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Serious33

Sprachverständlichkeit?

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Welche Parameter einer Lautsprecherbox definieren eigentlich die sogenannte "Spachverständlichkeit" einer Lautsprecherbox? Der Frequenzgang alleine kanns m.E. nicht sein. Bei den Hörvergleichen die ich letzter Zeit angestellt habe, ist mir aufgefallen, dass in Punkto Sprachverständlichkeiten zwischen verschiedenen Lautsprechern sehr grosse Unterschiede herrschen. Insbesondere auffällig im Vergleich meiner derzeit bei mir hier anwesenden Lautsprechern, d.h. ein Eton "Black Joe"-System und einer AOS-S24. Letztere hat im Bereich der Sprachverständlichkeit deutlich das Nachsehen gegenüber dem Eton-System, dies äußert sich in einer gewissen "Undeutlichkeit" gewisser Stimmlagen, insbesondere wenn diese Stimme vom Timbre her in Frequenzbereichen liegt, die vom Lautsprecher eher aufgedickt oder was weis ich was werden, zumindest resultiert daraus eine gewisse Unverträglichkeit mit einer Wiedergabe von TV-Ton oder Radio. Naja "Unverträglichkeit" ist vielleicht das falsche Wort, aber bezogen auf die Neutralität die so ein Lautsprecher ja haben sollte, gefällt mir das nicht so recht.

Habe mal eine Messung an der S24 durchgeführt: Also auffällige Frequenzgangabweichungen kann ich keine feststellen, bis auf einen kleinen Peak bei etwa 2,5kHz, der aber relativ flach ausfällt. Obs das ausmacht?

Die Messung zeigt die S24 auf Achse gemessen und unter Winkeln von 30 bzw. etwa 45 Grad. Dazu der Phasengang auf Achse...

 

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1598.jpg

 

Übrigens, das Problem mit der Sprachverständlichkeit ist mir sofort nach den ersten paar Tönen aufgefallen. Bei Musikwiedergabe schauts dagegen anders aus, da ist davon viel weniger zu merken, ausser bei gewissen Stimmfrequenzen die genau in dem Bereich liegen, die vom Lautsprecher nicht so recht "geliebt" werden anscheinend...

 

 

LG Walter

 

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Hallo Walter,

 

sehr wichtig für die Sprachverständlichkeit ist der Bereich zwischen 2K...4,5K.

In dem Bereich nimmt man Konsonanten und die Obertöne der Vokale wahr.

 

In deinem FG ist hier ein Schlenker von +2dB bei ca 2,2kHz auf -2dB bei ca 3,3kHz, der dann wieder auf rund 0 langsam ansteigt.

So etwas lässt erfahrungsgemäss Stimmen etwas in den Hintergrund treten (s.a. Huberts thread Raummabbildung) bzw sie werden nicht mehr so prägnant dargestellt.

Hattest Du zuvor an einer Box gehört, die den Bereich etwas betont, macht das u.U. ein frappierend anderes Sprachempfinden aus.

 

Falls Du nicht mit einer Behringer o.ä. "rumwerkelst", aber eine halbwegs wertige Soundkarte im PC besitzt, könntest du darüber Vergleiche versch. Frequenzganganpassungen durchführen.

(hast du nicht den benchmark, evtl mal den SPDif Ausgang der Soundkarte damit füttern)

 

Titel per PC abspielen und über EQ-Software den Frequenzgang glattbügeln, dabei mal direkte Vergleiche anstellen.

 

 

btw.

wieviel Glättung ist in deiner Messkurve?

Der Bereich <800Hz sieht verdammt gut aus, entweder super herzlichen Glückwunsch, oder irgendetwas entspricht nicht ganz der Realität?

 

Gruß

udo

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Hallo Udo,

 

zur Messung:

Wurde durchgeführt so wie auf dem letzten Thread, allerdings mit etwas mehr Abstand zur Rückwand. Das FFT-Window wurde so zurechtgestutzt (335 Punkte) damit die 1. Reflexion (relativ schwach ausgeprägt) nicht in die FFT miteingeht. Weiters wurde ein sog. Hanning-Window für die FFT verwendet, Glättung wurde auf "keine" eingestellt. Warum der F-Gang unter 1kHz so glatt verläuft, weiss ich nicht, liegt wahrscheinlich auch an der eher geringen Auflösung der FFT in diesem Bereich. (96kHz/338 Punkte > 280 Hz-Schritte der FFT)

Wenn ich die Messung mit 2048 Punkten etc. durchführe wirds schon etwas unruhiger im Grundtonbereich. Da zeigt sich dann eine leichte Senke bei etwa 300 Hz. Habe hier im Büro derzeit aber keinen Screenshot diesbezüglich. Die f-Gang-Kurve schaut dafür bei höherer FFT-Auflösung oberhab etwa 1,5kHz ziemlich gleich aus, allerdings auch einiges "zappeliger", wenn man dann etwas an der Glättung dreht, kommt ein ähnlicher Verlauf wie oben dargestellt heraus.

 

Die Anregung, mit dem Benchmark über die Sounkarte den F-Gang in der Gegend von 2,5kHz glattbügeln, das werde ich mal probieren :-)

 

LG Walter

 

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>In deinem FG ist hier ein Schlenker von +2dB bei ca 2,2kHz auf

>-2dB bei ca 3,3kHz, der dann wieder auf rund 0 langsam

>ansteigt.

>So etwas lässt erfahrungsgemäss Stimmen etwas in den

>Hintergrund treten (s.a. Huberts thread Raummabbildung) bzw

>sie werden nicht mehr so prägnant dargestellt.

