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Matt

Lot ohne Blei - und Silberanteil für die Kabelkonfektionierung

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Hallo, für die Kabelkonfektionierung wird ja hauptsächlich Silberlot verwendet. Hat irgend jemand Erfahrung mit Lot ohne Silber und ohne Bleianteil. Was gibt es da für Möglichkeiten und wo kann man so etwas beziehen?

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Hallo Matt,

woher nimmst du eigentlich diese Weisheit daß Kabel mit Silberlot gelötet werden ?

Ich vermute mal aus den einschlägigen Zeitschriften, anders kann ich mir das nicht vorstellen.

Bei uns im Hause wird Silberhaltiges Lot einzig und alleine zum löten von SMD Bauteilen verwendet.Warum ? Silberhaltiges Lot hat einen niedrigeren Schmelzpunkt als Zinn-Bleilot was ein niedrigeres Temperaturprofil zur Folge hat um die Bauteile nicht über Gebühr zu stressen.Desweiteren hat Silberlot eine niedrigere Zugfestigkeit als Zinn-Bleilot.

Man kann es aber auch wenn es erfordelich wird für Stufenlötungen einsetzen.In diesem Rahmen würde es allerdings zu weit führen es zu erklären.

Zu dem Bleifrei Lot,wenn es dann 2006 ernst wird gibt es noch keine ausreichenden Langzeitergebnisse was die Haltbarkeit der Lötstelle anbelangt.Man weiss nur das es eine um ca. 20-30 Grad höhere Temparatur benötigen wird und mit Bauteilen die noch Zinn-Blei umschmolzen sind nicht verwendbar ist.

 

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>Warum ? Silberhaltiges

>Lot hat einen niedrigeren Schmelzpunkt als Zinn-Bleilot was

>ein niedrigeres Temperaturprofil zur Folge hat um die Bauteile

>nicht über Gebühr zu stressen.

 

Was ist das denn für ein Silber was da im Lot verwendet wird?

Ich kenne nur Silberlot,das mit der Flamme verarbeitet wird.Immerhin hat Silber einen Schmelzpunkt von über 960°C.

Es gibt auch "niedrigschmelzende" Legierungen,aber die gehen auch nur bis 650°C herunter und da ist das Silber nur noch in Spuren vorhanden

und wird auch nicht aufgeschmolzen.

Gruß

Lenz

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Die Kabelhersteller offerieren ja, dass sie Silberlot verwenden - Shops wie "Die Nadel verkaufen" ja auch fast nur Silberlot. Was für ein Lot kannst Du mir denn empfehlen um die klangliche Beeinflussung durch die Lötverbindung so gering wie möglich zu halten?

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Hallo,

es gibt was die Legierung anbelangt unterschiedliche Zusammensetzungen der Materialien.(Bitte nicht weiter hinterfragen,führt hier im Forum einfach zu weit).

Das Lot was von der Nadel und anderen Vertreibern angeboten wird hat meist einen Silberanteil von 5 oder mehr %.

Unser verwendetes Lot hat einen Silberanteil von 2 %,und ist für Weichlötungen vorgesehen.

Klangliche Eigenschaften wenn überhaupt würde ich eher der Qualität der Lötstelle zuordnen.

Das andere was zur Frage steht mit dem hohen Schmelzpunkt ist vermutlich für das Hartlöten vorgesehen.

Ich kann jedem nur empfehlen für normale Weichlötungen, normales Zinn-Blei Röhrenlot L-Sn 60 Pb mit F-SW 32 zu verwenden (alte Bezeichnung des Flussmittels)und darauf zu achten das nicht mit mehr als 320°Spitzentemp. gearbeitet wird.Auch sollte man die Lötspitzenbreite der zu bearbeiteten Gegenstände im Verhältnis wählen.

Wenn all die grundsätzlichen Dinge des Weichlöten beherzigt werden braucht sich niemand über die Qualität der Lötstelle Sorgen zu machen.

Wenn jemand des Weichlötens nicht mächtig ist bringt auch der Silberanteil des Lotes kein brauchbares Ergebniss.Bei eutektischem Lot,welches ich im ersten Beitrag beschrieben habe werden die Einflüsse Temp.Lötspitze und Lötzeit noch wichtiger für eine gute Lötstelle.

Also lieber vorsichtig und normales Lot verwenden !

Viele DIYer haben nicht die geringste Ahnung bezüglich des Lötens.( Es ist ja so schön einfach,heißer Lötkolben,Zinn und gib ihm).

Was ich hier im Forum schon des öfteren gelesen habe lässt dem Fachkundigen schon mal die Haare zu Berge stehen.

Gruß

Thomas

 

 

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Bleifreies Lot:

 

Die Bleifrei-Verordnung ist zwar noch nicht bindend, jedoch schwenken schon jetzt einige Hersteller auf bleifreie Elektronikproduktion um.

Das bedeutet, dass bei den PCBs und auch beim Lötzinn kein Blei mehr verwendet wird. Beim Lötzinn gibt es dann "Ersatzlegierungen" mit 2 oder 3 verschiedenen Metallen. Besonders vorteilhaft scheint das die Version mit Kupfer, Silber und Zinn zu sein. Dabei zieht sich das Lötzinn so schön zusammen und verhindert so Kurzschlüsse zwischen benachbarten Pins. Auch von der Haltbarkeit scheint die 3Metall-Version dem Silber-Zinn-Lot leicht überlegen.

