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HiFi Heimkino Forum
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W.O.L.F.

Trenntrafo

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Hallo,

 

ich hab mal wieder einige dumme Fragen:

 

Macht es Sinn einen Trenntrafo direkt im Verstärker einzubauen?

Und falls ja vor oder hinter dem Softstartmodul?

Noch etwas, im Thelkatalog sind Entstörkondensatoren für die Ringkerntrafos (sollen den Ausschaltplopp verhindern?), braucht man das, bzw. bringt das was?

 

 

Besten Dank

Reinhard

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Hallo Reinhard,

 

ich habe einen Trenntrafo für die gesamte Anlage und benutze ihn nur selten. Ein klarer Unterschied ob mit/ohne Trenntrafo ist bei mir meist nicht zu hören, ich gehe davon aus, daß mein Stromnetz noch relativ "unverschmutzt" ist.

Mein Trenntrafo ist extern und wenn ich ihn nicht brauche stecke ich ihn nicht an und habe so einen niedrigeren Energieverbrauch (so ein Trenntrafo kann im Leerlauf schon ganz schön ziehen ...).

Soweit mein Umgang zum Thema Trenntrafo.

 

Gruß, Josef

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Hallo Reinhard,

 

Ein Trenntrafo hat Vor- und Nachteile:

Vorteil kann sein,

- dass die Kopplung zwischen Gerät und dem Netz in manchen Frequenzbereichen etwas geringer wird.

- die Spannung am Ausgang des Trenntrafo potentialfrei anliegt.

- mögliche Gleichspannungsanteile vom Gerät ferngehalten werden.

 

Nachteilig ist:

- dass der Netzeingang dann entsprechend "weicher" wird und einem dicken Verstärker die Puste ausgehen kann.

- jetzt anstelle des Trafos im Gerät der Trenntrafo brummt.

- erhöhte Leerlaufverluste auftreten.

 

Ein Trenntrafo ist sehr sinnvoll, wenn man Geräte reparieren will, da man dann eine potentialfreie Spannung hat.

 

Zur Entkopplung von HF oder Gleichspannungsanteilen sollte man aber lieber auf andere, preiswertere, bessere Lösungen ausweichen.

 

Entstörkondensatoren:

Beim Ausschalten können sehr hohe Spannungen entstehen, die dann zu einem kräftigen Funken im Netzschalter führen. Diese kann man mit geeigneten Mitteln (Kondensdatoren, Varistoren...) unterdrücken. Ob das notwendig ist, kommt auf den Einzelfall an und wie oft der Netzschalter betätigt wird. Wer seine Anlage immer unter Spannung (z.B im StandBy) lässt braucht sich darum keine Gedanken zu machen. Wer gerne den Netzschalter betätigt, der könnte mit diesen Mitteln dessen Lebensdauer verlängern. Eventuell ist es aber preiswerter, alle 5-8 Jahre den Netzschalter zu erneuern.

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Hallo,

 

ich habe von THEL den großen TT in einem externen Gehäuse. In Kombination mit den Schurofiltern vor den Digigtalgeräten hat mir das mit den gleichen Geräten in meiner alten Wohnung sehr gut gefallen, ein Unterschied "wie Tag und Nacht"....naja, beinahe wenigstens :+.

 

Nach meinem Umzug ist der Unterschied gering, wenn auch vorhanden. Versuch doch den kleinen für eine digitale Quelle, wenn er dir nicht gefällt kaufe ich ihn dir ab ;)

 

 

Gruß

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Erst mal vielen dank für die Antworten,

 

>Nachteilig ist:

>- dass der Netzeingang dann entsprechend "weicher" wird und einem dicken Verstärker die Puste ausgehen kann.

Was verstehst du unter einem dicken Verstärker? Ich will einen Zen V1.0 bauen, also ist der Trafo nicht so gewaltig (250VA).

>- jetzt anstelle des Trafos im Gerät der Trenntrafo brummt.

Versteh ich nicht, wieso nicht beide ( falls überhaupt)? Redest du von mechanischem Brumm?

>- erhöhte Leerlaufverluste auftreten.

Der Zen ist wie fast alle Pass Schaltungen Class A, also habe ich sowieso eine hohe Verlustleistung, wieviel mehr würde das in Prozent ausmachen?

