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HiFi Heimkino Forum
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Micha L

"Hi Fi 50 Quadro-Ekffekt" - ein antikes Stück

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Hallo Leute,

 

einer plötzlichen Eingebung folgend, habe ich meinen DDR-Verstärker (Baujahr 79´, Hersteller "Produktionsgenossenschaft des Handwerks fernseh-radio" Berlin) aus dem Keller geholt und wieder mal in Betrieb genommen.

Das hat wirklich Spaß gemacht.

 

Für rund 1000 Mark habe ich mir damals ein Luxusteil geleistet. Das Gehäuse ist immerhin aus Holz und mit Metallfront (silbergrau, schwarzer Rahmen).

Um den Quadro-Effekt zu genießen muß man 4 Lautsprecher anschließen. Ich habe das nie gemacht. Warum weiß ich heute nicht mehr.

 

In der Bedienungsanleitung steht u. a.:

"Sie haben ... ein Gerät erworben, das auch verwöhnten akustischen Ansprüchen gerecht wird.

...

Der Stereoverstärker ist volltransistoriert und mit Siliziumtransistoren bestückt. Die technischen Parameter erfüllen bzw. überbieten die Forderungen der HiFi-Norm..."

 

Technische Daten:

2x25 W Sinus an 4 Ohm; Frequenzbereich 30-20000 Hz; Leistungsbandbreite 30-18000 Hz; Klirr bei 1 kHz max 0,5%; Fremdspannungsabstand bei 25 W max 55 dB; LS: Stereo = 4-12 Ohm, 25 W, Quadro-Effekt = 4-6 Ohm, 6 W;

Halbleiter: 8xSC239d, 4xKU607, 4xBC221/213, 2xSF128d, 8xGA101, 4xSY201;

Masse 6,8 kg

 

Der Klang ist bei solch einer nostalgischen Aktion irrelevant. Vor 20 Jahren war ich aber begeistert.

Sollte er tatsächlich der Hifi-Norm entsprechen, ist von dieser nicht viel zu halten. Aber vielleicht hat der Hersteller etwas hochgestapelt.

 

Wahrscheinlich kennt keiner der hiesigen "Techniker" das Teil. Schade.

Es wäre interessant zu wissen, inwiefern das Gerät dem damaligen internationalen Standard entsprach.

 

Gruß

 

Micha L

 

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Hallo Micha,

 

>>Sollte er tatsächlich der Hifi-Norm entsprechen, ist von dieser nicht viel zu halten.<<

 

In der Tat...(Auszug aus der DIN von etwa 1972. Ob sie nochmal überarbeitet wurde, weiss ich nicht, glaubs aber eher nicht):

 

Klirrfaktor: 1 % von 40 Hz bis 12500 Hz

Intermodelation: 3 %

Kanalgleichheit: 3 dB von 200Hz bis 6300 Hz

Übersprechdämpfung: 40 dB bei 1000 Hz

30 dB bei 200 bis 10000 Hz

Fremdspannungsabstand: 50 dB bezogen auf 100 mW

 

Gruss,

 

Reinhard

 

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Hi!

 

Ich hatte das Teil damals auch.Klangqualität?Ich habe damals immer mit "Badewannenfrequenzgang" gehört.....

 

Ausserdem waren ja die Boxen das wirkliche Übel,ich hatte die BR 50,schweigen wir darüber.....

 

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Hallo Sven,

 

freut mich, daß Du das Ding kennst. Hast Du das Gerät in München gekauft?

Auf meiner Anleitung steht noch "Exporteur: Heimelectric, Volkseigener Außenhandelsbetrieb". Allerdings habe ich nur mit Ostexport gerechnet.

