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Michael

HGP Corda2 - Test in Audio - Magazine und Stil

Recommended Posts

Hi zusammen,

 

in der aktuellen Audio (Juli 2003) ist ab Seite 128 ein Vergleichstest zwischen der Dynaudio Contour S 3.4 und der neuen

HGP Corda 2 zu finden. Nun ist es kein Geheimnis, daß ich von den Qualitäten der neuen Corda begeistert bin und diese für

einen ganz hervorragenden Lautsprecher halte, der viele wesentlich teurere Lautsprecher vom Platz fegt und daher ein

exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis besitzt.

 

Das heißt aber nicht, daß ich sozusagen betriebsblind wäre oder durch "rosarote" Ohren hören würde. Im Gegenteil - da ich in

der für mich interessanten Preisklasse immer auf dem Laufenden bleiben will und auch sicher gehen will, für mein Geld das

bestmögliche Produkt zu erhalten, höre ich mir auch die Konkurrenz immer vergleichsweise an, was mir bei der großen

Auswahl bei meinem Händler in Frankfurt auch problemlos möglich ist.

 

Bei dem genannten Test stellt sich bei mir aber tatsächlich Unverständnis auf breiter Linie ein. Wenngleich ich der pauschalen,

überaus harschen Zeitschriftenkritik nie völlig zustimmen konnte, denke ich doch, daß sich die Audio mit einem derartigen Test

keinen Gefallen getan hat und nur Wasser auf die Mühlen ihrer Kritiker geliefert hat.

 

Betrachtet man diesen Test genauer, so stellt man zunächst fest, daß anfangs kaum Informationen zu den Lautsprechern

vermittelt werden, sondern eine Glosse über Konsumverhalten im allgemeinen auf den ersten beiden Seiten. Schade, wo es

doch so vieles Interessantes zu diesen beiden guten Lautsprechern zu sagen gäbe. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn danach

komprimierte, geballte Informationen zu finden wären. Statt dessen findet man eine eindeutig tendenziöse Berichterstattung

zugunsten der Dynaudio. Dies mutet deshalb so merkwürdig an, weil gerade die kritisierten Punkte sonst nicht positiv genug

hervorgehoben werden können seitens der Zeitschrift: da wird HGP schlicht und einfach die Berechtigung abgesprochen, mit

den geschwungenen Seitenwänden eine Funktuion zu verfolgen, während bei Sonus Faber eben diese als Mittel zur

Vermeidung stehender Wellen gepriesen werden. Auch die Formulerungen sind -entgegen den sonstigen subtilen wie blumigen

Kritiken unverständlich harsch: "...verdient Lob - von der Schreiner Innung, vielleicht, denn akustisch nutzen diese

Design-Features wenig, wahrscheinlich gar nichts." Das Kühlrippendesign an der Rückwand habe nur den Zweck,

Aktiv-Elemente vorzugaukeln - das ist schon eine extrem böswillige Unterstellung. Auch frage ich mich, was die vage

Andeutung soll, daß man über das HGP-Zweikammer-Resonanzsystem streiten könne. Es suggeriert etwas Negatives, ohne

dieses näher zu begründen. Das ist für mich kein seriöser Journalismus, sondern sieht mir sehr tendenziös nach dem Versuch

aus, in diesem Test einen eindeutigen gewinner zu plazieren - entgegen der tatsächlichen Lage. Auch wird versehentlich die

Garantiezeit der HGP mit nur 5 statt mit 10 Jahren angegeben.

 

Was natürlich schwerer angreifbar, da subjektiv ist, ist die Klangbeschreibung. Aber auch hier gibt es objektive Kriterien und

genau diese scheinen mir hier im Test etwas verbogen zu sein. Gerade weil der HGP die gute Abbildungsqualität gegenüber der

Dynaudio abgesprochen wird, habe ich diesen Test beim Händeler nachvollziehn wollen - was mir nicht gelang. Denn gerade in

extrem guter Ortbarkeit und Neutralität liegen die Stärken der Corda. Ich kannte schon die Dynaudio Contour 3.3 recht gut

und hatte gehofft, daß die 3.4 eine Fortentwicklung werden würde, denn die 3.3 war wahrlich keine schlechte Box.

Subjektivität hin oder her: Es besteht kein Zweifel, daß die HGP deutlich ounktgenauer abbildet und sich das Klanggeschehen

von den Boxen löst, einem also ein dreidimensionaler Raum vermittelt wird, während bei der Dynaudio die Abbildung deutlich

verschwommener stattfindet und von der Tonalität her alles ein wenig dumpfer klingt, wie durch einen Vorhang. In der Audio

wird dies ja auch bemerkt, indem erwähnt wird, daß diese Box mit manchen Scheiben "zum gähnen langweilig" klingt. Anstatt

aber zu differenzieren und richtigerweise Verfärbungen festzustellen, wird einfach die offener, detaillierter und dadurch frischer

aufspielende HGP zur weniger neutralen Box erklärt, indem Effekte suggeriert werden. Oft ist es ja auch so, daß die

langweiligere Box von einer auf den ersten Blick beeindruckenderen abzuheben ist, weil sie weniger effekte macht und daher

"richtiger" ist. Daß dies jedoch nicht immer der Fall ist, sondern es auch tatsächlich durch Schwächen langweiligere

Lautsprecher gibt dürfte außer Frage stehen und das ist hier der Fall - für jeden nachprüfbar.

 

Alles in allem habe ich bei diesem Artikel, der so sehr offen zugunsten des großen Konkurrenten ausging, einen faden

Beigeschmack. Ich habe deshalb einen Leserbrief an die Audio geschickt und bin sehr gespannt, ob die Redaktion so

kritikfähig ist, diesen auch zu veröffentlichen.

 

Ich finde, es würde wirklich Größe zeigen, wenn cie Zeitschriften sich auch mit deutlicher, aber konstruktiver Kritik

auseinandersetzen würden. Was mein Ihr ?

 

 

"Liebe Audio-Redaktion,

 

nach der Leküre der aktuellen Ausgabe Ihres Magazins möchte ich mich

erstmalig mit einem Leserbrief an Sie wenden und ich hoffe, daß Sie

diesen trotz der durchaus kritischen Anmerkungen im nächsten Heft

abdrucken. Ich bin mir aber Ihrer Zustimmung sicher, daß konstruktive

Kritik für Sie mindestens ebenso wichtig ist wie rein lobende Beiträge.

