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Serious33

Eton und Visatonsub

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Habe jetzt endlich mal meinen Subwoofer per Messtechnik auf den Zahn gefühlt, da mir dieses Ding bisher nicht so recht in das Konzept gepasst hat, d.h. irgendwie hat der Subwoofer sich immer im Klangbild irgendwie deplaziert angehört und hat nie so recht eine homogene Einheit mit den Sateliten (ETON Black Joe) gebildet.

Das konnte so natürlich nicht weitergehen, daher habe ich mal an den Reglern vom Subwoofer geschraubt und das Ergebnis mal mit Hobbybox gemessen.

 

Also der Reihe nach: Der Subwoofer ist das Teil hier:

 

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1825.jpg

 

Es handelt sich dabei, wie unschwer zu erkennen, um einen TIW 250 in einem (zu meiner Schande) rohen MDF-Gehäuse in ähnlicher Machart wie die Eton-Lautsprecher. Es fehlt noch die Furnierarbeit und der Feinschliff.. aber das kommt noch ;-)

 

Auf der Rückseite des Gehäuses befindet sich in einer eigenen Kammer das altehrwürdige Subwoofer-Modul von Thommessen, das Modell SW2.0 und schaut ungefähr so aus:

 

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1826.jpg

 

Die Reglerstellung zeigt ungefähr die optimale Einstellung am Modul nach der messtechnischen Optimierung für das Zusammenspiel mit dem Sateliten.

 

Als erstes wurde mal dem Subwoofer per Nahfeldmessung (Mikroabstand etwa 1cm) auf den Zahn gefühlt. Dabei kommt folgendes heraus:

 

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1827.jpg

 

Alle Messungen wurden ohne Tieftonanhebung durchgeführt.

Schwarze Kurve: Messung ohne Filter (Bypass am Modul)

Grüne Kurve: Obere Grenzfrequenz fg 110Hz

Lila Kurve: fg 80Hz

braune Kurve: fg 50Hz

rote Kurve: fg 40Hz

Wie man sehr schön erkennen kann, hat die Wahl der oberen Grenzfrequenz einen starken Einfluss auf den Kurvenverlauf insgesamt und auch auf den Übertragungsbereich des Tieftöners nach unten, d.h. bei niedriger oberer Grenzfrequenz sinkt auch die untere Grenzfrequenz nicht unwesentlich. Gut erkennbar ist auch noch das im Modul integrierte Subsonic-Filter mit einer Eckfrequenz bei etwa 19 Hz.

 

Gefühlsmäßig habe ich mal die obere Trennfrequenz auf 80 Hz eingestellt und mit der Bass-Entzerrung gespielt. Dabei ergibt sich folgendes:

 

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1828.jpg

 

Die Einsatzfrequenz wurde sinnvollerweise auf 30 Hz eingestellt. Die Verstärkung wurde in 2-db-Schritten erhöht. Sehr schön ist zu sehen, dass mit +6db@30 sich ein recht schöner Verlauf des Tieftonfrequenzganges ergibt mit einer unteren Grenzfrequenz von irgendwo bei 30 Hz herum.

 

Jezt stellt sich natürlich die Frage, wie sich das ganze dann bei der Anbindung an den Sateliten verhält.... siehe weiter unten.

 

 

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Als nächstes wurden den Sateliten im Bassbereich per Nahfeldmessung auf den Zahn gefühlt. Die Eton-Lautsprecher sind ja eine BR-Konstruktion und wie in meinem Fall auf diesem Foto zu sehen mit 2 BR-Öffnungen gesegnet:

 

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1829.jpg

 

Damals, als ich die Lautsprecher gebaut habe, habe ich noch über kein Messequipement verfügt und so war die Ausführung mit 2 Öffnungen wohl eher Zufall oder besser gesagt, durch die vorhandenen Abflussrohre (HT-Rohre) die gerade verfügbar waren, bedingt ;-)

 

Als "Verschlussorgane" für die Bassreflexöffnungen wurde Dämmwolle in zusammengerollter Form herangezogen:

 

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1830.jpg

 

Diese Wolle passt sehr gut in die BR-Öffnungen und verschließt diese auch relativ dicht, sodass man hier nicht mehr von einem "Fließwiderstand" sprechen kann.

 

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1831.jpg

 

Und per Messung im Nahfeld schauts dann so aus:

 

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1832.jpg

 

Schwarze Kurve: Beide BR-Rohre gestopft

Rote Kurve: Beide BR-Rohre offen

Braune Kurve: Mikro am Ausgang BR-Öffnung plaziert (beide offen)

Grüne Kurve: Ein BR-Rohr gestopft

Lila Kurve: Mikro am Ausgang BR-Öffnung plaziert (zweites Rohr geschlossen)

 

Wie man unschwer erkennen kann, liegt die Trennfrequenz des ganzen Systems im geschlossenen Fall am höchsten, irgendwo bei 70 Hz herum,

Die BR-Resonanzfrequenzen liegen im ersten Fall bei etwa 42 Hz, im zweiten Fall bei 30 Hz.

 

Da mir hier auch die Trennfrequenz im geschlossenen Fall bei 80 Hz klanglich am ehesten als passend zugesagt hat, habe ich mal die Kombinationsmessung mit dem Subwoofer, der ja auch mit der Einstellung 80 Hz recht gut arbeitet folgende Messungen durchgeführt. DAS Problem ist natürlich immer die Phasenlage, wie sich der Sub mit den Sateliten bezüglich Phasenlage verhält. Also folgendes: Mit der Nahfeldmessung ist mir in diesem Fall ja nicht mehr geholfen, also muss das Mirko weg von der Membrane in den Raum, wo natürlich auch die Raumresonanzen im Bass herumlungern...