 

Gruß

 

Micha L

 

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Hallo Micha,

 

aber gab es den nicht doch (Devisen Devisen)? Es gab hier unter anderem damals die Marke Bruns, die habe ich immer für DDR-Ware gehalten. Ausserdem entsinne ich mich, das es so Mitte der 70er eine ware Schwemme von klobigen, aber soliden und preiswerten Messgeräten aus USSR gab. Ich habe mir damals ein Multimeter gekauft, innen 'fliegend' verkabelt und fast so gross wie ein Damenschuhkarton und bestimmt 2 kg schwer sowie ein rein mit Röhren aufgebautes Oszilloskop. Letzteres habe ich leider irgendwann verkauft. :-(

 

Gruss,

 

Reinhard

 

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Hallo Reinhard,

 

Du hast grundsätzlich recht.

Im speziellen Fall des HiFi 50 scheint es aber keinen Westexport gegeben zu haben.

Darüber hinaus haben "Westfirmen" in der DDR für den westlichen Markt unter eigenem Namen produzieren lassen.

Meine Frau war im grafischen Gewerbe tätig und hat von dort Kinderbücher mitgebracht, "made in England".

 

Die von Dir erwähnten schweren Geräte waren typisch für die UdSSR und ihre Nachbarn. Wir nannten das scherzhaft "mongolische Mikroelektronik".

 

Gruß

 

Micha L

 

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Wirklich :9, das Teilchen !

 

Mit sowas kann ich nicht aufwarten (bin halt nicht aus´m Osten..*g*)

 

Aber eine superschöne "Flach-Hifi-DIN 45500-Anlage" von "Schneider", Baujahr 1977, habe ich auch noch zu bieten.... ;):D

 

Dual Player, Tuner mit 8 (mechanischen) Stationstasten mit Rändelrädchen, Cassettenrecorder mit DNS !! und zwei "Aussteuerungsdrehreglern" und automatischer Chromdioxyd Umschaltung, Gleichlauf etwa > (oder ;)

Als Schmankerl noch ein 5er Pack Chromdioxyd-Cassetten der Firma "MAGNA" sowie etliche TDK "OD" (wem das noch was sagt...;) )

 

 

http://www.plauder-smilies.de/happy/coffee.gif

 

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Hallo Peter,

 

schön, wenn man die alten Stücke nicht verschrottet hat.

 

Mein Sohn (13 Jahre) zeigt plötzlich Interesse und will den Amp betreiben. In der Hoffnung, daß ihn der Hifi-Virus infiziert, habe ich Adapter für seinen Discman (KH-Ausgang/Cinch und Cinch/DIN) spendiert. Zwar besitze ich noch ein massives Tesla-Spulentonbandgerät. Aber das ist wirklich out.

 

Gruß

 

Micha L

 

 

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Also, verschrotten....nee, beim besten Willen nicht !

 

Schließlich hatte ich in den Sommerferien 1977 dafür 3 Wochen lang bei der örtlichen Baugesellschaft im Strassenteer gestanden...;)

 

Ein Spulentonband (geiler Name damals: "Bandmaschine" ;) ) habe ich auch noch, von BASF !!.....und noch ein paar SHAMROCK-Bänder... :)

 

 

http://www.plauder-smilies.de/happy/coffee.gif

 

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Auch wir nannten die Dinger Bandmaschinen.

 

Meine letzte (Tesla B16) habe ich 1988 für sage und schreibe 1950 Märker gekauft, dazu massenweise Bänder (unsere beste Qualität für 30 Mark das Stück), um meine "Westplatten" (zwecks Schonung) und die meiner Kumpels aufzunehmen. Nach dieser Aktion war ich fast pleite und mit den Nerven am Ende.

 

Hätte ich geahnt, daß die Wende bevorsteht und danach die Umrüstung auf CD.

 

Naja, schlimmer wärs gewesen, ich hätte mir noch einen Trabbi gekauft.

