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HiFi Heimkino Forum

Robeuten

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Alle erstellten Inhalte von Robeuten

  1. Hi Mark, zur Zeit mal wieder Russel (seine Geschichte der griechischen Ph.; brauche argumentatives Futter gegen eine Platon-Verehrerin), aber auch gerne Popper - ist für einen Naturwissenschaftler wohl das gleiche, wie "Audio" und "Stereophile" für die HaiEnte :-)...
  2. Robeuten

    CD-Laufwerk

    Wie immer ein vor technischer Kenntnis strotzender Beitrag - zum Thema jitter kommt von K. einfach nur Dummschwätz... Mal ernsthaft; die LW sind wohl nicht schlecht, aber eben auch nicht besser als viele andere LW - warum muss ein so ein LW sein? Werden die überhaupt noch neu gebaut? Ach ja, zumindest die Wadias mit diesen LW sind nicht gerade Könige in Sachen Fehlerkorrektur/CD-RW-Verträglichkeit...
  3. Hi, meiner bescheidenen Meinung nach ist die Sache sogar noch schlimmer ;-) - ich fühlte mich bisher nicht bemüssigt, den Spruch zu kommentieren, weil er offensichtlich falsch ist; werden doch weder ich noch andere Apologeten des DBT aus methodologischen Gründen je behaupten, die Nichtexistenz von etwas beweisen zu können... für mich ist der Spruch nicht nur, aber auch auf der Metaebene voll daneben - leider nicht einfach nur engstirnig... >>Was im Blindtest nicht bewiesen werden kann, ist in der Praxis ohne Belang. Da existieren ja wohl keine Zweifel, oder? Hm, bei mir nicht; bei anderen wohl schon... >>Mit dem Messen, den eigenen Fähigkeiten dabei, den zur Verfügung stehenden Gerätschaften, der Messgenauigkeit und der abschließenden Interpretation Volle Zustimmung :-)
  4. Robeuten

    TOC-Lesefehler

    Hi Albus, wie die unterschiedlichen Werte zustande kommen, entzieht sich meiner Kenntnis - vielleicht äussern sich doch noch Leute, die den Aufbau einer Audio-CD besser kennen als ich; vielleicht suchst Du auch einfach einmal im www?
  5. Robeuten

    TOC-Lesefehler

    Hi Albus, hm, die Diskussion geht wohl etwas am Thema vorbei ;-)? Man kann relativ einfach zeigen, dass, egal, was für TOCs angezeigt werden, und egal, was bis zum Fifo passiert, die meisten CDP bei technisch einwandfreien CDs bitidentische PCM-files auslesen (besonders einfach und x-fach für CD-R aus Computerbereich gezeigt; was da mit z.T. 48x Geschwindigkeit funzt, klappt meist auch bei 1x im Audio-CDP :-)). Somit sind die von Dir festgestellten Unterschiede der CDP nicht durch die CDP bedingt, sondern entweder dem Testdesign inhärent (offen vs. doppelblind...), oder aber Folge unterschiedlicher Wandlerkonzepte und analoger Ausgangsstufen - und da gibt es wirklich feine, aber objektivierbare Unterschiede, insbesondere bei sehr alten Geräten aufgrund steiler Filter mit Phasenverschiebungen in den Hörbereich hinein...
  6. Hi, bei bewusster Fehlanpassung (am Receiver auf 8 Ohm einstellen, LS mit 4 Ohm verwenden) muss die Endstufe mehr Strom liefern und wird somit etwas heiser werden - praktisch ist das aber bei allen technisch sauber aufgebauten Geräten irrelevant; die Lebenserwartung wird theoretisch durch die höhere thermische Belastung vermindert, was praktisch keine Rolle spielt, und bei hohen Dauerlautstärken wird vermutlich irgendwann die thermische Protektion ansprechen. Umgekehrt wird sich eine geringfügige Leistungsverminderung durch "korrekte" Anpassung kaum in hörbar niedriger Lautstärke niederschlagen... Auf keinen Fall würde ich die LS austauschen, zumal die Impedanzangaben meist nur grob zutreffen und im relevanten Bassbereich eh' nicht stimmen ;-)... Fazit: Ich persönlich würde die geringe Leistungsminderung in Kauf nehmen, aber auch mit einer bewussten Fehlanpassung sollte nichts kaputt gehen - im Zweifelsfalle vorher das Manual durchschauen, ob der Receiver die entsprechenden thermischen Sicherungen hat...
  7. Hi Zille, eine blöde Frage - wozu das Ganze? Hast Du irgendeine brauchbare Annahme, was es bringen sollte, den Trafo zu "entkoppeln"? Wenn der heftig schwingt (hör/spürbar), dann würde ich den gegen einen, der funktioniert, austauschen. Wenn nicht, gibt es keinen nachvollziehbaren Grund, da irgendwelche Spielchen zu machen... Ich kann schlicht Dein Problem nicht nachvollziehen.
  8. Hi, >>Allerdings würde ich auch überlegen, warum dieser Krebs entstanden ist Hm, zumindest in meiner Branche ist das relativ trivial - klar gibt es Lungenkrebs auch bei Nichtrauchern, das ist aber sehr selten... Hat also nur insofern was mit der Persönlichkeit zu tun, als dass diese natürlich das Verhalten, z.B. bez. Tabak, beeinflusst. Zynischerweise nützt das meist nicht mehr soviel; im Schnitt braucht es zwischen der Entartung einer Zelle und der Diagnose 18 Jahre, und viele Pat. rauchen zum Zeitpunkt der niederschmetternden Diagnose schon seit Jahren nicht mehr :-(. >>Deine persöniche Werteskale in Ehren, aber da gehört so mancher messer- und tupfervergessende Arzt auch rein Weisst Du, wieviele Tücher bei komplizierten Eingriffen teilweise im Bauch/Brustraum drin sein müssen, um z.B. diffuse Blutungen zu kontrollieren? Kein Arzt behält da den Ueberblick, da man doch meist mit recht vitalen Problemen des Pat. zu kämpfen hat; genau deshalb ist es üblich, dass die Instrumentierschwester ZUSAMMEN mit dem Springer die Tücher zählt... Nichts desto trotz arbeiten auch im OP Menschen, und die sind fehlbar - so etwas wird also immer wieder passieren; nur wird ausgerechnet dort eine Null-Fehler-Toleranz verlangt - das wird nicht möglich sein...
