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Hi, > >Problem: der Lupeneffekt. Ne Stimme ist >dann mal eben so 1 >Meter breit. Breitenordnung war ung. Jau, so isses > >Aber irrrgendeinen Weeg musssssss es doch >geben!!! Wenn ich nun nen >großen Raum (so 4 mal >7m) habe, mich an das >5msec Fenster-Prinzip (ACHHTUNG, ich schreibe nicht umsonst 15 MSEC) halte und den >Direktschall mit Schaumstoff und viiiielnen >Diffusoren dämpfe, dannnnnnn dürfte doch >was brauchbares rauskommen, oder????? Ja, Kugelstrahler gehen nur in extrem bedämpften Räumen. Besser ist ein Direktsrahler mit dennoch gleichmäßigem Diffusfeldübertragungsmaß. Hörner haben mit dem Diffusfeldübertragungsmaß meist Probleme. > >Und: Kann der "Bassnachhall" den Mitteltonraumeindruck >beeinflussen? Der Raumeindruck wird eher durch das Muster an Reflexionen, als durch den Nachhall bestimmt. Aber einen Einfluß des Gedröhnes in Richtung "angenehm einhüllend" gibt es schon. Gruß Andreas
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Hi Michael, "Hm, Du siehst die AUfnahme selbst auch als künstlerisches Produkt an, das meist nicht das (unerreichbare) Ziel verfolgt, bei der Wiedergabe den "Live-Eindruck" zu erreichen, sondern eher Parameter wie Durchhörbarkeit ?" Selbstverständlich. Es muß bei der Wiedergabe einerseits der fehlende optische Eindruck ersetzt werden und die systemimmanenten Mängel der Zweikanalstereophonie sollten nicht allzusehr zum Tragen kommen. "Zugegeben wichtig für einen Dirigenten. Der normale Zuhörer im Konzert hat aber immer einen höheren Anteil an Diffusschall, so daß es doch sein kann, daß er sich eher LS wählt, die dem Klangbild entsprechen." Solche LS gibt es nicht. "Das hat dann zwar nichts mehr mit hoher Wiedergabetreue des Aufnahmemediums zu tun, aber immerhin etwas mit höherer Wiedergabetreue der Konzertsituation ?" Da der Heimabhörraum akustisch meist keinerlei Ähnlichkeit zu einem Konzertsaal hat, nein. "Versteh mich nicht falsch, ich höre nicht im extremen Diffusschall, weil mich die "Durchhörbarkeit" reizt. Aber ich habe schon einige Male Rundstrahler gehört und auf den ersten "Blick" war das ganz beeindruckend und ich frage mich, woran dieser "natürliche" Klang liegen könnte." Das liegt daran, daß viele Instrumente keine ausgeprägte Richtcharakteristik haben. Es entspricht also in vielen Fällen dem gewohnten Höreindruck. Die damit erkauften Nachteile (Lokalisierbarkeit dramatisch verschlechtert) entsprechen allerdings KEINESFALLS dem normalen Hören und lassen mich von solchen Konzepten unbedingt abraten. "Der Dirigent ist natürlich einen viel direkteren Klang gewöhnt als der Zuhörer, der in Reihe 15 im Diffusfeld sitzt. Ja klar, das ist ja das, was ich zu Hause als besser empfinde." Dann setz dich doch auch im Konzert nach vorne. Die Dynamik ist da auch viel besser ;-) "Das originale Wellenfeld ist über 2 Kanäle nicht reproduzierbar. Stereo ist eine KUNSTWELT. Das ist mir schon klar, da mußt Du Dich nicht abmühen, aber ich denke, man kann sich doch nähern, auch in dem Bewußtsein, das Original nie zu erreichen, oder ?" Wenn ich fragen darf: Auf welche Weise soll diese Näherung stattfinden? Die prinzipbedingten Limitierungen der Zweikanalwiedergabe können nur durch Mehrkanalysteme oder Kunstkopfaufnahmen unter Verwendung eines Headtrackingsystems überwunden werden. Die nicht-prinzipbedingten Limitierungen von Musikwiedergabe aufgrund technischer Unvollkommenheit von elektroakustischen Wandlern etc. dürfen dagegen als weitgehend beseitigt betrachtet werden. Gruß Andreas
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Hi, "Jetzt die Frage: Werden CDs, insbesonder im Klassik-Bereich so direkt abgemischt (also die Dirigenten-Hoerposition), da man davon ausgeht, daß durch das Wiedergabe-Equipment und den Raum ohnehin noch entsprechender Hall hinzukommt, was die Aufnahme verschlechtern kann ?" Nein. Bitte bedenke erstens, daß der Verlauf der heimischen Nachhallkurve ganz anders beschaffen ist, als jener im Konzert ("akustisch kleiner Raum" im Heim dröhnt bei tiefen Frequenzen). Und bedenke zweitens, daß der Dirigent/Musiker heutzutage seine WUNSCHBALANCE bekommt. Der Dirigent ist natürlich einen viel direkteren Klang gewöhnt als der Zuhörer, der in Reihe 15 im Diffusfeld sitzt. Die Balance wird von Musikern und Tontechnikern gemeinsam unter Studiobedingungen erarbeitet. Wer die künstlerisch beabsichtigte Balance hören will, der sollte seine Heimabhörbedingungen den Studiobedingungen angleichen, d.h. für ein normgerechtes Schallfeld am Abhörplatz sorgen. Dies bedeutet erstens eine Unterdrückung diskreter Reflexionen bis 15ms nach Direktschall um mind. 20dB sowie eine frequenzunabhängig gleichmäßige Nachhallzeit von ca. 0,3s zwischen 30Hz...20kHz. Ein solcher Raum bietet bezüglich der subjektiven Parameter Klangfarbenneutralität und Lokalisierbarkeit ähnlich gute Werte, wie unter Freifeldbedingungen vorherrschen. "Und: Ist es dann nicht wirklich verständlich, wenn man sagt, man kann sich bei stereophoner Wiedergabe dem Original vielleicht doch ziemlich nähern, da ja auch Live der Raum und sein Hall einiges verschlechtert und ein Konzert niemals so wie eine CD-Produktion klingt ?" Das originale Wellenfeld ist über 2 Kanäle nicht reproduzierbar. Stereo ist eine KUNSTWELT. Phantomschallquellen haben mit Realschallquellen nichts gemein. Veranschauliche Dir zuerst einfach, daß alle Realschallquellen i.d.R. "mono" sind. Dagegen können Phantomschallquellen durch Pegel- und/oder Laufzeitdifferenzen können Phantomschallquellen auf der Stereobasis zwischen 2 LS ausgelenkt werden. Gruß Andreas
