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agentlost

Mit schnellen Dioden auf dem Weg zur idealen DC?

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Hallo Leute,

 

ich möchte mich zunächst einmal bei Euch als neuer Teilnehmer dieses Forums einführen und alle recht herzlich grüssen.

 

Ich verfolge nun schon seit einiger Zeit Eure zum Teil recht interessanten Denkanstösse, Postings und mitunter seeeeeeehr kontrovers geführten Diskussionen .

 

Zur Sache: Man versucht sich ja nun durch immer aufwendigere Massnahmen wie z.B. Netzfilter, Kabelschirmung, schnellste Dioden in der Gleichrichtung, RCL-Siebung und und und immer mehr dem Ideal einer perfekten, akkumässigen Gleichspannung zur Versorgung der Audio-Schaltungen zu nähern. Natürlich nur dort, wo man nicht schon ein Akkunetzteil betreibt, versteht sich. Hintergrund ist ja nun einmal das Aussperren von Netzstörungen gleich welcher Art.

 

Und nun meine Überlegung: Was würde denn passieren, wenn man bei einem Netzteil nach der Gleichrichtung und einer darauf folgenden Vorsiebung in die +- Zweige, also in Reihe zu den jeweiligen symmetrischen Versorgungsspannungskomponenten, noch einmal schnelle Dioden in Durchlassrichtung schaltet? Dann eine fette Siebung hinterher. OK, zunächst mal würde sich die Ausgangsspannung um die jeweiligen Durchlasspannungen der Dioden reduzieren. Pech gehabt, kein Licht ohne Schatten. Aber würde nicht auch z.B. eine "durchschlagende" Netzstörung, meinetwegen auch HF, sofern sie im zeitlichen Mass innerhalb der Reaktionszeit der Dioden liegt, zumindest mit einer Halbwelle ausgesperrt? Das würde ja nun immerhin einen Fortschritt um gute 50 % auf dem Weg zu einer astreinen DC bedeuten. Der hierbei gewonnene Vorteil dürfte dann natürlich nicht durch anderweitige Nachlässigkeiten wie z.B. eine fehlende Schirmung wieder zunichte gemacht werden. Oder wäre das Ganze schlicht überflüssig, wenn in dem oder in den Brückengleichrichter(n) idealerweise schon flinke Vertreter ihrer Gattung sitzen?

 

Die Dioden dürften hierbei auch lediglich nur den durch sie selbst verursachten Spannungsabfall +- der Restwelligkeit nach der Vorsiebung "sehen".

 

Mir ist es sehr wohl bewusst, dass sich diese Überlegung im "Nanobereich" abspielt. Mich würde Eure Meinung zu diesem Thema aber schon sehr interessieren.

 

Im übrigen bekenne ich mich dazu, angeregt durch dieses Forum ein hart umstrittenes DC-Filter auf folgende Weise gebaut zu haben:

2 Stück 10000uF 16V minus an minus, davon 6 Bänke parallel geschaltet = 30000uF. Keine Folie parallel, um HF nicht Tür und Tor zu öffnen. Darüber dann zwei antiparallele Dioden, 6A 40V, um die Cs bei Kurzschluss im Falle eines Defektes zu schützen, bis die Sicherung kommt. Das ganze dann in Reihe zur Netzphase.

 

Bin gerade dabei, erste Erfahrungen sowohl am Amp als auch an den Quellen zu machen. Ich kann bis jetzt durchaus sagen, dass dadurch schon irgend etwas anders in der Wiedergabe geworden ist. Ich möchte mich aber hüten, an dieser Stelle in Schwafeleien zu verfallen. Probiert es einfach aus, es kostet nicht die Welt. Traut euch.

 

Thema Betriebssicherheit: Die Cs werden nicht mal warm, obwohl sie das tragende Element dieser Schaltung sind. Thema durch.

 

Also Leute, ich freue mich schon jetzt auf Eure Meinungen zu diesem Posting. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und viel gute Mucke, denn einzig und allein darauf kommt es an.

 

 

 

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ich hätte da auch einen vorschlag/Frage:

 

Wie wärs wenn man die siebelkos nich auf masse führt sondern nur auf + -? gibt es in diese richtung schon grundlagenforschung ;-)

ich hab mal gelesen (allerdings nur bei opv versorgung) daß dann diverse HF einflüsse sich nicht auf die masse legen, konnts mir aber nicht ganz erklären warum, wahrscheinlich irgendwas mit parasitären C oder L in den C´s ????

 

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Hi

 

Nein! Du arbeitest hier ja schon hinter der Gleichrichtung und Siebung, oder anders gesagt: immer in Flußrichtung der Diode!! Das aber bedeutet Durchlass und nicht Aussperren! Daher ist außer dem Spannungsabfall hier nix zu holen. Dein Denkansatz zeigt aber auch, das schnelle Dioden NICHT !!!! (wie vielfach schon geschrieben) vorteilhaft sind, weil sie schnell sind, sondern es ergibt sich, daß die Schnelligkeit bei dieser Anwendung sogar nachteilig ist!! Sie haben dafür andere Eigenschaften (z.B. niedrigerer Irr, etc.) die sehr vorteilhaft sind und den oben beschriebenen Nachteil mehr als wettmachen. Es wäre manchmal wünschenswert, das hier präziser argumentiert würde um Ungereimtheiten vorzubeugen (ähnliches gilt für die Begriffe ´schneller Baß´,`zeitrichtig` und andere mehr)

 

jauuu

Calvin

 

 

 

*Intelligenz statt dicker Worte!* :-) Calvin&Hobbes

 

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Intelligenz spricht!

