Kondensatorpolung

[Thor 0]

Hi,

 

ich bin gerade dabei meine Frequenzweiche zu modifizieren und beim Kondensator ist mir aufgefallen, daß er keine Polungsangaben besitzt. Normalerweise ist es doch nicht egal, wie man einen Kondensator anschließt, da er sich sonst auflöst.

Oder liegt es daran, daß an Frequenzweichen nur eine Wechselspannung anliegt, bei der ja die Polung egal ist und gehen die Hersteller dementsprechend davon aus, daß diese Kondensatoren nur in Frequenzweichen eingesetzt werden und nicht in Geräten mit Gleichspannung.

Entschuldigung für diese dumme Frage, aber diese Tatsache würde mich doch mal interessieren.

 

Gruß

 

Thor

 

[mtiso 0]

Hi Thor,

Kondensatoren im Wechselstromkreis (einer F-Weiche) sind Bipolarkondensatoren. Sprich unipolare Elektrolytkondensatoren, oder syntetische dielektrikum Kondensatoren (zB. MKT, MKP) bei denen es keine Rolle spielt :-)

Soweit ich mich erinnere sind die elektrolyt Kondensatoren antiseriell geschaltete "normale" Elkos ( -++- in Serie). Diese sind oft daran zu erkennen, dass sie relativ geringe Bauformen im Verhaltnis zu Ihrer Kapazitaet haben und fast ausschliesslich Rund sind. Meist in einem Alubecher mit Schrumpfschlauch drueber.

 

Die mit synt. Dielektrikum sind oft rechteckig, oval, tw auch rund, haben aber fast nie einen Schrumpfschlauch drum und haben eher kleinere Werte (zB 1.2uF, oder 4.7uF, sehr selten Werte wie 47uF oder 100uF und wenn dann sind diese Teile SEHR gross)

 

Hoffe Dir damit weitergeholfen zu haben.

 

Gruesse Michael

 

Es gibt viel zu tun, hoeren wir's an :-)

http://www.plaudersmilies.de/tales/lsvader.gif

 

[ntfs 0]

Michael,

ruf mal SCHNELL Deine mailbox ab...

 

CU

Olaf

 

[Th Guenther 0]

LETZTE BEARBEITUNG AM 01-Nov-2001 UM 15:54 (GMT)[p]Hi,

 

in der Tat duerfen fuer Frequenzweichen nur Kondensatoren ohne Polung eingesetzt werden, was fuer alle Folienkondensatoren und Tonfrequenzelkos, sogenannte bipolare gilt, wovon Du zweifelsohne einen vorliegen hast. Bei den Wechselspannungen im Tonfrequenzbereich liessen sich normale gepolte Elkos, die aber ueberwiegend auch nur als Speicher und Siebung zm Einsatz kommen, selbst ganz erheblich unterhalb ihrer eigentlichen Spannungsfestigkeit nicht vernuenftig betreiben, wofuer es aber bei der zur Verfuegung stehenden Auswahl bipolarer und Folienkondensatoren auch wirklich keine Veranlassung gibt.

 

Mit lautsprechertechnischen Gruessen,

Th. Guenther, Entwicklungsleiter Akustik, MONACOR International

 

[Thor 0]

Aloha,

 

Danke für die schnelle Antwort.

Gut zu wissen, denn ich hab schon mal einen Kondensator hochgejagt, allerdings mit Überspannung (So aus Spaß :-)).

Dann kann ich ja jetzt in Ruhe meine neuen Mundorf-Kondensatoren genießen, bin gerade mit der 1.Frequenzweiche fertig geworden!!

 

Gruß

 

Thor

 

 

[Uwe M 0]

Hallo Michael,

 

>Kondensatoren im Wechselstromkreis (einer F-Weiche) sind

>Bipolarkondensatoren. Sprich unipolare Elektrolytkondensatoren, >Soweit ich mich erinnere sind die

>elektrolyt Kondensatoren antiseriell geschaltete "normale"

>Elkos ( -++- in Serie).

 

Kleine Korrektur: es ist zwar möglich, wie von dir beschrieben zwei polare Elkos in Gegenreihe (+--+) zu schalten und dadurch einen "Pseudo-Biplolaren zu schaffen, aber bipolare Elkos sind dennoch anders Aufgebaut: Während bei normalen Elkos nur die Anodenfolie auf Nennspannung formiert ist (d.h dort elektrochemisch eine Oxidschicht aufgebracht wird, die das Dielektrikum bildet) werden bei Bipolaren Anoden- und Kathodenfolie gleichermaßen formiert.

 

Vorteil: Wechselspannungsbetrieb möglich

Nachteil: Teuer und erzielbare Kapazität pro Volumen vermindert sich gegenüber einem polaren Kondensator um rund die Hälfte.

 

Grüße,

 

Uwe