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whaliad

ETON ER4-erfahrungen m. bedämpfung?

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hallo Forumianer,

 

...um es gleich im voraus zu sagen:

ich möchte hier keine diskussion um die Duetta oder ähnliche geartete speaker neu entflammen, es geht mir eigentlich nur um Eure erfahrungen mit der bedämpfung und evtl. der beschaltung des ER4 von ETON.

auch geht es mir dabei nicht um eine evtl. kritik an den bedämpfungen von K&T oder HH, lediglich um die klangeindrücke.

 

ich habe die methode nach K&T mit der 5,5mm trittschalldämme gehabt und nach dem erscheinen der HH 4/2003 es mit filz probiert (leider habe ich so starken filz bei mir nicht bekommen, aber ich denke entsprechend dünne lagen filz, locker übereinander gelegt, erfüllten auch den zweck).

 

die frequenzdiagramme sehen bei beiden fachzeitschriften relativ linear aus, je nach einsatzfrequenz.

aber was ist mit dem empfundenen klang, der raumabbildung und evtl. störgeräusche ?

 

Eure erfahrungen diesbezüglich wären sehr interessant, da ich (wenn meine ohren mich nicht täuschten) kleine störgeräusche im mittleren hochtonbereich vernehmen konnte (geringstes knistern, evtl. von der folie wegen nach oben verschobener reso-f ?, bei geringer sowie hoher lautstärke). außerdem empfand ich die räumliche darstellung verhältnismässig begrenzt und den klang leicht "gepresst". das gilt in etwa für beide zeitschriftenversionen gleich.

 

zwischen den bedämpfungsmethoden von K&T und HH füllte ich das volumen zwischen wandler und rückwand (frontplatte 25mm, ER4 bündig, bei den K&T und HH versionen 6mm ausgeglichen) mittelfest mit kosmetikwatte.

ob der f-gang noch linear war, kann ich nicht bestätigen (kann nicht messen), aber das von mir empfundene knistern war weg, der ER4 klang freier, luftiger und es war auch eine zunahme der räumlichkeit deutlich zu vernehmen (es gab auch keinen bruch zum mitteltöner, ETONs 7" mit HeatPipe, weiche entsprach in etwa der Duetta passiv, habe aber auch viel daran hin und her gewustelt).

 

mein frage an Euch richtet sich also an Eure erfahrungen mit der bedämpfung und den damit verbundenen klangeindrücken, welche könnt Ihr empfehlen auch wenn sie evtl. meßtechnisch nicht die beste ist und wie tief würdet Ihr den ER4 maximal ansteuern wenn man ihn auch für hohe lautstärken auslegen möchte ???

 

ich hoffe auf viele aussagen, aus denen ich, aber auch Andere, vorschläge zur bedämpfung und evtl. beschaltung nehmen können.

 

 

viele unbedämpfte grüße

 

whaliad

 

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Hallo whaliad,

 

habe auch ein bischen mit der Bedämpfung des ER4 herumprobiert. Der ER4 ist bei mir in der Schallwand (22mm MDF) bündig eingefräßt und rückseitig mit einer ebenfalls 22mm starken MDF-Platte abgeschlossen.

Als Holraumbedämpfung habe ich folgende Varianten ausprobiert:

 

1.) relativ dünner Schaumstoff mit glatter (geschlossener) Oberfläche und ca. 10 mm Stärke

2.) gepresste Hanf-Dämmmatte aus dem Baustoffladen, im losen Zustand relativ locker und etwa 20 mm dick

3.) Filz in verschiedenen Varianten. Problematisch ist hier die relativ geringe Pressbarkeit des Filzes (vgl. Filzsohle von Hausschuhen)

3.) Schaumstoff vom Wohnraumausstatter, 25mm Stärke und relativ schwer, eigentlich für Sesselpolsterung gedacht.