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"Sie ist eine Laienpresse und daher nicht mit Fachzeitungen im wissenschaftlichen Sinne zu vergleichen, wo ein Editorial Board die Beiträge zuvor anschaut und nach Prüfung freigibt." Hier werden ja auch keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse dargestellt. Die Presse bietet ihreren Kunden eine Dienstleistung, nämlich die Überprüfung der Qualität von Konsumgütern. Das sie von außen gesehen diesen Anspruch erweckt, ihn jedoch nicht einlöst halte ich für verwerflich. "Von daher stellt AH einen falschen Anspruch. Wenn er mehr wissen möchte oder besseres Wissen hat, dann muß er die von ihm selbst genannten Zeitungen lesen. Ein durchschnittlicher Leser wird damit wohl nichts anfangen können." Der Verzicht auf unwahres ein falscher Anspruch??? "Er behauptet, solche Zeitungen würde es nur im Audio Bereich geben. Ganz falsch und nur durch seine spezielle Sicht der Dinge zu erklären !!" Computerzeitschriften lese ich nicht, jedoch ist die Motorpresse nicht von der Art: "Der XY besitzt Wunderkraftstoffleitungen aus handgedengeltem Kupfer, was seine Leistung glatt verdoppelt. Auch ohne Stoßdämpfer weist er einen ausgezeichneten Schwingungskomfort auf, der emotional tief berührt...." Sicherlich haben Redakteure Präferenzen, aber was sich die Audiopresse leistet erscheint mir bisher unvergleichlich. "Damit will ich nicht wissenschaftliche Fehler / Übertreibungen in der Audiopresse entschuldigen, aber sie sind in der heutigen Zeit normal und von jeden normalen Leser auch als solche ohne Probleme entlarvbar." Was bitte ist ein normaler Leser? Mir ist zufälligerweise das Beispiel eines Hausmeisters überliefert, der alles glaubt was da drinsteht. Und er gibt sein ganzes Geld für das Zeug aus. Ein echter High-End-Junkie. Um die Teil hahnebüchenen Thesen der Presse als unzutreffend zu erkennen, bedarf es einer gewissen -naturwissenschaftlichen- Grundbildung, die beim größten Teil der Leserschaft nicht vorausgesetzt werden kann. Gruß AH -
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sowas in der Art hatte ich als Antwort erwartet. Bezüglich Holz scheinen wir ähnliche Präferenzen zu haben ;-) Andreas -
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Studer -
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Dr. Ulrich Horbach Grüße Andreas -
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Hallo holli, dann sind wir ja einer Meinung (auch wenn Du vielleicht dem einen oder anderen Besitzer teurer Uhren ein wenig Unrecht tust). Ärgerlich nur, daß diese Art der "Fach"presse häufig erste und einzige Informationsquelle zu der Thematik ist (liegt verführerisch bunt mit dem Habitus wertvoller Information an jeder Zeitungstheke). Aber irgendwie müssen ja neue Hai-Enten nachgezüchtet werden ;-) gemäß dem Motto: "Wir machen uns unsere Zielgruppe selbst...." Gruß Andreas -
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maxi mal, "Du erhebst den Anspruch an die HiFi Fachzeitschriften, sie mögen bitte Ratgeber sein. Die Zeitschriften, um die es hier geht, sehen sich als Magazine und sind entsprechend aufgebaut und ausgerichtet." Das abschließende exakte Urteil (Ohren, Sternchen, Prozente etc.) ruft beim unbefangenen Leser sicher einen anderen Eindruck hervor, als Deine Definition der Rolle der Presse zuläßt. Wenn "Magazin" nur ein Heftchen mit bunten Bildchen und inhaltslosen oder auch irreführenden Texten bedeuten soll und auch mit diesem Anspruch auftritt, dann wird selbiges nicht eben viele Käufer finden. "Kein Hobbyist wird zu den Objekten seiner Begierde ein reinn sachliches Verhältnis haben - und das ist auch gut so. Wie sollte denn sonst je eine Sache Freude machen? Wo wäre ein Übergang von sachlicher Bewertung in emotionale Anregung?" Ich verlange durchaus kein rein sachliches Verhältnis zur Musik. Wiedergabegeräte sind jedoch Mittel zum Zweck, das Hobby ist (hoffentlich) Musik anzuhören. Oder habe ich da was verpaßt, kann man mit dem Zeugs noch was anderes machen? Gibt es irgendwelche Nebennutzenebenen, die ich übersehen habe? "Die Hobbyisten sind die Kunden unserer HiFi Zeitschriften. Die "sachlich" orientierten können ja die Stiftung Warentest kaufen. (Die Stiftung Warentest testet übrigens überaus sorgfältig und wartet mit sehr gut recherchierten Ergebnissen auf.)" Wenn der sachlich-objektive Informationsgehalt der Hifi-Presse auch Deiner Auffassung nach gegen Null geht, dann müssen wir uns hier nicht weiter streiten. Die Verbreitung von Desinformation steht allerdings noch auf einem anderen Blatt. Was sollen die armen Schweine machen, die den "100 besten Tuning Tips" (einfach zu köstlich, da wurde u.a. empfohlen, Heilerde auf die Geräte zu legen) etc. glauben MÜSSEN, mangels Bildung? Die Zeitschriften sind dazu angetan ein hohes Maß an Verwirrtheit beim Konsumenten hervorzurufen, letztlich vermutlich das Gegenteil, was jener mit dem Kauf beabsichtigt. Und diese Verwirrtheit läßt sich bei hinreichender Liquidität des Konsumenten doch herrlich ausnutzen? Grüße Andreas -
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hi max, zu 1. ich frage mal nach. zu 2. "Nachdem die Anregungen bei Herstellern und HighEnd Society gut angenommen wurden, stand die Presse in der Tat in der Pflicht, etwas für eine solche Veranstaltung zu tun, nämlich Werbeseiten und Personal dafür abzustellen." schwerer Fall von Betriebsblindheit? Hersteller mögen so viele Verkaufsveranstaltungen und Messen durchführen, wie ihnen sinnvoll erscheint. Wenn sie das tun möchten, müssen sie Personal dafür beschaffen, Räumlichkeiten anmieten und ggf. Werbeseiten für die Veranstaltung einkaufen. Die Ratgeber für *Konsumenten* als kritische Beobachter des Marktes haben in dem Zusammenhang doch *offensichtlich* nichts verloren. Schon gar nicht Personal oder Anzeigeseiten zur Verfügung zu stellen. "Du begreifst Hifi offensichtlich in erster linie sachlich. Dich interessieren qualitative Unterschiede, mehr nicht." Sachen sollte man sachlich bewerten. "Die Fachpresse muß da mehr bieten, denn viele potentielle Zeitschriftenkäufer beschäftigen sich auch noch aus anderen Gründen mit HiFi." Welche Gründe? Hier stellt sich die alte Frage, ob denn die Henne oder das Ei zuerst da war, bzw. inwiefern die Presse als erste (und häufig einzige) leicht zugängliche Informationsquelle die Denkweise des zukünftigen Hifidelikers beeinflußt. Wenn der erstmal in dieser Denkweise gefangen ist, ist es ein wahrhaft *guter* Kunde. "Ich würde mir keine Uhrenzeitschrift kaufen, die lediglich beschreibt, wie genau die Uhr geht..." Aber würdest Du einen Uhrenzeitschrift kaufen, in der NICHT steht wie genau sie geht, dafür aber nur folgendes über eine Grande Complication: Die Uhr löst beim Betrachter tiefgründige Emotionen aus. Sie tickt spielerisch leicht, bewahrt dabei aber immer eine gewisse bodenständige Ruhe. Bei lichtem Wetter funkelt sie herrlich im Sonnenschein, während trübes Wetter zu einem tiefen inneren Glanz führt usw. usw. Die Anforderungen sind doch dieselben: 1. Exakte technische Beschreibung (Art und Aufbau des Uhrwerks, Halbschwingungen/min, usw.) 2. Abbildung des Produktes 3. Meßtechnische Beurteilung (Ganggenauigkeit unter verschiedenen Bedingungen, wie z.B. verschiedenen Winkeln, verschiedenen Federspannungen etc. - wird ja auch praktiziert) Hifi-Zeitschriften erfüllen allenfalls Punkt 2. Die Punkte 1. und 3. sind höchstens rudimentär vorhanden und werden gerne durch inhaltsloses, schlimmer noch irreführendes Geseier (="subjektiver Höreindruck") ersetzt. Gruß Andreas -
