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Tuvok

Filmkritik: A History of Violence

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Inhalt:

 

Eines Tages erscheinen 2 gesuchte Mörder im Laden wo TOM STALL (Viggo Mortensen) arbeitet. Millbrook im Bundesstaat Indiana ist so ein richtiges Kleines Städtchen. Der Sheriff paßt auf alles auf, ist für alles da, und im Dorf sind viele Pendler. Man ist ruhig, einfach und wartet bis was passiert.

 

Das war jetzt der Fall als TOM eine Frau rettet, die 2 tötet, und das mit einer ziemlichen Rasanz. Polizei, die Medien, der halbe Bundesstaat klopft bei ihm an. Er wurde verwundet, aber das heilt ja schnell, überhaupt mit so einer herrlichen Frau wie EDI (Maria Bello). Die 2 Kinder JACK und SARAH sind sein ganzer Stolz.

 

Doch eines Tages passiert es. CARL FOGARTY (Ed Harris) taucht auf. Mit 2 Handlangern. Er wirft dem Besitzer des Coffeeshops vor, das er ihn von früher kennt, und ein gewisser JOEY CUSACK sein soll. Was aber nicht sein kann, denn er ist immer schon TOM STALL gewesen.

 

Er wird verfolgt, seine Frau, seine Kinder auch. JACK hat inzwischen massive Probleme in der Schule. Er wird belästigt von Leuten die größer sind. In der Schule. Doch er wehrt sich. Und nun muß sich TOM wehren. Denn sein Sohn ist die Geisel. Er soll zurück nach Philadelphia, zurück zu seinem Bruder RICHIE (William Hurt).

 

Infos:

 

2003 hat Regisseur David Cronenberg das Drehbuch gelesen. Der Produzent JC Spink, das Comicheft von John Wagners, und Vince Locke gelesen hatte, dachte er sich, he das Comic „A History of Violence“ kann man sicher gut gebrauchen. Sie waren sofort hinweg gerissen von der Geschichte und der Hauptfigur.

 

Also ging’s zur Produktionsfirma New Line Cinema. Und die bissen an. Dann kam Josh Olson, der hat dann eine Art Filmfassung geschrieben. Er war auch schon für den Film „Road to Perdition“ beteiligt, seine Idee war das nämlich.

 

Aus den Italienischen Mafiosos, wurden dann im Drehbuch Irische Gangster, da die Verbindung zur Mafia nicht zu sehr rüberkommen sollte. Da Cronenberg schon immer mit Hurt und Harris zusammen arbeiten wollte, sie sind seine Lieblinge, hat er das gleich umgesetzt. Und Bello und Viggo waren gleich die Erste Wahl für ihn.

 

Wäre das tiefe Vertrauen von Bello und Viggo nicht dagewesen, es wären keine so fast schon pornografische Sexszenen zustande gekommen. Für den Sohn Jack der in die 10. Klasse Highschool der Millbrook High School geht, nahm man einen Newcomern, aus 100 Bewerbern.

 

Denise Cronenberg, die Frau von David, war für die Kostüme verantwortlich. Die Stadt Millbrook gibt’s seit dem 19. Jh, ist in der Gegend von Ontario. 14 Drehorte im Umkreis um Toronto wurden gebraucht.

 

Meine Meinung:

 

Wenn Viggo Mortensen Bibel verkaufen würde, dann würde ich ihm das auch abnehmen. Er wirkt nicht nur, er wandelt in einem schmalen Grat von Gut und Böse in dem 95 Minuten Film, und das teilweise so intensiv, das es einem wirklich Angst macht. Ich könnte mir keinen besseren Schauspieler vorstellen der diese Rolle hätte spielen können. Und es ist wirklich beängstigend, wie gnadenlos brutal man sein kann, und wie sehr man sich ändern kann, wenn man nur die richtige Frau gefunden hat für sein Leben. Vielleicht ist es der Sex, vielleicht sind es die sanften Worte der Dame des Herzens, wer weiß das schon so genau, und das ist es was der Regisseur David Cronenberg dem Zuseher überlässt. Einfach selber nachdenken und hoffen das alles gut ausgeht.

 

Und das schlimme ist, man weiß gar nicht auf was man hoffen soll. Der Film hat nämlich einige Nebengeschichten, und die sind allesamt sehr spannend umgesetzt worden. Da hätten wir mal die geile häusliche Schlampe SARAH die mit Ihrem Mann wirklich ein sehr beschauliches und ruhiges Leben führte, bis zu dem Zeitpunkt wo das alles passiert ist, was passierte.

 

Und man merkt richtig Ihre Frustration, Ihren Ärger, Ihren aufgestauten Haß. Man sieht auch an dem Paar wie sie leben, so innig, so genau, so realistisch. Wie sie Sex haben, hier ist nichts abgedunkelt, man sieht Maria Bello mal kurz ganz nackt, was eine rechte Wonne ist, und man sieht die beiden in wirklichen schon fast pornografischen Szenen miteinander kuscheln, was auch recht österlich ist, und trotzdem ist es nie abartig schmutzig, sondern so wie es eigentlich sein sollte, innig und genau.