 

Insgesamt kann ich sagen, dass mir persönlich der Klang mit dem zusammengedrückten Schaumstoff (unter Pkt 4) am besten gefällt. Relativ schlecht klingt in diesem Vergleich die Hanffüllung. Wobei hier anzumerken ist, dass der Hanf auch das geringste Raumgewicht aufweisst und somit (wahrscheinlich) auch die geringsten Dämpfungseigenschaften hat.

Wie das ganze bezüglich Frequenzgang-Linearität aussieht, weiss ich nicht. Wichtiger ist für mich, dass es klanglich auf den Punkt kommt.

 

Ausserdem habe ich letztens neue Verkabelung eingebaut. Seit ich das Kimber 4TC in der Box und zwischen Verstärker und LS habe, klingt das ganze nochmals um einiges besser, was Auflösung, Hochtoninformationen, Gänsehauteffekt etc. anbelangt. Das alte Kabel war übrigens so ein "Sommer-Kabel 4 mm² versilbert, Stegleitung". Klanglich überhaupt keine Chance gegenüber dem 4TC.

 

mfG Serious

 

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hallo Serious,

 

danke für Deine schnelle und aussagefähige antwort.

 

Dir scheint der klang mit den recht geschlossenen, gepressten dämpfungsmaterialien anscheinend auch nicht ganz zuzusagen.

inwiefern hat es sich bei Dir bemerkbar gemacht (ähnlich meiner beschreibung ?) ?

dagegen ziehst Du es auch "offenporiger" vor (evtl. kann der ER4 dann besser "atmen", kann seine, wenn auch geringe, luftverdrängung in den dämpfungsstoff "drücken" und er hat mehr volumen?).

 

was mir da einfällt: in einer sehr alten ausgabe von K&T hatte Timmi bei einem günstigen kalottenhochtöner "bedämpfungs-tuning" mit diesen selbstklebenden filzunterlagen (für stühle, tische usw., im baumarkt) empfohlen. dies diente aber nur zur resonanz-optimierung.

beim ER4 verstehe ich diese maßnahme der "bedämpfung" (K&T, HH) sozusagen als eine art von "equilizing", d.h. den schalldruck im leiseren einsatzbereich des ER4 durch überschwingen zu erhöhen (starkes verkleinern des volumens, d.h. erhöhung des gütewertes, falls man ihn sinnvoll messen könnte) und leichter bedämpfung (HH), besonders stark aber um 1KHz.

beide zeitschriften verwendeten ja nicht gerade offenporiges und bei beiden ist das restvolumen in etwa gleich klein.

 

vielleicht ist ein etwas größeres oder lockerer bedämpftes volumen klanglich vorteilhafter (siehe HH 4/03, seite18, 50mm röhre mit poly-watte) und man kann evtl. mit einer ausgefeilten weichenschaltung ähnliche ergebnisse erzielen (saugkreis für die reso?, verkleinern der induktivität bei 12dB-weiche? oder absenken des hochtonbereichs, weil ca. 85-87dB für hifi ausreicht? ...wäre im prinzip fast das gleiche, aber vielleicht klingt es besser?).

 

selig sind die, die ein meß-equipment ihr eigen nennen und damit auch noch umgehen können... :+

 

 

viele grüße

 

whaliad

 

 

 

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Hi,

 

ein Entwickler, der beide kennt, den ER4 und den kleinen ESS AMT, sagte mir mal folgendes. Vorab: der ESS hat ein (ich glaube) vliesgefülltes Kunststoffgehäuse mit geschätzt 0,4ltr hinter sich. Er sagte, er bevorzuge den ER4 wegen der guten Qualität (ESS hat da arge Probleme, US quality - Exemplarstreuung...), der ESS gefiele ihm aber klanglich besser. Vielleicht liegt es ja daran, daß er "atmen kann". Wenn man mal erlebt hat, wie das Ding offen als Dipol klingt - siehe Heil LS - dann bekommt man evtl. eine Indiz, daß er mit sehr kleiner Kammer evtl. durchaus einen Charakter Richtung gepresster Klang bekommen kann.

