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Verzerrungen bei PA-Boxen / grausiger Konzertklang

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Hallo allerseits!

 

Gestern abend: Steely Dan -Konzert. Die Band spielte ordentlich, aber der Klang... Die Höhen fehlten. Vor allem bei lauten Passagen kam es zu haarsträubende Verzerrungen in den Mitten. Wenn alle Musiker gemeinsam zu Werke gingen, war in dem Brei nichts mehr auszumachen. Ärgerlich, wenn man 70 DM für das Ticket bezahlt hat. Ich habe allerdings noch kein Konzert erlebt, bei dem der Sound in Ordnung war, so dass ich hier vermute, dass der Klangqualität bei Rockkonzerten grundsätzlich.zu wenig Beachtung geschenkt wird bzw. dass Bühnenanlagen in der Regel falsch ausgelegt sind.

 

Vielleicht sind hier im Forum einige Experten aus dem Bühnenbereich:

- Worin liegt der Hauptgrund für die Verzerrungen? Liegt es eher an den Verstärkern oder an den Lautsprechern? Wer gerät üblicherweise früher ins Clipping? Warum kommt es überhaupt zum Clipping, d.h. muss denn auf Teufel komm raus am Material gespart werden? Der entscheidende Bereich sind die Mitten. Es müsste doch möglich sein, zumindest diesen Bereich sauber zu halten, indem a) genügend Verstärkerleistung bereitgestellt wird, B) genügend Membranfläche/Hornfläche eingesetzt wird und c) die Übertragungsbereiche der Lautsprecher klein genug gehalten werden, um nicht zu viel Intermodulationsverzerrungen entstehen zu lassen.

- Gibt es Untersuchungen zu dem Thema, wieviel Verzerrungen bei einem Konzert noch als angenehm empfunden werden? Kommt es vor, dass vor Konzerten Messungen in den Hallen vorgenommen werden, um den Klang bzgl. Verzerrungen und Frequenzgang zu optimieren? Für den Heimbereich gibt es ja schon ganz einfache, handliche Geräte, die denselben Zweck erfüllen.

 

Ich bereue meinen Konzertbesuch zwar nicht, kann aber verstehen, wenn manche Musikliebhaber bei Rockkonzerten zuhause bleiben und ihre Favoriten lieber in HiFi-Qualität genießen wollen.

 

MfG Peter Klopp

 

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Hallo Peter

 

Wie Du schon selber vermutest, so liegt auch meine Vermutung, daß man (zu)oft die Beschallungsanlagen einfach zu klein dimensioniert. Am Wiedergabeprinzip kanns ja nicht liegen, da es auch hervorragende PA-Anlagen gibt. Nur kommt man leider viel zu selten in diesen "Genuß". (damit meine ich, daß es saulaut ist und immer noch verdammt gut klingt). Daß die Anlagen auch manchmal falsch eingestellt sind, ist leider auch nicht auszuschließen.

 

Es wird halt gespart, wie überall (Material und das richtige Personal...).

 

Gruß

 

Andi

 

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Oft genug liegt es nicht an der Anlage sondern am Personal ...

 

Live in großen Hallen einen ordentlichen Job abzuliefern ist alles andere als einfach. Bei vielen Mitteltönern ( Hörner ) kommt es zu Kompressionsverzerrungen. Dabei ist entweder die Druckkammer nicht richtig konstruiert oder das Horn passt nicht zum Treiber. Der Effekt ist lautstärkeabhängig, also sollte man es dann mit der Lautstärke nicht übertreiben. Hilfreich sind hier Multibandlimiter die einen zu großen Signalanteil in Teilbändern verhindern. Besser ist aber, gleich die passenden Treiber und Hörner zu nehmen.

 

Beispiel : die jbl 2445 neigen mit den klassischen Radialhörnern non JBL zum Zerren, mit modernen Constant-Directivity 2380 sind die wesentlich besser.

 

 

 

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Hallo,

 

ich gehe zwar selten ins Konzert, aber Temptations und letztens Dave Brubak waren von der Akustik super!!

Ein Kumpel war von Rammstein begeistert.

Mußt'e wohl Pech gehabt haben.