  9. Hi Gerrik, gute Einführung: http://www.r3mix.net/ bester - und auch noch kostenloser - ripper: http://www.exactaudiocopy.de/
  10. Robeuten

    burn baby burn

    Hi, >>Diese (vielleicht etwas abenteuerliche) Überlegung wäre sozusagen eine außerphysikalische Erkärung Hm, ich finde Deine Annahme überhaupt nicht abenteuerlich, sondern in bestem Einklang mit Sinnesphysiologie und Physik - ich habe keine Ahnung, ob die Annahme stimmt, aber sie ist x-fach plausibler, als das Pseudofachchinesisch von Witte...
  11. Robeuten

    ...Kurzweil...

    Hi Patrick, sehr amüsant, ich würde mich gerne für "aztekisches Reiten" immatrikulieren - oder doch besser "Phonetik des Stummfilms"?
  12. Moin, Wernersen, Du erstaunst mich doch immer wieder - hat Dein Haus-und-Hof-Pfarrer da seine Händchen im Spiel? Ist doch beruhigend, zu sehen, wie christliche Uebermenschen den dummen Negern den Wahren Weg weisen... Erinnert mich daran, wie ich vor Jahren einmal als Patient frisch operiert und mit Schmerzen im Zimmer lag und eine Christen-Trulla mir, schamlos meine Hilflosigkeit ausnutzend, ein Missionierungsgespräch aufzwingen wollte - ich glaube, in dem Moment fasste ich den Entschluss, endlich aus der Kirche auszutreten, und selbsternannte Gutmenschen sind mir seitdem ein Greuel...
  13. Hi denjo, ja, es ist unglaublich... Das Mädchen litt an einem sog. Wilms-Tumor, einem bösartigen Nierentumor, der mittlerweile mit Chemotherapie gute Chancen auf Heilung hat. Interessant ist, wie die Eltern damit umgehen - sie müssen wohl, um sich nicht der Ungeheuerlichkeit - und das meine ich wörtlich - ihres Verhaltens dem leidenden Kind gegenüber stellen zu müssen, weiterhin an ihrem Wahnkonstrukt festhalten. Dass der arme Paul Panther/Kurt Tucholsky für diesen Anschlag auf den Intellekt eines jeden internet-surfers zitiert wird, ist traurig; der Terminus der "Therapiefreiheit" wird sowohl von fehlgeleiteten Patienten als auch ignoranten Aerzten gerne gebraucht, um ihren Pfusch zu benennen... Wenn zu einer Krankheit dank experimenteller und klinischer Forschung sowie evidence-based medicine eine zumindest momentan eindeutig optimale Therapie gefunden ist, ist es als Arzt schlicht verbrecherisch, unter dem Mäntelchen der "Therapiefreiheit" qualvolle Menschenexperimente - nichts anderes sind die vermutlich dem nicht verwundenen Krebstod des Sohnes entsprungenen Wahn"therapien" eines Hamer! - durchzuführen... Hamer hat man wenigstens nach langem hin und her die Approbation als Arzt entzogen. Je länger man auf der homepage verweilt, desto mehr grausts einem! Ach ja, nur eine Bemerkung - die erfolgreichsten "Chemotherapeutika" sind typischerweise "Naturprodukte" - Substanzen von Bakterien und Pilzen oder planzliche Inhaltsstoffe - die Parallele zu Vergasungen in Konzentrationslagern, die dort aus dem Zusammenhang gerissen zitiert wird, ist geradezu obszön! Ach ja, auch der angegebene Mechanismus - "Vergiftung" der schneller wachsenden Krebszellen - entspricht einer laienhaften Vorstellung, die in der Medizin schon vor Dekaden verlassen wurde - Stichwort Apoptosis... Freuen wir uns an der Meinungsfreiheit, und leben wir mit ihren unschönen Auswüchsen ;-) P.S.: Das Mädchen ist nachweislich ausschliesslich durch die "Schul"medizin "geheilt" worden - ich hoffe, dass die Eltern wenigestens dem Kind regelmässige Nachkontrollen sowohl seitens des Primarius als auch seitens einer möglichen chemotherapie-induzierten Leukämie - die eigentliche crux bei Hochdosistherapien im Kindesalter - gönnen...
  14. Hi, ich glaube nicht, es so sehen zu müssen, sondern die bisher bekannten Fakten sind da ziemlich eindeutig: Es gibt für Dahlkes Annahmen keinerlei Evidenz, und die ethischen Implikationen sind fürchterlich. Alles, was wir bisher über Krebs wissen, lässt uns von Begrifflichkeiten wie "Krebspersönlichkeit" Abstand nehmen; das gibt es schlicht nicht. Ich glaube, es wird Dir wenig bringen, wenn ich jetzt den aktuellen Stand bez. Onkogenese beim Lungenkrebs hier ausbreite, aber glaube mir, es darf alles sein, was ist, aber nicht, was nicht ist. Der "Aha-Effekt" ist klassischerweise als "Barnum-Effekt" bestens beschrieben (Circusbetreiber Barnum: "Für jeden etwas bieten!" => In solch allgemeinen Beschreibungen findet wohl jeder Mensch irgendwas von sich wieder - so what?). Ebenfalls nix für ungut, aber Dahlke ist ein ganz übler Typ, der mit dem Elend der Menschen Schindluder treibt - kommt in meiner Werteskala direkt nach Waffenhändlern und Gewaltverbrechern...
  15. Hi, absolut köstlich und leider gar nicht so weit ab von der Realität ;-)...
  16. Hi Bruno, >>Wenn ich krank in eine Behandlung beginne, will ich sie geheilt abschliessen, ob dabei eine "Vermischung" der Wissensgebiete nötig ist, ist mir zunächt VÖLLIG wurscht ! Mir ist ebenso wurscht, ob die Behandlung mit einem Placebo durgeführt wurde oder mit "echter Medizin". Ich hätte nix gegen einen Hausarzt, der sich AUCH z.B. mit Akkupunktur auskennt oder mit der Wirkung bestimmter Kräuter ("tradiertes Wissen" - wie Robeuten so schön gesagt hat). Einem "Heilpraktiker", der sich NUR (oder in erster Linie) damit auskennt vertraue ich umgekehrt übrigens nicht. Das ist ein absolut rationaler und hochpraktikabler Ansatz... Nur eine Bemerkung erlaube ich mir noch: Da man zeigen konnte, dass es für die unspezifische Stimulation der Nozizeptoren völlig wurscht ist, wo man nadelt, und die Akupunkurpunkte (zunächst gab es jeweils einen für jeden Tag des chin. Jahres; ursprünglich ist die A. übrigens als ritueller Opferaderlass von Priestern entstanden) nicht nur je nach Schule widersprüchlich, sondern schlicht ein menschliches Konstrukt ohne physische Entsprechung sind, braucht sich der Arzt nicht in Akupunktur "auszukennen" (A.- und H.-Schulen sind ein Meisterbeispiel, wie man viel "Wissen" über Nonsens anheufen kann), sollte aber von Hygiene und Anatomie Ahnung haben, damit er keine Infekte sticht und keine Leute umbringt (jährlich wohl allein in den USA zweistellige Totenzahl bei vermuteter deutlich höhere Dunkelziffer "dank" A.)
