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In dem hier sehr aktiven "Infinity Klassiker Threat" treffen sich viele Besitzer von alten "Schlachtrössern" dieses Herstellers. Dabei leben die Eigner der Kappa-Serie von 5-9 (meist) in Eintracht mit den Besitzern der IRS Serie, die wiederum von Beta über RS1b bis zur Epsilon oder Sigma hier vertreten sind. Nicht zu vergessen die Rens, was hier keine Tiere sind, sondern Lautsprecher der Typnummern 80 und 90. Dabei eint natürlich alle die Freude darüber, ein ehemals sau-teures Gerät für 'ne schmale Mark abgestaubt zu haben. Neben den, wie ich meine auch unabhängig von Infinity, immer aktuellen Themen wie "welcher Verstärker / welches Kabel / welche Stromversorgung" kommt bei den Klassikern die oft sehr emotional geführte Diskussion "Original oder Gepimpt" hinzu. Natürlich amüsiert sich die Gemeinde auch gerne mal über "Pfusch am Bau", insbesondere wenn nicht das eigene Schätzchen am Pranger steht. Es ist wohl auch nicht übertrieben zu konstatieren, dass sich um die jeweiligen Spezialisten, die sich gegen Geld und gute Worte um die Klassiker derjenigen kümmern, die selber zugeben keine Ahnung von der Technik zu haben, Freund und Feind in engen Kreisen scharen. Aber auch einige Ex-Eigner, zu denen auch ich zähle, sind aus alter Verbundenheit nach wie vor in dem Threat aktiv (zumindest als Leser). Aus dieser Ecke kommen einerseits auch mal Erfahrungen aus anderen Lagern (z.B. Quadral) in die Diskussion, andererseits handelt es sich auch dabei meist um Exemplare, die ihrerseits bereits volljährig sind und dem Eigner oft sogar Jugenderinnerungen zurück bringen. Nun habe ich vor einem Jahr eine grundlegende Entscheidung getroffen: ich kaufe nur noch aktuelle Geräte mit Rechnung und Garantie! Hintergrund dieser Entscheidung war die katastrophale Ersatzteil- und Reparatursituation für meine Genesis und meine Blue Circle Verstärker. Es machte mir einfach keinen Spaß mehr, immer in Sorge zu sein, dass ein Schaden an den Geräten den Totalausfall besiegeln würde. An mehrere 1.000€ pro Kosten pro Fall hatte ich mich ja schon gewöhnt... Das ich durch diese Suche dann sogar den Vertrieb für einen amerikanischen Lautsprecherhersteller in Deutschland übernommen habe, war überhaupt nicht geplant. Aber durch diese Tätigkeit, die natürlich auch die Teilnahme an Messen und Vorführungen beinhaltet, hat sich mein Horizont deutlich erweitert. Ich habe Hersteller, Vertriebe, Händler und Journalisten persönlich kennengelernt, die sich täglich für unser Hobby (und ihr Einkommen) engagieren. "Nebenbei" habe ich im letzten Jahr soviele aktuelle Geräte gehört, wie in den 20 Jahren zuvor nicht. Ich habe unterschiedliche Verstärker mit meinen Lautsprechern getestet; habe tolle Lautsprecher anderer Hersteller gehört und viele sehr nette Menschen getroffen. Aus dieser Erfahrung heraus kommt der Antrieb zu diesem Threat. Ich möchte eine Plattform für die Diskussion darüber erstellen, ob nicht auch die Liebhaber der alten Lautsprecher, Verstärker und Kabel gut daran täten, sich mal wieder beim Fachhändler etwas aus dem aktuellen Sortiment anzuhören. Selbst wenn man als Kriterium ansetzt, dass der Hersteller schon seit >20 Jahren im Markt sein soll, wird man viele interessante Entwicklungen erkennen. In einem zweiten Schritt kann man dann auch den jüngeren Herstellern eine Chance zu geben. Disclaimer Anfang: Ich möchte hier keine Werbung für die von mir vertretenen Lautsprecher machen; erlaubt mir aber diese dann zu erwähnen, wenn es im direkten Zusammenhang mit dem Thema steht. Disclaimer Ende. Um die Diskussion zu starten, teile ich zwei Erfahrungen aus den letzten 12 Monaten mit euch. Wenn dieser Threat Fahrt aufnimmt, kommen gerne noch weitere hinzu. In einem persönlichen Gespräch mit Bill Duddleston, dem Entwickler und Eigentümer von Legacy Audio, während der AXPONA 2015 habe ich mich, nach ausführlichem Hörcheck