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HaiEnt? Netzkabel selbstgestrickt

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Hi Leute

 

die Diskussion um die Wirkungen von HaiEnt-Netzkabeln im Elektronik-Forum hatte mich nochmal zum Basteln angeregt. Ich wollte mal wissen, was so mit ferritgespickten Netzkabeln machbar ist.

 

Also griff ich in meine Grabbelkiste und holte einige Meter 3 x 0,75 mm² Elektrokabel, Schuko-Stecker und –kupplungen sowie diverse Ferrit-Ringkerne raus.

 

Daraus baute ich zunächst mehrere kurze Verlängerungskabel, die ich jeweils mit mehreren Ringkernen bestückte. Die Verlängerungskabel steckte ich zuerst zwischen Wandsteckdose und meine Baumarkt-Steckerleiste sowie vor das Netzkabel des CDP bzw. Amp in die Steckerleiste.

 

Durch die klanglichen Ergebnisse bestätigt, montierte ich Ringkerne auch in die eigentlichen Gerätenetzkabel (mit Kaltgeräteanschluß).

 

Mittlerweile sind zwischen Wandsteckdose und allen Komponenten meiner Anlage um die 40 Ferritringe mehrerer Sorten in Betrieb, und mein Hör-Eindruck sagt mir, daß es sich eindeutig gelohnt hat.

 

Hauptsächlich die Auflösung ist besser als vorher.

Auf HaiEntisch könnte man das jetzt ausbreiten als bessere Ortungsschärfe im Raum, mehr Körper bei Stimmen und Instrumenten, entspannterer und gleichzeitig detailreicherer Klang, markigerer Baß, weniger aggressive und besser differenzierte Zischlaute usw.

 

Da das Material für die Versuche im Vergleich zu gängigen HaiEnt-Netzkabeln recht wenig kostet, möchte ich die Geschichte als Basteltip für Geräte- und Verlägerungskabel (zum "Davorschalten) weitergeben.

 

Mehrfach umwickelte große Kerne (das Kabel als Ganzes so oft wie möglich durchfädeln und außen einigermaßen stramm ziehen) bringen eine relativ hohe Grund-Induktivität. Allerdings liegen erste und letzte Windung in der Kernbohrung oft eng nebeneinander, so daß dort „hohe“ HF-Anteile kapazitiv überspringen können. Um die auch auszubremsen, scheinen lange hülsenartige Ringe, die möglichst eng anliegend auf das Kabel geschoben werden, am besten geeignet zu sein.

 

Die klangliche Wirkung scheint mit nicht nur der Anzahl, sondern auch mit der Vielfalt der verarbeiteten Ringkerne pro Kabel zu steigen - vielleicht hat jedes Ferritmaterial einen besonders wirksamen HF-Dämpfungsbereich.

Also besorgt Euch möglichst viele verschiedene Ringtypen, die sich sinnvoll auf der Kabel-Meterware montieren lassen. Dann einfach drauflos stricken, und sich vom Ergebnis überraschen lassen.

Das Anlöten der Stecker ist dem Anschrauben hinsichtlich Kontaktfestigkeit überlegen.

 

Elektrisch wirkt das Ganze übrigens grundsätzlich als stromkompensierte Drossel. Der Nutzstrom wird nicht gebremst, weil Hin- und Rückstrom durch jeden Ring laufen und sich die Teilmagnetfelder im Ring (größtenteils) aufheben. Also sind grundsätzlich keine Dynamikverluste durch Induktivitäten im Stromweg zu befürchten.

Dagegen werden HF-Störungen, die zu ihrer Ausbreitung die Kabel im Ganzen als Antenne benutzen, gedämpft.

 

Gruß Ulf

 

 

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Hallo Ulf,

dein Test klingt sehr interessant, und ich werde das vielleicht auch einmal ausprobieren.

 

Mal dazu eine kleine Frage. Es gibt von der Fa. Eupen ein Kabel (wird auch ähnlich von der Fa. TMR für einige Märker mehr verkauft), bei dem jeder der 3 Leiter mit einer "Ferrit-Paste" umschlossen ist. Ist dieses Prinzip mit deinem Material-Einsatz vergleichbar?

 

Gruß

Fixel

 

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Hallo Fixel ,

 

>Es

>gibt von der Fa. Eupen

>ein Kabel (wird auch ähnlich

>von der Fa. TMR für

>einige Märker mehr verkauft), bei

>dem jeder der 3 Leiter

>mit einer "Ferrit-Paste" umschlossen ist.

>Ist dieses Prinzip mit deinem

>Material-Einsatz vergleichbar?

 

Wohl eher nicht. Durch die Umhüllung jedes Einzelleiters heben sich "Hin- und Rückstrom" nicht völlig auf, so daß eine (vermutlich ziemliche geringe) Induktionsbremse für den Nutzstrom entsteht.

 

Außerdem schätze ich, daß die Längsinduktivität des TMR-Kabels kaum über 10 µH pro Meter betragen dürfte.

Mit z.B. 7 Ringen (je nach Sorte) erreiche ich dagegen etliche 100 µH auf einem halben Meter. Also deutlich höhere Werte, allerdings mit "freien" Bereichen (= HF-Empfangsantennenstücke) zwischen den Ringen.

Die daraus resultierende Problematik kann man aber lösen, indem man je 1 eng anliegende Ferrithülse an beiden Enden des Kabels plaziert.

