es in der Realität gibt, deren Fehlen mir aber wieder gleich den Ruf des nichtwissenden Geldgierigen (zugegeben, gierig wäre ich schon ;-) )einbringt....
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Hallo Michael! Wie oben ausgeführt, bleiben dem Label von den 40DM Endverkaufspreis ca. 14DM. Würde mich also stark interessieren, wie Du auf die die von Dir vermuteten Gewinnspannen kommst... Gruß, Heinrich
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Schön, richtig und gut, dass die Herstellung einer CD nicht viel kostet. (Übrigens kostet es schon deutlich mehr, wenn Du statt des Jewel-Trays ein DigiPack oder ein SmartPack haben willst!) Aber - soll nicht irgendetwas auf der CD sein? Musik am besten? Und nun rate mal, ob das nicht vielleicht auch noch etwas kosten könnte... Die Antwort sei Dir vorweggenommen: Es kostet. Und zwar nicht eben wenig. Schlüsseln wir doch einmal auf, WO das Geld hingeht. Beispiel High-Price CD 40DM Auf den 40 DM sind erst einmal die Steuern. Nicht originell aber abzuziehen. Der Händler kauft diese CD in der Regel für 20 - 25 DM (je nach Rabatten. Übrigens, wer hätte es gedacht, auch die Händler wollen etwas verdienen...). Von den 20 bis 25 DM kassiert der Vertrieb (nur Majors haben einen eigenen Vertrieb, fast alle kleineren und mittleren Label müssen sich eines Drittvertrtiebes bedienen) 30%. Bleiben dem Label zunächst einmal 14 - 16 DM. Davon sind zu zahlen: Die gesamte Produktion. Künstlerbeteiligung. Kosten der mechanischen Vervielfältigung. Leistungsschutzrechte (die zahlt nämlich zuerst einmal das Label...) nicht zuletzt die Betriebskosten des Labels. Denkt man in Millionen, läuft's toll. Denken kann man sich ja auch viel. Die Realität ist nur eine VÖLLIG andere. Es gibt genügend CDs in der Klassik/im Jazz/auch im hier oft zitierten Blues die weltweit(!) deutlich (!) unter der 10.000 Stückgrenze bleiben. Und meistens sind es die, die musikalisch die größte Berechtigung haben... Der Rest ist dann einfache Mischkalkulation... Gruß, Heinrich
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Zitat: "Sach' ma': "Als jemand der in der Branche arbeitet": Musstest du dafür das Denken aufgeben, oder stellen die nur Leute ein, ach, ich lass' das jetzt, der Kommentar wäre mir zu blöd." Wozu dann also der Kommentar. Denk mal darüber nach... Wie oft bist Du denn in einem Plattenladen in N.Y.? Ich des öfteren. Und billiger als am deutschen Markt ist da der Nischenbereich sicher nicht. Im Gegenteil... Und nochmals sorry, aber gute Bands, die sich ohne Werbung durchsetzen - nenne mir doch einmal eine... AC/DC hat's nun nicht mehr nötig, da Kultstatus. Aber gehe einmal ein wenig zurück als die Burschen noch jung waren (gut sind sie noch immer). Da wurde sehr wohl Werbung gemacht - und zwar nicht eben wenig... Zum Thema Tour-Sponsoring: Gerade das Beispiel der Toten Hosen zeigt die Effizienz von erfolgreichen PR-Gags. Man nehme Geld von einem Tour-Sponsor, spende einen Teil davon (schon einmal etwas von "Abschreibung" gehört :-) ) und die Fans finden es großartig... Im Ernst, das bedeutet ja, daß sie eben einen Tour-Sponsor hatten oder? Den große Acts problemlos aufstellen können. Und wie schaut's mit den kleineren aus? Deren Touren praktisch immer von den Plattenfirmen mitfinanziert werden. Nein, nicht aus Menschenfreundlichkeit. Sondern schon in der Hoffnung, das Geld eines Tages zurückzuverdienen... Gruß, Heinrich P.S.: Die Welt bietet mitunter mehr Farbtöne als nur Schwarz (die bösen, bösen Plattenfirmen und die millionenschweren Künstler - wie viele Musiker, die wirklich in der Branche arbeiten, kennst Du eigentlich? Deren Arbeitstage und Verdienste inklusive...) und Weiss (der arme Konsument, dem das illegale - so einfach ist das nämlich! - Raubkopieren erschwert werden soll).