 

Mit Spannung habe ich den Vergleichstest zwischen der Dynaudio Contour S

 

3.4 und der HGP Corda2 gelesen. Grundsätzlich halte ich solche Duelle

für eine gute Idee, denn gerade wenn man auf der Suche nach

einer neuen Komponente ist, bekommt man so neue Anregungen und auch der

große Vergleichstest zur ersten Corda war damals sehr hilfreich für

mich.

 

Umso enttäuschter war ich nach der Lektüre des genannten Tests.

Selbstverständlich spielen bei der Beurteilung verschiedener Komponenten

 

persönliche Vorlieben und Geschmäcker eine große Rolle, dennoch

erscheint mir Ihr Vergleich als durchweg ein wenig tendenziös - zu

Lasten der HGP. So fällt auf, daß Sie bei Tests anderer Hersteller (z.B.

 

bei Sonus Faber) die gebogenen Seitenwände stets als effektiven Schritt

zur Vermeidung stehender Wellen hervorgehoben haben und nunmehr der HGP

ebenso wie bei der Kühlrippenrückwand die funktionale Berechtigung

absprechen und als reines Design-Feature werten, das Ihnen nicht

gefällt. Dies ist für mich ebenso wenig nachvollziehbar, wie Ihre

klangliche Bewertung.

 

Natürlich sind solche Klangerfahrungen subjektiv, es gibt aber durchaus

objektiv überprüfbare Parameter, wie z.B. die Ortbarkeit, bzw.

Abbildungsqualität. Hier deuten Sie an, daß diese bei der HGP gegenüber

der Dynaudio schlechter wäre. Da ich gerade in diesen Punkten und der

Neutralität aber die Stärken der HGP sehe, habe ich mir die Mühe

gemacht, Ihren Test bei meinem Händler RTK in Frankfurt

nachzuvollziehen. Es ist eben keine Geschmackssache, sondern ein

überprüfbares Faktum, daß die Corda 2 punktgenauer abbildet als die

Dynaudio. Die von Ihnen angesprochene Langweiligkeit im Klang der

Dynaudio läßt sich m.E. auch nicht mit einer höheren Neutralität

begründen bzw. mit Effektheischerei bei HGP, was schon deren exzellente

Meßwerte bestätigen. Im Gegenteil ist die Detailauflösung der HGP

ungleich höher und dadurch klingt die Musikwiedergabe der Dynaudio

leicht verhangen, wie durch einen Vorhang. Das heißt nicht, daß die HGP

für jeden der bessere Lautsprecher ist, aber man sollte Ihre

Eigenschaften auch nicht in ein falsches Licht stellen.

 

Der bedauerliche Eindruck eines etwas nachlässig recherchierten

Testberichts

wird dadurch noch verstärkt, daß man nicht viel über die technischen

Neuerungen erfährt und Sie die Garantiezeit bei HGP von 10 fälschlich

auf 5 Jahre verkürzt haben."

 

 

 

 

 

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Hallo

 

Naja, so laufen eben "Tests" in den HiEnd-Postillen ab. .....

Man kann eben nix drauf geben, absolut garnix. Schade dann auch, wenn die -aus eigener Sicht- "Guten" schlecht wegkommen, warum auch immer...

 

Was hättest Du eigentlich gesagt, wenn der Test genau andersrum ausgegangen wäre?! ;-)

Was hätten die Dynaudio-Fans gesagt?

Wäre der Test effektiv aussagekräftiger, wenn die HGP gewonnen hätte?!.......

 

 

 

gruß

Andi

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Hi Andi,

>

>Naja, so laufen eben "Tests" in den HiEnd-Postillen ab. .....

 

Das hatte ich eben bislang zu bezweifeln versucht.

 

>Was hättest Du eigentlich gesagt, wenn der Test genau

>andersrum ausgegangen wäre?! ;-)

>Was hätten die Dynaudio-Fans gesagt?

>Wäre der Test effektiv aussagekräftiger, wenn die HGP gewonnen

>hätte?!.......

 

Gut, daß Du das ansprichst: natürlich nicht. Mich hat speziell dieser Vergleichstest sehr interessiert, da ich, wie ich im obigen Beitrag ja auch beschrieben habe, auch die Dynaudio Contour 3.3 sehr geschätzt habe. Sicherlich ist und bleibt die Wahl zwischen beiden lautsprechern Geschmackssache und die neue Dynaudio ist sicher eine hervorragende Box. Das heißt nicht, daß ich erwartet hätte, daß jeder meinen Geschmack mit der Bevorzugung der HGP teilen würde. Wohl aber kann ich vom größten deutschsprachigen Audiomagazin in die umgekehrte Richtung eine fundierte, konstruktive Kritik erwarten. Und genau diese liefert das Magazin im Hinblick auf die Corda nicht, sondern schreibt genau gegen die von ihnen in anderen Tests propagierten Ergebnisse an.

 

Bei anderen Herstellern werden die geschwungenen Seitenwände (Sonus Faber, B&W) gelobt (die bei HGP auch noch nach hinten verjüngt sind), bei HGP verdammt. Ohne Überlegungen zum funktionalen Nutzen anzustellen, werden die Rippen in der Rückwand kritisiert, obwohl es ein Leichtes gewesen wäre, deren Funktion nachzuvollziehen.

 

Hinzu kommen objektiv falsche Daten, vages Munkeln etc.

 

Bist Du andererseits nicht auch der Meinung, daß gewisse Kriterien im Klang sich objektiv, unabhängig vom geschmack, nachvollziehen lassen ? Deshalb habe ich mir die Mühe des Vergleichstests gemacht und da kann man eben nicht zu dem von der Audio gefundenen Ergebnis kommen, gerade und vor allem, was die Ortbarkeit betrifft.

 

Ich hätte kein problem mit einer ernsthaften Konkurrentin für die neue Corda, im Gegenteil, als Endverbraucher fände ich es schön die Auswahl zu haben. tatsächlich denke ich aber, daß die alte Dynaudio neutraler war als die neue.

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Hallo

 

Eigentlich wollte ich nur andeuten, daß Tests in Hifi-Zeitungen nicht das Papier wert sind, auf dem sie abgedruckt sind. Möchte man das vielleicht auch lange nicht wahrhaben, wird es einem bei Vergleichtests, deren Konkurrenten man kennt, richtig klar. Siehe Deine eigene Reaktion auf diesen Artikel.

