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Tuvok

Filmkritik: The Village - Das Dorf

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Hier lebt es sich wie im Jahr 1897. Tief im Wald. Ein kleines Dorf. Inmitten der Wälder von Pennsylvania liegt das 60 Einwohner Dorf, Covington. Es gibt hier einen Ältestenrat, ein schreckliches Geheimnis rund um die Ortschaft, keine Technik, totale Abgeschiedenheit von der Zivilisation.

 

Die eiserne Regel in dem Dorf, niemand verlässt es, denn in den Wäldern herrscht das Unaussprechliche. Hier leben die Leute wie die Amish People. Alles ist ruhig, jeder weiß über den anderen Bescheid. Man übt sich im Gebet, geht in die Schule, hat Tanzveranstaltungen, verbietet die Farbe Rot, weil sie das Böse anzieht, und hält die Farbe Gelb für eine Schutzfarbe.

 

NOAH PERCY (Adrien Brody) ist geistig behindert, er hat öfters Rauferein, er ist einer der Ältesten, geht zur Schule, und die Lehrerin IVY WALKER dessen Vater EDWARD (Wiliam Hurt) im Ältestenrat ist, hat so was wie die Funktion einer Lehrerin, Kindergartentante, und Gouvernante.

 

NOAH ist verliebt in IVY, doch diese liebt eher LUCIUS HUNT (Joaquim Phoenix), dessen Mutter ALICE (Sigourney Weaver) anfangs gar nicht einverstanden war. Vielleicht weil IVY blind ist?

 

Alle leben glücklich und zufrieden, es gibt oft Mutproben wo LUCIUS bis jetzt fast immer gewann, und eines Tages ist es mit dem Frieden leider aus, weil ein totes Tier gefunden wurde, gehäutet und getötet. Und dann ein 2. ein 3. Der Ältestenrat schaltet sich ein, allen voran AUGUST NICHOLSON (Brendan Gleeson). Man befürchtet das irgendwer im Wald war, und die Unaussprechlichen gestört hat, die niemanden erlaubt haben aus dem Dorf zu gehen, denn sonst müßte einer sterben, und so versucht man mit Tieropfern diese gnädig zu stimmen.

 

Die Tiere werden zwar angenommen, aber das Grauen nimmt seinen Lauf. Man findet sogar einen Schuldigen, LUCIUS war im Wald. Und eines Tages passiert es, NOAH ersticht LUCIUS, der knapp überlebt und nun liegt es an 3 Personen in die Stadt zu gehen, gegen ein altes Gebot zu verstoßen und ein Medikament für LUCIUS zu holen.

 

Ich fand den Regisseur M. Shyamalan immer gut, überhaupt als er „The Sixth Sense“ drehte, den wohl erfolgreichsten Horror oder Gruselfilm der letzten Jahre oder Jahrzehnte, aber hier hat er eindeutig gefehlt, auch wenn die Geschichte sehr gut gewesen ist. Der Film ist zwar sehr spannend, er dauert an die 100 Minuten, aber er läßt viele Fragen offen, und teilweise kam er mir nicht wie ein Horrorfilm vor, sondern eher wie ein Künstlergruselfilm für verkappte Hausfrauen die auf dem 2. Bildungsweg versuchen Staubsaugen zu lernen.

 

Seit Unbreakable müßte eigentlich klar sein das der Regisseur eigentlich keine Horrorfilme filmt, aber der Verleih Buena Vista verkündet das es eben ein Horrorfilm ist. Vielleicht ist das eine bewusste Irreführung die zwangsläufig viele Kunden anlocken soll.

 

Eigentlich war der Film „Signs“ auch kein Film über Aliens, und genauso wenig ist der Film hier ein Film über „Waldmonster“. Wenn man intelligent ist, könnte man sich eigentlich recht gut vorstellen das dieser Film als Parabel über das heutige Amerika funktioniert, da die Politischen Zweige ungefähr so ähnlich sind wie in dem Film. Warum hat der Regisseur den Namen Walker gewählt? Zufällig? Oder weil er eine berühmte Persönlichkeit in Amerika darstellt? Die Idee das die Sünde der anderen Menschen die Betrroffenen zu Einsamkeit verdonnert und Zurückgezogenheit die Lösung für die Schuld ist, wird heut zu Tage sowieso oft schon gelebt.

 

Hier ganz extrem. Der Film funktioniert auch als Liebesgeschichte sehr gut und wenn man bedenkt, welche Körperliche Störung wohl schlimmer ist, Lähmung oder Blindheit, da muß manch einer aufgeben, aber wenn man sich den Film ansieht, welchem Mut Ivy durch Ihre Blindheit eigentlich zugetraut wird, von Ihrem Vater und auch von den anderen Ältesten, könnte man direkt glauben das Blindheit die gnadenvollste Behinderung ist. Sie hat daraus eine Tugend gemacht und anhand Ihrer Fähigkeiten zeit Ihres Lebens sich zurecht zu finden, sogar Ihr Leben und das des Dorfes retten können.

 

Wie sie allerdings so gut mit Ihrer Blindheit umgehen konnte, liegt wahrscheinlich darinnen das es in dem Dorf keinen Verkehr und keine Kriminalität gab. Sehr schön in dem Film fand ich, wie Lucius ständig die ausgestreckte Hand seiner Liebsten nahm um sie in Gefahr wegzuführen, obwohl er ein stilles Wasser war und seine Liebe Ihr nicht preisgab, er hat das einfach als selbstverständliche Geste gesehen, da er auch ein gutes Herz hatte.

