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hansi52

Wie klingt ein Röhren Bausatz

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Hallo,

 

ich hab' mich mit dem Röhren-Virus infiziert und trage mich mit dem Gedanken, mir einen Röhren Vollverstärker mittels Bausatz zu bauen.

 

Infos zu Bausätzen habe ich hier im Forum und im Internet einige gefunden. Allein folgende Frage quält :-) mich:

 

Wie klingt so ein Teil qualitativ im Vergleich zu einem fertig gekauften Gerät, sagen wir einer Octave V50?

 

Lieben Dank,

Heinz

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Hi Heinz,

 

Die Frage ist wohl so ziemlich die am schwersten zu beantwortende, die Du stellen konntest. Sicher gibt die Schaltung und die Röhre einen Klangcharakter vor, aber alles drum rum "macht" den typischen Klang genau so mit. Ich kenne es zwar nur von DIY-Transistorverstärkern, aber wer kennen gelernt hat, wie jeder einzelnen Kondensator, Trafos, Verkabelungen und speziell die festgelegten Arbeitspunkte der aktiven Bauteile (bei Röhrenamps auch der Ausgangsübertrager) den Klang beeinflussen, wird kaum eine Pauschalaussage zum Klang treffen.

 

Wenn z.B. zwei Leute denselben Bausatz erwerben, kann durchaus ein sehr unterschiedlicher Klang heraus kommen – es sei denn, der Bausatz beinhaltet "alles elektrische" und ist ein reiner Mechanikbausatz. Sobald aber etwa ein andere Netzteilkondensator oder Koppel- im Spiel ist, klingen die beiden Amps oft sehr unterschiedlich. Als Beispiel mal einen Mailausschnitt eines Mitmenschen, der "nur" einen Cerafine-Koppelelko gegen Pana FC+KP wechselte: "Habe nun seit ein paar Tagen Pana FC 100y/63 V (waren die einzigen die ich noch hatte) als Koppel C mit je 10nF ERo KP 1840 Brücke im Amp. Erster Eindruck: Der Pegel hat stark zugenommen. (wirklich deutlich-liegt das am niedrigeren ESR?). Ansonsten am Anfang viel zu aufgeblasen. Bass enorm im Vordergrund. Alles zu massig. Ich war entsetzt. Aber nun, nachdem die Anordnung eine Weile spielt und ich das ganze mit Einbrennsignalen durchgeschüttelt habe, verstehe ich langsam, was du meinst. Ungeheur musikalisch. Die Kombination ist nicht wiederzuerkennen. Neue Details, Feinheiten, Die Musik ist plötzlich greifbarer im Raum. Fantastisch. Vorher war übrigens ein Cerafine (solo) drin." Aus einem hell-dünn klingenden CDP wird ein massig-basstark klingender, weil ein C im Signalweg gewechselt wurde! Soviel zum Thema Klangvorhersage von Amps...

 

Man muß es als Möglichkeit sehen: man kann den Charakter eines Gerätes selbst abstimmen, natürlich nur in Grenzen. Siehe Selbstbau-Forum.

 

Gruß

 

Klaus

 

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Hi Klaus,

 

danke für Deine ausführlichen Ausführungen.

 

Im Groben und ohne großartiges Hintergrundwissen war mir das Gesagte schon klar durch die umfangreiche Lektüre verschiedener Quellen im Netz.

 

Ich habe mich aber in meinem Anfangsposting ziemlich unklar ausgedrückt.

 

Ich versuchs nochmal: stehen die angebotenen Bausätze wie zum Beispiel der UL40-S2 (van der Veen) oder der Projekt EL34 von HB-Ampdesign (ich weiß, dass diese beiden sehr unterschiedlich sind) oder der KiT6550 Valve Integrated Amplifier von World Audio prinzipiell auf der selben qualitativen Stufe wie ein 4mal teurer Fertigamp z.B. von Octave? Oder sind sie qualitativ wesentlich schlechter? Oder gar besser? Ist es möglich einen qualitativ genauso guten oder gar besseren Röhrenamp für wesentlich weniger Geld zu bauen als ein Fertiggerät kosten würde?