 

Während Unterschiede bei Lautsprechern ja noch objektiv erfaßbar und klangliche Einstufungen demnach zumindest teilweise nachvollziehbar sind, wenn auch stark vom persönlichen Geschmack abhängig, ziehen die Zeitschriften dieses "A ist besser als B"-Einstufen bei de facto technisch einflußfreien Produktgruppen wie Kabeln, Untersetzern und Clarifiern (Liste beliebig fortsetzbar) weiter durch, und bedienen damit genau das Bedürfnis der Leserschaft.

Was eigentlich immer dabei rauskommt ist nicht die Wiedergabe der Realität, sondern das, was der Leser lesen will. Irgendwie eben auch eine Art von Wahrheit.....

 

Nicht zu vergessen ist, daß das eigentliche Testergebnis 99,9% aller Leser sowieso egal ist. Die getesteten Lautsprecher stehen doch nicht auf der unmittelbaren Wunschliste. Man will bloß irgendwas lesen, um beim nächsten Besuch beim favorisierten HighEnd-Händler eifrig mitdiskutieren zu können....

 

Vielleicht hat die Audio auch zu Dynaudio grad den besseren Draht...oder Horst hat in dieser Ausgabe eine Seite weniger Werbung... oder...........wer weiß? ;-)

 

 

 

gruß

Andi

 

 

 

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Tag Michael,

 

die einrahmende Konsum-Glosse sagt den Lesern was Trend ist. Und die Konsum-Glosse sagt, was los ist mit AUDIO. AUDIO = ein Lifestyle-Magazin. Hier: Ein Marketing-Artikel, vielleicht, wer weiß?, mit stillem Echo auf das zu oft gelesene "Hallsaucenwerfer". Ja, ja. Menschlich, allzumenschlich.

 

MfG

Albus

 

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Hi Andreas,

 

>Während Unterschiede bei Lautsprechern ja noch objektiv

>erfaßbar und klangliche Einstufungen demnach zumindest

>teilweise nachvollziehbar sind, wenn auch stark vom

>persönlichen Geschmack abhängig,

 

Klar. Ich fand es aber gerade erschreckend, daß die objektiv erfaßbaren und somit überprüfbaren Unterschiede so verzerrt dargestellt werden. Das läßt mich fragen: richtet sich die Mehrheit der Leserschaft so blind nach den Testberichten, daß sie gar nicht mehr wahrnimmt, daß manche Tests gar nicht nachvollziehbar sind ? Anderenfalls müßte es doch noch viel mehr Aufschreie geben oder besagter Artikel war ein Einzelfall. Wie gesagt, den Vergleichstest zur Ur-Corda konnte ich gut nachvollziehen, wie auch manch anderen Test, ob positiv oder negativ.

 

>Was eigentlich immer dabei rauskommt ist nicht die Wiedergabe

>der Realität, sondern das, was der Leser lesen will. Irgendwie

>eben auch eine Art von Wahrheit.....

 

Woher weiß man, welches Ergebnis der Leser lesen will ? Ich jedenfalls möchte ein objektiv nachvollziehbares Ergebnis lesen.

>

>Nicht zu vergessen ist, daß das eigentliche Testergebnis 99,9%

>aller Leser sowieso egal ist. Die getesteten Lautsprecher

>stehen doch nicht auf der unmittelbaren Wunschliste. Man will

>bloß irgendwas lesen, um beim nächsten Besuch beim

>favorisierten HighEnd-Händler eifrig mitdiskutieren zu

>können....

 

Tja, leider gibt es diese Spezies.

 

>Vielleicht hat die Audio auch zu Dynaudio grad den besseren

>Draht...oder Horst hat in dieser Ausgabe eine Seite weniger

>Werbung... oder...........wer weiß? ;-)

 

Was ich auffällig finde, ist, daß sonst Kritik in den Testberichten immer ganz subtil und blumig, sozusagen zwischen den zeilen, angebracht wird.

Umso mehr verwundert hier das offene in Abrede stellen von Funktionselementen ohne nähere Begründung, verbunden mit ziemlich deutlich negativen Klangbeschreibungen - das habe ich so noch nie gelesen. Über die Motive kann ich nur spekulieren, deshalb hoffe ich ja auch auf eine Stellungnahme seitens der Audio.

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Hy Michael

 

Naja , das ist halt die Hifipresse ...

So war das aber schon immer. Es gab schon öfters den Fall das Leut die Testkandidaten selber daheim haben UND eben nicht nachvollziehen konnten ...

 

Aber mal was ganz anderes ... guck dir doch nurmal die Fotos aus deren Hörraum an ...

Wie ein "Fach"-Journalist in einem Hörraum der das Wort als solcher auch nichtmal verdient (massig Regale mit dutzenden gestapelter Geräten im Hintergrund aber dem Leser Raumtuningabsorber und Kabelunterschiede verkaufen wollen *lol*) irgendwelche allgemeingültigen Urteile fällen will ist zumindest kritisch wenn nicht sogar in toto zu hinterfragen.

 

Das analog zu Adenauer verfahren wird ("Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern") ist auch normal. Vor wenigen Monaten war die geschwungene Seitenwand klanglich halt ebend wirkungsvoll bei nem italienischen Schreinerwerk:) Da war auch das Schreinerwerk noch anerkennenswert. Jetzt nimmer. Jetzt wird dahergepampt.

Es ist halt wie du sagst ...

 

Also deine Erkenntnis die zwischen deinen Zeilen (und den Kommentaren der anderen) zu lesen ist - das Journalismus und Prostitution zwei nahe "Verwandte" sind - tja also das würde ich unterschreiben.

 

Bis dann

 

 

 

 

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Ein jeder tut halt was er kann. Und in einem immer kleiner werdenden Hifi-Markt wird eben bis aufs Blut um die letzte Mark - sorry, den letzten Euro gekämpft.

 

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht tut die Audio genau das Richtige: Auflagensteigerung durch Bild-Zeitungs-Niveau und Protegieren der potentesten Anzeigenkunden. Die alternativen Blätter, die versuchen, dem Einzelprodukt gerechter zu werden (image et al), krebsen auch nur am Existenzminimum rum.

 

Die Corda2 ist IMHO ein Liebhaber- und/oder Spezialistenprodukt. Ob die Audio dafür die richtige Plattform ist? Ich glaube nicht, denn erstens wird die Art der Berichterstattung einem solchen Produkt nicht gerecht und zweitens zielen das Produkt "Corda" und das Produkt "Audio" auf unterschiedliche Zielgruppen.

 

Und wenn man es mal aus der Perspektive der Audio-Zielgruppe betrachtet, vielleicht ist für diese die Dynaudio tatsächlich die bessere Box? Bildzeitungs-Leser rauchen Marlboro und nicht Cohiba, nicht wahr?