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daß ich hier jetzt "geschlachtet" werde. ABER: Obwohl man über die Musikindustrie sagen kann, was man will (und vor allem über die Qualität der Produkte sowohl in klanglicher wie auch musikalischer Hinsicht), muß man auch die andere Seite sehen. Als jemand der in der Branche arbeitet, kann ich bestätigen, daß es die ach so reiche Plattenfirma schlicht nicht mehr gibt. Auch wenn es mitunter Millionengewinne einzelner Produktionen vorgaukeln können. Und das Kopieren von CDs spielt dabei sehr wohl eine große Rolle. Soll mir doch keiner erzählen, er mache die Kopien ja ausschließlich für sich - kann ich ja aus eigener Erfahrung nicht wirklich glauben ;-) Zum Thama "Recht auf die Kopie". So einfach ist's nicht. In Deutschlad ist es zwar als "quasi"-Rechtsstandard eingebürgert, die rechtliche Situation aber nicht so eindeutig (man lese bitte einmal in Noten/Partituren - dort steht ausdrücklich. daß das Kopieren selbst für private Zwecke untersagt ist. Geduldet wird es natürlich trotzdem...). In Großbritannien beispielsweise ist das Kopieren von Musik schlicht illegal - auch von einer legal erworbenen CD (daß auch die Briten nichts dagegen machen können, steht auf einem ganz anderen Blatt...)... Nun zum Thema - "dann veröffentlichen wir halt Musik über's Internet". Netter Gedanke - das Problem, keinen Menschen interessiert die unbekannte Band (man muß sich diesbezüglich ja nur die top downloads der entsprechenden Seiten ansehen.).Dieser etwas abstruse Gedanke schwebt vielen Musikern vor - eigenes Label, Verkauf über Internet, dann brauchen wir auch der Plattenfirma nichts zu geben. Nun, Tatsache ist, daß man erst durch Werbung publik wird. Und Öffentlichkeitsarbeit wie Werbung, Tour u.ä. kostet Geld - viel Geld (glaube bitte keiner, daß man mit einer Tour wirklich Geld verdient - in der Regel ist das umgekehrte der Fall. Das, was bei großen Top-Acts das Geld einer Tour einspielt ist das Merchandising. Und selbst große Acts suchen sich immer häufiger Tour-Sponsoren!). Nein, das es nicht der große Solidaritätsaufruf zugunsten der ach so armen Plattenindustrie. Nur wer auf der einen Seite das mäßige Musikangebot und die schlechte Klangqualität beklagt, muß sich auch ALLE Gründe eingestehen. Oder bereit sein, für wirklich GUTE Produktionen entsprechendes Geld anzulegen. Und das ist die eigentliche Gretchenfrage - nun, liebe Forumsmitglieder, seid ihr bereit dazu? Für eine Produktion, die Euch musikalisch und klanglich anspricht z.B. 40 DM (das ist ungefähr der Preis, zu dem man als Label bei einer einigermaßen gesunden Kalkulation eine gute Produktion fahren kann!) zu zahlen? Nachdenklicher Gruß, Heinrich
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Hallo Marc, gibt es denn auch Schallwandler ohne Eigenklang ;-) Natürlich spielt bei der Wahl des Abhörmonitors auch immer der persönliche Geschmack des Tontechnikers eine Rolle. Zumindest dann, wenn er die Wahl hat - da zumindest die "große" Abhöre in den Studios fix installiert ist... Gruß, Heinrich
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Hallo Sven, sowohl in Abbey Road als auch in den Sony Music Studios stehen die "ganz gewöhnlichen" 801 Nautilus (und noch "Restexemplare" der Matrix). Als Verstärker verwendet Abbey Road Chord (da allerdings die Pro-Serie), Sony verschiedene Endstufen, darunter sowohl die alten B&W-Monos, als auch NADs. http://www.abbeyroad.co.uk/indexam.html Gruß, Heinrich
