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Tuvok

Filmkritik: Tony Takitani

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Meine bessere Hälfte hat gemeint, jetzt machen wir mal was für die Bildung und wenigstens 1 x im Quartal schauen wir uns einen intelligenten Film an, und darum sind wir hier in dem Film gelandet. Oh meine Güte war der langweilig. Japanisch, englische Untertitel, einfach schrecklich.

 

Der Film dauert 75 Min., das Buch gibt es im Dumontverlag, und der Film ist eigentlich der Beginn einer Trilogie so wie ich glaube, die ein Regisseur oder sonst so ein Japanischer Filmschaffender mit ruhiger Hand über die Einsamkeit gedreht hat.

 

Dauernd hört man im Off den Tony Takitani reden, der auch der Titelgebende Filmheld ist. Haruki Murakami ist der Schreiberling der Originalvorlage, die eben eine Trilogie werden soll, glaube ich.

 

Also die Story ist ja nicht übel. Tony hat eine Kindheit erlebt wie sie leider viele Menschen in den Industrienationen erleben. Mutter bei der Geburt verstorben, Vater mit Jazz Bands unterwegs, er oft alleine, und Doktorspiele hat er nie gelernt, Sexuelle Aufklärung, Spielen mit den Eltern, alles das gab es nicht. Japan war damals wo Tony jung war, eigentlich ein armes Land, seine Heimatstadt, ich weiß jetzt nicht welche, war früher ein Kaff, die Leute dauernd an die Arbeit gedacht. Was heut zu Tage ein Grund ist wieso Tokio z.b. die höchste Selbstmordrate der Welt hat, vor allem unter den Jugendlichen.

 

Tony wächst langsam und sicher zu einem Mann heran, er will die Jugend bald vergessen, und darum sieht man maximal aus seiner Jugend SW-Bilder, mit einigen Erklärungen im Off dazu, oder man sieht eben wie er jung war, aber nur wenig. Der Film konzentriert sich eher auf sein Leben als Erwachsener Mensch, wie er technischer Zeichner ist und sich in eine junge Frau verliebt.

 

Die Musik ist irgendwie suizidüberbringend. Wenn ich die Musik noch mal höre, dann werde ich wohl zum Killer und töte 200.003 Leute. So richtig wie bei „Henry – Portrait of a Serial Killer“. Schrecklich einsam, man denkt dauernd darüber nach, ob die Hühneraugen da unten auf den Eiern, jetzt Fußball oder Golf spielen, was auch den Mopsfaktor im Film auf 10 von 100 herabsenkt.

 

Leider hat TONY das Problem von den meisten Männern. Seine Freundin, ich glaube er wollte sie sogar heiraten, interessiert sich eher für teure Klamotten, so Haute Cuture Sachen glaube ich, wo ich auch sagen muß, ich hätte gerne so einen Kimono aus Seide, aber meine Bekannten dürften sich nicht den Wert bewußt sein den sie in mir haben, deshalb kein 1.500 € billiger Kimono, und er versucht einfühlsam wie er ist, seiner Freundin beizubringen, das es nichts bringt sich für so teure Sachen zu interessieren.

 

Er hat ja auch nicht so viel Geld das er das schaffen kann, schließlich ist er ja nur technischer Zeichner und kein Architekt von Taipeh 101 Turm in Taiwan. Der Schreiber des Buches TAkitani, Murikami, ist eben 1949 geboren in Kyoto. Er hat viele berühmte Bücher von Englisch ins Japanische übersetzt und genießt in der literarischen Welt von Japan einen gewissen berühmten Status. Bücher von Truman Capote oder John Irving.

 

Vor kurzem kam sein Roman Afterdark heraus. Keine Ahnung um was es sich handelt. Ein Film über das Großstadtleben in einer japanischen Metropole, über Prostituierte und die Menschen wie geistlos sie sind und nur Ihrem Vergnügen nachgehen, aber das ganze ein bißchen auf die intellektuell anspruchsvolle Art, also ein Mist.

 

Ich finde es schön das in dem Film gezeigt wurde, was passiert wenn die Mutter 3 Tage nach der Geburt Ihres Sohnes stirbt, der Vater keine Ahnung hat was er mit dem Balg machen soll, und sich mehr um seine Freundinnen kümmert, das da trotzdem ein normaler und sensibler, aber innerlich gestörter Mensch rauskommt, ist eigentlich ein Beispiel und ein Beweis dafür wie verrückt und krank unsere Gesellschaft funktioniert, das wir immer noch glauben das wir der Wirtschaft und dem Konsum dienen müssen, anstatt umgekehrt und so auch zu den Wurzeln unserer Bestimmungen zurück zu kehren.