 

Was nützt das nun dem HGP? Das Kind ist schließlich schon in den Brunnen gefallen, bedauerlicherweise. Aber der Kunde hat unter Umständen doch noch Glück, wenn er seine Frau mit in den Laden nimmt. Der ist der Klang und der Testbericht nämlich wurscht, die freut sich aber, wenn sie die Corda im exotischen Wurzelholzfunier bekommt, das optisch zum antiken Esstisch-Ensemble passt. Und Mann bekommt dann nicht nur die schönere, sondern auch die bessere Box, auch wenn er es erstmal nicht wahrhaben will ;-)

 

Liebhaberprodukte brauchen halt auch ein Liebhaber-Marketing.

 

Im übrigen zweifle ich doch etwas an der Strategie von Dynaudio. Ob man sich mit dem "Brett-vorm-Kopf"-Design der aktullen Produkte einen Gefallen getan hat?

 

Gruß, Holli :-)

 

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Tag erneut,

 

was aber nun, wenn die Dynaudios - wie man so sagt - "eingespielt" waren, die HGPs aber nicht? Woher waren die Kandidaten? Beschaffungsmäßig? Der eine vom Rütteltisch? Der andere aus dem Qualitätsmanagement direkt? Der so genannte Tester außen rechts sitzend (da der Chef-"Redakteur" den besten Platz besetzt hält)?

 

Was nicht sein darf, das nicht sein kann. - Wenn aber nun doch diese Dynaudio, Nr. 12345 A und 12345 B, verglichen mit den HGP Nr. 5678 A und 5678 B sich so in der Wiedergabewahrnehmung des gegebenen Hörers in der gegebenen Umgebung mit dem gegebenen Musikmaterial unterschieden? Wenn, also die konstruktiven Details an diesen Exemplaren ihre Belanglosigkeit/Nichtigkeit hinnehmen mussten? Wenn eine der 5678, A oder B, defekt war? - Wenn so, dann war es doch keine Lügengeschichte. (STEREO hatte vor nicht langer Zeit eine teure AudioPhysik herunter gemacht, die erst später als defekt erkannt wurde).

 

MfG

Albus

 

 

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Hi,

 

ich habe mir die Boxen kurz im Internet bezüglich ihrer konstruktiven Merkmale angeschaut:

 

http://www.dynaudiousa.com/products/contour/s34/s34spec.htm

 

An dieser Dynaudio-Dose hängt dann ein Preisschildchen von 4500 Euro ?!? Dafür bekommt der Käufer

eine passive Zweiwegekiste mit 2 Stück 6,5" Tiefmitteltönern und einer 1" Gewebekalotte, FÜ 2kHz.

Das ist wirklich dreist, diese Konstruktion ist ausschließlich bezüglich des Deckungsbeitrages

optimiert. Aber mit den High-Endern kann man es ja machen :-(

 

Gruß

 

AH

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hallo Michael,

 

>Über die Motive kann ich nur spekulieren, deshalb hoffe ich ja auch auf eine Stellungnahme seitens der Audio.

 

man kann nur hoffen, dass sie dies auch tun. Würde mich aber nicht wundern, wenn Du nicht einmal ne Rückantwort auf deinen Brief bzw. Mail bekommen würdest.

 

Grüsse

 

MLS

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Hi holli,

 

>Protegieren der potentesten Anzeigenkunden.

 

Durch die von mir dargestellten Ungereimtheiten und Besonderheiten dieses Tests entsteht dieser Eindruck m.E. tatsächlich zu einem gewissen Grad. Ich wüßte sonst keinen anderen Test in Audio, wo Ergebnis so deutlich zu Lasten eines Produktes gefällt wurde - und das mit teils nicht nachvollziehbaren, teils stark suggestiven Begründungen (Design/Funktion).

 

Deshalb bin ich diesmal auch so verwundert, daß in einer Zeit schwindender Auflagen so Wasser auf die Mühlen der Kritiker gegossen wird. Es scheint allerdings den Anzeigenkunden zu nutzen ? Ich bin nach wie vor etwas ratlos.

 

>Die alternativen

>Blätter, die versuchen, dem Einzelprodukt gerechter zu werden

>(image et al), krebsen auch nur am Existenzminimum rum.

 

Du sprichst mit Deinem ganzen Posting IMHO einen sehr wichtigen Punkt an.

 

>Die Corda2 ist IMHO ein Liebhaber- und/oder

>Spezialistenprodukt. Ob die Audio dafür die richtige Plattform

>ist? Ich glaube nicht, denn erstens wird die Art der

>Berichterstattung einem solchen Produkt nicht gerecht und

>zweitens zielen das Produkt "Corda" und das Produkt "Audio"

>auf unterschiedliche Zielgruppen.

 

Darüber habe ich nun auch länger nachgedacht. Insofern haben sonicfurby und Du wohl recht: Der High-End-Bereich ist eher der spinnerte Hochglanzbereich der Leser für die Diskussion beim Händler. Die eigentliche Zielgruppe dieser Produkte, die High-End-Kundschaft, liest in der Regel nach meiner Erfahrung ohnehin nicht die Audio, sondern image hifi, hifi & records, hörerlebnis, audiophile. Insofern finde ich es mutig von HGP, den ersten Test nicht in einer der effektiveren Plattformen zu plazieren und sich der Gefahr eines nicht gerade der individuellen Performance gerecht werdenden Plattform zu stellen.

>

>Und wenn man es mal aus der Perspektive der Audio-Zielgruppe

>betrachtet, vielleicht ist für diese die Dynaudio tatsächlich

>die bessere Box? Bildzeitungs-Leser rauchen Marlboro und nicht

>Cohiba, nicht wahr?

 

Kluger Gedanke. Mir widerstrebt es eben, so ein schönes, da Musikbezogenes Hobby unter der betriebswirtschaftlichen Perspektive zu sehen - obwohl das wahrscheinlich richtiger wäre. Außerdem ist es schade um so ein hervorragendes Produkt und die Kunden, die sich von so einem Test tatsächlich leiten lassen. Ich habe ein paar Tage späzer beim Händler tatsächlich einen Kunden erlebt, der aufgrund des Tests die Dynaudio hören wollte und nicht die ebenfalls verfügbare HGP. Unverständlich aber Realität.