 

Noch mal, falls ich so etwas einbauen würde, wo wäre der richtige Ort, vor oder nach dem Softstart ( ich vermute mal danach, denn der Softstart ( von Thel) ist ja immer standby, obwohl ich auf der Rückseite einen Netzschalter einbauen werde der das Gerät komplett vom Netz nimmt).

Ich werde das Gehäuse mal optional für den Trenntrafo vorbereiten, falls es ohne gut funktioniert lass ich ihn weg, falls nicht kann ich ja nachrüsten.

Ich glaube in dem dicken Thorensnetzteil ist ein Trenntrafo verbaut, oder irre ich mich?

 

Reinhard

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Hallo nochmal,

 

>Ich werde das Gehäuse mal optional für den Trenntrafo

>vorbereiten, falls es ohne gut funktioniert lass ich ihn weg,

>falls nicht kann ich ja nachrüsten.

 

Ich denke, das ist die beste Lösung. MMn ist ein Trenntrafo bei den Tonquellen generell wichtiger als bei einer Endstufe (in Abhängigkeit von der Netzverseuchung natürlich).

Wegen der Verlustleistung des TT würde ich bei Thel vorher mal nachfragen.

(Ich hab vor ein paar ein paar Wochen mal einen alten Trenntrafo mit ca 200Va gemessen, der zog im Leerlauf über 1 Ampere, den hab ich weggeschmissen, so ne Zusatzheizung kommt mir nicht ins Haus ...)

 

Fröhliches WE,

Josef

 

 

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Hallo Reinhard,

 

Dicker Verstärker:

Naja, dass kommt immer auf das Verhältnis an. Wenn du einen Trenntrafo benutzen willst, dann sollte der auf jeden Fall deutlich mehr Leistung als der Trafo im angeschlossenen Gerät haben.

Trafos haben im Leerlauf in der Regel eine um 5-10% höhere Ausgangsspannung, bei hoher Belastung dann entsprechend weniger. Macht also am Ausgang des Trafos so etwa 10-20% mehr Schwankungen als man am Netzeingang hat. Ein Trenntrafo reduziert also deutlich die Konstanz der Netzspannung am angeschlossenen Gerät.

Die Leistungsangabe von Trafos bezieht sich auf ohmsche Belastung (die man bei Netzteilanwendungen nicht hat) und werden teilweise unter thermischen Gesichtspunkten (keine Überhitzung) gesehen. Das sind nicht unbedingt die Gesichtspunkte, die man für Netzteilanwendungen im Auge hat.

Letztlich werden bei der Hintereinanderschalten von Trafos auf jeden Fall deren Innenwiderstände und Verluste addiert. Wenn man denkt, dass 2 Trafos hintereinander besser seinen als einer, warum nimmt man dann nicht 3? oder 4 oder 20????

 

Wenn du deiner Schaltung was Gutes tuen willst, dann bringt ein Trafo für 100.- warscheinlich mehr als 2 Trafos für je 50.-EUR.

 

Brummen:

Wenn man einen Trafo stark belastet, dann brummt er. Das ist in den meisten Fällen kein Problem, da bei starker Belastung die Lautstärke so hoch ist, dass dieser Brumm unkritisch ist. Was ein Problem darstellt sind "Gleichspannungsanteile" auf dem Netz. Diese können durch unsymmetrische Belastung des Netzes entstehen. Der sich daraus ergebende Brumm ist unabhängig von der Musik und so in den Pausen eventuell zu hören. Da ein Trafo ja nur Wechselspannung überträgt, leidet also nur der erste Trafo unter diesen Gleichanteilen, der zweite bleibt verschont und somit brummfrei. Die Gleichanteile sind normalerweise extrem gering, so dass sie auch mit einer einfachen Schaltung aus ein paar Dioden und Kondensatoren vom Trafo abgehalten werden können. Man muss dazu nicht unbedingt einen Trenntrafo verwenden.

 

Softstart:

Wie besprochen, sollte der Trenntrafo eine höhere Leistung als der Verbraucher haben. Also entstehen beim Einschalten des Trenntrafo natürlich auch die stärksten Ströme und damit die grösste Gefahr für die Haussicherung. Der Softstart sollte also vor dem Trenntrafo liegen.