 

Und das ist dieser Film auch, innig, genau, realistisch, nicht beschönigend. Schon alleine wie sein Sohn Jack seinen Peiniger verprügelt hat, wie man erfuhr, das deren Mutter ein Gerichtsverfahren anstrebt, denn bisher in den Filmen hieß es immer, alles O.K., hier erfuhr man sogar von dessen Spitalsaufenthalt, was eine rechte Seltenheit ist, denn viele Natürlichkeiten die in Filme passen, werden gar nicht ernst oder wahr genommen, was eigentlich sehr schade ist. Dieser Film ändert das.

 

Und mich wundert es, denn David Cronenberg, hat seinen letzten Film, vor 3 Jahren – Spider – ein unsäglich schlechter Mistfilm, stinklangweilig, gedreht, und nun so einen Schwung, von Mistfilm zu einem der besten Filme des Jahres, und einer der besten Thriller die ich je sah, und zu einem der ungewöhnlichsten Thriller die ich je gesehen habe.

 

Man merkt bei dem Film wie sehr Gewalt schädigt, keine Familienbande hält dich, wenn es um Gewalt und Geld geht, dann sind diese niederen Triebe, bzw. dieser Götze Mammon wirklich das was alles auseinander bringt. Nicht nur Sex macht glücklich und süchtig, sondern auch Geld und das Töten. Überhaupt wenn man gut ist, und die was den Film sahen wissen wovon hier die Rede ist.

 

Viggo Mortensen ist genauso fantastisch in seiner Rolle wie der Kurzauftritt von Ed Harris, einfach gut, sein Auge, kaputt, seine Leute, Handlanger des Bösen, einfach gut wie sie nur dastehen, wie sie gewaltige Angst ausstrahlen, man hat einfach Angst vor Ihnen, wenn man nicht selber gewohnt ist mit dem Teufel im Mondschein zu tanzen.

 

Meiner Freundin hat der Film gut gefallen, aus dem Kino rausgehend, merkte man anhand der Gespräche, jeden hat der Film extrem gut gefallen. Was sieht man heute für Filme die zur Hälfte nicht genau sind, einfach viele, und dieser Film ist so genau, so absolut, einfach herrlich.

 

Ich muß sagen, für zartbesaitete, und Leute unter 18 würde ich den Film gar nicht empfehlen, da die Gewalt, hier nicht zum Selbstzweck, wie bei irgendwelchen dämlichen Horrorfilmen dargestellt wird, sondern rein als Ausdruck des momentanen Geschehens, und das arge daran, man sieht kurz und schlimme Szenen, die es wirklich in sich haben, also Gewalt in Reinkultur kann man fast sagen.

 

Auch wenn es nur um Kämpfe geht, es ist einfach gut gemacht. Der Film ist schwer einzuordnen. Anfangs ist er romantisch, dann ruhig, dann spannend, dann Auflösend, dann geht es weiter, man denkt die Luft ist draußen, dann wieder Spannung, dann Ruhe, halt wie beim Sex, dann interessant, dann fängt das Ratespiel an, dann ist ein Streit da, dann eine Trennung, dann eine Reise, dann viele Eindrücke, die den Film abrunden wie Sex mit Britney Spears. Einfach abenteuerlich wenn man mit so einer Frau Sex hat. Einerseits ist es wie wenn man ein Eis lutscht, so kalt, glatt und gebraucht, andererseits ist es wie wenn man eine katholische Hure vögelt, einfach beschämend grässlich und trotzdem ein gewisser Hang zur Faszination.

 

Man will nicht genug kriegen. Wenn man sich die Serie „Lost“ auf Pro 7 ansieht, die ist spannend, und so ist der Film auch. Nicht gleich auflösend, dann doch und irgendwie schwebt irgendwas dauernd in der Luft. Kein Ufo aber so was ähnliches, Spannung.

 

Die Gewalt wie die Sexszenen mögen ein bißchen verstörend wirken, schließlich hat man ja ein Bild einer Heilen Welt vor den Augen. Ich glaube der Regisseur wollte auch vermitteln wie stark Gewalt in jedem von uns liegen, das sieht man auch an den Szenen die Jack erlebt hat. Seine Tochter Sarah ist mehr oder weniger der richtige Bezugspunkt in dem Film, trotzdem ist die Beziehung nicht um sie aufgebaut, sondern rein auf seine Frau und auf ihn, auf Tom Stall / Joey Cusack. Einfach gut. Denn heut zu Tage hast du oft nur eines, die Kinder die wichtigsten. Hier hast du eine Message die lautet. Die Ehepartner sind am wichtigsten. Und anfangs sieht man eigentlich wie ersetzbar Kinder sind.

 

William Hurt spielt Richie sehr gut, eine herrliche Rolle, sein Blick, seine Augen, lustig und makaber, schrullig nervig und irgendwie mit einem Hauch von einer gewissen Eleganz und man weiß wirklich nicht wieso das und dieses, und ich hätte gerne mehr über Richie erfahren. Über Ed Harris eh kein Wort, spitze, und auch Maria Bello, einfach gut, eine fast perfekte Ehefrau kann man sagen.

 

Einfach ein unglaublich guter Film der ungefähr so ähnlich ist wie „Road to Perdition“ und komplett eine neue Geschichte erzählt.

 

92,10 von 100

 

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