>

>Was nützt das nun dem HGP? Das Kind ist schließlich schon in

>den Brunnen gefallen, bedauerlicherweise. Aber der Kunde hat

>unter Umständen doch noch Glück, wenn er seine Frau mit in den

>Laden nimmt. Der ist der Klang und der Testbericht nämlich

>wurscht, die freut sich aber, wenn sie die Corda im exotischen

>Wurzelholzfunier bekommt, das optisch zum antiken

>Esstisch-Ensemble passt. Und Mann bekommt dann nicht nur die

>schönere, sondern auch die bessere Box, auch wenn er es

>erstmal nicht wahrhaben will ;-)

 

holli, Du bist ein Idealist, aber Du hast recht, das ist eine schöne Vorstellung. Europäisches Nußholz sieht auch rattenscharf aus, ebenso wie Bubinga. Tatsächlich verkauft mein Händler, wie ich miterlebt habe, HGP auch sehr oft über diese Flexibilität: "was, sie haben einen roa Porsche ? Kein Problem, sie können die HGP auch in dieser Farbe haben oder in jeder anderen" :-)

 

>Im übrigen zweifle ich doch etwas an der Strategie von

>Dynaudio. Ob man sich mit dem "Brett-vorm-Kopf"-Design der

>aktullen Produkte einen Gefallen getan hat?

 

Tja, im Test wurde ausschließlich das Design der geschwungenen HGP kritisiert, das bei Sonus Faber widerum nich hoch genug gelobt werden konnte.

 

Bei der Confidence-Serie von Dynaudio kommt zu dem Brett auch noch die Höhe der Lautsprecher, die sich kaum einer in ein normales Wohnzimmer stellen kann und will.

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Hallo MLS,

 

>man kann nur hoffen, dass sie dies auch tun. Würde mich aber

>nicht wundern, wenn Du nicht einmal ne Rückantwort auf deinen

>Brief bzw. Mail bekommen würdest.

 

Ich habe eine Mail bekommen mit einer Antwort. Ich möchte aber dennoch, daß der Leserbrief veröffentlicht wird. Vielleicht beteiligt sich der Audio-Redakteur auch an der Diskussion hier ? Das fände ich sehr anerkennenswert. Ich werde ihn fragen, auch ob es etwas gegen die Veröffentlichung seiner Antwort hat.

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Hi sonicfurby,

 

>Aber mal was ganz anderes ... guck dir doch nurmal die Fotos

>aus deren Hörraum an ...

 

Nun, mein Händler hat sicher einen akustisch sehr problematischen Hörraum und schon dort war die von mir beschriebene Beobachtung eindeutig.

 

>Das analog zu Adenauer verfahren wird ("Was interessiert mich

>mein Geschwätz von gestern") ist auch normal. Vor wenigen

>Monaten war die geschwungene Seitenwand klanglich halt ebend

>wirkungsvoll bei nem italienischen Schreinerwerk:) Da war auch

>das Schreinerwerk noch anerkennenswert. Jetzt nimmer. Jetzt

>wird dahergepampt.

>Es ist halt wie du sagst ...

 

Tja, wenn es nur das wäre. Da werden auch weitere Funktionen und Prinzipien einfach angezweifelt oder in Abrede gestellt, ohne nähere Begründung. Z.B. das despektierlich erwähnte "Kühlrippendesign" der Rückwand. Wenn die Redakteure denn erkannt haben, daß es sich nicht um Kühlrippen handelt, sondern nur um ein KühlrippenDESIGN, warum tun sie dann so, als ob Aktivelektronik vorgegaukelt würde, anstatt sich über die wirkliche Funktion Gedanken zu machen ? Die meines Wissens schlicht darin besteht, durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien und Formen das Resonanzverhalten der Box zu verändern, nämlich Resonanzen zu unterdrücken.

>

>Also deine Erkenntnis die zwischen deinen Zeilen (und den

>Kommentaren der anderen) zu lesen ist - das Journalismus und

>Prostitution zwei nahe "Verwandte" sind - tja also das würde

>ich unterschreiben.

 

Ich frage mich nur: muß das sein ? Horst war bestimmt auch ein potenter Anzeigenkunde. Der finanzielle Unterschied durch einen größeren Anzeigenkunden könnte doch möglicherweise durch einen erheblichen Zuwachs der Leserzahl aufgrund gut recherchierter, nachvollziehbarer und informativer Berichte ausgeglichen werden ?

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Hi Albus,

 

Du meinst also, daß Horst sozusagen für seine Teilnahme hier im audiomap und die, wenn auch nicht von ihm geäußerte, teils harsche Kritik sozusagen in Gruppenhaft genommen wurde ?

 

Hm, entweder ich unterschätze die Bedeutung des Forums oder bin nicht Verschwörungstheoretiker genug.

 

Vielleicht habe ich Dich aber auch nur mißverstanden. Dennoch ein amüsanter Beitrag.

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Guten Morgen Michael,

 

jetzt wird das Zeitschriften-Vorkommnis interessant, dank Deiner Initiative. Die AUDIO antwortet. Da bin ich gespannt.

 

Sonst hätte ich noch etwas schreiben wollen, und zwar unter dem Gesichtspunkt der stehenden Rezession. Der Kampf am Kiosk wie der Kampf an der Geräteverkaufsfront fordert, dass einer in die Zielgruppen der anderen eindringt, die Segmentierungen bröckeln wie die Umsätze. AUDIO muss zusehen Leser anderswo zu gewinnen, wenn auch nur im Einzelverkauf (die Verkaufszahlen werden im 24-Stundentakt beobachtet), ein Verriss eines Platzhirsches der IMAGE schafft zuerst bei den (AUDIO-)Konsum-Lesern Aufmerksamkeit und Bestätigung. Bei den Liebhaber-Lesern eben auch Aufmerksamkeit und Empörung - auch eine Form der gewollten Fernwirkung. Krach macht Leser! HGP muss sehen Verkäufe ausserhalb der Liebhaber/Fanatiker-Szene (siehe Selbstbezeichnung in der HGP-Internet Darstellung) zu realisieren. Soweit dies.

 

Und: "Das Gehäusedesign besticht mit seinen weich geschwungenen Seitenflächen durch klare und wohnraumfreundliche Formen. ... ." So zur Corda 2 der Hersteller HGP im Internet-Auftritt. Das ist der Lifestyle-Talk. Den hat die AUDIO schon längst drauf. - In der AUDIO werden nicht TSP (Thiele-Small-Parameter) diskutiert. Wohl auch nicht im HighEnd-Studio.

