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Tuvok

Filmkritik: The Brothers Grimm

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Inhalt:

 

Die Grimmbrüder sind Hochstapler, leben 1792 in Deutschland, JAKOB (Heath Ledger) und WILHELM (Matt Damon) nutzen die Leute aus. Sie machen Geld mit deren Angst vor Hexen. Eines Tages werden sie nach Marbaden gerufen, treffen auf CAVALDI (Peter Stormare) einem Folterknecht der Franzosen die Deutschland unter Besatzung hatten, und müssen mit Hilfe von ANGELIKA gegen allerlei Dämonen und Hexen kämpfen.

 

Infos:

 

Auch in den USA bekommt man für 80 Millionen US $ nicht viel, aber dazu in der nächsten Rubrik. Jedenfalls hat der Film in den USA 37 Millionen US $ nur eingespielt bis dato.

 

In Wirklichkeit waren Jakob und Wilhelm Grimm ja Sprachwissenschaftler. Jakob wurde am 4.1.1785 in Hanau geboren und verstarb am 20.9.1863 in Berlin im Alter von 78 Jahren. Wilhelm lebte vom 4.2.1786 bis 16.12.1859 und verstarb auch in Berlin im Alter von 73 Jahren.

 

Jakob und Wilhelm hatten 3 Geschwister, und weitere 3 sind schon gestorben. Sein Vater Philip Wilhelm und seine Frau Dorothea hatten in Hanau gelebt, und waren wie deren Eltern Calvinisten. Die Eltern wollten die beiden Söhne auf eine gute Schule schicken, und so ging 1798 Jakob und 1799 Wilhelm nach Kassel zu deren Tante. Jakob studierte Rechtswissenschaft, Wilhelm auch. Wäre ein gewisser Lehrer Friedrich Carl von Savigny nicht gewesen, Jakob würde nie seine große Bibliothek kennen gelernt. Er zeigte Ihnen die Romantik, und lehrte Ihnen den damals bekannten Minnesang.

 

Beide waren sehr interessiert, waren von Goethe und Schiller fasziniert, und waren der Meinung das jedes Märchen einen wahren Kern hat. Sie legten mit Ihrer Arbeit einen Grundstein für die geschichtliche Entwicklung der damaligen Literatur. Von Skandinavien bis nach Spanien waren sie bekannt, und lernten damals schon die Geschichten der jeweiligen Länder, und deren Sprachwissenschaft.

 

Die alten Sagen die es damals im Volk gab, haben die beiden genommen und abgeschrieben, etwas umgeändert, und verbessert. Achim von Arnim und Clemens Brentano, ein Dichter und ein Romantiker, haben viele Märchen zusammengetragen, die als Grundstein für deren Hausmärchen dienten.

 

Die meisten Märchen hatten den Ursprung in einer Hugenotten Familie, wo eine gewisse Frau Dorothea Viehmann, eine damals berühmte Märchenerzählerin die Vorlagen vieler berühmter Geschichten lieferte. Als 1808 deren Mutter starb, mussten Jakob und Wilhelm selbst für den Unterhalt sorgen, und das ging mit Aufsätzen über Minnesang in einigen damals einschlägigen Fachzeitschriften.

 

1811 hat Jakob sein 1. Buch veröffentlicht. „Altdeutscher Meistersang“ und Wilhelm seine „Aldtändischen Heldenlieder, Balladen und Sagen“ und 1812 gab es das 1. gemeinsame Buch, und Märchenbuch, „Kinder und Hausmärchen“. 1815 kam der 1. Band der Edda raus, der aber nicht vollendet wurde, da die deutsche Übersetzung sehr schwierig war, und andere Forscher leider schon schneller waren, dann das Buch über „Reineke Fuchs“ und 1813 – 1816 ein Buch über Altdeutsche Wälder.

 

1815 ein Mythologiebuch über Statuen, und vor Weihnachten den 2. Band Ihrer Märchen. Der 1. Band wurde überarbeitet, von den Verlagen damals, ein Viertel der Geschichten gestrichen, die Hälfte überarbeitet, und das alles wegen zu viel Gewalt und Sex. 1822 gab es Band 3 der Märchen.

 

Sie schrieben auch eine Abhandlung über deutsche Heldensagen, die wertvolles Kulturgut vom 6. bis zum 16. Jahrhundert enthält. Anfang des 19. Jahrhunderts, bis 1814, lebten beide nur vom Geld das Jakob verdient hat. 1819 bekamen sie eine Ehrendoktorauszeichnung in der Universität in Marburg, gelebt haben sie um die Zeit davor in Kassel. Wäre Kurfürstin Wilhelmine Karoline von Hessen nicht gewesen, hätten die beiden keine Förderin gehabt, die Ihre Geschichten finanziert hat.