 

Gruß

 

Klaus

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Hallo whaliad,

 

habe den ER4 in eine 38mm Front bündig eingelassen und rückwärtig abgeschlossen. Entspricht also einem etwas grösseren Volumen als bei der Duetta oder der letzten Kreation im HobbyHifi. Dem ER4 ist ein 12dB Hochpass mit 10uF und 0.47mH vorgeschaltet.

Von zwei Varianten sind unten Frequenzverläufe angehängt (die horizontalen Linien liegen 5dB auseinender).

 

1. Volumen stark mit Sonofil gestopft.

2. Volumen verkleinert und mit 7g Filz gefüllt (wie im letzten HH)

 

Im verkleinerten Volumen habe ich auch Trittdämmmatte und Tricotstoff gemessen. Das führte zu ähnlichen Ergebnissen wie mit Filz (messtechnisch wie akustisch). Die Stufe (Variante mit Sonofil) von mehr als 10dB ist frequenzweichentechnisch kaum korrigierbar. Da zeigt die Filzvariante im Vergleich den deutlich besseren Frequenzverlauf im Übernahmebereich.

Die beiden Varianten klangen schon anders, aber was jetzt genau anders ist und wo der Grund dafür liegt, das konnte ich von Ohr nicht eruieren.

Unterschiede im Klang (Tonalität und Räumlichkeit) bei verschiedener Bedämpfung würde ich daher dem geänderten Frequenzverlauf zuschreiben. Knistern oder andere Effekte habe ich nie ausmachen können.

Ich hatte den ER4 auch mal als Dipol im Einsatz. Da klang er auch schön und luftig, aber etwas diffuser oder weniger aufgeräumt (weil mehr Reflexionen im Raum?). Kurz gesagt, ich habe nicht den Eindruck, dass der Einbau nach Duetta Art dem Klang schadet.

Momentan läuft der ER4 bis ca. 2,5kH (-6dB). Verzerrungen, unsauberer oder gestresster Klang gibt’s bei dieser Trennfrequenz auch bei hoher Lautstärke nicht. Wie’s bei tieferer Trennung aussieht, kann ich nicht sagen, die 2.5kHz sind in jedem Fall im grünen Bereich.

 

Grüsse, FaSi

 

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hallo,

 

...ein dankeschön von mir an Witte und FaSi, insbesondere für die diagramme (besonders das mit der filzeinlage sieht mit filter beeindruckend gut aus) und die von FaSi empfohlene trennung um ca. 2,5KHz.

 

man kann also entnehmen, das ein AMT in der größe des ER4 (vergleichbar mit dem kleinen ESS ?) , so knapp 1/4-1/2 liter volumen benötigt um evtl. "frei" zu klingen.

 

interessant war auch, das Fasi geschrieben hat, das es schon anders klingt. aber wie ?

 

ok, das knistern bei mir könnte auf eine dezent zu tiefe ankoppelung zurückzuführen sein. ich habe ihn jetzt mit einem 6,8µF C und einer 0,68mH L beschaltet. direkt in reihe zum ER4 liegt ein R von ca. 4,35 Ohm (12/6,8 parallel,MOX 10) um ihn im pegel abzusenken (die trenn-f müßte so bei 2,3KHz liegen). der günstige nebeneffekt des reihen-R's ist auch das verkleinern des C's im filter bei gleicher trennfrequenz. das läßt irgendwann mal auf ein Jensen hoffen...

 

bedämpft ist er jetzt mit kosmetikwatte, mittelfest. ich werde klanglich noch das Bondum 800 von IT probieren, denn das diagramm in der K&T 1/02 sah in meinen augen auch nicht schlecht aus. Timmi's 50mm poly-abflußrohr von 30cm länge erscheint mir eigentlich auch gut, nur ist es schwer, es in ein bestehendes system nachträglich einzubauen.

leider hat man bei beiden zeitschriften anscheinend nur gemessen und nicht die verschiedenen bedämpften ER4's filtertechnisch an den TMT bei gleicher trenn-f angepasst, um evtl. klangunterschiede aufzudecken.