 

Der eingeschworene AUDIO-Leser wird meinen, beide sind teuer, teuer, teuer - warum bloß? Meine Canton XY mit Sub Z, die könnmen das auch. Siehe AUDIO-Test "Welche Box ist die beste aus Europa" - großer Vergleichstest.

 

Aber nun genug. Was sagt die AUDIO?

 

MfG

Albus

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Ein Hallo an alle!

 

Ich gebe zu, ich ignoriere die AUDIO als HiFi-Testzeitschrift aufgrund des BILD-Zeitungs-ähnlichen Schreibniveaus.

Womöglich hat AUDIO mit diesem Skandal-Test (Wenn Michael sich so aufregt, kann man davon ausgehen, dass es tatsächlich ein Skandal ist.) jedoch ihr Ziel erreicht(*), nämlich Verkaufszahlen zu steigern. Ich werde diese Ausgabe kaufen und mir diesen "Testbericht" reinziehen.

 

Wäre ich jetzt Verantwortlicher einer anderen HiFi-Zeitschrift, würde ich durchaus mit dem Gedanken spielen, eben diesen Vergleichstest der beiden Boxen-Kontrahenten in ehrlicher Weise durchzuziehen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Verkaufszahlen hochschnellen und zudem Marktanteile der AUDIO entzogen werden könnten.

 

(*) Vielleicht waren auch ganz andere Ziele damit angepeilt worden...(mir würden so ein paar delikate stante pede einfallen)

 

LG

Thomas D

 

 

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Hallo Albus,

 

zu Deiner Beobachtung zur Erschließung neuer Zielgruppen kann ich Dir nur zustimmen. Ich gebe eben immer noch nicht die Hoffnung auf, daß statt dessen auf das IMHO sehr starke Pferde der Nachvollziehbarkeit gesetzt wird. Das heißt nicht, daß ich etwas dagegen hätte, wenn im Klartext über die Produkte geurteilt wird - im Gegenteil. Dann muß aber das gleiche Maß für alle gelten und es darf nicht ein Produkt offen bekrittelt werden, während bei anderen vielleicht subtile Kritik zwischen den Zeilen angedeutet wird.

 

Da ich die Zustimmung des Audio-Redakteurs zur Veröffentlichung seiner Antwort erhalten habe, zitiere ich hier am besten den gesamten nachfolgenden Briefwechsel, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann. Vielleicht motiviert das Herrn de Leuw ja auch, sich direkt an der Diskussion hier zu beteiligen, damit nicht nur indirekt über ihn gesprochen wird.

 

Die Antwort von Audio:

 

zunächst einmal herzlichen Dank für Ihre Zuschrift, für konstruktive Kritik sind wir in der Tat stets offen. Dass Sie vom Vergleichstest zwischen Dynaudio und HGP enttäuscht waren, ist für uns sehr bedauerlich, vielleicht können wir ein paar Kritikpunkte zurechtrücken:

 

Die gebogenen Seitenwände sind in der Tat im Hinblick auf stehende Wellen in der Box wirkungslos. Die am meisten störenden und am schlechtesten durch Dämmmaterial kontrollierbaren Stehwellen bilden sich zwischen Deckel und Boden der Box. Denn diese Distanz entspricht i.d.R. Wellenlängen im Bass- und Grundtonbereich. Um mittels gebogener oder schräger Wände stehende Wellen in dieser Längsrichtung zu verringern, müsste der Biegeradius oder die Schrägstellung in der Größenordnung der Wellenlänge sein, Boden und Deckel über Länge und Breite also um 30 cm und mehr schräg stehen oder gekrümmt sein. Bei Gehäusebreiten von etwa 20 cm treten stehende Wellen in dieser Richtung ab etwa 1 kHz auf und verlieren sich bei seriösen Konstruktionen im Dämmaterial. Dass die Geschichte mit den stehenden Wellen und gebogenen oder schrägen Seitenwänden dennoch in vielen Tests und Prospekten kolportiert wird, halte ich für ärgerlich, ändert aber nichts an der Physik.

 

Dass die "Kühlrippen"-Rückwand eher aus gestalterischen Gründen ihre Form bekam, dürfte bei Betrachtung der Wärmeleitfähigkeit von Holz oder MDF deutlich werden. Meines Wissens besteht auch kein direkter Kontakt zwischen Rückwand und Frequenzweiche oder Magnetsystemen. Eine verbesserte Biegesteifigkeit ist angesichts der zahlreichen Querverbindungen in der Box ebenfalls kaum nachvollziehbar.

 

Die (sehr ausführlichen Hörtests) führen bei AUDIO grundsätzlich mehrere Redakeure durch, bei diesem Test waren drei Kollegen unabhängig voneinander daran beteiligt. Alle kamen zu gleichen Ergebnissen, insbesondere was Natürlichkeit und Präzision angeht. Dass dennoch die knapp unterlegene HGP einem Kollegen persönlich sympathischer war, dürfte klar aus dem Testbericht hervorgehen.

Die Angabe einer falschen Garantiezeit ist in der Tat ärgerlich - bitte diesen faux pas nicht gleich als Zeichen generell schlechter Recherche werten!

 

Gruß aus Stuttgart

 

Meine Antwort:

 

Sehr geehrter Herr de Leuw,

 

vielen Dank für Ihre persönliche Stellungnahme. Nach einigen Tagen im Ausland komme ich leider erst jetzt zu einer Antwort auf Ihre mail.

 

Lassen Sie mich noch auf ein paar Aussagen eingehen:

 

leserbriefe_aud_net schrieb:

 

> Die gebogenen Seitenwände sind in der Tat im Hinblick auf stehende Wellen in der Box wirkungslos.

 

> Dass die Geschichte mit den stehenden Wellen und gebogenen oder schrägen Seitenwänden dennoch in vielen Tests und Prospekten kolportiert wird, halte ich für ärgerlich, ändert aber nichts an der Physik.

 

Selbst wenn ich Ihre Erklärung der Wirkungslosigkeit so annehme, dann bleibt die mich am meisten verwundernde Frage dennoch offen: wie kommt es, dass Sie dies gerade an der HGP-Box als erstes feststellen und bemängeln, wo doch gerade dieser Punkt bei vorhergehenden Tests anderer Hersteller als besonderes "Schmankerl" hervorgehoben wurde ?

