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Tuvok

Filmkritik: Stolz und Vorurteil

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Inhalt:

 

Mr. BENNET (Donald Sutherland) hat 5 Töchter. ELIZABETH (Keira Knightley), MARY, JANE, LYDIA und KITTY, und eine Frau Mrs. BENNET (Brenda Blethyn). Sie leben alle in der Nähe der Grafschaft Kent, und sind Bauern. Zu tun gibt es sehr viel. Die Mutter hofft jeden Tag nur eines. Das alle Ihre Töchter an den Mann gebracht werden. Damals war die Versorgung nicht so gut, man hatte keine Pension, also mussten die Töchter einen Mann finden, der sie erhalten kann. Es war damals eine Zeit in England die sehr schwierig war. London war damals schon einer der teuersten Städte in Europa, und das auch ein Mitgrund, das auf dem Land es sehr schwierig war ordentliche Männer zu finden, die Ihre Frau lieben, sie nicht schlagen, und nicht fremd gehen.

 

Eines Tages zieht in das nahe liegende Anwesen ein gewisser Mr. BINGLEY der mit seinem Freund Mr. DARCY einzieht. Mr. BINGLEY ist ein sehr Gutsituierter, netter, junger Mann. Sein Freund Mr. DARCY war damals so was wie heute ein Multimillionär. Sehr reich, gebildet, sehr gute ordentliche Manieren, und vor allem sehr stolz. Jedenfalls so kommt er jedem vor. Die Mutter hat deswegen die größten Schwierigkeiten, denn in diese Gesellschaft rein zu kommen ist nicht einfach und wenn man mal drinnen ist, färbt man schnell ab, und vergisst vielleicht seine wahre Herkunft.

 

Doch ist Mr. DARCY kein hässlicher Mann. Die Mutter hofft natürlich das sie die Töchter an den Mann bringt, doch Mr. DARCY will keiner. ELIZABETH geht sogar so weit ihn Ihr ganzes Leben zu hassen. Bei einem Ball verliebt sich JANE in Mr. BINGLEY. Und ELIZABETH erfährt, das Mr. DARCY nicht von Ihr viel hält, mit Ihr nicht unbedingt tanzen will, da sie ja von niederem Stand ist, und seiner nicht würdig, was vor allem die Tante von ihm, Lady CATHERINE DE BOURG (Judi Dench) in späterer Folge so abscheulich findet. Sie die es gewohnt ist Menschen wie Sklaven zu behandeln, war es die Mr. DARCY auch so zum Abweisen von Leuten niederen Standes gebracht hat.

 

Aber das weiß ELIZABETH nicht. In der Zwischenzeit ist JANE mit Mr. BINGLEY durchgebrannt, die Mutter stirbt 1000 Tode, der Vater, hofft das sie wieder zurück kommt und der Rest der Familie, Ihre 4 Schwestern sind natürlich ganz begeistert. Endlich hat wenigstens eine Tochter einen Mann gefunden.

 

Eines Tages taucht Mr. COLLINS auf, der das Anwesen der Familie BENNET geerbt hat, klein von Statur ist, und Priester ist. Er ist der Cousin von ELIZABETH, und hält um Ihre Hand an, was die natürlich abweist und ihn noch dazu lächerlich macht. Dieser jedoch heiratet dann bald daraufhin CHARLOTTE LUCAS, die beste Freundin von ELIZABETH, die Ihr vorher natürlich abgeraten hat, aber CHARLOTTE ist von ihm begeistert, nicht sofort, aber bald, denn er ist gut situiert, kann für sie sorgen, und ist ein sehr netter, wenn auch schrulliger Mann. Damals war es nicht so einfach im Alter von 27 Jahren einen Mann zu finden, so auch CHARLOTTE. Und so ist sie überglücklich wenigstens einen gefunden zu haben und lebt dann auf seinem Anwesen glücklich.

 

Eines Tages trifft ELIZABETH einen gewissen Mr. WICKHAM, der im britischen Empire als Soldat dient, und in der Nähe Ihrer Heimatstadt stationiert ist. Sie freut sich endlich einen Mann getroffen zu haben, doch dieser erzählt ihr dann das Mr. DARCY ein gemeiner Mensch ist, denn sein Vater hatte einen Sohn, Mr. DARCY, und er, Mr. WICKHAM, war damals der beste Freund von ihm und beide wuchsen wie die Söhne eines Vaters auf, bis Mr. DARCY sich das ganze Geld des Erbes, des verstorbenen Vaters unter den Nagel gerissen haben soll, und Mr. WICKHAM rausgeschmissen hat. Diese Geschichte fasziniert ELIZABETH und festigt den Haß auf Mr. DARCY noch mehr, und die Liebe zu Mr. WICKHAM noch mehr.