  17. Hi, >>Während in der H. die Erst-Anamnese mit Suche nach den Ursachen der Erkrankung steht, wird sich in den meisten Fällen die "akademische" Medizin (Im Folgenden AM) mit der Bekämpfung der Symptome befassen. Also wird im folgenden die Krankheit auch ganz anders behandelt werden. Genau das ist ein Trugschluss - der H. versucht, die Symptome möglichst genau zu erfassen, und wählt dann anhand von Büchern oder Computerprogrammen das vermeintlich am besten passende H. aus. Er kenn per se keine Krankheitsbilder, sondern nur Ansammlungen von Symptomen! Der Pat. mag das, schlicht aufgrund der enormen Länge eines solchen Gespräches, als sehr positiv erleben ("endlich hört mir jemand zu und stellt wichtige Fragen"); der URSACHE einer Krankheit kann ein H. sich schlicht nicht nähern, da er keine Krankheitslehre kennt! Umgekehrt setzt uns AMler unser Wissen um Pathologie, Pathophysiologie etc. oftmals, wenn auch leider nicht immer, zu verstehen, was die "Summe an Symptomen" wirklich verursacht, und dann kann man kausal behandeln. >>Unbestritten sind die Wirkungen pflanzlicher Wirkstoffe auf den Organismus, welche zum Teil ja auch in der Pharma-Industrie Anwendung finden. Eines darf dabei aber nie vergessen werden: Eine Wirkung erzeugt auch IMMER eine Nebenwirkung, ob nun in der H. oder der AM. Die H. nennt das "Erstverschlimmerung". Hier wirfst Du mehrer Sachen durcheinander: Natürlich ist die Wirkung vieler planzlicher Wirkstoffe unumstritten - hier haben wir bei der "Natur"medizin aber das Problem, dass viele Substanzen nur einen engen therapeutischen Bereich haben; wolltest Du z.B. eine Herzschwäche nicht durch synthetisch hergestelltes Digitalis, sondern durch einen Tee aus Fingerhut (=Digitalis) behandeln, ist die Chance recht hoch, dass Du Deinen Pat. vergiftest. Es ist dem Körper vollkommen wurscht, ob das Digitalis "Natur pur" ist, oder von den bösen Pharmamultis in Reinform synthetisiert. Zur "Erstverschlechterung": Hier bescheissen sich Pat. und Arzt in der Beobachtung, dass es eben meist nach H. schlechter geht. Das liegt allerdings nicht an dem H., sondern daran, dass man ja eben keine kausale Therapie gibt und somit die Krankheit ihren natürlichen Verlauf nimmt. Da man typischerweise zum Arzt geht, bevor man vollkommen auf der Felge läuft, ist es logisch, dass es einem danach noch schlechter geht - ob AM ohne kausale Therapie oder H., ist hierbei logischerweise wurscht! Nochmals, die "Erstverschlimmerung" ist eine Worthülse und totaler Schwachsinn! >>Einen ganz anderen Ansatz verfolgt der Mediziner Rüdiger Dahlke. Seine Kernaussage ist, das fast alle Krankheiten psychischen Ursprung haben und die Bekämpfung der Krankheit nur in Verbindung mit einer Art "Psychotherapie" positiv verlaufen kann. Er gibt dafür sehr gute Beispiele Ach nee, bitte nicht diesen Psychofaschisten! Diesen Mann wünsche ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind an den Hals; sagt er doch sinngemäss: Du bist "schuld" an Deinem Krebs. Das ist nicht nur sachlich absolut falsch, sondern in höchstem Masse unethisch und widerwärtig; der Mann gehört für das Elend, was er produziert, in den Knast! Müssig zu sagen, dass es null Evidenz für seine abstrusen Hirngespinste gibt... >>Man könnte, wenn man jetzt polemisch argumentieren würde, natürlich wieder von Ärzten und ihren engen Verflechtungen zur Pharma-Industrie berichten, die Millionen Arbeitsplätze, die an der Pharma-Industrie hängen, die kassenärztliche Vereinigung und ihren Verwaltungswasserkopf und ihre Geldschacherei anführen, die es unmöglich machen, das die H. jemals mehr wird, als eine alternative Behandlungsmethode. So weit will ich allerdings nicht gehen. Wieso? "Dank" einer manipulierten Oeffentlichkeit, geldgieriger "Schul"mediziner, die ihre Praxis gerne mit "Homöopathie" schmücken, und jeder Menge willfähriger Politiker hat die H. doch sogar die "Binnenprüfung" durchgesetzt, die faktisch bedeutet, dass sie, wie auch viel anderer Nonsens, in der Ueberprüfung keine objektiven Kriterien für einen Wirksamkeitsnachweis führen muss, sondern sich auf Kasuistiken, Wünsche und Träume abstützen darf. Aus der H. kann nicht mehr werden, als eine Sonderform der Placebotherapie; als solche sollte sie sicher einen geringeren Stellenwert haben als jetzt. Ueber 200a lang hat die H. Zeit gehabt, auch nur einen Wirksamkeitsnachweis zu erbringen, und ist uns AM den immer noch schuldig! Ach ja, der eine link vom PM:http://home.t-online.de/home/0926161717-0004/blind.htm ist absolut empfehlenswert...
