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Hallo allerseits!

 

Ich hatte neulich das Vergnügen, mir die wunderbaren "Bullfrog"- Würfel von Martion anzuhören. Ein großer Spaß für erstaunlich wenig Geld.

Erst später wurde mir bewußt, daß diese Konstruktion in dieser Form so gar nicht gehen kann. Es handelt sich um einen Würfel von ca. 50 cm Kantenlänge, ich schätze das Nettovolumen auf höchstens 35-40 Liter, geschlossen, nicht Bassreflex. Darin werkelt ein passiver 38cm Bass mit koaxial darin angebrachten Hochtonhorn. Das ganze hat eine Empfindlichkeit von 96db (OK, Herstellerangabe...) und macht einen mörderischen Bass, der selbst in dem großen Raum, in dem ich die Dinger hörte, subjektiv locker bis 40 Hertz runterging. Wie geht das? 96db im Bass sind doch normalerweise ein Kunsstück, das passiv nur mit sehr großen Gehäusen oder hoher Grenzfrequenz möglich ist. (Oder aktiv mit Entzerrung natürlich). Selbst wenn man von der Herstellerangabe ein paar db abzieht, wäre das immer noch ganz erstaunlich. Was macht Herr Martion da anders als andere?

Kann man sowas selber zusammenbasteln? Wenn ja, mit welchem Treiber?

 

Einigermassen ratlose Grüße

 

(angucken kann man sich das Teil unter www.martion.de)

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Hallöchen!

 

Das von Dir beschriebene Überraschungsmoment ist meiner Meinung nach der typische Effekt eines großen Direktstrahlers mit gutem Wirkungsgrad, der einfach soviel körperhaften Druck erzeugt, daß die subjektiv empfundene untere Grenzfrequenz tief in den Keller rutscht... Hab´das Teil auch schon mal gehört; die tatsächliche untere Freiluft-Grenzfrequenz des Systems liegt wahrscheinlich bei ca. 70-80 Hertz, durch das geschlossene Gehäuse und den Raumeinfluss fällt der Frequenzgang aber ja recht flach ab, für den Rest sorgt eben die Membranfläche. Die 96 dB wird die Kombi erst im Grundton erreichen...

Kombiniert mit einem entsprechend harmonierenden Verstärker, z.B. einer Röhre mit wenig Dämpfung ergibt sich sozusagen ein zusätzlicher Boost von typischerweise 2-4dB im Bereich der Einbauresonanzfrequenz, damit füllt sich bei einer Abstimmung mit Güte unter ca. 0,8 der Bereich bis unter die Einbauresonanz...

Du siehst, ganz so geheimnisvoll ist das Ganze gar nicht. Ähnliche Ergebnisse wirst Du mit praktisch jedem tauglichen Hochwirkungsgrad-Tiefmitteltöner der 12" und 15"-Klasse haben, ob jetzt koaxial oder nicht. Koaxiale Anordnung hat halt ihre Vor- und Nachteile: gute Räumlichkeit bei eher schwieriger Frequenzweichenentwicklung oder möglicherweise störenden Verfärbungen aufgrund des Trichtereinflusses...

 

Schöne Grüße, Günther

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Hallo Norway,

 

das Teil ist gut! Habe ihn schon öfters gehört, z. B. auf der AAA in Mannheim. Besonders der Druckkammertreiber hat es mir angetan.

Ganz verfärbungsfrei klingen sie nicht (so gut wie alle Koaxe), aber sie machen Spass-und darauf kommt es letztendlich an. Musik und authentische Wiedergabe werden oft zu akademisch gesehen.

Alle mir bekannten Koaxe >25cm die Musik machen weisen auf Achse eine starke Überhöhung im Mittelton-und Präsenzbereich auf. Bei meinem Coherence 12 habe ich vorallem mit dem Gehör abgestimmt und bin damals unbewusst auf das gleiche Ergebnis gekommen. Das liegt höchstwahrscheinlich am Abstrahlverhalten, da der grosse Tief-Mitteltöner stark bündelt und ausserhalb der Achse nur wenig Energie in den Raum abstrahlt.

Die Membranfläche ist entscheidend, Hubraum ist durch nichts zu ersetzen. Subjektiv klingt soetwas "erwachsener", "ungestresster" bzw. "mühelos". Wenn man bedenkt wie hoch der Klirr und die Kompression bei kleinen, angesagten Chassis im Tiefbass sind kann es sein das der Bass subjektiv tiefer erscheint. Hinzu kommt der grössere Strahlungswiderstand der grossen Membran und die stärkere Anregung von tiefen Frequenzen im Hörraum.

 

 

Grüsse

 

Andreas

 

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hallo!

 

ich habe jetzt nochmal den alten stereo- test bei martion.de durchgelesen, die kommen auf einen wirkungsgrad über 90db (warum sie ihn nicht genau angeben, bleibt deren geheimnis) und eine freiluft- gf von 70 hertz oder so. wie du vorausgesagt hattest.

das ganze klingt halt extrem voll und kräftig, hörpsychologisch eine sehr interessante sache. wie mögen diese würfelchen wohl in verbindung mit einem fetten 18zöller in einem großen eckhorn abgehen? oder fünf stück davon als heimkino? ich muss mal meinen kontostand checken...

 

grüße

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Hi,

 

interessant in dem Zusammenhang ist auch die Solo von Avantgarde, zwar "nur" ein 12Zöller, dafür aber aktiv. Geht bis 50Hz...

 

Gruß

Speedy

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Hi,

 

in der h&r ist ein F-gangmessschrieb (hurra, drei s) abgedruckt: unter 100Hz gehts abwärts, minus 3db bei ca 70-80Hz (in Relation zum Grundton), und ab 1kHz legt der F-gang um ca 3-4db zu.

Ob das Diagramm kalibriert ist weiss ich nicht, daher kann man auf den Wirkungsgrad hier nicht schliessen.

Die Kantenlänge ist übrigens 40cm.

 

Grüsse

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