>Hattest Du zuvor an einer Box gehört, die den Bereich etwas

>betont, macht das u.U. ein frappierend anderes Sprachempfinden

>aus.

 

Hallo Udo,

soweit ich das ganze mit den Blauertschen Bändern verstanden habe müsste es doch genau umgekehrt sein:

Der peak bei 2,2 khz sorgt dafür, dass die Stimmen weiter im Vordergrund stehen. Nach meinen Erfahrungen mit mit meinem digitaleq konnte so ein peak u.a für eine weniger tief gestaffelte eigenartig in die breite gezogene Bühne mit schlechterer Mittenortung verantwortlich gemacht werden. Die Musik versprühte damit etwas mehr Dynamik und begann schon vor den Boxen.

 

Grüße

 

Marc

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Hallo Marc,

 

http://www.sengpielaudio.com/DieRichtungsw...Medianebene.pdf

 

Im Bereich um 2kHz kreuzen sich präsente und diffuse Wahrnehmung, demnach dürfte durch den Peak bei 2,2 nicht viel passieren.

Erst zwischen 2,5kHz und 4..5 kHz ist dann der Bereich, der für eine eine "Präsente/frontale" Darstellung zuständig ist.

Genau hier ist aber der Dip bei Walter zu sehen.

Das hier zudem die wichtige "Sprachwahrnehmung" stattfindet, verbessert die Situation nicht gerade.

 

Ich zitiere nochmal:

"Es ist wichtig zu wissen, dass unser Gehör verschiedene Frequenzen unterschiedlich gut wahrnimmt. Sie sehen, dass die "Hörschwelle" (natürliche Hörkurve) zwischen 2 und 5 kHz (2000-5000 Hz) die beste Empfindlichkeit besitzt (wichtig für die Anwendung des Hochtontrainings). In diesem Bereich liegen die Hauptfrequenzen der Konsonanten und die Formanten (Obertöne) der Vokale. Dieser Bereich ist daher für unsere sprachliche Kommunikation am wichtigsten. "

 

Einer der wesentlichen Gründe, weshalb ich "beim nächsten mal" eine Konstruktion anstreben würde, wo eine Trennung möglichst weit weg von diesem sensiblen Bereich erfolgen sollte.

 

Gruß

Udo

 

 

 

 

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Hallo Udo,

 

habe die FFT mal über 16384 Punkte laufen lassen, damit ergibt sich eine Frequenzauflösung in der Grössenordnung von etwa 6 Hz Messpunktabstand. Die dargestellte Kurve ist mit "Hanning"-Window berechnet und "normal geglättet" was das auch immer heißen mag ;-)

 

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1600.jpg

 

Man sieht sehr schön die Raumresonanz bei etwa 80 Hz, gefolgt von einer Senke bei etwa 120 Hz,darüber läufts sehr schön linear bis zum Peak bei etwa 2,5 kHz, der hier sogar noch etwas höher ausfällt als mit der 334-Punkte FFT.

Dass dieser Peak Auswirkungen auf die Sprachwiedergabe hat, kann ich mir ganz gut vorstellen, werde mal schauen, ob sich diesese Gebilde einebnen lässt, und wenn ja, wie. Wahrscheinlich muss ich die Weiche auftrennen und die Chassis mal getrennt messen....

 

LG Walter

 

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Hier ein ganz besonders interessantes Phänomen:

Wenn ich den Bereich zwischen Hochtöner und TT mit Filz auskleide, dann schauts so aus:

 

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1601.jpg

 

Die rote Kurve entspricht dem F-Gang mit "nackter" Schallwand, die schwarze Kurve ist mit Filzauskleidung gemessen. Wie man sieht, wird der F-Gang mit der Filzauflage um einiges glatter, nicht nur im Bereich um 2,5kHz sondern auch darüber ;-)

Scheint ja ein recht grossen Einfluss zu haben, das Zeug.

 

Hier ein Foto von der "Filzmontage":

 

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1602.jpg

 

LG Walter

 

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Hallo Udo,

 

was ich vergessen hab: Denke dass die Senke zwischen 1 und 2 khz genauso schlimm für die sog. undeutliche Wiedergabe sein kann. So war es jedenfalls bei mir im Vergleich zu einer am Hörplatz relativ linearen Kurve. Zwischen 1 und 2khz eine leichte Überhöhung in Verbindung mit einer leichten Senke nach 2khz hat sich bei mir auf jedenfall direkt auf die räumliche Wahrnehmung ausgewirkt . Ich will nicht zuviel versprechen, aber ich veruch mal die dazu gehörenden F-Gang-Plots der Messungen auf einen internetfähigen PC zu spielen.

 

 

@ Walter,

 

Wo liegen denn grob überschlagen die Unterschiede zwischen Deiner Alten und den Scans? Gibt es abgesehen von der Sprachverständlichkeit deutliche unterschiede bezüglich der Räumlichkeit? Vor allem wie sieht es bezüglich des F-Gangs am Hörplatz aus, vom Abstrahlverhalten unterscheiden sich die zwei LS doch deutlich?

 

Grüße

 

Marc

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Den Hinweis von Marc kann ich im Prinzip bestätigen.

Die beiden Mitteltöner sorgen an ihrem oberen Übertragungsende ja gerade in der Oben/Unten-Abstrahlung zu einer deutlichen Richtwirkung, wärend diese nach den Übergang auf den Hochtöner wieder breiter werden dürfte.

Sowas gleicht man gerne damit aus, indem man den F-Gang auf Achse in Bereichen stärkerer Bündelung etwas ansteigen lässt, wärend man bei breiterer Abstrahlung eher etwas zurücknimmt.

 

 

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