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holla Horst, die Veranstaltung selber ist nicht und war nie Ziel meiner Kritik. Es ist jedem gewißlich unbenommen, Messen, Verkaufsveranstaltungen o.ä. durchzuführen. ABER Von als objektive Berater auftretenden, TESTS und WERTUNGEN veröffentlichenden Publikationen würde der weltfremde Beobachter eine *kritische Distanz* gegenüber den Herstellern der zu prüfenden Produkte erwarten. Die enge Verquickung zwischen Händlern, Presse und Herstellern wird durch diesen Artikel meiner Auffassung nach deutlich. Man arbeitet an der *gemeinsamen Sache*. Um es überspitzt zu formulieren: Damit die Presse im Sinne ihrer Leser arbeitet, muß sie ein harter, unablässiger KRITIKER der Hersteller und deren Produkte sein, mit dem Ziel der Schaffung von Markttransparenz. Als FREUND der Industrie, ist sie FEIND des Konsumenten, sie verhindert Markttransparenz. In welcher Branche *zahlt* der Kunde denn sonst noch für Werbebroschüren? Gruß Andreas -
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Hi, eigentlich poste ich hier nicht mehr, nur wenn spezielle Fragen auftreten schmeiße ich einen passenden Artikel von der Festplatte hier rein. "Denn nur weil die Fachpresse Mist ist, müssen die Produkte und Entwicklungen der Hersteller nicht auch alle Mist sein..." Selbstverständlich. Aber derartig viel überteuerter Mist ist mir in anderen Branchen noch nie begegnet. Wenn ich Produkte kritisiere, dann immer anhand eindeutig (meßbar) nachweislichen Schwachstellen. "Die Alternativen aus der Studiotechnik jedenfalls bringen einen HiFi-Liebhaber oft höchstens zum Gähnen." Du scheinst recht erfahrungs-los. Wer bei einer RL 901, 1037b oder SCM 100 ins Gähnen gerät, dem ist nicht mehr zu helfen. Schau Dir einfach mal den Verlauf des maximalen SPL bei 1% Verzerrungen ählich teurer Studio- und Consumerkisten an *ggg* (Anmerkung: Ti 5000 zum Super-Sonderpreis lassen wir jetzt mal außen vor. Ich glaube Trancemeister unbenommen, daß die richtig laut gehen). Grüße Andreas -
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Fachpresse 1: "Wir besitzen, besonders in Deutschland, eine schlimme Boulevardpresse, die für die Musik- und Geräteindustrie schreibt, nicht jedoch im Sinne des Endkunden. Fehlentwicklungen wie SACD oder Audio DVD werden nicht aufgedeckt. Der Kunde muss lesen wie viel besser es mit 192kHz klingt. Man weckt ein Kaufbedürfnis, verarscht ihn, obwohl man genau weiss, dass man im Blindtest selbst nichts hören würde. Über den Eigenklang von Kabeln wird blühender Unsinn verbreitet." Dies schreibt ein nicht näher genannter Entwicklungsingenieur einer rennomierten Schweizer Firma aus dem Studiobereich. Das sich dies durchaus mit dem Selbstverständis der "Boulevardpresse" deckt, zeigt folgender Artikel: Fachpresse 2: Als kleine Gedächtnisstütze bezüglich der selbstdefinierten Rolle der Fachpresse möge das folgende Zitat aus "image hifi" 6/96, S.153 dienen, wo anläßlich der damals geplatzten EUROHIFI-Ausstellung Hersteller, Vertriebe, High End Society und Verlage bei einem von "image hifi" initiierten Gespräch zu dem hier von Ulrich Michalik ("image hifi") formulierten Fazit gelangten: "Unser Vorschlag: An jeweils drei markanten Orten der Republik ... finden alljährlich Hotelmessen statt, die von der High End Society in enger Zusammenarbeit mit dem regionalen Fachhandel organisiert werden. Die Industrie, also Hersteller und Vertriebe, leisten hierfür einen finanziellen Beitrag. Als Schirmherren fungieren die deutschen HiFi-Fachzeitschriften, die die Aktion ihrerseits durch starke redaktionelle Präsenz, durch Anzeigenschaltungen sowie durch ausführliche Berichterstattung unterstützen. Was image hifi - zusammen im übrigen mit Stereo - anstrebt, ist eine firmen- und verlagsübergreifende konzertierte Aktion zugunsten der gemeinsamen Sache. Alle Beteiligten, Industrie, Fachhandel, High End Society und Verlage, sollten sich schnellstmöglich an einen Tisch setzen, um die Details zu erörtern. Böse/Burmester/Glisovic/Hammerton/Püllmanns: Einverstanden. image hifi: Wir danken für das Gespräch." Unter dem in diesem Textabschnitt eingefügten Photo des hier zitierten Ulrich Michalik stand der Ausspruch: "Die Presse ist in der Pflicht". Fachpresse 3 (meine Bescheidene Meinung in bisweilen sarkastische Worte verpackt): Die "Hifi-Presse" ist Ursache und Spiegel vieler Mißstände dieses Marktes. Folgende Probleme sind kennzeichnend: 1. "Fachsprache": Das zur Beschreibung in Hörtests gewonnener (?) subjektiver Parameter gewählte Jubelvokabular ist i.d.R. zu diesem Zwecke völlig unbrauchbar und absolut nichtssagend (luftig, schlüssig, emotional, hochauflösend, kräftig, stämmig, filigran etc.), es wird zudem eine unselige Vermischung zwischen Wiedergabequalität und musikalischer Emotion suggeriert. Begriffe wie "Räumlichkeit" unterliegen zusätzlich in ihrer Verwendung einer völligen Beliebigkeit (häufig die immergleiche Ausrede bei Zubehör-Voodo: "Der Klang wird räumlicher"), man kann dies an vielen umnachteten Hifiisten beobachten, denen beispielsweise der Unterschied zwischen "Räumlichkeit" und "Lokalisierbarkeit" überhaupt nicht klar zu sein scheint (vgl. auch 4). 2. Darstellung des Testvorganges: Zu einem seriösen Hörtest gehört die exakte Beschreibung des Testvorganges (Akustische Eigenschaften des Abhörraumes, Anordnung von LS und Bezugsabhörplatz, Zahl der Testhörer, statistische Auswertung etc.). Dies findet in der Fachpresse nicht statt, man erlangt den (wohl berechtigten) Eindruck, daß der Fachpressehörtest nicht den Mindestanforderungen an einen (reproduzierbaren) wissenschaftlichen Hörtest genügt. Eine Testprozedur, bei welcher der Redakteur mitgetestet wird, scheint unüblich. Unter dem Deckmäntelchen des Subjektivismus ist dann dem Betrug am Leser Tür und Tor geöffnet. Sehr teure Produkte mit häufig minderen Eigenschaften landen so auf Spitzenplätzen der Testliste. 