 

Das Originalbuch ist nur 64 Seiten dünn, deshalb ist der Film wohl nur 75 Minuten lange, mit Abspann, und es ist sicher nicht so gut wie der Film. Ich habe da schon leiden müssen, aber nicht eil er so ein Dreck war, sondern weil er anspruchsvoll mit ein bißchen Langeweile gepaart war und ein bißchen intellektuell und deprimierend war.

 

Der Film hat fast 2 Seiten. Einmal ist er emotional und man merkt richtig das sich Tony bei vielen Dingen freut, sich vornimmt mehr aus seinem Leben zu machen, dann zeigt er wieder eine andere Seite von Tony wie er einfach nur auf alles scheißt und mit dem Leben eigentlich insofern abschließt, weil er akzeptiert was er für ein dreckiges Leben führt.

 

Ich fand es im Film schön wie er seine spätere Frau EIKO gefunden hat, eine wirklich schöne Japanerin. Und was mich wundert ist das die ganzen Japanerinnen gar keine Titten haben. Die haben nur Warzenbestückte Bretter am Oberkörper.

 

Schön fand ich z.B. wie Eiko ihn verlässt und wie die Reaktion von Tony ist. Er zetert nicht, er schreit nicht Mordio, er ist einfach ruhig, er ist nett, und läßt sie gehen. Er weiß er kann Ihren Drang nach teurem Klamotten auch dann nicht stillen, wenn ein ganzer und noch ein Schrank schon voll sind, und noch mehr, und da noch und hier und bald kein Platz ist. Er akzeptiert es, und sie läßt sich scheiden, weil sie sein Generve nicht aushält.

 

Wiederum ist hier der Mann der Intelligentere, der praktisch denkende, und das bringt ihn auch auf die Idee einer neuen Idee. Er ist jetzt alleine, und er hat viel Gewand in der Wohnung was macht er? Er gibt eine Anzeige in einer Tageszeitung auf, und sucht nach einer Frau die, die gleichen Körpermaße hat wie seine verflossene Eiko.

 

Ist zwar nicht spannend wie er das macht, eher auch melancholisch langweilig, aber gut gemacht trotzdem. Also von der Minimalität seiner schauspielerischen Fähigkeiten. Und das schöne an dem ganzen ist, das der Film eigentlich wie ein Schmuckstück wirkt. Es ist alles ruhig, alles ohne Hektik, sein Blick, die Musik, die Schnitte, alles ist ruhig und einfach. Nichts ist hektisch oder unbedacht, alles genau überlegt und ich konnte gar keinen Fehler bei dem Film beachten. Ich habe zwar hingesehen, habe meine Dolmetscherin von Bildersprache auf Verständlich für Männer in meiner Nähe als meine Freundin gehabt, und hatte so genügend Zeit darauf zu achten, was für Fehler der Film hatte.

 

Und so habe ich dann doch irgendwie Gefallen gefunden, auf eine tiefe mystisch melancholisch traurige Art. Der Regisseur war damals in den 80 er Jahren ein Werbefilmregisseur. Der Film ist auch ähnlich mit dem von Jean Luc Godard. „Nouvelle Vague“. Da geht es bei diesem Film, der auch eine Strömung in der Filmkunst war, eigentlich darum das der Regisseur wie ein Autor reagiert, und so Filme auf die Leinwand zaubert die wie ein Buch sind. Ein Film der eine eigene Handschrift, die merkbar ist, also die des Regisseurs, hat.

 

Der Film übrigens da handelt von einer Gräfin, die findet einen Mann, in den sie sich verliebt hat Sex mit ihm, am Boot, er fällt ins Wasser, ist Nichtschwimmer, sauft ab, und die Gräfin sucht sich einen neuen Mann, den sie in Alain Delon findet, der sich in sie verliebt, wo sie am Boot Sex haben, dann fällt sie ins Wasser, fast sauft sie ab, aber da rettet sie Delon, und sie merkt dann eigentlich, er ist es der damals nicht schwimmen konnte.

So ein langweiliger Film, so ungefähr ist auch Tony Takitani.

 

Was auch im Film schön war, er war ja Student für Kunst, war dann Graphiker, und seinen Freunden und Studentenkollegen ist er immer geschickt ausgewichen, also man braucht eigentlich im Leben nicht lügen, man braucht nur auszuweichen .

 

In dem Film, der wie „Ghost Dog“ ist nur langweiliger, sieht man immer nur die nötigen Leute, und Menschen, und alles was nötig ist, wird in dem Film auch dargebracht. Der Film kam mir übrigens wie eine Diashow vor, das gefiel mir, ein Erzähler, viele Bilder, einsame langweilige Handlung, und meine Freundin hat dauernd geweint.

 

77 von 100

 

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