 

Irgendwie hat der Film gar nicht was mit Blockbustern zu tun obwohl viele gute und bekannte Schauspieler mitspielen und wenn man bedenkt, das der Film eigentlich 60 Millionen US $ verschlungen hat, müßte man eigentlich glauben, in dem Film gäbe es vielmehr an Monstern und CGI Effekten, aber nichts war zu sehen von Effekten oder irgendwelchen Computergenerierten Monstern. Und da kann man wiederum einhaken, schade darum, aber der intelligent geneigte Kinozuseher wird dem eher gut gegenüberstehen.

 

Trotzdem war der Film für mich ein bißchen eine Enttäuschung, obwohl sich meine schon vor Furchtflecken geplagte bessere Hälfte sich schön brav an meine zarte fleischige Schulter anlehnte, und ihre zarten Krallen ein bißchen tief in mein Lungengewebe getrieben hat muß ich doch sagen, das mir der Film etwas langweilig vorkam, und ich anhand des Trailers doch mehr vermuten lies.

 

Ich finde das der Film eigentlich eine Art gepflegte Langeweile hatte, wenn man mal bedenkt was man heute für Kinokost gewohnt ist. Der Film funktioniert eher als dramatische gut verflochtene Liebesgeschichte als ein Horrorspektakel. So gefreut habe ich mich anfangs, und auch die Wendungen für die Shyamalan so berühmt wurde in seinen letzten 3 Filmen schätze ich so sehr, auch hier, und schon alleine die Idee des Unaussprechlichen war für mich ein Grund zu Freudensgedankensprüngen, aber je näher die Auflösung kam, und bis sie da war, wurde ich eigentlich herb enttäuscht, habe mich aber trotzdem daran gewöhnt über den Film nicht schlecht zu maulen, da ich die Schauspielerische Leistung und die Idee des ganzen sehr gut gefunden habe.

 

Wie immer hat der Regisseur einen ganz kleinen Camoeauftritt in dem Film. Gut war in dem Film das sich die Spannung schön langsam aufgebaut hat, und obwohl man eigentlich nie oder fast gar nichts außer Geräusche und die Subtilität in seinen Gedanken hörte und fühlte, hat der Film eine gute Wirkung hinterlassen, überhaupt an so schwache Wesen wie die Frauen die dann meistens im Kino sitzen und warten bis sie wieder mit Ihrem hellstimmigen Organ so grässliche Schräge Kreischende Markerschütternde unorgastische Schreie auslassen können und hoffen das sich die furchtgeplagten fortpflanzungswilligen Männer sich Ihrer annehmen und sich die Fingernägel in die Halsschlagader bohren lassen, während sie dem schwachen Geschöpf in einige nicht unbedingt nur zur Fortpflanzung bestimmte Körperöffnungen Dinge schieben die nicht gerade künstlicher Natur sind, was in dem Film besonders gut geht, wenn kein Mensch in dem Kino ist und man sich den Film unter der Woche am Nachmittags ansieht.

 

Aber einige Fragen hatte ich doch zu dem Film, woher kam das Brennholz? Man sah nie wem was abholzen, woher kam die Kreide in der Schule? Selber gemacht aus Steinen? Woher kam eigentlich alles was sie in der Stadt gehabt haben, wenn sie doch so abgeschottet waren? Und das seit 1897?

 

Ich finde das Ivy am besten spielt, so ne richtige Toughe Blinde, Sigourney hat viel zu wenig gut gespielt, Ihr Part in dem Film war eigentlich eher unwichtig, und sie hat deswegen auch nicht richtig Gas gegeben, und man merkte, sie ist einfach nur so dabei, wie ne Pflanze, genauso wie William Hurt, der zwar immer gut ist, oder immer öfters, aber auch nur irgendwie dabei war. Am besten gefiel mir wie gesagt Ivy, dann Lucius, weil Phoenix auch im letzten Film von Shyamalan – Signs – recht gut gespielt hat. Dann war da noch Adrien Brody, bekannt aus dem Film „Der Pianist“. Hier hat er nicht besonders gut spielen müssen, er war einfach auch nur anwesend, wahrscheinlich weil seine Rolle das nicht zugelassen hat, weil er eben nicht die Hauptrolle hatte.

 

Die Musik wurde immer gut eingesetzt, sie war oft ein Sinnbild für die Spannung, und wurde auch nicht störend, aber sie war auch nicht irgendwie nötig, sie war einfach gut, und nicht fantastisch, nicht schlecht, eher besseres Mittelmaß. Man sollte sich wie gesagt vom Trailer zu diesem Film nicht täuschen lassen da dieser viel spannender ist als der ganze Film, und wenn ich den Film in 2 Hälften zerschneiden, war der Anfang langweilig, dann wurde er spannend.

 

Der Film kann auf alle Fälle einige Schreckmomente aufweisen, aber man hätte mehr daraus machen können, denn wo angefangen wurde, wurde auch abgebrochen, dort wo wichtige Zitate gesprochen wurden wurde nicht weitergemacht, schade darum. Der Film ist allenfalls ein guter Drüberstreuer und nicht das was ich gewohnt war vom Regisseur bisher, und ja ich habe mir mehr erwartet, darum muß ich folgende Wertung bekannt geben.

 

74,401 von 100

 

 

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