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orlando

HGP Corda BI-Wiring

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Hallo,

eine Frage eines HGP Corda LE Neubesitzers:

Bringt Bi-Wiring auf jeden Fall ein besseres Ergebnis oder langen hochwertige Kabelbrücken ?

Danke

orlando

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HGP Lautsprecher verfügen grundsätzlich über getrennte Frequenzweichen für die jeweiligen Zweige. Die Trennung besteht sowohl elektrisch als auch räumlich. Die getrennte Anordnung der Frequenzweichen ist wichtig, um eine gegenseitige Beeinflussung der Bauteile der Frequenzweichen zu vermeiden.

Die Trennung der Zweige der Frequenzweichen erlaubt echtes Bi-Wiring/Bi-Amping für unsere Lautsprecher.

Vorneweg: die Vorteile von Bi-Amping sind unbestritten und deshalb auch primärer Grund für die oben erwähnte Auslegung der Anschlussterminals bei HGP Lautsprechern.

 

Die Anschlussart Bi-Wiring ist strittig.

Sie ist deshalb strittig, weil sie von mehreren Faktoren abhängt, die von Fall zu Fall sowohl Vor- als auch Nachteile zur Folge haben können.

Betrachten wir zunächst die Anschlussart an sich: bei Bi-Wiring werden pro Lautsprecher ein Paar Kabel verwendet, bei denen die beiden „+/-“ – Pole am Verstärker zusammengeführt werden. Stellt der Lautsprecher keine Schummelpackung dar – besitzt er also wie im Fall von HGP Lautsprechern zwei tatsächlich getrennte Zweige der Frequenzweiche – dann wird der gemeinsame +/- Pol vom Anschlussterminal des Lautsprechers zum Verstärker verschoben.

Der zunächst offensichtliche Vorteil ist eine Verdoppelung des Kabelquerschnittes. Das ist gut, wenn der Kabelquerschnitt vorher nicht ausreichend für die vorhandenen Verstärkerwerte war.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die Zweige mit unterschiedlichen Kabeln zu bestücken. Manche Musikfreunde verwenden für den Hochtonzweig ein anderes Kabel, als für den Tieftonzweig. Damit kann man den Klang beeinflussen. Aber Vorsicht: Unterschiedliche kapazitive und induktive Kabeleigenschaften können zu Phasenfehlern führen, die zwar tonal das gewünschte Ergebnis bringen, dafür aber andere Eigenschaften des Lautsprechers (z.B. Abbildung) entscheidend stören können.

An beiden Kabeln liegt zunächst das komplette Signal an. Da die entsprechende Frequenzweiche ein Serienglied ist, werden die Anteile des gefilterten Signals jedoch nicht im vollen Umfang anliegen. Beim Hochtonzweig fehlt z.B. der energiereiche Tieftonanteil. Messtechnisch sind geringe Verbesserungen sichtbar, die mit fehlenden Kabelintermodulationen erklärt werden können. Dieser Effekt ist jedoch strittig, denn er tritt nicht bei jedem Kabel/Verstärker auf und seine klanglichen Auswirkungen sind minimal (eine schlechte Raumakustik ist wesentlich klangrelevanter).

Manche Endstufen vertragen kein Bi-Wiring. Sie werden heiß und im Extremfall schalten sie ab.

 

Fazit: bei der Verwendung eines guten Lautsprecherkabels mit entsprechend guten Brücken lieber kein Bi-Wiring betreiben. Sparen Sie das Geld für ein zweites Paar Endstufen und betreiben Sie Ihre Corda LE im Modus Bi-Amping. Diese Betriebsart stellt unstrittig eine wesentliche Verbesserung dar. Hinzu kommt, dass man heute für ein Paar zusätzliche Kabel schon locker gute Endstufen bekommt ...

 

Viel Spaß beim Musikhören

H.G.Paul

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Hallo!

Diesen Ausführungen kann ich nur zustimmen.

Habe zwar (leider)keine HGP-Boxen,aber nach Versuchen mit Bi-Kabeling bin ich auch bei Bi-Amping gelandet und sehr zufrieden.

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Guten Tag, zusammen

 

> Hinzu kommt, dass man heute für ein Paar zusätzliche

>Kabel schon locker gute Endstufen bekommt ...

>

 

Hoppala, brauch ich denn kein zweites Paar Kabel, wenn ich Bi-Amping betreibe?

;-)

 

Um mal meine persönliche Erfahrung an meinen (HGP-) Boxen mit einfließen zu lassen:

Bei mir hat Biwiring schon geholfen, trotz Straight Wire Rhapsody Singlewiring ...

Vielleicht einfach mal ein paar Strippen beim Händler des Vertrauens ausborgen und Probehören.

 

Viele Grüße, Josef

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>

>Guten Tag, zusammen

>

>> Hinzu kommt, dass man heute für ein Paar zusätzliche

>>Kabel schon locker gute Endstufen bekommt ...

>>

>

>Hoppala, brauch ich denn kein zweites Paar Kabel, wenn ich

>Bi-Amping betreibe?