 

Das alles anders kommt weiß sie ja vorher noch nicht. Mr. DARCY hingegen ist mit seiner Cousine verlobt, doch zunehmend interessiert er sich für ELIZABETH. Nicht nur weil er von dem Haß fasziniert ist die sie ihm ungerechtfertigt, so er, ihm entgegenbringt, nein, sie ist eine sehr intelligente Frau, die intelligenteste unter den 5 Töchtern. Doch ELIZABETH will von ihm absolut nichts wissen, und sucht mit ihm eine Konfrontation mit der anderen und übersieht dadurch das sie sich in ihn verliebt und versucht diese Gedanken auf schmerzliche Art zu vertreiben.

 

In der Zwischenzeit ist auch LYDIA an den Mann gekommen, einen sehr netten, in Mr. WICKHAM der sie in eine andere Stadt entführt. In der Zwischenzeit trennt sich JANE von Ihrem geliebten Mr. BINGLEY und ELIZABETH erfährt das angeblich Mr. DARCY schuld daran sein soll und fängt ihn an noch mehr zu hassen, aber ihn auch mehr zu lieben. Kurz darauf auf dem Landsitz in der Nähe seiner Tante, macht er Ihr einen Heiratsantrag den sie schroff zurückweist.

 

Doch alles kommt anders. Mr. WICKHAM wird versetzt, angeblich ist er nicht das was er vorgibt zu sein, JANE verliebt sich wieder in Mr. BINGLEY, von dem sie sich zuvor trennen mußte, da Mr. DARCY auch diese Trennung veranlasst hat. Und ELIZABETH verliebt sich immer mehr in Mr. DARCY.

 

Es vergeht fast ein Jahr und ELIZABETH reist mit Ihrer Tante und Onkel auf das Landgut von Pemberly, und trifft dort unvermutet auf Mr. DARCY, da es zu einen seiner Anwesen gehört. Und stößt auf CATHERINE die Ihr den ganzen Haß entgegenbringt, da sie Angst hat das sie sich einmischt, da ja Ihr Neffe mit seiner Cousine, Ihrer Tochter verlobt ist, einer Liaison die schon lange so geplant ist, und ELIZABETH die sich noch nie um Manieren gekümmert hat, kommt mit Ihr in heftige Auseinandersetzungen, und da sie sich kein Blatt vor den Mund nie nimmt, wird die Abneigung zwischen CATHERINE, der Tante und Gräfin von Mr. DARCY und Ihr immer größer.

 

Und eines Tages erscheint am späten Abend, fast schon in der Nacht, Gräfin CATHERINE bei den Bennets, da sie gehört hat, ELIZABETH buhlt um Mr. DARCY und zerstöre so eine lang vorhergesehen Verbindung, doch dieses Gerücht stimmt nicht oder doch?

 

Informationen zum Film:

 

Eine Adaption der Geschichte von Jane Austin ist „Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“. Der Roman „Pride and Prejudice“ – zu deutsch eben „Stolz und Vorurteil“ erschien im Jahr 1813 von der berühmten englischen Schriftstellerin Jane Austen. Geboren ist sie am 16.12.1775 in Hampshire. Ihr Vater war Priester. 1805 zog sie nach Vaters Tod nach Southhampton. Dort blieb sie bis 1809. Es gibt nur ein einziges Bild von ihr. Sie war mit Harris Bigg Wither verlobt, aber nie verheiratet, und litt an der Addison Krankheit. Eine tödliche Unterfunktion der Nebennierenrinde. TBC und Tumore sind die Folge.

 

Verfilmungen um Ihre Romane: „Sense and Sensibility“, „Clueless“, „Emma“, „Das Klavier“, „Mansfield Park“,

 

Ähnlichkeiten mit dem Film: „Krieg und Frieden“, „Vom Winde verweht“, „Doktor Schiwago“, „Howards End“.

 

Budget: 28 Millionen US $, Regie: Joe Wright, der sehr schön mit Hunderten Kostümen gearbeitet hat.

Drehbuchautorin Deborah Moggach hat einiges vom Original Buch verändert und mehr Wert auf das Gerede von ELIZABETH und Mr. DARCY gelegt.