 

 

Gruß Ulf

 

 

 

 

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Hallo Ulf,

 

vielen Dank für die Info. So stelle ich mir eine technische Info vor! Damit kann ich selbst als Laie etwas anfangen, und es geht ohne Beleidigungen ab.

 

Gruß und guten Rutsch

Fixel

 

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Howdy folks,

 

ich kann die Bastelidee von Ulf nur unterstützen. Ich hatte mal sowas ähnliches, wenn auch nicht mit so vielen Ferriten gemacht.

Bei mir waren es 4 Ringe, durch die je eine Windung durchgepasst hat. Das Ganze in der Netzleitung vom CDP. Der Effekt war jetzt nicht gigantisch, aber angenehm auffallend. Als Netzkabel diente das blaue von SAC.

 

Gruß

Hermann

 

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Hallo

 

Wer das mal testen will ohne dazu ein Kabel zu konfektionieren sollte mal Klapp-Ferritkerne probieren.

Die kann man bei angeschlossenem Gerät einfach aufsetzen. Das geht also auch bei Geräten mit festem Netzkabel. :-)

 

Mein Tipp:

Ferrit möglichst dicht am Gerät aufsetzen.

 

Mag sein, daß ein geschlossener Ringkern wirksamer ist, aber so lernt man schon mal ob man selbst überhaupt einen Effekt hören kann. Bei preisgünstigen Kabeln würde ich das grungsätzlich empfehlen.

 

Viel Spass

 

Taedsch

 

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Hi

 

>Mag sein, daß ein geschlossener Ringkern

>wirksamer ist, aber so lernt

>man schon mal ob man

>selbst überhaupt einen Effekt hören

>kann. Bei preisgünstigen Kabeln würde

>ich das grungsätzlich empfehlen.

 

Klappferrite haben duch den Luftspalt zwischen ihren Hälften nur Bruchteile der Wirkung ähnlich großer geschlossener Ringkerne.

 

Wenn man damit einen Vor-Check machen will, würde ich empfehlen, mindestens 5, besser 10 Stück entlang der Kabel zu verteilen.

 

Gruß Ulf

 

 

 

 

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LETZTE BEARBEITUNG AM 01-Jan-2002 UM 13:37 (GMT)[p]Hallo,

 

wenn der Nutzstrom nicht behindert wird, woran liegt es dann, das Störungen gedämpft werden ?

 

Das kapier ich noch nicht so ganz.

 

Ausserdem müsste man dann ein Netzfilter in der Steckdose haben.

 

Denn wenn HF über beide Leitungen eingekoppelt wird, dann sollte sie sich doch eigentlich von selbst auslöschen, da es sich beim Netzkabel um einen symmetrischen Eingang handelt durch den Trafo.

 

Ok es gibt sicher einen Grund warum das nicht so ist... kapazitive weiterkopplung oder so.

 

Was bringt verdrillen ?

 

Wie wäre es mit verdrilltem Netzwerkkabel als Netzleitung, da hätte man gleich eine Abschirmung, die man erden könnte, sicher, für die 1000Watt-Endstufe ist das nix, aber für nen Player ?

 

 

Grüsse, Bernhard

 

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Hi

 

>wenn der Nutzstrom nicht behindert wird,

>woran liegt es dann, das

>Störungen gedämpft werden ?

>

>Das kapier ich noch nicht so

>ganz.

 

Wie ich oben schon beschrieben habe: HF-Störungen können sich entlang den Netzkabels als Ganzem ausbreiten, d.h. sie laufen durch alle 2 - 3 Einzelleiter gleichphasig wie durch eine Antenne.

Dagegen hilft eben, die "Antenne" als Ganzes mit Ferriten zu umschließen.

Und diese Bremse wirkt, weil HF-Störungen (im Gegensatz zum Nutzstrom) keinen gleichzeitigen entgegengesetzten Rückstrom durch den gleichen Ferrit hervorrufen, der die Induktionswirkung aufhebt.

 

 

>Ausserdem müsste man dann ein Netzfilter

>in der Steckdose haben.

 

Kurz dahinter (erster Ferrit direkt hinter dem Stecker) reicht doch auch - wenn man die Gesamtlänge z.B. zwischen Sicherungskasten und Anlage betrachtet.

 

 

>Denn wenn HF über beide Leitungen

>eingekoppelt wird, dann sollte sie

>sich doch eigentlich von selbst

>auslöschen, da es sich beim

>Netzkabel um einen symmetrischen Eingang

>handelt durch den Trafo.

 

Leider springt die HF aber kapazitiv von der Primär- auf die Sekundärwicklung über, ohne daß ein "HF-Störungsstrom" durch den Trafo fließen muß. Hochfrequente Ströme durch den Trafo sind wegen seiner Induktivität eh kaum möglich.

 

 

>Was bringt verdrillen ?

 

Vermutlich nix --> siehe Antennenprinzip.

 

 

>Wie wäre es mit verdrilltem Netzwerkkabel

>als Netzleitung, da hätte man

>gleich eine Abschirmung, die man

>erden könnte, sicher, für die

>1000Watt-Endstufe ist das nix, aber

>für nen Player ?

 

Wenn das Netzwerkkabel eine ähnlich hohe HF-Durchgangsdämpfung hätte wie Ferrit auf einer normalen Leitung, vielleicht . . . aber Netzwerkkabel soll doch IMO gerade "schnelle" / hochfrequente Impulse durchlassen??

 

Gruß Ulf

 

 

 

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