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der uli

Alternativen zum Thiele-Small-Roulette?

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Seit ich meine paar Lautsprecherwastelzeitungen an einem Örtchen lagere, wo ich beim Lesen nicht gestört werde, fiel mir folgendes zu immer demselben Chassis auf: (#~*!! Proportionalschrift)

 

.....|.Die eine.|.Die andere.|.der deutsche.|.Unterschiede

.....|.Zeitung..|.Zeitung....|..Hersteller.....|....in %

Re.......6,0.........5,81...........5,8................3,5

Le.........1,85..........-............2,6................41

Fs.......18..........21,18..........23.................28

Qms......5,1..........6,66..........5,97..............31

Qes......0,38........0,43...........0,37..............16

Qts.......0,35........0,4............0,35..............14

Sd.......750........761,50..........755...............1,5

Vas......608.........354,09.........300..............103

Cms........0,77........0,43............-................79

Mms.....100.........129,88.........120...............30

Rms.......2,2..........2,82............-................28

BxL......13,4.........14,66...........17...............27

db.........89..........92,16...........91...............44(?)

K2(90dB,.0,3 bis.....const. =...........................

<200 Hz)...1%.........0,25%........-...............408

BR-Box-...475........120/200/......70/100/...........

Volumen..............318/500.....150/200l..........Hmm

Fbox.......17Hz........20Hz.....37/36/31/28........."

 

Also, Rdc und Sd stimmen gut überein (wär ja noch schöner sonst, Chassis mit Durchmesser-Abweichungen). Alle anderen Thiele-Small Parameter sind mit Toleranzen zwischen 30 und 100% behaftet. Der Klirrfaktor ist ein Ratespiel, und Bassreflexabstimmungen gibt es mit gigantischen Unterschieden.

 

Beide Zeitschriften-Tests sind von Mitte 2002, die Angaben des namhaften deutschen Herstellers sind von 1999 und identisch denen, die er heute im Internet veröffentlicht.

 

Ähnliche Toleranzen finden sich bei anderen Lautsprechern auch, also sind entweder Chassis wirklich so unterschiedlich, und/oder die "Messungen" verursachen die Abweichungen.

 

Wie läßt sich denn bei so riesigen Toleranzen eine brauchbare Vorhersage einer Lautsprecherabstimmung machen? Hinzu kommt noch, dass die TSP-Abstimmungen eh nur für kleine Signale sind. Sobald die Schwingspule warm wird oder das Chassis nichtlinear, wird es problematisch.

Richtig wären natürlich diejenigen Messergebnisse, bei denen der aus den Parametern berechnete Frequenzgang mit dem gemessenen übereinstimmt. Aber wer misst denn den Tiefton-Frequenzgang schon korrekt? Was wäre überhaupt korrekt, Freifeld, IEC 268 Normraum, meine oder deine Bude?

 

Wenn ich eine gewisse Vorstellung von den gewünschten Eigenschaften einer Box habe, dafür sogar ein Lautsprecherchassis mit den richtigen Daten fände, kann es also dennoch passieren, dass das Ergebnis nix taugt. Genug der Vorrede, ich glaube dass die TSP-Messungen für Tieftonabstimmungen nicht ausreichen. Was ich suche sind Methoden mit denen sich Boxen auch ohne TSP-Rechnungen abstimmen lassen.

 

Erste Ideen:

- URPS. War vor längerem mal Thema hier. Chassis wird nur unterhalb der Resonanz betrieben und elektronisch entzerrt. Die Bassabstimmung lässt sich einfach in der Elektronik ändern. Braucht leider riesig Leistung und stabile, lineare Chassis.

 

- Gehör. Eine halbwegs richtige Box im späteren Hörraum aufstellen, Volumen und ggf. Abstimmfrequenz variieren bis Terzrauschen verschiedener Frequenzen einigermassen gleich laut wird. Leider umständlich und nur für diesen Raum richtig.

 

- Ausprobieren. Von Bekannten, Händlern etc. viele Boxen ausleihen, testen und dann die richtige nachbauen. Damit macht man sich wohl wenig Freunde.

 

- Hornlautsprecher. Angeblich bestimmt die Hornkontur mehr als die Chassisparameter. Leider riesig gross, schwer zu bauen, und ob eine Vorausberechnung der Horneigenschaften genauer ist als die aus den TSP, ist auch fraglich.

 

- Eure Ideen:

 

 

 

 

 

http://www.audiomap.de/cgi-bin/forum/amfor...d5104cec2ec.gif

-uli

 

P.S.: Bitte Geduld mit meinen Antworten, bin nur alle paar Wochen online.