3. Meßwertdarstellung: Bei z.B. LS darf der Leser eigentlich eine genauere Information auch über folgende Daten erwarten: Phasenfrequenzgang (resp. Gruppenlaufzeit), Klirrfaktor, Abstrahlverhalten und Bündelungsmaß. Die übliche Darstellung von Freifeldübertragungskurve, Zerfallsspektrum und Sprungantwort (nicht einmal die sind immer vollständig) ist zur Charakterisierung eines LS unzureichend. Zudem ist die Darstellung häufig unleserlich klein oder die Achsbeschriftung fehlt, meist fehlt auch die allerwichtigste aller Angaben zu Meßdaten: WIE wurde gemessen? 4. Unzureichende Aufklärung über die Bedeutung der akustischen Eigenschaften des Wiedergaberaumes und der Wechselwirkung Abhöreinrichtung-Raum auf die Qualität der Wiedergabe. Diese Parameter sind bekanntermaßen zentral in Bezug auf Klangfarbenneutralität, Lokalisierbarkeit und Raumdarstellung. Fachpresseleser jedoch kennen gewöhnlich nichtmal den Unterschied zwischen direktem und diffusem Schallfeld (und die von ihnen im Heim realisierte Betriebsschallpegelkurve kennen sie wohl auch nicht, aber was der Hifideliker nicht weiß........) 5. Bereitwilliges Aufgreifen und Hochjubeln von Zubehör-Voodoo und "Tuning-Tips" jeglicher Art unter Verwendung der unter 1. beschriebenen "Fachsprache" ohne Vorlage verifizierbarer Beweise. Neben den lachhaften subjektivistischen Kombinatorikempfehlungen (Der CD-Spieler BLAH spielt so schlüssig mit mit Verstärker BLUB zusammen, so musikalisch....) eine echte Bereicherung für die "Kompetenz" der Fachpresse (.....aber erst mit dem SCHWAFEL-Kabel in perfekter Harmonie und wenn man es dann noch auf das BLÖD-Rack stellt, beobachten wir eine nicht gekannte Ruhe im Klangbild, die höchste Emotionen weckt......). Daher rührt vermutlich auch die bei Haiendern häufig anzutreffende maßlose Überschätzung des eigenen Gehörs bei der Beurteilung von Gerätschaften. Diese Fixierung der Leser auf den "winzigen, aber absolut klangentscheidenden" Unterschied zahlt sich an der Kasse des "Premium-Partners" in barer Münze aus: Nicht vorhandene oder extrem geringe Klangunterschiede -für die wir Menschen kein akustisches Gedächtnis haben- werden in einer demonstrativen Weise in Hörtestbeschreibungen als bedeutend herausgestellt. Dies führt beim Leser zu einer übersteigerten Erwartungshaltung, welche dann wiederum zur Folge hat, daß dieser wirklich Unterschiede zwischen diversen Produkten, die keine oder nur vernachlässigbar geringe Auswirkungen auf den "Klang" haben, wahrnimmt. Bleibt also als Fazit: Völlig wertlose und irreführende Hörtests, unzureichende Meßwertdarstellung, unzureichende Aufklärung über die klangrelevanten Parameter, stattdessen Verbreitung von Voodoo-Wundergläubigkeit und Desinformation. Meiner Meinung nach muß man jeden unbefangenen Hifi-Einsteiger nur DRINGEND vor der Lachpresse WARNEN. Und dabei soll es dort neben einigen Flaschen auch richtig kompetente Leute geben - eigentlich schade. Ich möchte mein Brot jedenfalls nicht so verdienen müssen. Zur Verdeutlichung meiner Ausführungen hier ein Hörtest-Bericht, erschienen in Stereo 7/99, S.90 (Author: Matthias B öde). Ein schönes Beispiel für die "Lachsprache". Ich habe damals einfach nur den erstbesten CD-Player-Test (gehörmäßige Beurteilung von CD-Playern in der Presse sind wirklich was gaaaanz feines...) aus dem damals aktuellen Heft herausgegriffen. "Wenn man alles richtig gemacht hat -Tracking gain auf A, Fehlerkorrektur auf "Off" (!!!!)- verwöhnt der Klang des Inkasso durch seine ausgeprägte Geschmeidigkeit (!!!!) und eine Farbintensität (!!!!), die Stimmen und Instrumente wunderbar leuchten läßt (!!!!). So besitzt der Vortrag des Inkasso eine selten erlebte Emotionalität (!!!!), ja Inbrunst (!!!!). Da dreht sich die Musik unwiderstehlich ins Gemüt(!!!!), entstehen Assoziationen (!!!!), zu denen andere CD-Spieler einfach nicht anregen. Die Wiedergabe ist dennoch nicht rustikal-draufgängerisch (!!!!), sondern sensibel (!!!!) und mit beinahe lyrischem Einschlag (!!!!). Wie der Inkasso feines Orchesterflirren (!!!!) aus der tiefe des Raumes (!!!!) reproduziert, wie er tonale Schattierungen (!!!!) aufs zarteste (!!!!) nachzeichnet, das hat Klasse. Ebenso seine Fähigkeit zur Vorne/Hinten-Darstellung von Schallereignissen und deren Abgrenzung. Entsprechende Aufnahmen vorausgesetzt (was für welche eigentlich?), meint man um die Solisten herumhören zu können (!!!!), so plastisch (!!!!) schält sie der Inkasso aus ihrem Umfeld heraus. Doch das Wichtigste bleibt sein musikalisches Engagement (!!!!), das den Zuhörer fesselt (!!!!). (.......) Der Inkasso klingt nicht wie ein CD-Spieler, sondern war in seiner ganzen Art meinem zur Kontrolle mitlaufendem Transrotor Vision ähnlicher (......). Zwar wirkten die Klangbilder mancher der genannten hochklassigen Digitalmaschinen noch stämmiger (!!!!), organisierter (!!!!) und aufgeräumter (!!!!), doch sobald es darum geht, die emotionale Brücke (!!!!) zwischen der Musik und dem Hörer zu schlagen, hat der Inkasso die Nase vorn. Was soll der geneigte Leser mit einem derart unqualifizierten und absolut nichtssagenden Geschwafel anfangen? Alle mit (!!!!) gekennzeichnete Begrifflichkeiten sind vollständig undefiniert oder falsch (was um Himmels willen sind "Orchesterflirren aus der Tiefe des Raumes" oder "tonale Schattierungen" und warum soll man die Fehlerkorrektur ausschalten?). Darüber kann man doch nur a.) Lachen oder b.) Weinen Aber der unerfahrene Hörer fängt an, in denselben Kategorien zu denken und verfällt bezüglich der Wiedergabemaschine in eine Art Animismus, die Musikreproduktionsmaschine quasi als emotional empfindendes Übermusikinstrument. Solange solche Artikel in der LACHPRESSE stehen, sehe ich keine Alternative zur rückhaltlosen Bekämpfung derartiger Auffassungen. Meine Empfehlung, das Papier auf dem dies unsägliche Gesabbel abgedruckt ist, doch noch einer sinnvollen Verwertung zuzuführen: c.) lassen wir das, ich will ja nicht beleidigen Dieses Geschwätz versteht nur derjenige, der durch langfristiges Lachpressestudium in den NARRENKÄFIG Haiend gesteckt wurde. Ob dies nach Art der STEREO geschieht (das Fixflink-Kabel musiziert mit hohem emotionalem Engagement, dabei ist es sehr luftig, hochauflösund und detailreich, während ihm etwas Grundtonwärme abgeht....) oder nach Art der Stereoplay (das Fixflink-Kabel hat einen solchen Wellenwiderstand und weist nicht unerhebliche Skin-Effekte auf, haben wir alles bei 300MHz gemessen.....) ist dabei letztlich egal. Einige Alternativen zur Lachpresse: Audio professional (www.audiopro.de) Production partner (www.productionpartner.de) Studio Magazin (www.studio-magazin.de) Dies sind seriöse Fachpublikationen, die dennoch keine großartigen Grundkenntnisse voraussetzen. LS-Tests (Meßtests) in Production Partner sind zudem immer äußerst informativ. Gruß Andreas -