 

> Dass die "Kühlrippen"-Rückwand eher aus gestalterischen Gründen ihre Form bekam, dürfte bei Betrachtung der Wärmeleitfähigkeit von Holz oder MDF deutlich werden. Meines Wissens besteht auch kein direkter Kontakt zwischen Rückwand und Frequenzweiche oder Magnetsystemen. Eine verbesserte Biegesteifigkeit ist angesichts der zahlreichen Querverbindungen in der Box ebenfalls kaum nachvollziehbar.

 

Sehen Sie, hier setzt meine Kritik weiterhin an. Sie haben noch im Test von einem Kühlrippen-DESIGN gesprochen, Ihnen war also schon klar, daß damit keine Kühlfunktion verfolgt wurde, denn sonst hätten Sie ja wohl direkt die Kühlrippen-Rückwand angesprochen. Nicht verständlich ist mir daher, wieso Sie so wenig Neugier aufbringen, Überlegungen zur tatsächlichen Funktion anzustellen, insbesondere, wo diese doch recht eindeutig auf der Hand liegt: Die Formgebung und der Materialmix in der Rückwand beeinflußt in direkter Weise das Resonanzverhalten des Lautsprechers - unerwünschte Resonanzen werden somit reduziert. Statt dessen kritisieren Sie die Suggestion des Vorhandenseins von Aktivelektronik, obwohl Ihnen klar seien dürfte, daß dies nicht beabsichtigt war.

 

> Die (sehr ausführlichen Hörtests) führen bei AUDIO grundsätzlich mehrere Redakeure durch, bei diesem Test waren drei Kollegen unabhängig voneinander daran beteiligt. Alle kamen zu gleichen Ergebnissen, insbesondere was Natürlichkeit und Präzision angeht. Dass dennoch die knapp unterlegene HGP einem Kollegen persönlich sympathischer war, dürfte klar aus dem Testbericht hervorgehen.

 

Sicherlich, das will ich gar nicht in Abrede stellen. Ich habe den Test allerdings auch mit zwei weiteren Personen nachvollzogen. Die Punkte Natürlichkeit und Präzision unterliegen sicher am stärksten der subjektiven Wertungsfrage. Ich kann sogar nachvollziehen, wie Sie zu dem Urteil gekommen seien mögen. Denn oft genug ist es ja tatsächlich so, daß die auf den ersten Blick unspektakulärere Box die richtigere, neutralere ist, da die andere meist durch Effekte glänzt. Wie Sie aber selbst erwähnt haben, gibt es aber Boxen, die wirklich nur langweilig sind, ohne richtiger zu sein. Sie schienen mir erst selbst nicht ganz sicher zu sein, als Sie die Dynaudio manchmal, je nach Musik, als zum Gähnen langweilig beschrieben.

 

Wie auch immer, nichts zu deuteln gibt es beim Kriterium der Ortbarkeit. Diese ist so eindeutig besser bei der HGP, dass ich Ihnen hier das gegenteilige Ergebnis nicht abnehmen kann, was schade ist, da ich beim ersten großen Vergleichstest Ihre Argumente zu sämtlichen Boxen gut nachvollziehen konnte.

 

> Die Angabe einer falschen Garantiezeit ist in der Tat ärgerlich - bitte diesen faux pas nicht gleich als Zeichen generell schlechter Recherche werten!

 

Nein, diesen Eindruck wollte ich auch nicht vermitteln, es sind die einzelnen Punkte in Ihrer Zusammenschau.

 

Ich freue mich wirklich über Ihre eingehende Stellungnahme. Da das Thema mich und viele Hififreunde wirklich beschäftigt hat, habe ich im audiomap-Forum einen Thread gestartet, um dieses zu diskutieren. Ich möchte Ihnen die Anregung und die Chance geben, sich gerne auch an dieser Diskussion zu beteiligen, zumal ein solches Feedback bestimmt auch für Sie interessant sein dürfte.

 

http://www.audiomap.de/forum/index.php?az=...162&mesg_id=162

 

Die Höflichkeit gebietet es außerdem, daß ich Sie um Ihre Zustimmung bitte, Ihre Antwort auf meinen Brief ebenfalls im Forum zu veröffentlichen. Gerade in audiomap, dem größten deutschen Internetforum für Hifi, wirde der Wunsch einer stärkeren Beteiligung seitens der Presse immer wieder laut und es würde sicherlich sehr anerkannt werden.

 

Schließlich würde ich mich nach wie vor freuen, wenn meine Zuschrift als Leserbrief im nächsten Heft veröffentlicht werden würde.

 

 

Antwort von Herrn de Leuw:

 

 

schnönen Dank für promptes Feedback - auch wenn meine Erläuterungen keinen Stimmungswandel bei Ihnen bewirken konnten. Aber nochmal zur Sache: Leicht gebogene Seitenwände bei Lautsprechern sind meines Wissens seit längerem nicht als "Schmankerl" in akustischer Hinsicht von AUDIO beschrieben worden, eventuell wurde mal die Produktbeschreibung eines Herstellers zitiert in der Form "... soll stehende Wellen...". Auf gleichem Wege gelangte der Begriff "Kühlrippen-Design" in den Test - HGP verwendet ihn in der Produktbeschreibung. In gleicher Weise beleuchtet der Test die Dynaudio: "Die Neue ... huldigt modischer Schlankheit und trägt eine vorgehängte Metall-Fassade. Diese soll die drei Töner weitaus rigider halten als eine Holz-Schallwand." Ob Dynaudio nun mit dem Attribut "modisch" unbedingt glücklich ist, steht auf einem anderen Blatt. Der positive Einfluss der stabilen Rückwand bei HGP wird hingegen im Test sehr wohl erwähnt. Die äußere Gestaltung beschreibt der Test insgesamt als Geschmacksache und mit dem Hinweis, das der Lautsprecher viel mehr durch seine (objektiv belegbaren) akustischen Eigenschaften überzeugt. Gleichzeitig erfahren Sie, warum der Lautsprecher nicht ganz billig ist - die Schreinerarbeit kostet eben.

 

Ihre Beurteilung der Ortbarkeit mit der Dynaudio einerseits und der HGP andererseits verwundert mich sehr - auch unter verschiedensten Hörbedingungen sollten unsere Test stets nachvollziehbar sein. Gerade im direkten Vergleich können selbst suboptimale Räume etc. brauchbare Ergebnisse bringen, da beide Boxen mit gleichen Bedingungen kämpfen müssen. Für mich bleiben in diesem Fall nur zwei Erklärungsansätze: Die von Ihnen gehörte Dynaudio spielte (wg. Defekt oder unglücklicher Aufstellung) weit unter Form oder die von uns gehörte HGP wies einen Defekt auf. Da beide HGP von uns gemessen wurden, schließe ich letzteren Fall mit großer Wahrscheinlichkeit aus. Oder - zweiter Ansatz - wir verstehen grundsätzlich andere Dinge unter dem Kriterium Ortbarkeit. Was die Neutralität angeht, lässt sich ein leichter Vorteil der Dynaudio gegenüber der HGP auch aus den Messungen interpretieren, allerdings kommt man bei solchen Betrachtungen der Haarspalterei gefährlich nahe...