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Hallo Michael, man braucht aber noch nicht einmal irgendwelche Verschlechterungs-Plug-Ins... Bin die letzten zwei Wochen im Studio gewesen, um drei Produktionen abzumischen. Das Master lief auf 24bit/96kHz (Tascam 98HR). Vier Spuren - stereo direkt hinter dem Mischpult, und per durchgeschliffenem Halbzoll-Analogband. Tatsache: Was über das Pult (Neve VRP mit jeder Menge wunderschönem Vintage-Equipment, da macht das Leben wieder Spaß ;-) ) wirklich hervorragend klang, klang auf 24/96 auch gut. (Wir haben die meiste Zeit bewußt hinter den AD/DA-Wandlern ,wahlweise Weiss oder dCS, gemischt - es ist schon einigermaßen erstaunlich, wie man z.B. Feinheiten wie Hallfilterungen etc. gegenüber dem "analogen" Mix - soll heißen, direkt aus der Konsole - ändern muß, um den selben Klang zu erzielen...) Dann die milde Ernüchterung - über selbst so hervorragende Algorithmen wie sie Weiss oder dCS zum Down-Samplen und Dithern bieten, war der Klang auf CD doch nicht ganz das Wahre. Nein, keine tragischen Verluste. Aber doch sehr viele kleine Feinheiten, die eben nicht mehr so "einrasten" wie bei der höheren Auflösung. Insofern bin ich schon froh, wenn sich der neue Standard durchsetzt. Zumal ja auch die höhere Abtastung einem schlechten, weil schlampigen oder überkomprimierten Klang nicht im Wege steht ;-) Gruß, Heinrich
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Zumindest die 801 Nautilus wird sehr wohl von großen Studios benutzt (z.B. Abbey Road, London). Und die Vorgängerin, die 801 Matrix galt als DIE Abhöre in der Klassik schlechthin. Dass die Nachfolgerin dies nicht schaffte, liegt weniger an ihren Qualitäten, sondern daran, dass es sich bei einer 801 Nautilus eher um eine Immobilie, denn um einen Lautsprecher handelt ;-) Gruß, Heinrich
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"Gerade von richtig "populären" CD's gibt es kaum gute Aufnahmen, könnte, u.a., auch daran liegen, dass vieles davon bei grossen Labels produziert wird und, um den (von der Industrie) gewünschten "Standard" SACD oder DVD-A zu pushen, von vornherein auf den Mix der CD kein grosser Wert gelegt wird. Danach könnte man mit dem gleichen Master und nur einer etwas besseren Abmische auf SACD o.ä. den Kunden suggerieren, dass das neue auch besser wäre." Unsinn! KEIN Label(zur Wiederholung: KEINES!!!) macht sich die Mühe, einen "schlechteren" Klang auf CD zu veröffentlichen, um SACD oder DVD-A zu pushen. Denn das würde entweder zwei Abmischungen oder zwei Mastering-Sessions efordern. Was Geld kostet. Der "schlechtere" Klang ist schlicht die Konsequenz aus dem Zwang zur Kompatibilität mit schlechten Anlagen (Autoradio!) und auch veränderten Hörgewohnheiten. Noch eines - die Majors haben's auch gar nicht nötig, einen neuen Standard zu pushen. Es langt ja, schlicht keine CDs mehr zu produzieren. Was erst zu einem empörten Massenaufschrei und danach zum Durchsetzen des neuen Standard führen wird. So einfach funktioniert die Welt - auch ganz ohne perfide Hintergedanken der Label... Gruß, Heinrich
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Jetzt spinnen sie wirklich ......die Audioten....