  18. Hi Oliver, >>Und bei neuartigen Operationsmethoden Hierin liegt heutzutage ein ethische Dilemma - sham procedures, also aufschneiden des Pat. in Narkose ohne Durchführen der eigentlichen Operation, sind nicht zulässig... In den 60ern wurde gerne ein Gefäss im Bustraum unterbunden, weil man annahm, dass dadurch mehr Blut durch die Herzkranzgefässe fliessen müsse und somit Patienten mit Herzschmerzen eine Besserung verspüren sollten. Nahezu alle operierten Patienten konnten auch danach z.B. mehr Treppenstufen am Stück gehen und fühlten sich leistungsfähiger und klagten über weniger Herzschmerzen. Eine tolle Operation, bis irgendwann ein schlauer englischer Chirurge bei der einen Hälfte seiner Patienten das Unterbinden der A. mammaria unterliess. Komischerweise ging es denen postoperativ genau so gut, und sie konnten genauso viele Treppen mehr steigen ;-). Diese Studie ist übrigens ein hervorragendes Beispiel dafür, dass es bei gescheiter a priori Hypothese - die Annahme, dass durch Abbinden des Gefässes mehr Blut durch die Koronarien fliesst, ist experimentell nicht gestützt und wurde zurecht angezweifelt - und sauberem Studiendesign (natürlich zwingend nur einfach-blind...) eine lächerlich geringe Anzahl an Fällen ausreicht; soweit ich mich erinnere, waren je 10 Individuen in Kontrollarm und Behandlungsgruppe - müssig zu sagen, dass wir solche Operationen nicht machen ;-).
  19. Hi denjo, ob eine sektiererische Vereinigung - "Theosophie" - eine gute Informationsquelle ist, sei dahingestellt. Sachlich ist der Artikel ein erbärmliches Pamphlet, welches auch noch massive logische Brüche enthält. Wieso eigentlich sollten Pharmafirmen - die meist auch die für 99% aller Menschen total überflüsisgen Vitaminpräparate herstellen - ein Interesse daran haben, den Vertrieb von eben diesen Präparaten einzuschränken? Die Argumentation bez. Herz/kreislauferkrankungen und Vit. C ist dermassen lächerlich - neuerer Erkenntnisse, nach denen auch im Uebermass genossenen wasserlösliche Vitamine eben nicht schlicht über die Nieren ausgeschieden werden und somit, wenn auch keinen Nutzen, so doch sicher keinen Schaden verursachen, sondern sehr wohl schädlich sein können, werden überhaupt nicht bedacht; wir müssen uns den irrationalen Ansatz der US-Amerikaner bez. "Nahrungsergänzungen" nicht auch noch zueigen machen! Ach ja, der bahnbrechende Dr. Rath hat komischerweise nicht eine einzige Spur in medline hinterlassen - hier sind wir wieder beim alten Problem von "sauberem Experiment" vs. "Kasuistik". Je mehr ich dieses Machwerk lese, desto wütender werde ich - nicht die Pharmafirmen betrügen den Leser, sonder der Schreiblerling dieses unglaublich grotesken Machwerkes! Im übrigen kennen Tiere sehr wohl Herzinfarkte - wir killen sie meist nur viel zu früh, als dass sie eine Chance hätten, darunter zu leiden, da wir glauben, uns mit totem Tier vollstopfen zu müssen ;-), und es gibt eine Sach voll guter Studien, die negative Effekte überhöhter Dosen nicht nur der fettlöslichen Vitamine - die der Mensch nicht einfach ausscheiden kann - belegen. Die als tägliche Aufnahme empfohlene Menge von unterschiedlichen Vitaminen sind zurecht in den letzten Jahren in Europa/Deutschland immer wieder nach unten korrigiert worden. Nur als Randbemerkung - eine Studie über einen vermeintlich positiven Effekt von Beta-Carotin bei Rauchern bez. Häufigkeit von Lungenkrebs in Finnland musste aus ethischen Gründen vorzeitig abgebrochen werden, da in der Gruppe der Patienten, welche das verum erhielten, signifikant mehr Krebse neu auftraten!!! Naja, so etwa werden Dir die vetrauensvollen Jungs vom Theosophennetz mit ihren absurden Verschwörungstheorien natürlich nicht erzählen - es sind eine Menge bad guys im Spiel, aber Ihr sucht an den falschen Stellen!
  20. Hi, >>Gestern lief im TV eine Sendung, die zeigte, wie die Pharmaindustrie mit abenteuerlichem Schwindel und Tricks die sinnvollen Restriktionen in der Medikamentenverschreibung (da spielt offenbar das vorgegebene "untere Drittel" im Preissegment eine große Rolle) aushebelt. Sinnvolle Restriktion? Abgesehen davon, dass für diverse Medikamente, z.B. Antibiotika, nachgewiesen ist, dass die Galenik, Pharmakodynamik und Pharmakokynetik anders ist und somit das Generikum nachgewiesenermassen nicht in jedem Falle gleich wirksam ist, dienen die im Verhältnis zu den reinen Herstellungskosten grotesk hohen Kosten für Aspirin und andere Mainstream-Medis der Quersubvention der Forschung - ratiopharm hat noch nicht ein innovatives Medikament auf den Markt gebracht; würden ausschliesslich Generika verschrieben werden, müssten wir damit leben, dass der Fortschritt bez. Medis auf den jetzigen status quo festgeschrieben werden muss. Mir ist bewusst, dass die Pharmakonzerne nicht ganz zu unrecht ein Lieblingsfeindbild sind, aber auch hier hilt Wissen, ein etwas differenzierteres Bild zu bekommen ;-)... >>Noch nicht lange ist die Nachricht her, daß Ärzte massenweise (anders kann man es nicht nennen) Abrechnungen über längst Verstorbene Patienten einreichen... Ach ja? Und was ist davon wirklich so passiert? Ist bisher ein Arzt rechtskräftig verurteilt worden? Warum nur machen das Aerzte - weil sie es nicht einsehen, dass ihnen als Allgemeinpraktiker in einem sozial schwachen Gebiet ohne das Zubrot der Privatpatienten nach Abzug aller Kosten bei einer 80h-Woche kaum noch was übrig bleibt, während sich die AOKs einen Marmorpalast nach dem anderen genehmigen? Wieviele haben das wirklich gemacht, und bei wievielen hat man einfach mach prophylaktisch einen Verdacht angemeldet? Warum nur ist das rein zufällig 1)durch die KASSEN "enttarnt" worden 2) justamente vor neuen Verhandlungen? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Natürlich gibt es unter den Aerzten nicht wenige Raffkes; ich denke, die Anzahl an "guten" und "schlechten" Menschen ist durch alle Berufsgruppen ziemlich konstant - so what? >>Über die Kassenärztliche Vereinigungen enthalte ich mich mal eines Kommentars Wieso? Ich halte mit meiner Kritik an diesen Altherrenrunden auch nicht zurück, und in D. gibt es einen grundgesetzlichen Anspruch auf Meinungsfreiheit... >>Und ich werde mich natürlich hüten, hier in der Öffentlichkeit in diesem Kontext von Halunken und Betrügern (oder wie wäre die korrekte Bezeichnung?) zu reden. Wenn Du einen überführten und rechtskräftig verurteilten Betrüger so nennst, ist das doch vollkommen in Ordnung. Nur, wenn ein Automechaniker, Ingenieur oder Strassenfeger betrügt, tötet oder stiehlt, ist es ein Individuum, was zufällig eben auch den oder den Beruf ausübt; bei einem Arzt ist es ein Berufsstand, der ein Verbrechen begeht. Mit welchem Recht implizieren Nichtärzte eigenlich ständig diese moralische Ueberlegenheit? Das kommt nicht von uns! >>Über manches kann man sich schon aufregen, oder? Ja, wenn in einem Hifi-Forum mit solidem Halbwissen ein Berufsstand, der meist mit Hifi gar nichts zu tun hat, unqualifiziert abgewatscht wird, kann man sich schon aufregen!