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Hallo Hubert,

so detailiert wollte ich nicht auf die Thematik eingehen,ist nicht der Ausgangspunkt der Frage.

Das PCB's teileweise Bleifrei vertrieben werden ist mir bekannt.

Wir haben bereits das Glück oder Pech,jenachdem wie man es sieht.

Die Oberflächengüte der Lötung entspricht allerdings nicht dem Bekannten.Es wird auch so sein,wenn alles Bleifrei ist,die Lötstelle ganz anders zu bewerten sein wird.

Aber mal sehen mitte Oktober werde ich wieder Gast im ZVE zur Weiterbildung in der BGA Verarbeitung sein.

Dort werde ich mich auch ,obwohl ich schon auf der Webseite des ZVE's über Bleifrei gelesen habe,(nicht nur dort)mich zu speziellen Problemen äussern.

Tatsache ist auch, die von Dir angesprochenen Ersatzlote sind nur übergangsweise zu verstehen.Auch wenn die Legierungen schon so gut wie feststehen wird sich noch einiges ändern.Zum Bespiel werden höhere Temperaturen benötigt werden,die Lötkolbenspitzen werden in ihrer jetzigen Form ausgedient haben u.s.w.

Aber das alles sprengt den Rahmen des DIYer's und ist eher Fachbezogen.

Gruß

Thomas

p.s.

sag mal wie verhält es sich mit dem Update der class D ?

 

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Hi Thomas,

 

tja, es ist immer problematisch, das richtige Mass für die Beschreibungen zu finden. Bleibt man zu sehr an der Oberfläche, bringt es nichts, geht man zu tief, versteht es keiner.

 

"Update der class D":

willst du mal ein Testgerät? Ist gerade frei!

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Hallo Hubert,

obwohl ich mir gerade erst eine P 360 geholt habe würde ich mir dein Konzept schon gerne mal an der JBL 250 TI anhören.Wir waren diesbezüglich ja auch schon im Gespräch.

Gruß

Thomas

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Hallo Hubert

 

>"Update der class D":

>willst du mal ein Testgerät? Ist gerade frei!

 

Wenn ich da ganz zögerlich schon mal den Finger heben darf?

Nur im Augenblick noch nicht,da nach dem überstandenen psychischen-,

jetzt erstmal der physische Stress das Leben bestimmt.

Als "quasi Rentner" hat man plötzlich überhaupt keine Zeit mehr und alles steht einem im Weg rum.Werd wohl noch ne Weile brauchen um mal

etwas Linie in das Chaos zu bringen.

Aber wenn ich kommendes Frühjahr noch mal anklopfen dürfte?!

Gruß

Lenz

 

PS.:Du hattest mir mal vor geraumer Zeit etwas Einblick gewährt.Leider

konnte ich damals aus verschiedenen Gründen keinen rechten

Gebrauch davon machen und die Daten sind auch verschollen.

Lässt du mich nochmal??? E-mail: hallolenz ät web.de

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Hallo Hubert,

 

"Auch von der Haltbarkeit scheint die 3Metall-Version dem Silber-Zinn-Lot leicht überlegen."

 

Da ich gerade besagtes Seminar im ZVE besuche kann ich Dir Auskunft über diesen Satz geben.

 

Die von Dir erwähnte Legierung SnAg3,8Cu o,7 und auch die SnAg3,5 Legierung ,also Lote die Bleifrei sind und schon erfolgreich eingesetzt werden,haben dem Zinn/Bleilot gegenüber eine um ca.15-20%

niedriegere Zugfestigkeit.Damit werden wir in Zukunft leben müssen.

Der einzige Vorteil momentan scheint die Verträglichkeit mit den noch verwendeten SnPb Loten ,egal auf welcher Oberfläche sie vorhanden sind.

Beim Maschinenlöten ändern sich allerdings die Temparaturprofile, da der Schmelzpunkt bei 217-227 °C liegt,letztere bei Lot mit Cu.

 

Für matt falls er hier noch liest,je höher der Silberanteil im Lot,desto spröder wird die Lötstelle.

Ich würde Dir,falls noch keine Entscheidung bezüglich der Lotzinnauswahl getroffen ist ein Sn62Pb oder Sn63Pb empfehlen.Lötspitzentemp.320°.

Wenn Du mit eutektischem Lot umgehen kannst,dann Sn62PbAg2,Schmelzpunkt 183°.

Auf alle Fälle sind ,wenn auf Goldoberflächen gelötet werden soll diese vorher zu entgolden.Das geht wie folgt:in deinem Fall ein Steckerpin und wahrscheinlich ein Zugentlastungsblech für den Masseanschluß.

Die zu lötenden Stellen mit Lötkolben und Zinn verzinnen und mit Lötsauglitze wieder entfernen,so gut wie möglich.Abkühlen lassen und reinigen ( Spiritus ,Prophanol).

Somit erhältst Du eine bestens vorbereitete Oberfläche um deine Lötung vornehmen zu können.Das Gold ist entfernt da es ja in das Zinn welches abgesaugt wurde übergegangen ist und keinen Schaden in der Lötstelle mehr anrichten kann.

Viele Grüße und Erfolg

Thomas

 

 

 

 

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