Hallo, >Warum wird dann z.B. von der >"frequenzproportionalen Schallbündelung nach Empfehlung der >AES" gesprochen (Visaton-Beschreibung der DS4)? > >Kennt wer diese Empfehlung? Ja. Es ist allerdings eine nicht mehr ganz frische Norm, die auf konstruktive Möglichkeiten Rücksicht nimmt. Einen über die Frequenzen gleichmäßig bündelnden LS zu konstruieren ist nicht trivial, da hat man dann ein gleichmäßig ansteigendes Bündelungsmaß gewählt, weil besser realisierbar. Dazu unten mehr. "Wieviel in den Raum abgestrahlte, bestenfalls >diffus beim Ohr eintreffende Leistung >ist hilfreich, ab wann wirds >schädlich?" Es sollte grundsätzlich innerhalb des Hallradius (dazu unten mehr) abgehört werden. Diskrete Reflexionen sollten um 20dB gedämpft sein. Vor längerer Zeit habe ich mal einen Artikel zu der Thematik verfaßt, der Deine Fragen hinreichend beantworten sollte. Joschka hat Dir unten vermutlich die Empfehlung SSF-01 angeboten (habe ich ihm mal gemailt), an der ich mich hier auch orientiert habe. Ergänzend muß erwähnt werden, daß SSF-01 noch nicht endgültig ist und insbesondere beim Bündelungsmaß härtere Forderungen im Sinne eines gleichmäßigeren Bündelungsmaßes zu erwarten sind. Hier also eine kleine Einführung: Da Zweikanalstereophonie nicht aus sich selbst heraus funktioniert, d.h. je nach Randbedingungen der Wiedergabe gänzlich verschiedene Ergebnisse liefern wird, ist es essentiell, ein normgerechtes Schallfeld am Abhörplatz zu erreichen, wie es bei der Produktion des Tonträgers -hoffentlich- auch vorgelegen hat. Stereophonie basiert ganz wesentlich auf Normung. Unter www.tonmeister.de findet sich -bezogen auf Surround Sound, jedoch auch auf Zweikanalwidergabe übertragbar- unter SSF-01 eine solche Empfehlung, an der ich mich im Folgenden orientiere, wie überhaupt die Tonstudiotechnik als grundlegender Maßstab folgender Betrachtungen zugrunde liegt. Was sind nun die wesentlichen Parameter zur subjektiven Bewertung von Wiedergabequalität? Aus der Liste subjektiver Parameter seien hier die beiden wesentlichsten herausgegriffen: 1. Klangfarbenneutralität (d.h. im günstigsten Falle, daß die Klangfarbe der Reproduktion nicht von der des Originals unterscheidbar ist) 2. Hohe Lokalisationsschärfe von Phantomschallquellen. Dazu eine Definition: Kommt der Hörereignisort als Folge von wenigstens zwei Lokalisationsreizen zustande, so ist die fiktive Schallquelle eine Phantomschallquelle. Bei der kopfbezogenen Stereophonie (KH-Wiedergabe) spricht man dagegen von "virtuellen Schallquellen", bei welchen der Hörereignisort aufgrund eines Lokalisationsreizes zustandekommt (kein Übersprechen zwischen den Kanälen). Bei Zweikanalstereophonie haben wir es also mit Phantomschallquellen zu tun, deren empfundene Ausdehnung von Realschallquellen beträchtlich abweichen kann und wird. Phantomschallquellen sind keine Realschallquellen. Generell gilt: Je kleiner und schärfer die Phantomschallquellen abgebildet werden, desto hochwertiger sind die Wiedergabebedingungen. Die Erreichung dieser Ziele wird mit Wunderkabeln, Discclarifiern, Racks oder vergleichbarem Voodoo-Zubehör und "Tuning" jedweder Art nicht gelingen, es ist die Wechselwirkung zwischen Abhörreinrichtung und Raum, welche die Wiedergabequalität im höchsten Maße beeinflußt. Der einzige Weg zu korrekter Wiedergabe ist die Einrichtung eines definierten Schallfeldes am Abhörplatz. 2. Das Schallfeld am Abhörplatz. Woraus kann es bestehen und woraus sollte es bestehen? Das Schallfeld am Abhörplatz besteht potentiell aus folgenden Anteilen: - Direktschall (vom LS direkt an den Hörplatz gelangender Schall) - Frühe diskrete schallstarke Reflexionen (an einer Raumbegrenzungsfläche reflektierter Schall) - Diffusschall (an mehreren Begrenzungsflächen immer wieder reflektiertes Nachhallfeld) Bedauerlicherweise ist hier eine Raumimpulsantwort nicht darstellbar, nach dem Direktschall folgen zuerst die diskreten Reflexionen, die je nach Wandbeschaffenheit (frequenzabhängiger Absorptionsgrad) fast den gleichen Pegel haben, wie der Direktschall. Die Zeit zwischen dem Direktschall und dem Eintreffen der ersten diskreten Reflexion wird als "initial time delay gap" ITDG bezeichnet. Betrachten wir der Einfachheit halber nur einen LS vor einer Wand, dann wird bei 1m Wandabstand die erste Reflexion etwa 6ms (Schallgeschwindigkeit 334m/s; Vor- und Rücklauf beachten) nach Direktschall eintreffen. Da diese Reflexionen wiederum an Begrenzungsflächen reflektiert werden (usw. usw.), wobei jedesmal etwas Schallenergie durch Absorption verloren geht, gehen sie bald in ein dekorreliertes Nachhallfeld mit zeitlich abnehmender Intensität über. Häufig findet man Angaben der Nachhallzeit RT60 eines Raumes in Abhängigkeit von der Frequenz. Diese meint den Zeitraum der vergeht, bis die Schallintensität um 60dB gegenüber dem Ursprungswert abgesunken ist (entsprechend einem Millionstel des Ausgangswertes). Objektive Stereowiedergabe bedingt a.) einen linearen Amplitudenverlauf ("Frequenzgang") des Direktschalles UND einen linearen Amplitudenverlauf des Diffusschalles, woraus sich ein linearer Amplitudenverlauf des daraus zusammengesetzten Gesamtschalles am Hörplatz (die sog. Betriebsschallpegelkurve) ergibt. b.) eine Unterdrückung der frühen schallstarken diskreten Reflexionen an Begrenzungsflächen, welche die Ortung beeinträchtigen und zu Klangverfärbungen aufgrund von Interferenzen (sog. "Kammfiltereffekte") mit dem Direktschall führen. Die zeitliche Auflösung unseres Gehörs beträgt übrigens etwa 4ms, d.h. Reflexionen innerhalb dieses Zeitraums werden dem Direktschall zugeordnet. Der Vollständigkeit halber: Interaurale Laufzeiten (das sind Laufzeitdifferenzen, die zwischen beiden Ohren auftreten) können vom Gehör weit feiner aufgelöst werden, bis hin zu etwa 40 Mikrosekunden oder sogar weniger. Zu b.): Werden hohe Klangfarbenneutralität und Lokalisationsschärfe der Wiedergabe gewünscht, ist eine Unterdrückung der Kurzzeitreflexionen bis 15ms nach Direktschall um mindestens 10, besser 20dB erforderlich. Leicht gesagt, aber schwer getan. 