  21. Hi Oliver, hm, in Deiner demagogischen Aeusserung liegt eines an Wahrheit, aber so einfach ist die Sache gottseidank dann doch nicht: >>Da machen irgenwelche Einzelkämpfer Forschung heutzutage machen keine "einsamen Genies", sondern Teamplayer; anders ist das rein logistisch gar nicht machbar. >>Ein sinnvolles Ergebnis kommt meistens nicht raus Was ist sinnvoll? Du hast im Falle eines negativen Ausganges insofern recht, als dass negative Studien schwieriger zu publizieren sind; insofern gibt es auch einen Publikationsbias, und man kann nur mutmassen, wieviele negative Studien auf eine positive kommen. >>man kreuzkorrelliert alle Daten miteinander bis irgendwo eine Abhängigkeit x von y mit einer gewissen Signifikanz herauskommt Mediziner trieben und treiben z.T. immer noch rechten Schindluder mit der Statistik... Zunehmend ist es aber unmöglich, statistischen Pfusch in peer reviewed journals zu publizieren; die Qualität nimmt eindeutig zu. >>oder man ändert einfach die Ausgangsüberlegung ab Ahem, das ist doch wohl legitim! Entscheidend ist, dass man sich im Klaren ist bezüglich der unterschiedlichen statistischer Bewertung von a priori und a posteriori Hypothesen; macht man dies, ist die Sache absolut sauber! Wirklich gute Arbeiten werden natürlich nach Falsifikation der ursprünglichen Hypothesen und Aufstellen neuer Hypothesen eine weiter experimentelle Ueberprüfung durchführen... >>Als Fazit kommt dann eine neue Behandlungsmethode raus (Vodoo!) die (wenn das veröffentlichende Individuum Glück hat) von Kollegen übernommen wird, weil es ja viel schonender + billiger ist (zweiteres sieht man ja an den KK-Beiträgen). Hm, das ist jetzt wirklich Blödsinn! Die Krankenkassenbeiträge steigen stärker als das Bruttosozialprodukt, weil das Gesundheitssystem jedes Jahr deutlich mehr leistet, als das dem allgemeinem Wirtschaftswachstum entspricht. Kleine Einsparungen durch med. Fortschritt - z.B. Ballondehnung statt Operation am Herzen mit Herz-Lungen-Maschine bei verengten Herzkranzgefässen - werden sofort durch die zunehmende Ueberalterung der Menschen, höheren Anspüchen an Lebensqualität und Komfort - "neue Hüfte" auch bei 90-Jährigen, "Kur", "Anschlussheilbehandlung" nach Operation im Akutkrankenhaus, Zahnersatz vom Allerfeinsten auf Kasse - aufgefressen. Ueberall findet man es toll, wenn eine Branche wächst - nur hier ist das grundlegend falsch? Davon unbenommen ist es so, dass es immer wieder so sein wird, dass wir nach Jahren feststellen, dass es eine bessere Behandlungsmöglichkeit gibt - ich wurde noch chirurgisch an den Aussenbändern des Knöchels geflickt; mittlerweile machen das als Primärversorgung nur noch Ewiggestrige... Hier hast Du aber ein anderes Problem: Ein hochspezialisierter Mensch findet in einem hochspezialisierten Zentrumskrankenhaus eine neue Therapie und wendet diese bei ausgewählten Patienten mit grossem Erfolg an. Nach einiger Zeit hat er genügend Fälle - und da reichen bei entsprechender Trennschärfe gegenüber Kontroll/bisherigem Goldstandard durchaus sogar weniger als 20 Individuen!!! - und publiziert dies in dem besten Journal seines Faches. Nun kommen andere Spezialisten aus anderen Zentrumskliniken und kochen das Ganze wieder bei sorgfältig ausgewählten Patienten nach, machen selbst Studien mit positivem Ausgang, modifizieren vielleicht das Verfahren noch etwas und können eine weitere Verbesserung belegen. Dann gibt es ein halbes Dutzend Publikationen in nicht mehr ganz so guten peer reviewed journals, und das neue Verfahren wird mainstream. In der Provinz bastelt jetzt der Allgemeinchirurge die Sache an nicht sachkundig ausgewählten Patienten nach, und nach zwei Jahren wundert man sich, warum die Ergebnisse nicht repliziert werden. In grösserer Zahl publizieren nun Nichtspezialisten ihre deutlich schlechteren Ergebnisse in meist nur im jeweiligen Land gelesenen, u.U. nicht peer reviewed journals; irgendwann kippt dann die Stimmung um, und das Verfahren muss verlassen werden. U.U. bedeutet das, dass eine gute und für ausgewählte Patienten hervorragende Therapieoption ad acta gelegt wird, weil sie nicht sachkundig angewandt wurde... >>Nur bei Medikamentenneueinführung läuft das ein BISSCHEN anders (wobei Medikamente typischerweise an jungen gesunden männlichen Probanden getestet werden Medikamente werden auch, aber bei weitem nicht nur an gesunden männlichen Probanden getestet. Davor sind schon endlose Verträglichkeits- und Toxizitätsstudien in Zellkulturen und unterschiedlichen Tierspezies gelaufen; danach kommen erste Wirksamkeitstests an ausgewählten und freiwilligen Patienten mit speziellen Genehmigungen durch ethische Kontrollinstanzen. An den gesunden Probanden soll überhaupt nicht die Wirksamkeit des Medikamentes erprobt werden, sondern "nur" ein Profil möglicher unerwünschter Wirkungen erfasst werden - das ist wirklich nur ein kleiner Baustein auf dem Weg vom Experiment in die Klinik ;-)! >>Und da unsere Technikgläubigen sicher wieder ein konkretes Beispiel wollen: ob Bandscheibenvorfälle konservativ oder operativ behandelt werden hängt hauptsächlich vom Jahrzehnt ab (hat sich immer wieder vor und zurück gewandelt) und von der Schule, der der Arzt angehört (regional unterschiedlich) am wenifgsten vom konkreten Prolaps selbst Hm, es gibt einige Probleme, bei denen, vornehm ausgedrückt, therapeutische Polypragmasie herrscht, weil man bisher einfach nicht genau genug weiss, was besser ist. Nichts desto trotz erklärt sich der Wandel über die Zeit zumindest z.T. durch verbesserte Operationstechniken - Du kannst eine NPP-OP von 1975 nicht mit den heutigen Verfahren vergleichen. Andererseits gibt es Situationen - cauda-Symptomatik, wo, unabhängig von der "Schule", jeder Arzt zu einer Operation raten muss, und umgekehrt Situation - wenig störende sensible Ausfälle ohne motorisches Defizit, Schmerzen gut konservativ beherrschbar - wo kaum ein Arzt zu einem Eingriff raten wird... Insofern stimmt die letzte Aussage des Absatzes schlicht nicht. Oliver, ich bin seit 7a in der klinischen und experimentellen Forschung tätig. Meiner Meinung nach hat Dich Dein solides Halbwissen ganz schön in die Irre geführt - Du magst in Teilaspekten durchaus richtig liegen, aber, glaube mir, Forschung funktioniert nicht so, wie von Dir beschrieben...