 

Und wo soll jetzt der Vorteil eines Trenntrafo sein?

Manche Geräte haben einen Schutzleiteranschluss. Dies führt immer wieder gerne zu Brummschleifen und sonstigem unwohlsein. Ein Trenntrafo kann diese Brummschleife unterbrechen und so im Einzelfall von Vorteil sein. Eine Schutzisolierung in den Geräten und ein Verzicht auf den Schutzleiteranschluss wäre aus klanglichen und preislichen Gründen warscheinlich von Vorteil. Doch hier sollte jeder selbst abwägen.

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Hallo,

 

>Man muss dazu nicht unbedingt einen Trenntrafo verwenden.

Richtig! Ich habe aber auch gehört/gelesen das ein Netzfilter manchmal negativen Einfluss auf den Klang haben soll....

Ist das Vodoo oder kann man das nachvollziehen?

Mir geht es einfach darum möglichst optimale Vorausetzungen für das relativ simpel gestrickte Netzteil zu schaffen (4 x Mur860, 2x 22000µF, Drossel 2,2 mH und noch mal 2x 22000µF).

 

Vielen Dank für die ausfürlichen Antworten

Reinhard

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Hallo Reinhard,

 

ich habe noch keinen Filter gehört der an an einem Vor- oder Endverstärker vorteile gebracht hätte, es soll sie aber geben *gg*....nee ehrllich!

 

Mein Trenntrafo bringt klare Vorteile, Nachteile aus klanglicher Sicht finde ich keine. Vor einem Verstärker wird er bestimmt nicht schaden könnte ich mir vorstellen.

 

Hier im Forum war vor einer ganzen Weile mal die Rede von einem riesigen TT 3,6 KW, das Teil war irgendwo für ein paar hunderter zu haben. Die Besitzer schienen recht zufrieden damit, wenn ich wüsste wie das Ding heißt würde ich es auch gerne noch mal lesen.

 

Gruß

 

Peter

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Hallo Reinhard,

 

das mit dem Einfluss von Netzfiltern auf den Klang ist immer so eine Sache. Wenn sich etwas verändert, dann empfinden das manche Leute als Vorteil, andere als Nachteil. Kommt halt immer darauf an, was einem gefällt und wass sich wo ändert. Wenn z.B die Höhen etwas sanfter werden, dann kann das in einer ohnehin schon sanften Anlage zur Langeweile führen, in einer anderen Anlage könnte es aber vorteilhaft sein.

 

Sobald man mehr als ein HiFi-Gerät betreibt, hat man immer eine Schleife!

Netzleiste

Netzkabel Gerät 1

Gerät 1

Cinch-Leitung Gerät 1 - Gerät 2

Gerät 2

Netzkabel Gerät 2

Netzleiste

 

Je nach verwendeten Geräten kann es sinnvoll sein, die Schleife über die Netzleitungen im HF-Bereich hochohmiger zu machen. Dies kann man z.b durch Stromkompensations-Spulen in L- und N-Leiter sowie einer Spule im PE machen.

Die Stromkompensations-Spule behindert den Nachladestrom für die Elkos kaum, erhöht aber die Impedanz für die Kopplung der Geräte.

 

Von den Geräten aus betrachtet, hat man mit den Cinch- und Stromkabeln auf jeden Fall eine Art Antenne, die über den Filter verstimmt werden kann. Das Gerät empfängt dann also ein anderes Stör-Spektrum als ohne Filter. Wie es darauf reagiert ist von seiner Konstruktion abhängig und nur schwer abschätzbar - man muss es ausprobieren und hören.

 

Für dein Netzteil-Design ist warscheinlich die genaue Leitungsführung zwischen Trafo, Gleichrichter, Elkos und Verstärker deutlich wichtiger als der Einfluss von Netzfiltern. Wenn du dann noch beim Geräteaufbau aufpasst und dafür sorgst, dass die HF-Störungen über Masseflächen abgeleitet werden können und nicht an der Schaltung demoduliert werden, dann ist das Spiel mit Netzfiltern nur nach der letzte Schnörkel am i-Punkt, aber nicht mehr die Pflicht.

 

 

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