 

durch die formulierung kann man aber ganz schön ins denken kommen....

letztendlich is es der diode aber wurscht ob an der anode 15,1V oder 14.9V anliegen, leiten wird sie immer!

 

Was anderes: kennt ihr die application note AN-202 von AnalogDevices?

Da hab ich mal geschaut was rauskommt wenn sich wer mal Gedanken über "banale" Dinge macht! (wahrscheinlich wurde der allerdings dafür gut bezahlt...)

 

Grüsse aus dem Meer das neuerdings entstanden is in Ö!

 

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Hi Jörg,

 

Calvin hat Deinen Gedankenfehler ja schon beschrieben. Die Diode hinter der ersten Glättung hat immer die erforderliche Spannung, um leitend zu sein - was soll sie da verrichten, sie kann nichts "aussperren".

 

Zudem kann ich Calvin nur Recht gegen. Es ist Unsinn, von "superschnell" zu reden - die Geschwindigkeit ist egal. Man sollte sagen "sehr geringer R_on für optimale Dämpfung und soft recovery für geringste Ausschaltüberschwinger". Aber das ist wohl zu lang. Daher die Ente vom super-duper-schnell...

 

Zum DC-Filter: wenn Du den Folien-C wegläßt, mißbrauchst Du die Elkos als Tiefpaß-HF-Filter. Wegen der schrecklich inhomogenen Klang-Eigenschaften von Elkos und dem ungeschickten Ansatzes eines so entstandenen unsymmetrischen Serienfilters sind Impulsverluste und "wirrer Klang" garantiert! Überlasse das HF-Filtern wenn überhaupt einem symmetrischen Filter, der hat theoretisch keine Impulsverluste (beim Nutzstrom Kompensation der Filterwirkung, bei symmetrischen leitungsgeführten Störungen Aussperrung).

 

Gruß

 

Klaus

 

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Hallo Leute,

 

vielen Dank zunächst mal für Eure freundlichen Erklärungen.

 

Nun ist es ja auch manchmal so, dass es oftmals technisch recht

simple Problemlösungen für Fragestellungen gibt, über die sich

noch nie jemand Gedanken gemacht hat.

 

So kam vor Jaaaaaahren der Strom ja auch einfach nur aus der Dose.

Strippen, gleich ob Netz oder Signal, waren auch einfach nur "da", ohne dass man sich als User Gedanken über irgendwelche Grundsätzlichkeiten machte. Mit dem Begriff Netzfilter konnte auch niemand so recht etwas anfangen.

 

Erst der "spielerische" Umgang mit zunächst theoretischen Fragestellungen hat dann ja wohl offensichtlich auch zu konkreten Weiterentwicklungen geführt. Dass der Markt diese Situation ausnutzt, und zum Teil beängstigende Summen für einfache Apparate aufruft, muss man halt hinnehmen. Die wollen halt auch leben, und was nix kostet, ist bekanntlich auch nix. Oder man lötet halt selber und emanzipiert sich.

 

@ Calvin: Mein simpelster Grundgedanke war halt, dass es als Serienglied zur HF-Blockung ja noch etwas anderes geben muss, als die standardmässige, impulsverschlechternde Induktivität. Dachte, ohne Datenblätter eingesehen zu haben, dass eine Diode, die ständig auf Durchzug steht, möglicherweise ab einer gewissen Frequenz zu lahm (auch eine Impulsverschlechterung)wird und dann als Tiefpass wirkt.

Tiefpass eben auch für die Überschwinger der in der Gleichrichtung bereits in Reihe liegenden und hart arbeitenden Diodenpaare.

Soft Recovery ist hier übrigens ein sehr gutes Argument!

 

Habe dabei sogar die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass sie auf der anderen Seite möglicherweise rauschen könnte, wie alles Sromdurchflossene, und alles wieder für die Katz macht...Dass man Gleichrichterdioden auch mit kleinen Folien brückt, ist mir, eh der Einwand kommt, allerdings bekannt.

 

@ Witte: Auch hier war die Überlegung, neben dem Kill des DC-Offsets mit einer gewissen "Lahmheit" des Filters zu experimentieren. Ich machs im Augenblick mal mit Folie, und mal ohne.

Sofern ich Zeit habe...

Ich habe jedoch auch eine klassische Netzfilterung mittels stromkompensierter Drosselspulen, X und Y - Gliedern in Betrieb.

Die Schaltung hierfür ist ja hinreichend bekannt, die Werte kann man

im Internet bei Schaffner, Corcom, Siemens etc. stibitzen und die

Bauteile säckeweise für eine kleine Mark bei Ebay schiessen.

 

Also Leute, wie gesagt, alles im Nanobereich! Was zählt ist die Mucke und nicht die Theorie, alles nur Spielzeug...

 

Schönen Tach noch...

 

 

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