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Pete

Probleme bei Messung

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Hallo!

 

Habe letztes Wochenende mein erstes LS-Projekt (Vifa XT300/ScanSpeak Revelator mit 6dB/Oct.Linkwitz) so ziemlich fertiggestellt und wollte vor ein paar Stunden zwecks Feinabstimmung der Frequenzweiche die ersten Messungen starten. Naja, ist wohl ne Kunst für sich...

 

Habe jetzt ein paar Stunden "rumgespielt" und bin leider zu keinem vernünftigen Ergebniss gekommen. Das einzige Messergebniss, was einigermassen realistisch aussieht, ist die Impulsantwort.

 

Der Frequenzgang geht +-20dB rauf und runter, die akustische Phase durcheilt ca. 47-mal die 360 Grad und das Wasserfalldiagramm sieht aus wie das Himalaya.

 

Habe schon zig Kombinationen von Zeitfenstern, Line-In/out-Pegeln, Messabständen (1m-DIN, 20cm Nahfeld) ausprobiert. Viel hat sich dabei nicht geändert.

 

Messprogramm: Hobbybox 4.0 über Standart-Soundblaster

 

Messmikro: 12€ bei Elektro-Meyer (Fehlerquelle?!?!?!? - Frequenzschrieb ist dabei, recht linear, +3dB Anstieg ab 2kHz, schaut nicht so wild aus)

 

Messraum: 4m x 4m, Tapete, Laminat mit Teppichen , Schrank, Bett, Schreibtisch, viele Regale an den Wänden, Sessel

 

Messstrecke leicht aussermittig diagonal (Raum ungeeignet, weil zu klein?!?!?)

 

Wo liegt der Fehler?!?!?

 

MfG

pete

 

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Hallo Pete,

 

Lautsprechermessungen sind nicht trivial, man muß auch systematisch vorgehen; den Mittel-Hochtonbereich (500..20000Hz) mißt man am besten mit einem Mikrofonabstand von ca 1m; das richtige Zeitfenster wird anhand der Impulsantwort bestimmt: man macht das Zeitfenster so groß wie möglich, aber nur maximal so groß, daß die 1.Reflexion gerade nicht mehr erfaßt wird; die Reflexionen sind die kleinen "Zacken" in der Impulsantwort, die ca 5..10ms nach dem Hauptimpuls folgen. Der 1. kleine Zacken entspricht der 1.Reflexion. Damit das Zeitfenster möglichst groß wird, muß die Box und das Mikro möglichst weit von allen Begrenzungsflächen entfernt sein, also in etwa in der Mitte des Raums stehen.

 

Niedrige Frequenzen mißt man mit der Nahfeldmethode; dabei steht das Mikrofon ca. 1cm vor der Membran des Tieftöners; das Messen von Baßreflexboxen ist schwierig, weil es dazu eine weitere Nahfeldmessung braucht, bei der das Mikro vor der Baßreflexöffnung angebracht ist. Beide Nahfeldmessungen müssen dann richtig addiert werden (fehlerträchtig!).

 

Meßfehler enstehen auch immer wieder, daß irgendwas übersteuert ist (Verstärker, Mikrofon (ja, auch das ist möglich), Mikrofonverstärker, Soundkarte); wenn die Impulsantwort aussieht, als hätte man sie oben oder unten abgeschnitten, dann ist eine Übersteuerung zu vermuten. Sicherheitshalber sollte man die Messung mit unterschiedlichen Pegeln durchführen; der Frequenzgang sollte dann qualitativ immer in etwa der gleiche sein, sonst läuft irgendwas verkehrt.

 

Ein 47-mal 360° Phasenwechsel könnte normal sein, wenn kein Laufzeitausgleich gemacht wird.

 

Es gibt auch ein gutes Buch zu diesem Thema: J.D'Appolito: Lautsprechermeßtechnik.

 

Grüße

 

Bernhard

 

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LETZTE BEARBEITUNG AM 16-Feb-2002 UM 04:09 (GMT)[p]Hi Pete,

 

Welche Skalierung hast Du denn im Meß-Fenster? (Skala am linken Rand)

 

Vielleicht hast Du eine sehr feine Auflösung gewählt, sowas mit

-1 "0" +1 dB?

 

Falls ja, klicke Dir mal eine Skalierung rein von -5 "0" +5 und beim Glätten auf "normal Glätten".

 

Also nach dem Umschalten auf "Frequenz" nicht die vom System vorgegebene Skalierung nehmen, sondern frei wählen. (Leider gelingt es aber scheinbar nicht immer, nach der nächsten Messung auch wieder die identische Skalierung aufzurufen, man muß da ein bischen probieren...verwirrt mich auch manchmal..)

 

Es geht darum die Auflösung nicht zuuu fein werden zu lassen. Bei HOBBY-HIFI sind die Abstände der horizontalen Linien auch immer 5 dB.