 

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Hallo Uli,

 

das genannte Beispiel halte ich für untypisch; es scheint so, daß die "eine Zeitung" einen ganz anderen Treiber hatte. Es gibt Meßtoleranzen und Treibertoleranzen; die Meßtoleranzen sollten so gering sein, daß sie im Rahmen der sonstigen Toleranzen nicht in Erscheinung treten; bei den Treibertoleranzen ist es nach meiner Einschätzung so, daß, vorausgesetzt die TS-Parameter wurden vom Hersteller nicht absichtlich verändert, eigentlich nur die Nachgiebigkeit der Aufhängung manchmal stark variierende Werte zeigt; damit zusmmenhängend ändern sich die TS-Parameter VAS, fres, Qes und man denkt zunächst, es lägen zwei verschiedene Chassis vor; aber für die Gehäuseauslegung spielt das keine so große Rolle, weil normalerweise beide Paramtersätze zu ähnlichen Gehäusedimensionierungen führen (ausprobieren!).

 

Um auf Dein Beispiel zurückzukommen: wirklich bedenklich sind die Abweichungen in der Membranmasse, die ahnlich fix sein sollte wie der Chassisdurchmesser. Und auch über die Antriebskraft (B*L) sollte Einigkeit herrschen (ist im vorliegenden Beispiel allerdings auch nicht der Fall). Wenn hier Uneinigkeit ist, hat einer zwangsläufig falsch gemessen oder die Chassis sind schon konstruktiv unterschiedlich.

 

Die T/S Parameter beschreiben das Kleinsignalverhalten; da ein Lautsprecher notwendigerweise auch leise Töne wiedergeben muß, müssen die Bedingungen, die sich aus den TS-Parametern ergeben, zwangsläufig erfüllt sein. D.h. die T/S müssen auf jeden Fall beachtet werden. Bei Großsignalbetrieb gelten die T/S-Parameter aber oft/meistens/immer nicht mehr. Inwieweit sich die Parameter bei größerer Schalleistung verändern, ist sowohl eine Frage des Chassis (siehe hierzu auch www.klippel.de) als auch der Gehäusekonstruktion; wenn z.B. bei einem schlechten Chassis das Magnetfeld im Luftspalt mit steigender Auslenkung rapide abnimmt, dann ändert sich massiv Qes und damit das Übertragungsverhalten. Andererseits ist bei gleichem Schalldruck die Membranauslenkung (im kritischen bereich) bei einer BR-Box geringer als bei einer geschlossenen Box, die Abweichungen der TS-Parameter sind also bei der BR-Box u.U. auch geringer. Und natürlich reagieren unterschiedliche Gehäusekonstruktionen (BR4, BR6, CB, Hörner usw.) auch unterschiedlich stark auf Verschiebungen des TS-Werte. D.h. der Boxenbauer hat es mithin in der Hand, eine Box zu entwerfen, die ihrem Einsatzzweck optimal gerecht wird, aber ganz so einfach, wie es die Boxen-Entwurfsprogramme suggerieren ist es offensichtlich nicht. Ein Patentrezept zur Lösung gibt es hierzu nicht.

 

Mein Tip: wenn es auf maximalen Schalldruck nicht so sehr ankommt: URPS, der ist klein, einfach zu bauen und mit der elektronischen Entzerrung läßt sich der Frequenzgang so hintrimmen, daß es paßt.

 

Grüße

 

Bernhard

 

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Hallo

 

Wie Du sicherlich weißt, ändern sich die TS-Parameter mit dem Pegel.

Auf die unterschiedlichen Messergebnisse würde ich nicht allzuviel geben, denn wer weiß genau, unter welchen Bedingungen sie ermittelt wurden. Im Zweifelsfalle selber nachmessen.

(ich weiß, nicht wirklich ein Trost)

 

Zum Urps: so riesig ist der Leistungsbedarf auch nicht. Hier wird schonmal übertrieben. Mehrere Chassis ergeben auch wirkungsgradmäßig Vorteile.

Stabil (!) sollten die Chassis sein, aber übermäßig langhubig oder besonders linear ist nicht nötig. Warum?

Durch die extrem straffe Luftfeder sollte man die Chassis nicht zu extremen Hüben zwingen (DAS kostet Leistung....), weswegen auch möglichst viele Chassis zugleich eingesetzt werden sollten.

Durch die große resultierende Fläche ist der notwendige Hub erschreckend wenig!!

Keine Angst vor nichtlinearem Verhalten, das bißchen notwendigen Hub (im Verbund mehrerer Chassis) macht jeder Popeltreiber "linear".

Und mir dem Unterresonanzprinzip umgeht man auch Schwankungen der TS-Parameter äußerst elegant :-). Man könnte fast schon sagen, nichts ist unwichtiger....;-) (natürlich leicht übertrieben)

 

 

 

gruß

Andi

 

 

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