  22. Hi, >>Die H. "entwickelte" sich im Grunde eigentlich kaum weiter Genau, das kann sie auch gar nicht, weil eben mehr ein Wertesystem als ein Versuch, Realität abzubilden (und dadurch immer 'mal wieder liebgewordene Vorstellungen über den Haufen werfen zu müssen...) >>Die AM entwickelte sich zusammen mit der Alchimie, aus der dann später vorallem die Chemie entsprang, zudem, was wir heute kennen. Die Frage, die sich nun stellt, wieweit sich die H und die AM von ihren gemeinsamen Ursprüngen entfernt, bzw. "wegentwickelt" haben, den nicht jede Weiterentwicklung bedeutet auch zwangsläufig eine Verbesserung. Ja, und wohl auch deshalb sind in der sog. akademischen Medizin viele Dinge, die keiner ernsthaften Ueberprüfung - wie von der "evidence-based medicine" gefordert - standhalten würden, noch am Leben, während bei den Naturwissenschaftlern solche Dinge nur von Wissenschafthistorikern diskutiert werden müssen ;-)... >>Führende Mediziner kamen zu WOrt, die sich angesichts der Heil-Erfolge, die der unserer "modernen" Medizin in nichts nachsteht, ja sie teilweise sogar übertrifft, verblüfft zeigten und den Wunsch äußerten, die Geheimnisse der Medizin-Männer und Schamanen näher kennenzulernen Hm, hier wird die Beurteilung sehr schwierig... Auch "führende Mediziner" können durchaus Opfer von Auto- und Heterosuggestion sein. Neben einigen hochinteressanten Substanzen aus dem Regenwald, welche experimentell erforscht werden und vermutlich ein enormes Potential haben, sind hier wohl in den meisten Fällen die Heiler die Droge. Es gibt umfassende Kasuistiken darüber, die aber von schwärmerischen Europäern geschrieben wurden und Kriterien wissenschaftlicher Tests nicht standhalten - das "Geheimnis" besteht primär in einem extremen Vertrauen in das Können des Heilers; etwas, das uns in Europa leider kaum noch zur Verfügung steht, da die meisten Pat. in Weisskitteln eher ein Nocebo sehen - nichts desto trotz sterben in diesen Ländern Menschen an lächerlichen Krankheiten, die hier mit billigen Tabletten oder einer kleinen Operation geheilt werden können. Die durchschnittliche Volksgesundheit stellt den Heiler jedenfalls kein sonderlich gutes Zeugnis aus... >> einiges sich unseren sensitiven Meßinstrumenten entzieht. Warscheinlich arbeiten diese Schamanen mit Pflanzen-Zusammensetzungen, deren Dosis uns unbekannt sind und deren Bestandteile Pflanzen enthält, die wir noch garnicht kennen oder in unseren Breiten nicht wachsen Wie gesagt, für den Nachweis einer Wirksamkeit im DBT muss man nicht viel messen können und kann vollkommen hypothesenfrei testen. Gerade die Pharmaindustrie ist immer wieder an neuen Substanzen/Verbindungen mehr als interessiert, und hat schon die Regenwälder abgeklappert. Letztlich werden vermutlich neben Unmengen nutzloser Placebos ein paar hochinteressante Substanzen übrig bleiben. Ignoranz oder Arroganz können sich die Pharmafirmen schon aus ökonomischen Gründen nicht leisten - gäbe es also echte Wundermedizin, wäre sie von Novartis oder wem auch immer am Markt... Die Schamanen arbeiten sogar sicher mit Pflanzen, die in unseren Breiten nicht wachsen - na und? Entscheidend ist doch, ob eine Wirkung im DBT nachgewiesen werden kann - da sieht die Lage eher nicht so überzeugend aus; wie gesagt, viele Substanzen wurden getestet, und die Wundermedizin ist immer noch nicht gefunden... >>Nachgewiesen ist, daß es in einem Dorf durch die Behandlung des Schamanen zu einer Wiederbelebung des Augenlichts gekommen ist und ein Krebspatient innerhalb kürzester Zeit geheilt wurde. Zur Erblindung: Es sind auch in der "westlichen" Welt Fälle psychogener Blindheit beschrieben - so, wie z.B. auch Kinder, die schreckliche Dinge erfahren mussten, ihre Sprechfähigkeit wieder verlieren können. Eine solche psychogene Blindheit, bei der also der gesamte Weg von der Netzhaut entlang der Sehbahn bis in den okkzipitalen Sehkortex messbar intakt ist, und dennoch nichts "gesehen" wird, kann durchaus durch eine psychisch relevante Intervention "geheilt" werden... Zum Krebspatienten: In der Vergangenheit sind viele "Wunderheilungen" von Krebs beobachtet worden; typischerweise handelte es sich um Fehldiagnosen, was gar nicht so unwahrscheinlich ist. Es gibt allerdings wenige Fälle, wo mehrfach feingeweblich die Diagnose eines bösartigen Geschehens gesichert werden konnte, und es zu Spontanheilungen kam; diese Fälle werden meines Wissens in Deutschland im Krebsforschungszentrum in Heidelberg analysiert. Typischerweise wurde hier die Heilung nicht durch Arzt, Heiler oder den lieben Gott verursacht, sondern durch bestimmte Besonderheiten des Tumors sowie des Immunsystemes des Patienten. Wenn man dieses Geschehen besser verstehen würde - analog zu den nicht therapierten Langzeitüberlebenden bei HIV - würden sich sicher interessante Aspekte für neue Therapien ergeben... Fazit: 1) Bei den meisten Heilungen oder Spontanheilungen von Krebs lag eine ursprüngliche Fehldiagnose vor, es handelte sich schlicht nicht um Krebs 2) Wenn es bei sicher nachgewiesenem Krebs zu einer vollständigen Heilung ohne Operation ("Only cold steel can heal!"; Chemotherapien und Bestrahlungen können ausser bei Lymphomen selten eine vollkommene Heilung offerieren) kommt, dann liegt die Ursache an einer beiweitem nicht vollständig verstandenen speziellen Interaktion von Tumor und Immunsystem des betroffenen Patienten; z.B. kann ein Tumor zufällig Oberflächenantigene tragen, die einem Erreger, gegen den der Pat. schon einmal Antikörper gebildet hat, so ähnlich sind, das der Tumor als "fremd" erkannt und dementsprechend vom Immunsystem bekämpft wird etc. p.p. In diesem Falle brauchte es also weder akademischen Weisskittel, noch Homöopathen, noch südamerikanischen Schamanen...