 

Um die Zeit entstand auch die Geschichte der deutschen Grammatik, 1826 folgte Band 2. Jakob legte auch ein wichtiges Stück der Etymologie da, der sich mit der Herkunft der Wörter beschäftigt. Jakob hatte damals einen Freund, Vuk Stefanovic Karadzic, für den er die serbische Grammatik übersetzt hat. Das war 1824. Wilhelm im Gegensatz schrieb 1829 die Deutsche Heldensage, ein Heldenepos.

 

1825 hat Wilhelm seine Frau Henrietta Dorothea Wild geheiratet, und nun machten sie zu Dritt weiter. Sein Sohn Hermann kam 1828 zur Welt. 1830 wurde Jakob Professor, 1835 auch Wilhelm, beide in Göttingen. 1834 hat Jakob sein Buch über „Reineke Fuchs“ vollendet, und ein neues Grammatikbuch folgte.

 

Jakob war 1848 ein Mitglied der deutschen Nationalversammlung, und beide wollten die deutschen Kleinstaaten verbinden. Sie halfen beide mit die Menschenrechte in Deutschland zu verbessern die erst 1948 veröffentlicht wurden.

 

Sie haben sich mit König Ernst August 2. von Hannover angelegt, und wurden dann des Landes verwiesen, zusammen mit 5 anderen Professoren. Von den 5 Grimmsöhnen, haben nur 2 diese Berühmtheit erlangt. 2005 wurden deren Märchen in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen das 1992 gegründet wurde und berühmte Schriften für die Menschheit erhält.

 

Gilliam der Regisseur hat in dem Film alles erschaffen lassen müssen, da es weder Wald, Stadt, Häuser gab, die so aussahen wie er es sich vorstellte, und schaffte somit seine größte Produktion in seinem 30 Jährigen Schaffen. Stormare wiederum freute sich auf den Film da er als Schwede selber früher ein Grimmfan war.

 

Die Stadt Marbaden wurde bei Prag künstlich erschaffen. Der Produktionsdesigner Guy Dyas hat sich um die 25 Häuser der Stadt gekümmert und alles selber aufgebaut. Er war auch damals für X-Men – Teil 2 verantwortlich.700 Bäume wurden verpflanzt, und 750 Effekte taten Ihr Bestes.

 

 

Meine Meinung:

 

Was ich an dem 110 Minuten langen Film komisch finde ist, das in den Kinos, auf den Plakaten, der Englische Titel „The Brothers Grimm“ zu sehen war, und das für mich wieder ein Grund war sich aufzuregen, da man nicht versucht hat den Titel, der ja leicht zu übersetzen ist, eben zu übersetzen, wahrscheinlich weil eben auch die Kinolandschaft immer englischer wird, und uns eingeredet wird, Hollywood und Amerika seien gut. Und wenn ich mir dann den Film ansehe, was ich mir dachte als ich mir den Film ansah, dann kam er mir vor wie übelster Hollywooddreck, obwohl die Special Effekte wirklich gut waren.

 

Die Mischung zwischen „Twelve Monkeys“ dazu ein bißchen „Sleepy Hollow“ ein bißchen „Nightmare before Christmas“ und ein Schuß „Bonny und Clyde“ auf menschlich, einer emanzipierten Angelika im Film, die reagiert wie der Trapper aus „Ein Mann den sie Pferd nannten“ die nicht deutsch, nicht im mindesten Deutsch aussah, obwohl sie im Film eine Deutsche spielte, das läßt mich schon vor Schreck ein bißchen erschauern.

 

Zuerst mal muß ich mich ärgern über die Namensgebung. Aus dem Jakob Grimm wird ein Jake, der von einem furchtbar schlecht spielendem Heath Ledger gespielt wird. Der aber gar kein schlechter Schauspieler ist, nur in dem Film kam er mir etwas vor als würde er nur spielen weil er ein Geld bekommt, nicht aus Liebe zum Film. Und dann die Krönung. Die Goldene Himbeere bitte an die schlechteste schauspielerische Leistung an Will, William Grimm, gespielt von Matt Damon, der mir vorkam wie ein Unterhosenmodell das sich aus „Die Bourne Identität“ hierher verirrt hat. Dann kommt noch eine fesche aber dämliche Monica Bellucci hinzu, die einfach nur gut aussehen muß, und fertig ist ein blöder Hollywoodkitschfilm.

 

Ich glaube an dem ganzen Schlamassel ist Ehren Kruger schuld, der Drehbuchautor, der den herrlichen Film „The Ring“ verursacht hatte, und der einfach alles zusammengemixt hat, was Grimm ausmacht und dann den Film geschrieben hat. Ganz interessant ist es ja anzusehen das von Rotkäppchen, über Schneewittchen, Erzählungen über Rapunzel und Dornröschen hier im Film zu sehen sind oder zu hören sind, und von den 2 Akteuren eben vermurkst wurden zu Geschichten, da sie ja maßgeblich dahinter steckten, viele Geschichten selbst verursacht oder realisiert zu haben.