15ms entsprechen einer Laufstrecke von 5m. Ohne Diffusoren und Absorber ist bei halbwegs normalen Wohnräumen nichts zu machen. Die einfachste und praktikabelste Lösung ist hier, den Wandabstand von LS und Hörplatz zu maximieren, insbesondere sind die LS von seitlichen Begrenzungsflächen fernzuhalten und exakt auf den Hörplatz auszurichten. Zu a.): Bedingungen für eine lineare Betriebsschallpegelkurve: 1. Der vom LS ausgesendete Direktschall ist unverfärbt (lineare Freifeldübertragungskurve = "Frequenzgang" im Arbeitsbereich vor dem LS) 2. Die frühen diskreten Reflexionen werden unterdrückt (Vermeidung von Interferenzen, sog. "Kammfiltereffekten") 3. Das diffuse Schallfeld (völlig dekorrelierte Phase, aus allen Raumrichtungen eintreffend) ist unverfärbt (linearerAmplitudenfrequenzgang), dafür ist wiederum erforderlich: 3.1 Der Amplitudenfrequenzgang des vom LS insgesamt in alle Raumrichtungen (!) ausgesendeten Schalles ist linear 3.2 Die Nachhallzeit des Raumes ist frequenzunabhängig konstant. Zu 3.1: Die Bedeutung des Bündelungsmaßes Theoretisch geeignet für unverfärbte Wiedergabe erscheint demnach lautsprecherseitig zuerst der ideale Kugelstrahler. Dieser weist über den gesamten Übertragungsbereich ein gleichmäßiges Bündelungsmaß von 0 dB auf, entsprechend einem Richtfaktor von 1. Erläuterung: Das Bündelungsmaß für eine Frequenz stellt den gemittelten Pegel des in alle Raumrichtungen ausgesendeten Schalles normiert auf den Pegel unter 0° (also direkt auf Achse) dar. Liegt die insgesamt in alle Raumrichtungen ausgesendete und gemittelte Schallenergie bei einer Frequenz z.B. 10dB unterhalb jener bei 0°, so verfügt der LS bei dieser Frequenz über ein Bündelungsmaß von 10dB. Unter anderen Aspekten (Kurzzeitreflexionen, Pegel des Diffusfeldes) zeigt sich, daß ideale Kugelstrahler nur in extrem bedämpften Räumen sinnvoll betrieben werden können. Bevor in den Fünfzigern daher der Kugelstrahler endgültig zu den Akten gelegt wurde, waren die letzten Exemplare dieser Gattung in ihrer Empfindlichkeit umschaltbar gestaltet. Eine bessere Alternative ist ein Direktstrahler, der ebenfalls ein unverfärbtes Diffusfeld erzeugt, jedoch eine Richtwirkung aufweist. Ein solcher LS muß eine lineare Freifeldübertragungskurve UND ein über die Frequenzen GLEICHMÄSSIGES Bündelungsmaß größer 0dB aufweisen. Derartige LS finden sich meines Wissens nur im Bereich der Tonstudiotechnik. Ein Beispiel für einen LS mit gleichmäßigem Bündelungsmaß: MEG RL 901. Dieser weist zwischen 250Hz und 10kHz ein Bündelungsmaß von 10dB auf, dies entspricht einem Richtfaktor von 3, d.h. gegenüber einem idealen Kugelstrahler wird -bei gleichem Pegel im direkten Schallfeld- insgesamt nur 1/3 der Schallenergie in den Raum abgegeben. Ein solcher LS führt im Vergleich zum Kugelstrahler leicht einsehbar zu weniger negativen Raumeinflüssen bei dennoch unverfärbter Wiedergabe. Bei sehr tiefen Frequenzen ist Bündelung aufgrund des begrenzten Membran- und Gehäusedurchmessers nicht mehr möglich, einzig durch Wandeinbau ist hier noch ein Richtfaktor von 2 zu erreichen. Zu 3.2: Frequenzunabhängige Nachhallzeit, aber wie? Einen Raum auf eine völlig frequenzunabhängige Nachhallzeit zu trimmen, erfordert recht hohen Aufwand. Sofern der Raum nicht generell unterdämpft ist (große Flächen mit schallharten Materialien, wie Putz, Glas etc), ist es besonders lohnend, das Hauptproblem des "akustisch kleinen Raumes", wie er bei der Heimwiedergabe vorliegt, anzugehen: Die zu tiefen Frequenzen hin stark ansteigenden Nachhallzeiten aufgrund der Anregung der Eigentöne des Raumes, welche zu dem typischen Dröhnen bei Wiedergabe im Wohnraum führen. Diese manifestiert sich in einer meist um 10 bis 20dB ansteigenden Betriebsschallpegelkurve bei tiefen Frequenzen. Das Modell der geomentrischen Akustik ist hier nicht mehr gültig. Als Faustformel für die Grenzfrequenz des Überganges von der geometrischen Akustik zur Denkweise in Eigenfrequenzen ("Raummoden, Eigentöne") gilt: fg = 125 (180 Kubikmeter/Raumvolumen) hoch 1/3 Es ist hier zu beachten, daß unterhalb dieser Grenzfrequenz die Bestimmung der Nachhallzeit in Terzbändern nicht mehr sinnvoll ist, stattdessen muß die Übertragungsfunktion des Raumes für jede Frequenz einzeln bestimmt werden, dergestalt, daß sich ein LS in einer Raumecke befindet, der Empfänger in einer anderen Ecke. Zur Minderung der störend langen Nachhallzeit gelangt man ausschließlich durch Absorption, d.h. den Einsatz von Plattenschwingern, Membranabsorbern oder Helmholtzresonatoren, wobei letztere aufgrund ihrer sehr schmalbandigen Wirkung nur für spezielle Problemstellungen geeignet sind. Einige Links: http://www.soundlab-speakers.com/setup.html http://www.sweetwater.com/products/rpg/whitepaper http://www.gotham.ch/palette/raumopt.htm http://www.acousticalsolution.com/Desc-RPG.htm Zudem sollte eine Baßquelle nicht im Druckmaximum der Eigentöne aufgestellt werden, da hier deren Anregung maximal ist. Ein Druckmaximum JEDER Mode befindet sich direkt an der Raumbegrenzungsfläche (Wand). Günstig ist dagegen eine Aufstellung im Schnellemaximum (Lambda/4 vom Druckmaxiumum entfernt), da es hier nicht zur Anregung der Eigentöne kommt. Die Anregung kann man gut erleben, wenn man die LS direkt an eine Wand oder gar in eine Ecke stellt, bzw. äquivalent den Hörplatz an ein solches Druckmaximum verlegt. Leider finden sich viele Heim-LS mit TT-Chassis, Baßreflexkanälen, Transmissionlineöffnungen und ähnlichen Baßquellen direkt in Fußbodennähe (also im Druckmaxiumum bestimmter Eigenfrequenzen). Diese regen den Raum an (!!!) . Vom Kauf eines solchen LS sollte man daher dringend absehen, denn er wird im Wohraum einen dröhnigen Baßbrei produzieren. Dieser wird allerdings von vielen Kunden aufgrund falscher Hörgewohnheiten als "satt und voll" empfunden und besserer Vermarktbarkeit wegen in Consumerkisten eingebaut. Das Gehör gewöhnt sich an (fast) alles. Was soll ein guter Abhörraum leisten? Ein guter Abhörraum bietet dem Hörer bezüglich der beiden grundlegenden Wiedergabeeigenschaften Lokalisationsschärfe und Klangfarbenneutralität denselben Eindruck, der in einem reflexionsarmen (= "schalltoten") Raum vorherrscht, ohne allerdings das Unbehagen zu verursachen, welches im reflexionsarmen Raum aus psychoakustischen Gründen beim Menschen auftritt. Dafür ist erforderlich: - eine weitgehendste Diffusivität des Nachhalles (Unterdrückung oder zumindest hinreichende zeitliche Verzögerung der diskreten Reflexionen) - eine frequenzunabhäng