 

Gruß

 

Micha L

 

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Hallo Micha,

 

>>Zwar besitze ich noch ein massives Tesla-Spulentonbandgerät. Aber das ist wirklich out.<<

 

Also ich hab in dem Alter deines Filius mit einem Freund und grossem Vergnügen allerlei Hörspiele und Unfug mit einem damals schon völlig veralteten Grundig Mono-Maschinchen aufgenommen. Zur Konfirmation habe ich mir dann ein Telefunken M3000 mit drei Köpfen und allerlei Trickmöglichkeiten geleistet. Und ich habe heute immer noch eine Akai GX620, für die Aufnahme längerer Radiokonzerte immer noch erste Wahl. Und so beruhigend, wenn die langsam ihre grossen Spulen dreht...

 

Gruss,

 

Reinhard

 

 

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... kann ich verstehen. Aber heutzutage haben die Halbwüchsigen dafür keinen Sinn.

 

Ich selbst kann seit meiner bereits erwähnten Aufnahmeaktion, die monatelang dauerte und wie gesagt viele Nerven kostete, den Tapevorgang nicht mehr genießen.

Mein Gerät, das übrigens einem großen Akai ähnelt, bleibt eingemottet.

Vorher hatte ich ein polnisches Mono-Gerät der Marke Unitra. Mit dem habe ich mittels Kofferradio u. a. Hendrix beim NDR aufgenommen. Der Meister war damals gerade gestorben. Diese alten Aufnahmen sind mir heute mehr Wert als die späteren LP-Überspielungen.

 

Gruß

 

Micha L

 

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LETZTE BEARBEITUNG am: 22-Dez-02 UM 20:19 Uhr (GMT) [p]Hallo Ihr Lieben!

 

Ich denke man sollte alles relativ betrachten.

 

Für DDR-Verhältnisse war dieses Teil schon ein ganz großer Wurf, in Anbetracht der schwierigen Bauteilsituation.

Auch die Qualität der Verarbeitung war ganz ordentlich(gemessen an den Möglichkeiten in der damaligen DDR).

 

Die Boxen waren(BR50 und BR25) auch nicht von schlechten Eltern.

Soweit ich informiert bin wurden von CONRAD zu damaligen Zeiten doch erhebliche Mengen BR 25 und BR 50 verkauft. Auch einen Stereo-Test gab es.

 

Also doch nicht so schlecht wie manche denken, auch die LP Pressungen bei Amiga waren deutlich besser (bei manchen Ausgaben) als die WEA-Pressungen (siehe GRACELAND)

 

MfG

 

Twin

 

(Jungs bleibt sachlich)

 

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Hallo Twin,

 

genau das interessiert mich.

Ich war damals überzeugt ein Spitzenprodukt zu haben, hatte aber keine Vergleichsmöglichkeit.

Was mir schon damals auffiel, waren starke Verzerrungen bei hoher Leistung. Ich hielt das aber für normal. Aber selbst bei billigen Sony-Geräten habe ich das dann nicht mehr so erlebt.

 

Gruß

 

Micha L

 

 

 

 

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hatten wohl eine andere Ursache.

Ich hatte damals einen zweifelhaften Kopfhörer-Mehrfachverteiler, der unter Belastung ziemlich heiß wurde.

 

Gruß

 

Micha L

 

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Hallo zusammen!

 

Ganz so exotisch kann ich auch nicht.

 

Das älteste Teil bei mir - nicht an mir ;-) ist ein Sony-Raceicer STR-343L, Baujahr so ca. 1980, wenn mich nicht täusche. Läuft bis auf 1 defekte Birne hinter der bildschönen Radioskala einwandfrei.

 

Noch voll im Einsatz ist ein während meiner Lehre gebraucht erworbener Thorens TD-318.

 

Meine erste Anlage -ITT-Casseiver mit Plattenspieler und Mörder600WattSuperionboxen- hab' ich leider nicht mehr :-(

 

Seitdem ist an altem Hifi-Gerät bei mir nix mehr weggekommen. Ich hänge halt' so daran, das es bei mir teilweise wie im Radiogeschäft aussieht....

 

Gruss

Eric

 

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