 

Meine Meinung:

 

Der unglaublich lustige Pfarrer, der dauernd daher gebrabbelt hat, einen lustigeren Heiratsantrag habe ich noch selten gesehen. Dann sind da noch die herrlichen Dialoge, alle ohne Schmutz, Schande und Gemeinheit. Dann die 121 Minuten Film die sehr schnell vergehen, eine sehr gute Musik, herrliche Szenen bei den Bällen, gute Tänze, eine ständige Kamerafahrt im Ballsaal, gute Gespräche, eine hervorragende Besetzung von Judi Dench als irre Tante, ein fantastisch passender wortkarger Donald Sutherland als Vater, eine lustige Mutter als Mrs. Bennet. Die ganze Familie ist so was wie Lindenstraße auf Proleten Talk Show umgemünzt.

 

Meine Freundin hat am Anfang und am Ende des Filmes geweint, ich am Anfang weil ich für sie keine Taschentücher hatte, und am Ende, weil sie für mich keine Taschentücher hatte. Der Film hat sehr gute Dialoge und bei einigen Szenen wird gar nicht gesprochen was Hirntätigkeit voraussetzt, aber das macht nichts, man muß einfach nur die Szenen begutachten, sich einlassen auf die herrlichen Landschaftsaufnahmen, und man merkt richtig das in dem Film viele wenige Blicke mehr sagen als eine Menge Worte.

 

Trotzdem muss ich sagen, das ich mich in der ersten Hälfte des Filmes königlich fadisiert habe, und schon fast eingeschlafen bin denn das ganze Gerede über die damaligen Sachen, kompliziert, nicht einfach, dauernd das pittoresk anmutende Sittengemälde, das irgendwie ist es was ich nicht gerade im Kino sehen will.

 

Es gab in den 40 er Jahren eine Fassung die ich nie sah, aber die schöner gewesen sein soll oder anders halt, egal, diese Fassung ist ja gut, die Kostüme, Ausstattung, Musik, anspruchsvolle Dialoge, aber das ganze Nachdenken beim Film dass ganze sich dauernd konzentrieren, ich kam mir vor wie ein Wirtschaftsstudent der gerade eine langweilige Abhandlung über das gleichgeschlechtliche Liebesleben von indischen Hygienegesetzen in der Pathologie lernt.

 

Ich fand Brenda Blethyn, die Mutter, die schon oft in englischen Filmen spielte, einfach süß, nur ging es mir dauernd am Nerv das sie zu Ihrem Ehemann dauernd Mr. Bennet sagte und nicht den Vornamen. Aber das macht nichts, sie hat hervorragend gepasst, und wenn sie im Bild war, wußte man, es wird entweder lustig oder peinlich für die reiche Gesellschaft, also lustig für uns Zuseher, denn die gute alte Dame war so eine richtige nette verwitwete, Alzheimer fängt an Patientin, die mal tot traurig, mal Himmel hochjauchzend ist.

 

Wäre der Dialogwitz nicht gewesen, der Film wäre ein Mist gewesen meiner Meinung nach. Ab der Mitte des Filmes, wußte ich schon wie das Ende des Filmes wahrscheinlich sein wird, aber das hat mich nicht gestört, denn der Film war ja doch irgendwie abschließend nett. Nur hätte ich mir mehr als eine langweilige Literatur Sittengemäldeverfilmung gewünscht, die zwar hochanspruchsvoll war, aber mir hätte ein Film wie „Der Patriot“ doch besser gefallen.

 

Mr. Darcy hat die Synchronstimme von Keanu Reeves, Mr. Wickham sieht aus wie Orlando Bloom, Roman Osin hat mit seiner Kameraarbeit sehr gutes geleistet. Der Film hat viele gute Szenen, sehr anspruchsvolle die einem Cineasten sicher sehr gefallen würden. Ich habe die damalige viel zitierte BBC Serie aus 1995 nicht gesehen, aber sie soll genauer und schöner gewesen sein. Schön fand ich in dem Film das der Unterschied der einzelnen Stände zueinander sehr gut ausgespielt wurde, und so die Problematik einer gewissen Kastenbildung wie in Indien sehr gut rüber gekommen ist.

 

Geld allein zählt leider doch. Ich habe am Anfang des Filmes einige Schwierigkeiten gehabt mich auf diesen Film zu konzentrieren aber mit Hilfe meiner Freundin die mir andauernd im Film geantwortet hat und mir übersetzte hat von Deutsch auf mein Hirnverständnis, konnte ich mitbekommen um was es sich bei dem Film handelt. Der Streifen hier ist so was wie ein richtiger Weiberfilm, wo man seiner Freundin gar nicht auf die Möpse fassen kann.

 

Also Mopsfaktor 28 von 100

Künstlerfaktor – 93 von 100

Anspruchsvollfaktor – 90 von 100

Cineastenfaktor – 94 von 100

Mein Faktor – 78 von 100

 

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