Thema antwortete auf Heinrichs Calvin_and_Hobbes in: Sonstiges
Emily Lazar (The Lodge) arbeitet auf Genelec 1031 plus Sub. Eine Kombination die Mark Wilder (Sony), völlig unmöglich findet - daß einzig Wahre seien die großen Duntech. Und/oder in Notfällen die 801 (immerhin ist er großzügig genug, Matrix und Nautilus gelten zu lassen). Joe Ferla (Toning. - und macht jede Menge Jazzaufnahmen für alle großen Label) schwört auf seine kleinen ProAc in der Kombination mit einem AudioResearch, und Bernie Grundman hat sich seine Tannoys umbauen lassen... undsoweiter... Tatsache: Die Regie macht einen WESENTLICH größeren Anteil am Klang (ausgenommen echtes Nahfeld, aber wer will das schon?) aus, als die Lautsprecher wieder gut machen könnten. Und in einer akustisch gut und sinnvoll adaptierten Umgebung, kann man über eine sehr breite Palette von Lautsprechern sehr gut mischen - vorausgesetzt, man kennt den Lautsprecher. Dass also irgendwelche Monitore den Stempel "Referenz" tragen, ist auch in der professionellen Audiotechnik mehr ein Marketing-Gag denn ernstzunehmendes Argument. Gruß, Heinrich P.S.: Die 801er sind auch wirklich gut. Aber wer mal welche des öfteren transportiert hat, wird sich doch nach einem kleineren Monitor umsehen. Ganz pragmatische Gründe wie die Verhinderung eines Bandscheibenvorfalls sprechen also mitunter gegen den guten Klang ;-) -
Hallo Jan, ich habe mir beim Mastering eigener Produktionen (das heisst, ich kenne das Master und bin vor Ort, irgendwelche zusätzlichen Klangspielereien entfallen also!) des öfteren einen Vergleich zwischen DSD und hochauflösendem PCM anhören können. Sowohl die 24bit/96kHz als auch DSD bringen einen kleinen, aber nachvollziehbaren Klangvorteil. Zwischen DSD und 24/96 konnte ich aber keinen klanglichen Gewinner ausmachen. Materialabhängig würde ich eher mal das eine, mal das andere vorziehen. Ein massives Problem gibt es allerdings bei DSD - es gibt derzeit kaum Software, die diesen Datenstrom verwalten kann. Und wenn, dann maximal als Recorder, nicht zum Schneiden (da gibt's bislang noch immer nur einen Sony-Prototypen), und auch nicht zum Nachbearbeiten. Was aber bei fast allen Aufnahmen erforderlich ist. In der Regel wird hierzu dann auf PCM-Datenstrom umkonvertiert, und nach erfolgter Bearbeitung eben wieder zurückkonvertiert. Ich gebe Dir allerdings recht, daß das keinen Konsumenten stören muß, solange die Super-Audio-CDs gut klingen... Sony wird übrigens demnächst (wann auch immer das genau ist...) mal wieder Miles Davis herausbringen. Als Surround-Super-Audio CDs... Gruß, Heinrich
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Noch eine Geschichte zum Thema Klang und Technik: Bei Aufnahmen mit dem Tascam 78 wurde ich nie so wirklich glücklich. Trotz der 24bit. Bei der Aufnahme selber klang's immer fein, im Studio dann nicht. Und die 78er erlauben ja im Gegensatz zu den 98HR keine Hinterbandkontrolle. Der Grund (und diesmal leicht nachzuvollziehen): Die Tascam 78 laufen im HR-Modus (24bit) NUR mit Fuji-Bändern. Es gibt zwar im Manual mehrere angegebene Bänder, doch wirklich spielen nur die Fuji. Alle anderen Bänder sorgen (selbst wenn die Maschinen darauf eingemessen sind!) für Fehlerraten (Block-Error-Rates), die zu Klangverlusten führen... Was man sich auch im Display wunderschön anschauen kann. Und warum erzähle ich das alles? (Nein, Michael, nicht meine lyrische Ader ;-) ) Erstens, ist's eine SAUEREI von Tascam, auch andere Bänder in ihr Manual zu schreiben, wenn diese dann zu Ausfällen führen. Zweitens, und das ist zumindest verwunderlich, kenne ich bislang nur sehr wenige Personen, denen dieser Fehler auch aufgefallen ist. Die meisten spielen auch im HR-Modus beliebige Bänder, und reagieren völlig erschrocken, wenn man ihnen die Block-Error-Rate anzeigt. Gehört haben sie allerdings nichts (Du