 

Jedenfalls halte ich es für überaus bedauerlich, dass Ihre Beurteilung der Lautsprecher so deutlich von unserer abweicht. Mir wäre wohler, wenn Sie zum gleichen Ergebnis gekommen wären, für Menschen wir Sie schreiben wir schließlich die Tests - auch wenn es uns manch einer nicht glauben mag. Allerdings sollten wir eins nicht aus den Augen verlieren: Es geht hier um 91 und 92 Punkte, also nicht gerade um Welten.

 

Gegen Zitate meiner Antworten im audiomap-Forum habe ich absolut nichts einzuwenden - solange es tatsächlich Zitate sind. Problematisch finde ich indes, dass mir dort in den Mund gelegt wir, ich fände die Dynaudio "zum Gähnen langweilig". Tatsächlich hatte ich im Test von langweiligen Aufnahmen geschrieben, die von der Dynaudio genau so wiedergegeben werden. Außerdem bereitet mir der Hinweis Strinrunzeln, AUDIO hätte bei Sonus Faber geschwungene Seitenwände als Mittel gegen stehende Wellen erwähnt. Ich konnte nichts entsprechendes in den letzten Jahren finden - können Sie mir einen konkreten Testbericht nennen? Vielleicht ist mir da was durch die Lappen gegangen, was so nicht in AUDIO stehen sollte.

 

Gerne höre ich wieder von Ihnen - Gruß

 

Selbstverständlich werde ich auf so ein erfreulich promptes und ausführliches Feedback antworten, da IMO noch nicht alle Punkte geklärt sind, ich werde berichten.

 

 

 

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Hi!

Mensch Michael,du bist ja ein unverbesserlicher Optimist.

Die Leserbriefseite von Audio ist doch ein Witz.

Ich habe grundsätzlich nichts gegen diese Zeitschriften(stereoplay habe ich im Abo),aber die Audio kommt mir immer vor wie eine verkappte "Bild".

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Hi Sven,

 

>Mensch Michael,du bist ja ein unverbesserlicher Optimist.

 

Ja, allerdings.

 

>Die Leserbriefseite von Audio ist doch ein Witz.

 

Schade finde ich jedenfalls, daß die Leserbriefe so derart kurz ausfallen. Ich bin sehr gespannt, ob meine Kritik veröffentlicht werden wird.

 

>Ich habe grundsätzlich nichts gegen diese

>Zeitschriften(stereoplay habe ich im Abo),aber die Audio kommt

>mir immer vor wie eine verkappte "Bild".

 

"Meine" Zeitschrift ist es auch nicht, da mir grundsätzlich der Informationsgehalt viel zu niedrig ist - aber der Vergleichstest hat mich doch sehr interessiert, zumal im größten Magazin hier zwei sehr ungleich große Unternehmen mit ihren Produkten in den Ring geschickt wurden, die noch dazu wohl auch unterschiedliche Käuferschichten bedienen.

 

P.S.:Schick mir doch nochmal Deine Adresse bitte, damit ich Dir endlich etwas schicken kann (oje, habe ich noch viele Schickschulden)

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Hi!

Vielleicht ist diese Diskrepanz bei Preis/Aufwand bei der Dynaudio der eigentliche Schlüssel zum Schlechtmach-Verhalten der Bild,äähh,Audio.

Sie mussten ja den Wahnsinnspreis für ein 2Wege-Böxle argumentieren.

Jeder,der HobbyHiFi oder Klang+Ton liest,weiss,das man ein 2Wege-Design in Superduperhighend auch wesentlich billiger haben kann....

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Hi Thomas,

 

>Womöglich hat AUDIO mit diesem Skandal-Test (Wenn Michael sich

>so aufregt, kann man davon ausgehen, dass es tatsächlich ein

>Skandal ist.)

 

Ein Skandal sicher nicht, bestimmt aber auch kein Fortschritt auf dem Weg zu breiterer Anerkennung durch nachvollziehbare Glaubwürdigkeit.

 

>Wäre ich jetzt Verantwortlicher einer anderen

>HiFi-Zeitschrift, würde ich durchaus mit dem Gedanken spielen,

>eben diesen Vergleichstest der beiden Boxen-Kontrahenten in

>ehrlicher Weise durchzuziehen.

 

Nach meiner eigenen Erfahrung müßte das Ergebnis anders ausfallen. Du hast die neue Corda ja selbst ausgiebig gehört und konntest der Aufforderung im Test, die Musiker eines Jazzquartetts auseinanderzuhalten, spielend nachkommen, oder ?

 

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Hi!

Ich habe den besagten Artikel jetzt in der Bibliothek gelesen.

1.Die Konsumkritik ist ja nur noch lächerlich,gerade die HiEnder rennen doch stets hinter jeder Neuerung her,daten up was das Zeug hält.

2.Die Technik kommt seeeehr kurz weg

3.Die Kritik von Audio am HGP-Gehäuse ist ja lächerlich.Das mit den stehenden Wellen etc. stimmt zwar,hat ja aber nichts mit dem schönen Schwung der HGP zu tun.Die Rippen an der Rückseite können schon sehr wohl

eine versteifende Wirkung haben.

4.Allerdings wird die HGP doch auch sehr gelobt.

Eine massive Bevorzugung der Dynaudio sehe ich eigentlich nicht,ich habe sogar eher negatives rausgelesen(bisschen langweilig,zu neutral,analytisch?).Die HGP wird doch sehr für Emotionen und Musikalität

(was immer das auch bei einer Box bedeuten soll)gelobt.Da könnten manche HiEnder die Dynaudio schon als zu clean,steril,nüchtern,analytisch herauslesen.

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Oh,sorry,die Dynaudio ist ja eine 2 1/2-Wege oder so...

man sollte das,worüber man lästert,doch vorher lesen/anschauen...

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Hi,

diese Antworten (und das du sie veröffentlichen darfst)sind allerdings ein Pluspunkt für die Autoren.Am Ende ist diese Materie eben doch seeeeehr subjektiv.

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