  23. Hi Bruno, Betriebsblindheit können wir uns schon rein, weil wir alle hoffnungslos arrogant und geldgeil sind, gar nicht leisten - gelänge es mir, z.B. wirklich eine sinnvolle Anwendung für die Akupunktur zu finden, wäre ich endlich schön, reich und berühmt ;-). Im Ernst, niemand steht dem Fortschritt im Wege; wohl aber wehren wir uns dagegen, dass ein Rückschritt als Fortschritt verkauft wird. Bei der Akupunktur gibt es meines Wissens nur eine Studie, die methodisch sauber durchgeführt wurde und eine Wirksamkeit bei Nausea (Uebelkeit) nahelegt - ist ein Problem, was nicht gerade lebensbedrohlich ist und mit anderen Methoden durchaus beherrschbar ist; auch fehlt bisher eine Replikation. Andererseits sind schwere Infektionen sowie Todesfälle durch z.B. Punktion von grossen Gefässen beschrieben; also alles andere als ein "hilft es nicht, so schadet es wenigstens auch nicht"...Alle anderen Studien mit positivem Ergebnis sind durch methodische Mängel oder aber durch unspezifische Effekte durch Stimulation der Nozizeptoren erklärt (Endorphinausschüttung, gate control theory...). >>diese (fast schon arrogante) "Betriebsblindheit" vieler Schulmediziner könnte u.U. regelrecht dem Fortschritt/neuen Erkenntnissen im Wege stehen Wo, bitte sehr, hat es denn bei den sog. "Alternativen" Fortschritte gegeben? Es ist doch gerade das Kennzeichen dieser hermeneutisch geschlossenen Systeme wie H. oder Akupunktur, dass sie per se überhaupt keinen Fortschritt kennen können, da ein oder wenige Weise/Eingeweihte die Weisheit verkünden, und alle anderen brav ausführen. Im Gegensatz dazu müssen sich unsere Therapien in u.a. DBT bewähren - so erreicht man keine Wunder, aber langsamen Fortschritt durch zunehmenden Erkenntnisgewinn... Bruno, solch' schlechte Argumente kann man wirklich nur von Leuten hören, die nicht wissen, wie Forschung in den Naturwissenschaften/Biowissenschaften funktioniert... Es besteht wirklich eine beängstigende Parallele zu Hifi/HighEnd/Voodoo ;-)
  24. Hi Reinhard, das ist jetzt echt lustig: >>Mich stört an der 'akademischen Medizin' die weitgehende Fixierung aufs Symptomatische, und auch Tradiertes kann man ja einer objektiven Prüfung unterziehen Gerade die H. ist, wie übrigens auch die sog. traditionelle chinesische Medizin, per se ausschliesslich "symptomenorientiert"; kennen sie doch keine eigentliche Krankheitslehre, sondern nur Ansammlungen von Symptomen. Der H. wird z.B. bei ein und derselben Krankheit, die sich einmal in v.a. Stirnkopfschmerzen, beim anderen Pat. vielleicht in v.a. Uebelkeit äussert, etwas ganz anderes verschreiben. Gleichzeitig wird er bei "gleichem" Kopfschmerz im Rahmen eigentlich vollkommen unterschiedlicher Erkrankungen die gleiche "Therapie" machen, nämlich das gleiche H. verordnen. Abgesehen davon ist es geradezu grotesk, wie die sog. "Arzneimittelprüfung am Gesunden" zu immer neuen aber weiterhin sinnlosen H. führt: Gesunden wird eine Substanz gegeben und dann geschaut, was sie für Wirkungen verspüren. Nach "Potenzierung" (=endloses Verdünnungsreihen) soll dann diese Substanz bei genau diesen Beschwerden helfen. Weiss man nun, was für Beschwerden in den Kontrollarmen von praeklinischen Studien geklagt werden (u.a. wurde in der Kontrollgruppe einer Chemotherapie-Studie über vermehrten Haarausfall geklagt!!!), ist einem die Absurdität dieser "Arzneimittelprüfung" offensichtlich - abgesehen davon, dass das Konstrukt der "Potenzierung" schlicht Mumpitz ist etc. p.p. Gerade die "akademische" Medizin hat es geschafft - und schafft es immer noch - Ansammlungen von Symptomen durch Pathophysiologie und Krankheitslehre zu einem sinnstiftenden Ganzen zusammenzufügen und somit nicht nur eine sinnvolle Diagnostik, sondern auch Therapie zu erlauben. Mag sein, dass in der Realität viele Pat. mit ihren Aerzten unzufrieden sind, da diese aufgrund der lächerlichen Abgeltung immaterieller Leistungen wie ausführliche Gespräche etc. wenig Zeit für ihre Sorgen haben. Es mag aber auch sein, dass viele Pat. mit vermeintlich somatischen Beschwerden zum Arzt gehen, aber eigentlich ganz andere Probleme haben. So, wie die Lehrer eben nicht eine mangelnde Erziehung und Bildung von Sozialkompetenz durch asoziale Eltern ausgleichen können, können Aerzte eben auch nicht die Rolle eines Seelsorgers übernehmen, obwohl sicher ein Drittel der Probleme des Allgemeinpraktikers in den Bereich der "kleinen Psychotherapie" gehören... Fakt ist, dass wir akademisch tätigen Aerzte sicher einen besseren Blick für den gesamten Pat. haben, als die Anhänger irrationaler Heilslehren; Fakt ist aber sicher auch, dass viele Menschen in der hochtechnisierten Medizin eine Bedrohung sehen... Dank solch netter Menschen wie den H. sind wir schon eine Art Nocebo geworten; nichts desto trotz machen wir Pat. - teilweise gegen ihren Willen - gesünder, als H., Heilpraktiker etc. ;-) Idee der evidenz-basierten Medizin ist es, letztlich jegliche Intervention am Patienten auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen - das umfasst die vielen