des Messemusters, für den Kauf der Aeris als Nachfolger meiner Genesis entschieden. Die Aeris ist ein teilaktives System, bei dem die Bässe jeweils über eine 500 Watt Class-D Endstufe angetrieben werden. Zum System gehört auch ein DSP, mit acht parametrischen und 30 graphischen Equalizern. Damit kann man, Wissen und Erfahrung sowie Messequipment vorausgesetzt, den Frequenzgang des Lautsprechers so beeinflussen, dass der Raumeinfluss am Hörplatz deutlich verringert wird. Als die Aeris nach rund vier Monaten, zusammen mit einem Paar Signature SE, in Deutschland eintrafen, habe ich sie im Studio eines Händlers in Leverkusen aufgebaut. Ich habe über mehrere Tage versucht, mittels des DSP die Aeris an den Raum anzupassen - ohne Erfolg. Ich war mir mit dem Händler einig, dass das Ergebnis in keiner Relation zum Preisschild stand. Also habe ich die Aeris wieder eingepackt und zu mir nach Hause gebracht. Der Händler war aber so freundlich dass er mir anbot, die Signature SE auch einmal in sein Studio zu stellen. Wir haben sie an die gleiche Position gestellt und auch an die gleiche Verstärkerkombi angeschlossen wie zuvor die Aeris (Audio Research SP20 und DS450). Ergebnis: zu einem Drittel des Preises deutlich bessere Performance! Die Suche nach der Ursache hat dann verschiedene Punkte ergeben. Die wichtigsten waren sicherlich, dass die Aeris von 80-2.800Hz als Dipol arbeitet und neben zwei 12" Bässen pro Seite auch noch eine 10" Passivmembran am Boden des Gehäuses hat. Wenn man nun noch bedenkt, dass der Hörraum in seinen 40qm noch sechs weitere Lautsprecherpaare und zwei Subwoofer beherbergte wird deutlich, was geschah: too much of everything below 80Hz! Wenn ich dann versucht habe, über den DSP den Bass zu reduzieren kam ich immer an dem Punkt, wo der Anschluss zum "Upper Bass", der bei 80 Hz übernimmt, nicht mehr passte. Der Grat zwischen "Zuviel" und "Zuwenig" war derart schmal, dass ich mich immer auf einer der Seiten wieder fand. Auch die Dipolcharakterisitk im Mitteltonbereich war bei den Aufstellungsmöglichkeiten eher kontraproduktiv. Der Bühne fehlte es nicht nur an Ausdehnung, sondern insbesondere an Präzision. Das klang nicht gut... Ich habe dann die Aeris in meinem Hörraum aufgestellt und eingemessen. Ausgehend von der Werksvoreinstellung, musste ich eine fiese Raummoden bei 42Hz mit einem schmalen Filter mit -15dB bekämpfen; aber es ging. Von diesem Punkt ausgehend habe ich dann ca 20 unterschiedliche Settings ausprobiert und abgespeichert, um sie immer wieder "hervorholen" zu können. Da die Genesis aber immernoch hinter der Aeris standen, war natürlich auch hier noch "fröhliches Mitschwingen" einerseits und wenig Platz nach hinten andererseits ein limitierendes Element. Die zweite Geschichte ist, nach diesem Vorwort, schnell erzählt. Als der Käufer die Genesis abgeholt hat, standen die Aeris zum ersten Mal frei an ihrem Platz. Er bat mich dann, die Aeris einmal hören zu dürfen. Wir haben zwei Tracks gespielt die er gut kannte. Dann ist er schnell aufgestanden um die Genesis in den LKW zu packen, bevor ich es mir anders übelrlege. Um die Aeris nun nicht ganz dumm aussehen zu lassen sei noch erwähnt, dass ich sie danach ohne die Genesis natürlich noch einmal richtig eingemessen habe. Aber das der DSP nicht der Weisheit letzter Schluss ist und überhaupt das Konzept des "glatten Frequenzgangs am Hörplatz" nicht unbedingt das richtige ist - darüber gerne demnächst mehr. Sei noch erwähnt, dass sich die Signature bei dem Händler mit einem Heed Vollverstärker für 1.400€, noch besser inkl. Zusatznetzteil für dann insgesamt 2.000€, bestens versteht. Auch an einem Atoll IN 100 für "nur" 1.000€ macht das schon richtig Spaß. Mit einer AR-Kombi für knapp 20k€ geht noch mehr, aber das macht nicht wirklich Sinn. Soviel für den Start. Teilt doch eure Erfahrungen mit aktuellen Geräten gerne hier mit; ich würde mich über einen Austausch freuen.