 

wie dem auch sei...das leben geht weiter, die erde dreht sich und der ball ist rund... :+

 

vielen dank an Euch und

viele grüße, bedämpft oder unbedämpt

 

whaliad

 

 

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Hinter meinem ER4 ist ein schwarzes Akustik-Schaumgummi, wies zum Dämmen von Maschinen und Motorhauben verwendet wird. Name leider nicht greifbar. Das Material ist innen drin zwar offenporig, aber auf einer Seite glatt und geschlossen. Da gab es einen ziemlichen Unterschied, je nachdem welche Seite zum ER4 zeigte!

Mit der glatten Seite zum ER4 kam ein glatter Frequenzgang raus, mit der offenporigen zum ER4 ein tieferer Resonanzbuckel mit anschliessendem Loch im Frequenzgang. So um 1,8-2 kHz wenn ich mich recht erinnere.

Es scheint bei dieser Folienmembran also recht wichtig zu sein, dass ein möglichst kleines Luftvolumen dahinter die Resonanzfrequenz so nahe wie möglich an den ohnehin glatten Teil des Frequenzgangs schiebt. Die Höhe des Resonanzbuckels ist dann durch die Dämpfung des Materials bestimmbar.

 

Ich habe mal die (plausible) Meinung aufgeschnappt, generell leiden faserige Dämmstoffe dazu, dass die Fasern unkontrolliert mitschwingen können, was bei porigen Dämmstoffen nicht passiert. Deswegen gäbe es selbst bei gleicher Dämpfung (durch die Luftverwirbelung) ein messbar schlechteres Ausschwingverhalten und Unterschiede bei der Frequenzgangmessung mit Gleitsinus oder Impuls.

 

Viel wichtiger ist bei Fasern folgendes: Wenn auch nur eine einzige Faser an die Membran kommt, knistert es bei entsprechenden Membranamplituden. Vor allem bei hohen Pegeln und niedrigen Trennfrequenzen. Da muss unbedingt ein Stück feinster Stoff dazwischen!

Falls die Fasern schon im Chassis drin sind, *vorsichtig* pusten oder saugen. Bitte nicht mit Staubsauger, der verschluckt gleich die ganze Membran.

 

P.S.: Wer kenn eine Quelle für ER4 Ersatzmembranen?

 

 

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Hallo whaliad,

 

also, nachdem ich mehrere Varianten verschiedenen Dämpfungsmaterials ausprobiert hatte, kann ich folgendes festhalten:

1.) "schlecht" hat der ER4 mit keinem der verschiedenen Materialien geklungen. Im Vergleich zu einer hochwertigen Gewebekalotte (Dynaudio Esotech D260, die zufällig bei mir herumliegen...) ist der ER4 in Punkto Luftigkeit, Definition, Sauberkeit etc. eine Klasse für sich.

2.) Habe kein Messequipment (noch nicht, bin aber auf der Suche nach einem Messystem für hochwertige Soundkarte) also kann ich mich nur auf mein Gehör verlassen und hier hat sich die Variante mit dem gepressten Sitzpolster-Schaumstoff als die beste herauskristallisiert.

3.) Ein Knistern oder ähnliche Störtöne habe ich aus meinen Lautsprechern noch nie vernommen. Insbesondere gehe ich bei meinen Umbauten auch sehr sorgfältig vor, d.h. bei staubiger Umgebung (in der Werkstätte...) wird die Membrane mit breitem Klebeband abgeklebt, sodass keine Fremdkörper hinein können.

4.) So wie mein System derzeit klingt habe ich keine Ambitionen etwas daran zu ändern. Eine wirklich bessere Hochtonwiedergabe ist mir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht untergekommen. Dabei ist insbesondere anzumerken, dass scharfe S-Laute und Zischtöne, Beckenanschläge etc. äußerst natürlich klingen, von "Gepresstheit" bzw. "Zischeln" ist das System soweit entfernt wie wir von Alpha Centauri :-) Wobei hier natürlich meine Anlage nicht unwesentlich mitbeteiligt ist ( > Die Röhre klingt eben *hehe')

 

mfg Serious

 

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