konstante Nachhallzeit - eine hinreichend kurze Nachhallzeit, damit der Pegel des Diffusfeldes nicht störend wirkt. Zusammenfassung: Ein gewöhnlicher Hifi/HiEnd-LS in einem normalen Wohnraum aufgestellt führt nicht zwangsläufig zu einer objektiven Wiedergabe. Ein Wiedergaberaum, der eine perfekt frequenzunabhängige Nachhallzeit und zudem eine Unterdrückung der ersten diskreten Reflexionen ermöglicht, ohne dabei überdämpft zu wirken (weist der Raum für seine Größe eine viel zu kurze Nachhallzeit auf, fühlt sich der Mensch darin unwohl), wird mit etwa 150 000 DM zu veranschlagen sein. Beim normalen HeimHifi wird zudem leider von Seiten der LS-Hersteller häufig auf ein "gutes Rundstrahlverhalten" geachtet, da dies die bei vielen Kunden so beliebte Pseudoräumlichkeit durch diskrete Reflexionen an Begrenzungsflächen generiert. Kleine Zweiwegelautsprecher mit schmalen Schallwänden klingen -außerhalb des Hallradius im Diffusfeld abgehört, also z.B. bei 3m Hörabstand im Wohnzimmer- nicht wegen der häufig beschworenen Phasenkohärenz "so schön räumlich" (Innere Phasendrehungen sind weitgehend unhörbar und wirken sich gar nicht auf die Lokalisierbarkeit und Raumabbildung aus, nur sprunghafte Änderungen der akustischen Phase sind hörbar) sondern weil sie durch geringes Bündelungsmaß zu starken diskreten Reflexionen an fast allen Begrenzungsflächen führen. Diese fehlerhafte "Pseudoräumlichkeit" führt allerdings zu drastischen Einschränkungen der Lokalisationsschärfe von Phantomschallquellen, die sich dabei stark ausdehnen und ineinander verschwimmen. LS mit geringem Bündelungsmaß eignen sich im Wohnraum daher nur als Nahfeldlautsprecher. Hier muß konstatiertwerden, daß zwischen Studiobedingungen (Abhörraum mit weitgehend frequenzunabhängiger -zudem kurzer- Nachhallzeit, Unterdrückung der Kurzzeitreflexionen, Hören im direkten Schallfeld) eine Differenz herrscht, die sicher zu der Unzufriedenheit vieler Konsumenten bezüglich vermeintlich "schlechter" Aufnahmen führt. Prinzipiell erscheint daher eine Vereinheitlichung der Abhörbedingungen wünschenswert. Dies bedeutet, daß auch im Heim im direkten Schallfeld, also möglichst innerhalb des Hallradius abgehört wird: 3. Der Hallradius Bewegt man sich unter Freifeldbedingungen (d.h. unter Bedingungen, wo es nicht zu Reflexionen an Begrenzungsflächen kommt, wie. z.B. im reflexionsarmen = "schalltoten" Raum oder hoch in der Luft an einem Kran hängend :-)) von einer punktförmigen Schallquelle hinweg, so nimmt die Schallintensität mit zunehmender Entfernung quadratisch ab (vgl. Oberfläche einer Kugel). Eine Schallquelle im Wohnraum generiert jedoch aufgrund der Nachhallzeit des Raumes zusätzlich ein sog. "diffuses Schallfeld", von dem jetzt vorausgesetzt wird (Vereinfachung), daß im statistischen Mittel in jedem Raumpunkt aus allen Raumrichtungen sekundlich gleich viel Energie eintrifft. Dieses diffuse Schallfeld ist also unabhängig von der Entfernung des Zuhörers von der Schallquelle immer gleich laut, während die Intensität des Direktschall mit zunehmender Entfernung des Hörers vom LS abnimmt. Der Abstand, bei dem der Pegel des Direktschalles eines LS unter Freifeldbedingungen dem Pegel des Diffusfeldes im Raum entspricht, wird HALLABSTAND oder auch HALLRADIUS genannt. Da die Nachhallzeit in Wohnräumen stark frequenzabhängig ist, ergibt sich für jede Frequenz ein eigener Hallabstand. Für eine Kugelschallquelle errechnet sich der Hallabstand zu R = 0,057 *(V/T)hoch1/2. Mit V = Raumvolumen in Kubikmeter T = Nachhallzeit des Raumes, definiert als die Zeit, in der die Energiedichte auf ein Millionstel des Anfangswertes, der Schalldruckpegel also um 60dB abgefallen ist (daher auch die Bezeichnung T60). Bei gerichteter Schallabstrahlung ist der Hallabstand um die Wurzel des Richtfaktors G der Schallquelle größer. G = 4 pi r2 * I max/I I max ist die Maximalintensität, I die mittlere Strahlungsintensiät ins Kugelvolumen. D.h., stärker bündelnde Wandler führen zu größeren Hallradien (Trivialaussage). Zur Bestimmung der Nachhallzeit benötigt man den mittleren Absorptionsgrad des Wandmaterials und die Wandfläche. Unter Normalbedingungen gilt die vereinfachte Sabinesche Nachhallformel (exakt gültig wäre die Eyringsche Nachhallformel): T = (0,163 s/m) * (Raumvolumen/(Wandfläche*Absorptionsgrad)) Typische Absorptionsgrade bei 1000Hz (nur zu Demonstrationszwecken, nicht zur Eigenberechnung): Putz : 0,03 Teppich: 0,15 Schwerer Vorhang, mit Abstand zur Wand, gefaltet: 0,89 Mineralfaserplatte: 0,84 Holz: 0,09 Generell gilt, daß wohnraumübliche Materialien bei tiefen Frequenzen fast nicht, bei hohen jedoch deutlich absorbieren. Im für die Ortung entscheidenden Frequenzbereich liegt der Hallradius in üblichen Wohnzimmern und für dynamische Hifi-Kleinlautsprecher mit geringem Bündelungsmaß -d.h. typischen Richtfaktoren von ca. 2- häufig unter 2m. LS mit höherem Bündelungsmaß führen demgegenüber zu größeren Hallradien (s.o.) 4. Da die LS im höchsten Maße die Wiedergabequalität bestimmen, hier nebenher einige grundlegende Hinweise zur Beurteilung von Lautsprechern: Folgende Parameter sollten unbedingt eingehalten werden: - eine lineare Freifeldübertragungskurve unter 0° (häufig fälschlich als "Frequenzgang" bezeichnet, gemeint ist der Amplitudenfrequenzgang unter Freifeldbedingungen). Der Wert sollte etwa 40Hz..20KHz +/-2 dB nicht überschreiten, wobei keine Schwerpunkte vorliegen dürfen. Der überwiegende Teil der "Hifi/Hi-End"-LS scheitert bereits an diesem Trivialkriterium. - korrekte Dispersion im Arbeitsbereich vor dem LS je nach Anwendung (ggf. Hersteller um Diagramme für die Richtcharateristik horizontal und vertikal +/- 90° bitten. Unter www.klein-hummel.de findet man z.B. ordentliche Angaben, so wie es sein soll) . Für Nahfeldmonitore ist ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten essentiell, da geringe Veränderungen des Abhörplatzes zu großen Winkelveränderungen führen. Der Amplitudenfrequenzgang sollte im Bereich von horizontal +/- 30° und vertikal +/- 10° demjenigen unter 0° entsprechen). Sind größere Hörabstände gefordert, darf der Bereich homogenen Amplitudenfrequenzgangs kleiner ausfallen. - gleichmäßiges Bündelungsmaß (ruhig den Hersteller fragen. Wenn er die Daten nicht rausrückt, wird er Gründe dafür haben, schlimmstenfalls kennt er es selber nicht) - Keine Baßquellen an Begrenzungsflächen des Raumes (d. h. TT-Chassis, Reflexkanäle o.