 

Das von Dir Gesagte natürlich vorausgesetzt.

 

Lieben Dank,

Heinz

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Hi Heinz,

 

Du hattest Dich gar nicht so unklar ausgedrückt, ich hatte bewusst auf den Kern Deiner Frage nicht geantwortet – mangels meines konkreten Wissens über Röhren-Fertigbausätze – und deren mögliche (ungewollte) Klangbeeinflussung des DIYers. Ich wies nur auf die "Gefahren" hin, dass DIY-Geräte nicht automatisch gleich klingen, falls der Aufbau Freiheiten läßt. Hier können wohl jetzt nur Leute weitergehend antworten, die wirklich die von Dir genannten DIY-Produkte mit z.B. dem Oktave verglichen haben.

 

Prinzipiell haben die DIY-Amps aber sicher jede Chance, genau so gut oder besser als etwa Octave zu klingen – denn die Bauteilequalität ist wohl entsprechend. Im Detail könnten sie sogar dank größerer Budgetfreiheit bessere Bauteile einsetzen und die Fertigamps locker stehen lassen. Ob dieses aber getan wurde? Hier eröffneten sich den tweakies aber auch Tür und Tor, falls nicht. Aber tweaken heißt Klangcharakter mit beeinflussen. Der Kreis schließt sich – die Sicherheit, zu wissen, was man bekommt, ist dahin.

 

Auf jedem Fall spricht technisch nichts dagegen, dass die 1/4 preisigen DIY Amps genau so hochwertig wie Oktave klingen. Der Kostenanteil an Elektronik dürfte nämlich bei beidem ähnlich sein. Ich sehe nur ein Restrisiko: die Feinabstimmung eines Mr. Octave ist evtl. doch sorgfältiger und erfahrener – auch dank Hilfe mehrerer Personen, als die eines Mr. Bausatzanbieters, oft allein. Es sei denn, Mr. B ist ein echter Oberfreak mit Idealismus und Erfahrung pur. Hinweise auf den level der Freakigkeit gibt hoffentlich die homepage des Entwicklers. Ich fürchte, es gibt sehr viele sehr mäßige Bausätze.

 

Auch das hilft Dir nicht weiter, ich weiß. Nur Probehören könnte helfen, hoffentlich gibt es Probebausatzgeräte.

 

Gruß

 

Klaus

 

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Hallo Heinz

 

Kannte mal einen Röhrenbastler, der hat durchaus hörenswerte Ergebnisse erzielt. Es ist viel Experimentieren angesagt, außerdem ist es wohl extrem schwierig, die Geräte wirklich brummfrei zu kriegen (hat er nie so ganz geschafft). Außerdem ist ihm hier und da mal ein Übertrager abgeraucht und das ist dann teuer.

Zu Bedenken sind, falls Du kein Profi bist, auch die Risiken, Röhren arbeiten halt mit hohen Spannungen (eine Hand immer in der Hosentasche), im Fall von großen Trioden können das auch mal 1,2 KV sein und die berührt man nur einmal.

Vieleicht ist ja der Gebrauchtmarkt eine Alternative.

 

Grüße :-)

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Hi Klaus,

 

>Hier können wohl jetzt nur Leute weitergehend antworten, die

>wirklich die von Dir genannten DIY-Produkte mit z.B. dem

>Oktave verglichen haben.

 

ich hoffe, dass hier jemand mitliest, der diesen Vergleich mal ziehen konnte...

 

 

>Prinzipiell haben die DIY-Amps aber sicher jede Chance, genau

>so gut oder besser als etwa Octave zu klingen – denn die

>Bauteilequalität ist wohl entsprechend. Im Detail könnten sie

>sogar dank größerer Budgetfreiheit bessere Bauteile einsetzen

>und die Fertigamps locker stehen lassen.