 

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1833.jpg

 

Es ergibts ich folgendes: Gerdeht wurde am Phasendrehregler am Subwoofer-Modul:

Schwarze Kurve: Phase auf 0 Grad

Grüne Kurve: Phase auf 45 Grad

Lila Kurve: Phase auf 90 Grad

Braune Kurve: Phase auf 180 Grad

Rote Kurve: Phase auf 270 Grad

 

Sehr interesant in diesem Zusammenhang: Mit der Einstellung auf eher recht ungewöhnliche 45 Grad (grüne kurve) ergibt sich sowohl eine geringere Anregung der Raumresonanz bei 70 Hz herum als auch eine recht schöne Schalladdition im Übernahmebereich so bei 100 Hz herum.

 

Weiter gehts, siehe unten....

 

 

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Es ergibt sich also mit der Einzelmessung von Subwoofer und Eton-Satelit bzw. Summenmessung folgendes Bild:

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1834.jpg

 

Oder eine Summenmessung mit 96kHz Abtastfrequenz zeigt dann folgendes Bild:

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1835.jpg

 

Und hier noch ein Wasserfalldiagramm, das sich mit einem kürzeren Zeitfenster ergibt, sodass die Raumresos nicht zum Tragen kommen und somit das Verhalten des Lautsprechers alleine zeigen (nur Satelit)

 

http://www.audiomap.de/forum/user_files/1836.jpg

 

Soweit ich das beurteilen kann: Sehr sauberes Ausschwingen über den gesamten Frequenzbereich.

 

Nun, mit obigen Einstellungen (Satelit geschlossen, fg 80 Hz, +6db@30Hz) und der sehr komfortablen Regelung der Subwoofer-Lautstärke über ein Extension-Modul am Reith-Pre gings dann an den Hörtest, den ich hier jetzt nicht zerklauben möchte, nur soviel: Sehr elegantes und schlackenfreies Buket im Mittel-Hochtonbereich, tiefere Räumlichkeit mit Subwooferunterstützug (!), sattes Tieftonfundament und insgesamt ein wirklicher Gewinn in der Gesamtperformance ;-) Aber wie man sieht, ist die ganze Geschichte ohne Messequipment doch eine recht heikle Angelegenheit. Nur mit den Ohren allein wird man auf die beste Einstellung der vielen Regler am Subwoofer-Modul kaum oder nur sehr schwer kommen....

 

 

LG Walter

 

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Hallo Walter,

 

tolle Dokumentation. Erinnert ich mich daran, endlich dafür zu sorgen, dass ich die Phasenlage bei meinem Sub auch einstellen kann. Ist bei der Thel-Weiche so nicht möglich.

 

Was mich aber schon länger interessiert: Hast Du die Studio24 noch? Oder läßt Deine Messarbeit mit der ER4 Box darauf schließen, dass diese auch Ihre Vorzüge besitzt?

 

Grüße

 

Marc

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Hallo Marc,

 

die Thel-Weiche hat ja sog. Analogrechner und arbeitet sozusagen mit Null-Phasenverschiebung, wenn ich mich nicht irre und ich irre mich nie, wenn ich mich nicht irre ;-) Ob man da an der Phase so elegant drehen kann wie bei der Thommessen-Endstufe, keine Ahnung....

 

Das klangliche Potential der ER4-Box ist nicht zu unterschätzen, d.h. dieses doch relativ unscheinbare Ding spielt richtig gut, d.h. dieser Lautsprecher braucht sich eigentlich vor niemanden verstecken, auch nicht vor einer S24. Die Durchhörbarkeit und Neutralität dieser Lautsprecher ist über jeden Zweifel erhaben ;-) Ausserdem laufen die ER4-Boxen ohne Weiche im Bass, d.h. werden vom Digiamp mit der vollen Bandbreite bedient. Und das können die Teile auch ab, da der Eton 7-372/32-HEX im Bass doch einiges Potential hat, der kann immerhin +/- 5,5mm linearen Hub. Habe auch mal das Hochpassfilter des Thommessen ausprobiert, das klingt aber nicht sonderlich gut (eindeutig weniger Dynamik und flachere Räumlichkeit), daher ist der Hochpass-Ausgang des Subwoofer-Moduls nicht verwendet.

 

Aber dass ich derzeit mich mehr auf die ER4-Box konzentriert habe, hat einen ganz einfachen Grund: Habe derzeit eine Digi-Endstufe zu wenig, da ich ein Teil gerade für einen Hörtest hergeliehen habe, sozusagen werkt diese Endstufe derzeit in Salzburg und daher habe ich nur noch zwei Stück hier. Eine läuft an der Anlage mit dem Fernseher, wo auch die ER4-Boxen herumstehen und die andere steht im "2. Wohnzimmer" wo die S24-Teile werkeln. Da bin ich aber gerade dabei, die Aktivweichen etwas umzukrempeln, d.h. die Übergangsflanke zwischen 22W-Tieftöner und 15W-TMT zu optimieren... aber das wird noch ein bischen dauern....

 

LG Walter

 

 

 

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