 

MfG

Peter

 

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Gast matthias

hallo peter,

das mit pa und live ist so ne sache: wie du richtig vermutest wird die anlage i.d.R auf die halle eingemessen, und einen soundcheck gibts auch (na gut, für die vorbands manchmal nicht ;-)), aber das kann man auch gleich alles wieder vergessen weil wenn die halle sich füllt die akustik auf einmal total anders ist. also ist ein guter mischer gefragt.

schlimmste erfahrung bisher: heroes del silencio in köln, e-werk: noch im 4. song feedback in der stimme. der mischer brauchte später bodyguards.

etwas anders siehts bei der dimensionierung der pa aus: watt gibts wohl (fast) immer reichlich, aber wenn man die präsenzen (2-3 khz) absenkt -was ein guter mischer macht- damits auch laut nicht nervt, und dann die entfernung mal so über den daumen peilt (doppelte entfernung - halbe lautstärke) kommt doch schon einiges an (subjektivem) lautstärkebedarf zusammen.

ich glaube das hauptproblem sind die lautsprecher.

den besten sound im konzert den ich erleben durfte war bisher nick cave in einem großen (1500 leute) "zelt" im mainzer volkspark über electro-voice.

gruss

matthias

 

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Hi Peter,

 

ich habe es leider auch des öfteren erlebt, daß live der Sound einfach nur Mist war. Ds hat vielerlei Gründe, aber zunächst möchte ich auf die Wirkungen eingehen:

 

Entgegen der landläufigen Meinung sind die reinen Verzerrungen heutzutage nur selten das Problem von PAs (gibts allerdings auch noch). Viel häufiger sind Verfärbungen durch ungleichmäßige Abstrahlung, Interferenzen zwischen den einzelnen Boxen und die Raumakustik schuld an der Misere. Deine Schilderung läßt auch eher auf Verfärbungen denn auf Verzerrungen schließen, bei so hohen Lautstärken wirken beide ähnlich!

 

Damit wären wir schon beim Hauptproblem: Den Hornlautsprechern. Probleme bei Verstärkern oder die prinzipielle Unterdimensionierung von PAs habe ich eher selten erlebt.

 

Das erste Problem vor Ort liegt darin, daß die Anlage fast nie bei voller Halle eingemessen werden kann, welches Publikum erträgt schon eine Viertelstunde Rauschsignale in Vollaussteuerung? Zumal die Einmessung VORM Soundcheck erfolgen sollte. Also wird bei leerer Halle eingemessen, wenn das Publikum da ist, klingt es anders.

 

2. Abstrahlverhalten. Viele PA-Lautsprecher sind nur für Beschallung von engen Winkeln ausgelegt, einige neigen abseits der Achse zu sehr starken Verfärbungen (Standest Du genau in der Mitte vorm Mischpult?). Es ist wirklich sehr sehr schwer, ALLE Zonen einer Halle unverfärbt auszuleuchten, weil durch steigende Zahl von Einzellautsprechern, die in benachbarte Richtungen strahlen, das Problem der Interferenzen wieder zunimmt.

 

3. Der Mix selber. Ein nicht zu unterschätzendes Problem, gerade bei Rockbands, stellt der Bühnensound dar. Oft wird viel zu laut gespielt auf der Bühne, was Kompressionseffekte, Verzerrungen und die typischen Einstreuungen der anderen Instrumente per Bühnenmonitor in die Mikros zur Folge hat. Typisch dafür ist ein "verzerrter", aggressiver Sound.

 

4. Raumakustik. Neben dem Hall der Halle spielen auch typische Rückkopplungsfrequenzen (Pfeifen) dabei eine Rolle. Diese werden oft durch Notch-Filter unterdrückt, wobei das Signal verfärbt wird. Oft werden auch ganze Frequenzbereiche (Höhen) wegen Pfeiferei runtergedreht.

 

An der Technik oder einer mangelhaften Planung der PA liegt es wirklich nur sehr sehr selten, wenn es im Konzert nicht klingt. Ich habe auch schon eine Menge wirklich gut klingender Konzerte gehört (selbst Tina Turner open Air war dieses Jahr recht gut).

 

Wer auf den Sound wert legt, sollte sich genau zwischen Bühne und Mischpult mittig hinstellen - dort ist es erfahrungsgemäß am besten.

 

Schließlich kann auch die reine Lautstärke als unangenehm empfunden werden - da helfen spezielle Tontechniker-Gehörschutzstöpsel (ca. 70 DM/Paar) oder Ohropax, das NICHT komplett den Gehörgang verstopfen sollte (einen halben Millimeter Platz lassen, dan klingts auch!).

 

mfG

 

Malte

 

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Hi

 

::Das erste Problem vor Ort liegt darin, daß die Anlage fast nie bei voller Halle eingemessen werden kann, welches Publikum erträgt schon eine Viertelstunde Rauschsignale in Vollaussteuerung? Zumal die Einmessung VORM Soundcheck erfolgen sollte. Also wird bei leerer Halle eingemessen, wenn das Publikum da ist, klingt es anders.::

 

Schau dir mal das an.

 

http://home.t-online.de/home/adm.engineering/adm9.htm

 

Gruß

 

Lurchi

 

 

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