>;-)

 

Also Josef!

 

Ich verurteile diese ständige Miesmache.

Kannst‘ dich ja gleich auf die Oppositionsbank in Berlin setzen. Die zerreden auch jede noch so brillante Reform.

Wir kurbeln doch mit einer 2. Endstufe ganz entscheidend den Markt an. Das zweite Paar Kabeln wird dann mit einer kleinen „Neuverschuldung“ locker und leicht abgedeckt. Ganz einfach.

 

Na, Horst Schröder, so hast du das doch gemeint, oder?

 

;-)

 

Gruß

Thomas D

 

 

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Also gut, erwischt, ich habe nicht zu Ende gedacht ... Bei mir hängen so viele Kabel rum, dass ich diesen Aspekt nicht ausführlich berücksichtigt habe.

 

Ein Neuenafang: Kauft(!) Euch ein zweites Paar Kabel für Bi-Wiring und dann die nötigen Verstärker für Bi-Amping.

In der Zwischenzeit gehe ich (am Samstag) ins Unterhaus http://www.unterhaus.com/termine/aktuell/aktuell.html

und trinke auf Euer Wohl :-)

 

Viel Spaß beim Musikhören

Horst

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Mein lieber Horst,

das freut mich, daß du auf unser Wohl trinkst. Leider betrübt mich der Gedanke, daß du zu einer Konkurrenzveranstaltung gehst, während ich (irgend so ein Elektro-Zeug) im "Zeughaus" mischen werde. Mein Job dort dauert bis 2 Uhr, du wirst also vor mir sicher sein :-(

 

@ Thomas D.: Ich melde mich demnächst mal bei dir, wenns recht ist, ich hab da noch was ...

 

Fröhliches Testen für alle, die sich für biwiring und biamping interessieren. Ich würde eigentlich schon noch gerne ein paar Erfahrungen aus der Praxis lesen.

@all: berichtet doch mal über eure Erfahrungen

 

Thanx, Josef

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>

>@ Thomas D.: Ich melde mich demnächst mal bei dir, wenns recht

>ist, ich hab da noch was ...

>

Ja freilich gern!

Unser angedachter Vergleichtstest steht eh noch aus.

 

Gruß

Thomas

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Hallo Horst

 

Zuerst mal bravo, daß Du dich realistisch zu BiWiring äußerst, und nicht esoterisch..... ;-)

 

kleine Einschränkungen möchte ich allerdings anbringen:

- Biwiring erbringt keinerlei Querschnittsvergrößerung. Das ist zuerst mal nicht einleuchtend, weil man ja zwei Kabel benutzt. Es ergibt sich allerdings "für jede Frequenz" nur ein Kabel als leitendes Kabel, was den Querschnitt damit unverändert läßt (sofern man nicht zB im Bass dicker als im HT wird).

Ein kleiner Ausnahmebereich sind die Trennfrequenzen, oder zumindest dort, wo im Trennbreich die jeweiligen Impedanzen der Zweige gleich sind. Genau dort, und nur dort, hat man eine "Querschnittsvergrößerung", wenn man so will. Ob es hier positiv wirkt, oder vielleicht sogar negativ wegen Abstimmungsänderunen, das kann individuell unterschiedlich sein.

- Daß eine Endstufe wegen Biwiring heiß wird, und nur wegen besagten zweiten Kabels und nicht wegen irgendwelcher anderer Umstände, halte ich für ausgeschlossen. Bei manchen HighEnd-Esoterik-Endstufen-Fehlentwicklungen kann aber sowas paradoxerweise vielleicht einen Einfluß haben. Dann liegts aber wieder mal an der Eso-Hardware, und nicht am Konzept an sich.

 

Ich meine, man sollte grundsätzlich "Bi-Amping-Terminals" sagen! Nur das ist wirklich sinnvoll!

 

 

gruß

Andi

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Hallo Andi,

 

Vielen Dank für Deinen konstruktiven Beitrag!

 

Ich bin kein Esoteriker, ich bin Techniker (mit einem klitzekleinen Hang zur Metaphysik; ich gebe zu, dass noch nicht alles messbar ist, was wir hören. Im Grunde aber folge ich der Erkenntnis, dass Hifi-Technik nicht wirklich eine Herausforderung für die Wissenschaften darstellt...wenn man Wissenschaftler ist...)

 

Bei meiner Antwort bin ich bewusst nicht ins Detail gegangen, denn wir sollten die Fragestellung und den Fragesteller nicht aus den Augen verlieren. Er wollte eine konkrete Antwort, leicht verständlich. Die hat er nun (auch mit Deiner Hilfe).

Ich hoffe, er kann was damit anfangen.

 

Wenn Du allerdings Lust hast, dieses - ich gebe zu - für mich nicht allzu spannende Thema weiter zu vertiefen, dann nur zu.

 

Viel Spaß beim Musikhören

Horst

 

P.S. Ich werde "Bi-Amping-Terminals" in meine Terminologie aufnehmen.

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