ä. in Bodennähe) - Gesamtklirr zwischen 100Hz und 10KHz kleiner 0,5% bei 90dB/m (entspricht einer Klirrdämpfung besser 45dB bei 90dB/m). Noch wichtiger sind nichtlineare Verzerrungen, z.B. IM, allerdings ist es i.d.R. schwierig, darüber vom Hersteller Auskunft zu erhalten. Dieses ersetzt nicht gänzlich den Hörtest, allerdings sind LS, welche diese Parameter nicht einhalten von vorneherein nicht für hochwertige Wiedergabe geeignet, es handelt sich also um triviale Ausschlußkriterien. 4. Die praktische Umsetzung: aufwendige und weniger aufwendige Vorgehensweisen: Einige Alternativen zum häufig beim Hifiisten angelegten Wohnzimmer-Diffusfeldsumpf-Biotop, welche aber leider alle spezifische Nachteile Aufweisen, seien hier angeführt: 4.1 Optimierung des Wohnraumes. Einrichtung eines separaten Hörstudios im Heim. Vorteile: - potentiell extrem hohe Wiedergabequalität Nachteile: - hoher finanzieller Einsatz, hoher zeitlicher Einsatz, nicht ohne weiteres im Wohzimmer implementierbar, optisch nicht unauffällig, sofern nicht beim Hausbau bereits ein zweischaliger Raum vorgesehen wurde. 4.2 "Nahfeldabhören" (gleichseitiges Stereodreieck von 1 bis 2m Kantenlänge, LS exakt auf den Hörplatz ausgerichtet, wobei auf maximalen Abstand von LS und Abhörplatz von Begrenzungsflächen zu achten ist). Es sei angemerkt, daß unter Studiobedingungen 2m Hörabstand nicht mehr als "Nahfeld" zu bezeichnen sind. Vorteile: - Die Nachteile der Raumakustik des Wiedergaberaumes werden auf diese Weise gemindert, ohne das der Hörer auf die gewohnte akustische Umgebung verzichten muß. Die teure und mühsame Optimierung des Wohnraumes entfällt bzw. kann sich auf die Bekämpfung der Eigentöne beschränken. - Wegen des kurzen Hörabstandes sind weniger leistungsfähige (und damit preisgünstigere) Abhöreinrichtungen ausreichend. Nachteile: - Die sehr nahe Simulationsebene bedingt möglicherweise psychoakustische Schwierigkeiten, da sie meist nicht der natürlichen Abhörsituation entspricht. - Fehlende Raumeinbindung und Ambience der Zweikanalwiedergabe treten offen zutage. 4.3 Verwendung stark bündelnder "Fernfehldabhören", wie z.B. Hörnern, Elektrostaten oder Monitoren mit entsprechenden Waveguides (z.B. Genelec 1037B, siehe www.Genelec.com). Waveguides sind auf die Abstrahlcharateristik optimierte Hörner. Diese führen jedoch zu Nichtlinearitäten im Amplitudenfrequenzgang die mittels Equalizer korrigiert werden müssen, Daher findet man Waveguides nur in vollaktiven Abhöreinrichtungen, die ohnehin durch eingebaute EQs korrigiert sind. Vorteile: - Die Optimierung des Abhörraumes bezüglich diskreter Reflexionen (Einbringung von Diffusoren) kann weitgehend entfallen, bzw. sich auf die Minderung der Eigentöne beschränken. - Der Hallradius solch bündelnder Wandler (s.o.) ist im Wohnraum deutlich größer, es kann auch bei größeren Hörabständen noch im direkten Schallfeld gehört werden. Nachteile: - Viele dieser Wandler haben ein ungleichmäßiges Bündelungsmaß, liefern also verfärbten Diffusschall. Davon abgesehen sind die ersten diskreten Reflexionen ebenfalls verfärbt, da die Dispersion solcher Wandler frequenzabhängig ist. Da diese aber weniger ins Klangbild eingehen, erscheint es tolerabel, wichtig ist eine exakte Ausrichtung der LS auf den Hörplatz. - Der Hörbereich ist aufgrund der starken Bündelung eingeschränkt, es liegt nur ein kleiner "sweet spot" vor. - Da Schallstarke Reflexionen insbesondere von der Rückwand auftreten (großes initial time delay gap), wird dem Hörer eine Wiedergabe in einem größeren Raum simuliert, es kommt zu Verfälschungen der Raumdarstellung, sofern die Begrenzungsflächen, auf welche Direktschall auftrifft, nicht ausreichend mit Diffusoren ausgestattet sind. Diese Verfälschung wird allerdings häufig gemocht und entspricht in ihrer Wirkung sog. "LEDE"-Raumkonzepten (live end - dead end), bei denen der Raum mit Ausnahme der Rückwand stark absorbierend ausgelegt ist, während die Rückwand reflektiert, was ebenfalls zu einem großen ITDG führt. 4.4 "Raumkorrektur durch Equalizer" (funktioniert leider nicht) Dieses Verfahren zur Verbesserung der Wohnraumakustik (!) findet in letzter Zeit vermehrt Beachtung. Was ist damit gemeint? Vermittels eines Equalizers (die Angst vieler Fans vor dem klangverschlechternden Einfluß eines analogen EQ ist übrigens unberechtigt und basiert nur auf der Kenntnis minderwertiger Geräte) wird der Amplitudenfrequenzgang des LS angepaßt, bis sich am Hörplatz eine lineare Betriebsschallpegelkurve (aus Direkt- und Diffusschall zusammengesetzte Gesamtintensität am Hörplatz, s.o.) ergibt. Aus dem oben Geschriebenen wird der geneigte Leser aber leicht erkennen: DAS KANN NICHT FUNKTIONIEREN. Man benötigt bekanntlich unbedingt eine lineare Freifeldübertragungskurve ("Frequenzgang" unter 0°), da sonst der Direktschall als verfärbt empfunden wird. Ganz abgesehen davon ist mit solchen Systemen gegen die besonders störenden diskreten Reflexionen rein gar nichts auszurichten. Einzig das zu tiefen Frequenzen abnehmende Bündelungsmaß jeden Lautsprechers kann mittels Entzerrung etwas kompensiert werden. Wenn man beim Händler in dessen meist akustisch optimierten und großen Vorführraum eine "beeindruckende" Vorführung dieser Technologie erlebt hat, dann handelt es sich vielmehr um eine "digitale LS-Korrektur", woraus nur die mangelnde Klangfarbenneutralität der meisten Hifi-LS deutlich wird. 4.5 Allgemeine Tips zur Lautsprecheraufstellung im Wohnraum: Ausgangspunkt für LS-Aufstellung (extrem stark oder extrem gering bündelnde Wandler ausgenommen) sollte ein gleichseitiges Dreieck von 2m Kantenlänge sein, wobei der LS direkt auf den Hörplatz ausgerichtet wird, der Mindestabstand von Lautsprecherplatz UND Hörplatz zu Begrenzungsflächen sollte dabei 1m nicht unterschreiten. Bezüglich der LS ist hinreichender Abstand zu seitlichen Begrenzungsflächen besonders wichtig. Hierbei muß natürlich sichergestellt sein, daß der LS bei 2m Hörabstand noch als homogen empfunden wird, d.h. LS mit weit voneinander entfernten Chassis werden größere Hörabstände verlangen. Man kann das Stereodreieck dann langsam vergrößern und achte darauf, ob die Lokalisationsschärfe von Phantomschallquellen geringer wird. Sofern dies der Fall ist: Stereodreieck wieder verkleinern bis zu dem Punkt, wo eine Verringerung des Hörabstandes nicht mehr zu besserer Lokalisationsschärfe führt. Dies ist der maximale Hörabstand. Grüße Andreas