 

danke, das war die klare Aussage, die ich brauchte :-)))

 

>Auf jedem Fall spricht technisch nichts dagegen, dass die 1/4

>preisigen DIY Amps genau so hochwertig wie Oktave klingen. Der

>Kostenanteil an Elektronik dürfte nämlich bei beidem ähnlich

>sein. Ich sehe nur ein Restrisiko: die Feinabstimmung eines

>Mr. Octave ist evtl. doch sorgfältiger und erfahrener – auch

>dank Hilfe mehrerer Personen, als die eines Mr.

>Bausatzanbieters, oft allein. Es sei denn, Mr. B ist ein

>echter Oberfreak mit Idealismus und Erfahrung pur.

 

ist über van Vanderveen hier bei Euch was bekannt? Ich finde ziemlich wenig über Ihn im Netz.

 

>Auch das hilft Dir nicht weiter, ich weiß.

 

Im Gegenteil Klaus, Du hast mir geholfen. Mir geht es um das prinzipielle "geht, oder geht nicht". Das bringt mich dann schon auf die richtige Spur.

Das Problem ist einfach, dass man sehr viele Aussagen über die Qualtität und den Klang von selbst gebauten Tubes im Netz finden kann, aber die Aussagen wie diese Teile *im Vergleich* mit kommerziellen Fertigteilen abschneiden - jedenfalls für mich - nicht zu finden waren.

 

Lieben Dank nochmal,

Heinz

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Hallo GoodMusic,

 

>Kannte mal einen Röhrenbastler, der hat durchaus hörenswerte

>Ergebnisse erzielt. Es ist viel Experimentieren angesagt,

>außerdem ist es wohl extrem schwierig, die Geräte wirklich

>brummfrei zu kriegen (hat er nie so ganz geschafft).

 

das Probelm des Brummens scheint aber bei einigen Eigenbauten gelöst zu sein, wenn ich das aus den Infos im Netz richtig herauslese...

 

>Außerdem

>ist ihm hier und da mal ein Übertrager abgeraucht und das ist

>dann teuer.

 

das Risiko bin ich bereit einzugehen.

 

>Zu Bedenken sind, falls Du kein Profi bist, auch die Risiken,

>Röhren arbeiten halt mit hohen Spannungen (eine Hand immer in

>der Hosentasche), im Fall von großen Trioden können das auch

>mal 1,2 KV sein und die berührt man nur einmal.

 

Ich bin kein Profi. Ich hoffe aber, genug technisches Verständnis zu haben, handwerkliches Geschick ist vorhanden. Elektronikprofis gibst aber im Bekanntenkreis, die können schon helfen.

 

>Vieleicht ist ja der Gebrauchtmarkt eine Alternative.

 

Hatte ich auch Anfangs überlegt. Gerade die octaves tauchen ja ab und an bei ebay auf, für die Hälfte des Ursprungspreises.

Ich bin aber davon (fast) abgekommen, mich reizt der Gedanke des Selberbauens ungemein, besonders die Möglichkeit auf das Gehäusedesign selbst Einfluss zu nehmen (später sicher auch das Tweaken, aber daran würde ich mich zu Anfang sicher nicht wagen).

 

An Alle: ist das hier das richtige Forum oder gibt es besser geeignete?

 

Lieben Gruß,

Heinz

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Hallo Heinz,

 

schau mal bei www.frihu.de ; www.jogis-roehrenbude.de

 

kommerziell, aber empfehlenswert: www.tube-town.de

 

Wenn doch Bedenken zum Selbstbauen kommen, dann: www.reussenzehn.de

 

Viel Spass und Erfolg,

 

Gruss Manta

 

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Hallo Heinz,

 

meine eigene Erfahrung bezieht sich auf einen Hörvergleich mit meinem

Octave HP 500 mk2 und meinem jetzigen Vorverstärker von Holger Stein.

 

Mit einem Wort: war eine deutliche Verbesserung, bin bis heute mit dem Holger Stein Vorverstärker super zufrieden.

 

Gruß Stefan

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