nie wirklich auf ihre Wirksamkeit überprüften tradierten Bestandteile der "akademischen" Medizin, aber eben auch z.B. Planzenheilkunde sowohl aus unseren Gefilden als auch aus anderen medizinischen Traditionen - und da gibt es noch einiges zu entdecken! >>P.S. Hätte auch beinahe mal einen Kollegen von dir gebraucht, ging dann aber doch mit Bühlau-Drainage. Und das alles wohl nur so schlimm, weil der WE-Notdienst eine Lungenentzündung nicht erkannt und mich mit Benuron abgespeist hat... Hm, eine Lungenentzündung ist eben oftmals auch sehr unspezifisch, und nichts desto trotz sterben viele daran (das glauben medizinische Laien kaum, ist aber immer noch so - der von mir hochgeschätzte Michel Petrucciani ist, vorgeschädigt durch seine Glasknochenkrankheit, z.B. daran zugrunde gegangen...). Insofern ist es schwierig, dem Notdienst einen Vorwurf zu machen - die Alternative ist es, bei jedem Wehwehchen eine Maximaldiagnostik zu machen; das ist weder finanziell noch ethisch (Strahlenbelastung etc.) zu rechtfertigen... Hätte der Notdienst Dir ein Breitband-Antibiotikum gegeben, dann hätten andere wieder über den "symptomorientierten Schulmediziner" abgelästert; ich hingegen hätte mich geärgert, weil ich nach Anbehandlung mit Breiband-Antibiose bei weiterer klinischer Verschlechterung deutlich mehr Probleme hätte, eine saubere Resistenzbestimmung durchführen zu können, als wenn man ausschliesslich symptomatisch mit eben z.B. Paracetamol (=Ben-u-ron) behandelt hätte... Die Crux bei der Medizin ist, dass sich jeder für seinen Körper kompetent fühlt, und deshalb auch jeder glaubt, die Leistungen von Aerzten beurteilen zu können... Glaub' mir, die Beliebtheit eines Arztes und seine Fähigkeiten sind nur äusserst locker korreliert; es gibt absolut unkommunikative Arschlöcher, die niemals in einer Praxis, wo man auf "nette" Patientenkontakte angewiesen ist, überleben könnten, die aber exquisite Kliniker sind. Ich masse mir jedenfalls nicht an, einem Automechaniker zu erzählen, was er an meinen Karren zu flicken hat ;-). Ach ja, oftmals geht es auch mit einer Thoraxdrainage nicht gut aus - die Pat. kommen dann zu mir und brauchen eine Operation; insofern hast Du wohl noch "Glück" gehabt ("Glück" als summarischen Begriff für Dinge, die sich nicht im Detail aufklären lassen - "zufällig" das richtige AB erwischt; gute Immunabwehr, was auch immer...)
  25. Hi gh, >>Für mich machen sich die Autoren hier unglaubhaft. Das genaue Gegenteil ist der Fall ;-). Die - von mir übrigens sehr geschätzten - Authoren schlagen eben nicht mit der Keule drauf los, sondern stellen zurecht fest, dass die H. wirkt - allerdings eben auch nicht besser, als jedes anderes Placebo auch. Das ist auch durch Studien bestens belegt; die H. hat dort eine "Erfolgsrate", die man eben genau in dem gleichen Masse durch Zuckertabletten o.ä. erzielen kann - q.e.d. >>Einfacher und natürlicher scheint da die Annahme, daß Homöopathie eben doch wirkt. Diese Annahme ist nicht nur durch empirische Studien x-fach falsifiziert worden; es ist mitnichten eine "einfache" oder "natürliche" Annahme, sondern würde ziemlich viel, was wir über die Natur wissen und in dessen Falsifikation man x-fach gescheitert ist, infrage stellen... >>Außerdem haben die Homö-Gegner ein tolles Totschlagargument: Sie sagen nämlich, die Homöopathie wirkt zwar nachgewiesenermaßen, aber (und jetzt kommt's) die Wirkung ist eigentlich, ganz einfach, als Placebo-Effekt erklärbar, der wirkt ja bekanntermaßen auch oft. Insgesamt wenig überzeugend das Ganze. Hm, vielleicht musst Du den Artikel noch einmal in Ruhe lesen? Genau das ist doch der Witz; man kann bestens nachweisen, dass H. eine gewissen Wirkung haben. Diese liegt deutlich unter der von kausalen Interventionen (seien das nun Pharmazeutika, Bestrahlungen, was auch immer) und genau in dem Bereich, den man mit sog. "unspezifischen" Placebos erzielt (H. werden dann nebst vielem anderen Gedöns zu den "spezifischen" Placebos gezählt; eigentlich eine contradictio in adjecto ;-)). Es gibt noch genügend Gründe, die gegen eine Wirksamkeit der H., welche über die von anderen Placebos hinausgeht; kurz, induktiv wie deduktiv ist die H. erledigt. Man kann diese nur historisch verstehen: Zu einer Zeit, in der die sog. akademischen Aerzte geschwächte Pat. durch Aderlässe endgültig ins Jehnseits beförderten oder mit Arsen und org. Quecksilberverbinden schlicht vergiftet haben, war ein S. Hahnemann, der im besten Sinne das machte, was Voltaire schon wusste ("Die Kunst des Arztes besteht darin, den Patienten zu unterhalten, bis die Natur ihn gesund gemacht hat"), nämlich dem Pat. zuhören und Emphatie transportieren - durch aufwendiges Anamnesegespräch und vermeintlich hochindividuelles Verschreiben sinnloser aber wenigens nicht schadender "Medikamente" - allemal die bessere Wahl. Umgekehrt ist jemand, der heutzutage H. anwendet, ein Kurpfuscher - das stellt das enorme Verdienst von S. Hahnemann nicht im geringsten in Abrede!
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