 

Muss man sich mal vorstellen was das für Gemurkse ist. Die Grimm Typen reisen herum, sind Gauner in dem sie den Leuten mit der Bekämpfung von Hexen die sie selbst erfunden haben Geld verdient, und schreiben dann Ihr Grimms Märchen Buch. Was ist das nur für ein Gemurkse. Dann kommt eine fesche verfluchte Königin vor die Böse ist, ein Werwolf, ein paar Zaubersprüche, wenig Blut, viele blöde Landeier, ein dämlicher französischer General der aussieht wie Napoleon, und ein Dämlicher Italienischer Diener mit Perücke.

 

Alles an dem Film was gut ist, ist nur die Ausstattung vom Film, die Kostüme, die Special Effekte, der Rest an der Darstellung ist blasser blanker Mist. Also ich habe keine Ahnung was Terry Gilliam da für einen Mist produziert hat, ich glaube der Regisseur ist schon schuld an so einem Film, denn wenn der Drehbuchautor eine Niete ist, dann ist es der Regisseur noch mehr, denn der entscheidet. Mir hat damals die alte Version der Geschichte über die Grimm Brüder viel besser gefallen.

 

Dann noch dazu Peter Stormare, meine Güte, was für eine Niete der im Film ist, das ist echt unglaublich. Der hat damals in „Fargo“ als Auftragsmörder eine sehr gute Rolle gehabt und nun als Folterknecht? Eine Zumutung diese Rolle. Und noch dazu sein blöder italienischer Akzent, grässlich.

 

So gesehen ist ja die Geschichte ganz gut, nur die ständige versuchte Verbindung zwischen altertümlicher Komödie a la „Jabberwocky“ und neumodischem Schnickschnack mit Verschwörung wie „Brazil“ beide vom selben Regisseur, ist einfach unzumutbar finde ich.

 

Matt Damon kam mir im Film meistens vor wie ein Blinder der gerade lernt einen Blindenstock zu benutzen und dafür seine ganze Kraft einsetzt, und ja auch wenn ich ätze, man muß natürlich seine Leistung schon honorieren, denn wenn Charles Manson versucht ein Krankenpfleger zu werden, dann ist das schon was tolles, aber leider leider, mordet Damon weiter, meine armen kleinen Gehirnzellen mit schlechter schauspielerischer Leistung.

 

Also wenn ich da an die geile Sau Monica denke, die Itakerschlampe aus „Irreversible“, sie spielt in Ihren paar Minuten mit größerer Präsenz als die ganzen anderen Darsteller und das dürfte aber nicht am Geld liegen, die Dame hat einfach eine bessere Leistung gezeigt.

 

Warum nur mußte der General, ein Folterknecht sein, ein General, ungekonnt lustig und sarkastisch sein, wieso waren nur so wenige Soldaten die seinen, wieso sah man keine Französische Herrschaft wie uns der Film glauben macht, wieso so ein blöder Italienischer Diener der sich um seine Perücke kümmert.

 

Was mir gut gefallen hat: Ein Pferd frisst ein Kind, eine Verwandlung vom Menschen zum Werwolf, die nur leider schlechte Effekte hatte, aber gut erdacht war, dann ein Pfefferkuchenmännchen, von der Idee her, das wiederum an Frau Holle erinnert, also an die Pechmarie, dann ein kleines Mädchen Sascha, das im Film wie ein Junge ist, damit es nicht ermordet wird von der bösen Hexe, das dann ohne Gesicht herumläuft, und mich an Thomas Anderson aus „Matrix“ erinnert, dem der Mund fehlte, aber ungefähr genauso.

 

Der Film hat natürlich auch viel von „Der Pakt der Wölfe“ und das fasziniert mich an dem ganzen. Altmodisch, neumodisch, gewalttätig, mystisch. Einfach cool, aber eben schlecht umgesetzt. Das ganze ist wie ein Film über eine Patchworkfamilie die von der Müllbrigade Kelly Family inszeniert wurde.

 

Jonathan Pryce als General Delatombe fand ich irgendwie deplaziert und übertrieben, aber besser als Peter Stormare als Folterknecht Cavaldi aus dem italienischen Parma. Lena Headey als Angelika gefiel mir am besten, die spielte so ne toughe Frau die vor nichts Angst hat, alles weiß und kann, also ein richtiger weiblicher Dirty Harry.

 

Übertriebene amerikanische Hollywoodfamilienunterhaltung die weder lustig noch spannend ist sondern ein Sammelsurium aus allem ist daher nur.

 

70 von 100

 

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