kannst ja mal in Deinem Umfeld nachfragen, wenn jemand diese Maschinen benützt...) Ich möchte mich nun nicht in die Reihe der "Goldohren" eingliedern. Aber manchmal wünsche ich mir schon, dass sich unser Berufsstand wieder ein wenig mehr ums Hören kümmert. Und nicht nur glaubt, dass die Technik schon funktionieren werde... Noch immer völlig prosaisch :-) Heinrich P.S.: Natürlich macht mir die Produzentenrolle Spaß. Aber momentan ist die "heiße" Phase, drei Produktionen müssen gemischt und gemastert werden. Und ob alle zufrieden sind (Du inkludiert), weiss ich so ungefähr Mitte nächsten Jahres. Denn im September ist's soweit, da starten wir mit sechs Produktionen. Und dann habe ich in einem halben Jahr entweder meinen Maserati (nämlich einen alten!) oder einen Aston Martin (auch einen alten..) oder beides. Ganz zu schweigen von dem Penthouse in New York. Ähem. Oder auch noch nicht ;-)
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Hallo Michael, ich hatte gar nicht vermutet, ein Dichter zu sein. Natürlich mache ich Fehler. Nur in diesem Fall war zumindest kein eindeutiger zu finden (und Sony hat durchaus gesucht!). Zu Sonic - das alte arbeitet intern mit 52(!) bit. Nun ja. Man gönnt sich ja sonst nichts. Und natürlich könnte trotz einer eingestellten Bittiefe von 16 bit irgendein Dithering verantwortlich sein. Aber - das bei einem der besten Masteringprogramme?!? Ich habe persönlich auch keine sonderlichen Erfahrungen auf dem Programm, allerdings kann Sonic ja darauf verweisen, so ziemlich in jedem Masteringstudio zu stehen. Was mich an der Sache so störte (und jetzt kommen wir zu den "gravierenden Klangunterschieden"), ist, dass beim Vergleichen der unterschiedlichen Abtastraten/Samplingfrequenzen, und PCM gegen DSD wesentlich weniger Unterschiede auszumachen waren als einmal die Kette mit dem Sonic und dann ohne... Wieder freundlich gesonnene, völlig prosaische Grüße, Heinrich P.S.: Keine Sorge, ich nicht auch ;-) Nur seitdem ich selbst in der glücklichen(?!?) Rolle des Produzenten auftrete, scheinen meine Nerven vergleichsweise blank zu liegen...
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Hallo Michael, weiter oben also noch einmal das Procedere. wir haben die Konvertierung der dCS gewählt, weil die Wandler von dCS ja einen anerkannt guten Klang haben. Da Pegelabgleich, das Ein- und Ausblenden auf analoger Ebene vor dem Wandler vorgenommen wurden, war das der Vorschlag von Mark. "Vielleicht kannst Du die Geschichte nur nicht genau angeben, weil Du eben nicht persönlich dabei warst?" Nun aber mal langsam. Erstens habe ich es nicht nötig, irgendwelchen erfundenen Blödsinn zu erzählen. Zweitens ist es wohl meine Pflicht als Produzent, beim Mastering anwesend zu sein. O.K.? Leicht irritiert. Heinrich
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Hallo Wolfgang, das unverständliche ist ja die "Nicht-Konvertierung" im Sonic. Also: Kette 1: analoges Halbzoll - Cello Audio Suite - AD (16/44,1) - Sonic - DA - Speaker (ursprüngliche Kette für das Mastering und das Brennen der CD) Kette 2: analoges Halbzoll - Cello Audio Suite - AD - DA - Speaker Das Ganze ist entstanden aus meinem Wunsch, das Masterband, DSD und PCM in den verschiedenen Abtastraten zu vergleichen (die dCS können ja alle Formate, Sonic in der alten Version noch nicht). Mit berichtetem Ergebnis. Sony hat eine eigene Logik für die U-Matic. Sie können direkt vom Wandler auf das U-Matic Band fahren, und das TOC anschließend anlegen (ist allerdings deutlich aufwendiger als im Sonic...). Das war dann eben Stufe zwei... Ob Sonic bitgenau arbeitet? Ich habe es nicht gemessen. Wenn allerdings NICHT, dann wären ganze Legionen von Masterbändern nicht bitgenau. Und keinen hätte es gestört. Was als Erklärung genauso sonderbar wäre wie alles andere. Noch immer verwundert. Gruß, Heinrich