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hek

BR Abstimmung nach V. Dickason

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Hallo,

 

also ich bin momentan dabei, mich in die Thematik LS-Bau einzuarbeiten. Dazu habe ich mir mal die gängigen Bücher besorgt, die da wären: Stark, Tenbusch, Hausdorf, Dickason, D'Appolito. Als Referenz gilt natürlich auch noch meine Physik Literatur.

 

Als ersten Schritt habe ich mir vorgenommen, mal ein paar fertige Lautsprecher-Bauvorschläge durchzurechnen, um zu sehen, ob ich für den Anfang "gerüstet" bin. Später will ich dann Lautsprecher nach eigenen Vorstellungen designen - soweit der Gedanke.

 

Nun muss ich allerdings feststellen, dass die Bücher teilweise in den fundamentalsten Dingen divergieren. Als Beispiel möchte ich anführen:

Die Berechnung der Abstimmfrequenz fb bei Bassreflexboxen.

 

Also Vance Dickason schreibt:

lv=1.463*exp(7)*sqr®/(sqr(fb)*Vb) - 1.463*R (6.Auflage, S.104)

 

lv = Tunnellänge in m,

R = Tunnelradius in m,

Vb = Volumen in m3

fb = Abstimmfreq in Hz

 

Laut dieser Formel würde sich mit Vb=28l, fb=40Hz, R=3,3cm eine Tunnellänge von 355m (!) ergeben.

 

 

Weiter dann: Tenbusch beschreibt die Tunnelberechnung so:

 

fb= sqrt( c/(2*pi) * Sv/(Lv*Vb) ) (1.Auflage S.167)

 

c = Schallgeschwindigkeit in m/s, 344 m/s

Sv = Tunnelquerschnitt

 

 

Stark schreibt:

 

lv = sqr©*Sv*10/(4*sqr(pi*fb)*Vb) - sqrt(pi*Sv)/2 (2.Aufl, S.134)

 

 

Dazu kann man sagen, dass sich die Berechnungen in allen drei Büchern unterscheiden. Nach einigem Überlegen erscheint es, dass sich Dickason wohl in der Dimension vertan hat, Tenbusch im Platzieren einer Klammer. Stark scheint wohl richtig zu liegen. Wobei - Tenbusch will auf die Helmholtz-Resonator Formel aus meinem Physikbuch hinaus, während Dickason und Stark noch einen Offset mit hineinrechnen. Woher dieser kommt, weiss ich bis jetzt noch nicht, aus der Herleitung der Helmholtz-Formel jedenfalls nicht. Wer's weiss, dem wäre ich dankbar, könnte er es mir bitte mitteilen.

 

Also was ich mit den ganzen Ausführungen sagen möchte, ist, dass ich also nun schon Stunden ob dieser trivialen Berechnung sitze, und, schlimmer, ich habe keine Referenz, wonach ich mich richten könnte. Keins der Bücher ist wirklich "gut". Dickason kennt in seinen Formeln nicht mal pi, er bringt irgendwelche Zahlen rein, die man nicht nachvollziehen kann (s.o.), Tenbusch erklärt nicht wirklich, wie eine Box abzustimmen ist und mit Stark kann ich mich auch nicht anfreunden. Z.B. sagt er doch in etwa: man solle BR-Gehäuse "nach optischem und preislichem Gutdünken" konstruieren. Bei D'Appolito gibts auch die Gefahr der Fehler, ich habe auch schon welche entdeckt. Ausserdem ist das ein LS-Messbuch, kein -Baubuch.

=> GIBT'S DENN KEINE LAUTSPRECHER - BIBEL ?

 

Insbesonders möchte ich die TSP's in seine Gänze nachvollzogen haben, ohne Thiele und Smalls Aufsätze besorgen zu müssen, ausserdem sollten die Berechnungen etwas Background haben, also: warum rechne ich was? Das ganze gerne auch in Englisch.

 

Also ich bin nicht sicher, ob mir wirklich jemand eine befriedigende Antwort geben kann, trotzdem vielen Dank schon mal.

 

Gruß

Ingo

 

 

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Hallo Ingo,

leider kann ich Dir bei diesem Problem auch nicht helfen, alledings finde ich es höchst bemerkenswert, daß keiner der großen Experten hier in der Lage zu sein scheint, Dir eine exakte Antwort zur richtigen BR-Berechnung zu geben.

Wenn ich manche Beiträge, die von Wissen nur so strotzen, lese, dann überfällt mich schon hohe Verwunderung.

Grüße - Manfred

 

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Hallo

 

Kann sein, daß Du beim Dickason den Rohrradius in cm gerechnet hast. Die Einheiten sollten aber alle in Metern sein. 3,3cm Radius (0,033m) werden so schnell zu 3,3 Metern, und bei so einem Tunnel sind 355m realistisch. ;-)

 

Die Offsets ergeben sich aus empirischen Erfahrungen. Es müssen eben Verluste des Gehäuses und Strömungsverluste im BR-Tunnel berücksichtigt werden.

Zudem bedeutet bei Helmholtz das Volumen das "echte" Volumen, in den Anwendungsformeln ist es idR das Innenvolumen des Gehäuses (eben das, was der LS-Bastler realisieren muß), welches allerdings das Volumen des BR-Kanals mit beinhaltet. Das kann die Abweichungen erklären.

 

Letztlich sind die Formeln nur Anhaltspunkte, in der heutigen Zeit macht man es bequemer über Simulationen.

Und endgültig muß man sowieso die Impedanzkurve messen und so die Resonanzfrequenz korrigieren.

 

gruß

Andi

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