 

Bei zu feinen Auflösungen sieht jeder Lautsprecher grausam schlecht aus und dazu kommen dann noch die kurz zu setzenden Zeitfenster wegen der Reflektionen.

 

Verwendest Du das System jetzt zu ersten Mal, oder hast Du schon eine gewisse Routine damit?

 

Was für einen Mic-Amp verwendest Du? Was für einen Meßverstärker?

Hast Du Kalibriert? Mic-Korrekturdaten richtig eingegeben?

Bekommst Du Übersteuerungsmeldungen von HBX, also kleines rotes Feld rechts neben dem Out- oder und In-Regler?

 

Müßte alles mal geklärt werden.

 

Grüße erstmal

 

om

 

 

 

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Hallo!

 

>Lautsprechermessungen sind nicht trivial, man muß auch

>systematisch vorgehen;

 

Hmm, so isses wohl

 

>den Mittel-Hochtonbereich (500..20000Hz) mißt man am besten

>mit einem Mikrofonabstand von ca 1m;

 

Habe ich so gemacht

 

>das richtige Zeitfenster wird anhand der Impulsantwort

>bestimmt: man macht das Zeitfenster so groß wie möglich, aber

>nur maximal so groß, daß die 1.Reflexion gerade nicht mehr

>erfaßt wird; die Reflexionen sind die kleinen "Zacken" in der

>Impulsantwort, die ca 5..10ms nach dem Hauptimpuls folgen. Der

>1. kleine Zacken entspricht der 1.Reflexion.

 

Danke für den Tipp. Habe allerdings so ziemlich alle Einstellmöglichkeiten ausprobiert, ohne das ein wesentlicher Unterschied festzustellen war.

 

>Damit das Zeitfenster möglichst groß wird, muß die Box und das

>Mikro möglichst weit von allen Begrenzungsflächen entfernt

>sein, also in etwa in der Mitte des Raums stehen.

 

Habe ich so getan

 

>Niedrige Frequenzen mißt man mit der Nahfeldmethode; dabei

>steht das Mikrofon ca. 1cm vor der Membran des Tieftöners; das

>Messen von Baßreflexboxen ist schwierig, weil es dazu eine

>weitere Nahfeldmessung braucht, bei der das Mikro vor der

>Baßreflexöffnung angebracht ist. Beide Nahfeldmessungen müssen

>dann richtig addiert werden (fehlerträchtig!).

 

Unwichtig, mich interessiert der Bereich der Übernahmefrequenz um 2kHz und die richtige Feinanpassung des Hochtonpegels.

 

>Meßfehler enstehen auch immer wieder, daß irgendwas übersteuert

>ist (Verstärker, Mikrofon (ja, auch das ist möglich),

>Mikrofonverstärker, Soundkarte); wenn die Impulsantwort

>aussieht, als hätte man sie oben oder unten abgeschnitten, dann

>ist eine Übersteuerung zu vermuten. Sicherheitshalber sollte

>man die Messung mit unterschiedlichen Pegeln durchführen; der

>Frequenzgang sollte dann qualitativ immer in etwa der gleiche

>sein, sonst läuft irgendwas verkehrt.

 

Wie gesagt, die Impulsantwort ist das einzige, was einigermassen Korrekt aussieht. Auch unterschiedliche Pegel abe ich ausprobiert.

 

>Ein 47-mal 360° Phasenwechsel könnte normal sein, wenn kein

>Laufzeitausgleich gemacht wird.

 

Hört sich gut an! Wie mache ich das???

 

>Es gibt auch ein gutes Buch zu diesem Thema: J.D'Appolito:

>Lautsprechermeßtechnik.

 

Hmm, vielleicht sollte ich mich das mal zulegen...

 

Danke!!!

 

MfG

pete

 

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Hallo Pete,

 

anscheinend hast Du alles richtig gemacht, und die Messung scheint immer noch nicht zu stimmen. Als "vertrauensbildende" Maßnahme bezüglich des Meßverfahrens würde ich nur mal den Hochtöner messen, also TT + MT abklemmen, Meßabstand auf 0.6m verringern und ein sehr kurzes Zeitfenster verwenden; das ist eine sehr unkritische Messung und es sollte dann eine Meßkurve herauskommen, wie in K&T oder HH abgedruckt, (vielleicht wurde Dein Hochtöner dort schon mal getestet); Abweichungen über 10kHz sind tolerierbar, das liegt dann in der Regel am Meßmikro; aber ein relativ glatter Frequenzgang sollte schon herauskommen.

 

Was den Frequenzgang auch noch verunstalten kann, sind übrigens Kantenreflexionen; also wenn (relativ schmalbandige) Einbrüche bei Frequenzen auftreten deren Wellenlänge ein Vielfaches des Abstands des LS-Chassis (insbesondere der Hochtöner) zu Gehäusekanten ist, dann sind Kantenreflexionen zu vermuten.

 

Grüße

 

Bernhard

 

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