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Tuvok

Filmkritik: Der Exorzismus der Emily Rose

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Inhalt:

 

Das 19 Jährige Mädchen EMILY ROSE stirbt während eines Exorzismus in den 70 er Jahren. Weil der Pfarrer, Pater MOORE (Tom Wilkinson) der war, der an Ihr den Exorzismus durchgeführt hat, wird er der fahrlässigen Tötung angeklagt, weil er dafür verantwortlich war, das ein bestimmtes Medikament abgesetzt wurde.

 

EMILY hatte Anfälle, die Ärzte waren der Überzeugung sie hätte eine Epileptische Psychose, eine spezielle Form der Epilepsie, und so kommt das ganze vor Gericht. Und nur eine einzige Verteidigerin die von der Erzdiözese bewilligt wurde, eine Ungläubige im wahren Sinne, ERIN BRUNNER (Laura Linney) ist die Verteidigerin von Pater MOORE. Sie muß sich gegen den Unglauben im Gericht und gegen den Anwalt ETHAN THOMAS gegenstellen. Ein Meister seines Faches.

 

Hintergrundinformationen zum Film:

 

Dieses Mädchen gab es wirklich, nur hieß es in Wirklichkeit, Anneliese Michel, und sie wurde in Leiblfing in Deutschland, am 21.9.1952 geboren, und starb dann nach einem Exorzismus an Ihr, in Klingenberg am Main, am 1.7.1976.

 

Sie war eine katholisch erzogene Frau, die sehr strenggläubig war. Sie hatte ein jahrelanges Leiden, von dem sich die Mediziner bis heute nicht einig waren was es war. Wahrscheinlich eine Epileptische Art. Im Auftrag des Bischofs von Würzburg wurde an Ihr ein Exorzismus durchgeführt.

 

Ursprünglich war das Mädchen ja eine Lehrerin, oder fast, sie hat das Fach aus Überzeugung und Liebe gelernt. Sie ist gestorben weil sie unterernährt war, bekam nichts zu Essen, und konnte auch nicht schlafen. Wenn der Bischof Josef Stangl und der Pater Arnold Renz und dazu noch der Pfarrer Ernst nicht gewesen wären, vielleicht hätte sie überlebt. Denn nach dem Rituale Romanum wo der Exorzismus durchgeführt wurde, hätte sie auf alle Fälle mehr medizinische Hilfe benötigt.

 

Dieses hatte übrigens Papst Paul V. 1614 geschrieben und bis 1952 wurde es nicht verändert. Es dient der Katholischen Kirche als Lehrbuch, wo alle wichtigen Dinge drinnen geschrieben und erklärt sind, von der Ehe über Taufe und auch Exorzismen.

 

Eigenartig war das sie zu Ende nichts Essen wollte, 7 Jahre ärztliche Behandlung waren genug, und sie hatte am Ende nur mehr 31 Kg. Die Herren und die Eltern wurden wegen fahrlässiger Tötung angezeigt, und 1978 zu je 6 Monaten ins Gefängnis gebracht. Bewährung war dann 3 Jahre.

 

Als man am 25.2.1978 die Leiche exhumiert hatte, wollten die Eltern einen anderen Sarg für die Tochter. In Wirklichkeit war es so, das einer Nonne im Allgäu der Geist von Anneliese erschienen ist. Die hat behauptet, der Leichnam ist nicht verwest. Leider weiß man nicht was dabei rauskam.

 

Anneliese hat nur Ihrem Arzt gesagt, dass sie die Fratze vom Teufel sieht. Die Ärzte hatten oft ein EEG bei Ihr gemacht und fanden raus dass sie eine herdförmige Hirnschädigung hatte, im linken Schläfenbereich. Die Medikamente die sie jahrelang bekam, hätten die Verkrampfung die sie im Nervensystem hätte verhindern sollen, wirkten aber nicht so gut.

 

Der Tod soll laut Gericht durch Verhungern eingetreten sein, Sie hatte angeblich laut Gerichtlichen Gutachten einen Kontrollverlust Ihrer Motorik. Im Film wird das sehr gut deutlich, wie sie sich verrenkt und bewegt.

 

Dann gibt es einen Uwe Wolff, den man auch noch erwähnen muß der versuchte rauszufinden, wieso sie eigentlich krank wurde und meinte, dass die katholische Erziehung daran schuld sei. Die Kirche hat Ihr sogar verboten Selbstmord zu begehen, das wäre eine Todsünde gewesen. Und darum hat sie sich eigentlich dann zu Tode gehungert.

 

2006 soll dann ein Hans Christian Schmid die Geschichte verfilmen, mit deutscher Crew, sie soll „Requiem“ heißen.

 

Das der Film mit dem wahren Leben viel zu tun hat, zeigt auch eine Untersuchung in den USA, denn dort wird derzeit die hitzige Diskussion geführt, ob im Biologieunterricht parallel zu Darwins Lehre eine pseudowissenschaftliche, religiös gefärbte Theorie namens „Intelligent Design“ unterrichtet werden soll, die sich gegen evolutionsbiologische Standpunkte wendet.

 

Clint Culpepper, der Leiter der Filmfirma Screen Gems hat den Produktionsleiter Gary Lucchesi angerufen, denn er war nach 40 Seiten von der Geschichte so begeistert, dass er ihn bat diese Geschichte zu ermöglichen.

 

Kurz bevor der Film ermöglicht wurde, erschien in den Medien eine interessante Nachricht:

 

Römische Priester erhalten Unterricht in Exorzismus - Von Mark Duff, BBC News, Mailand, 17.2.2005: "Die Vatikan-Universität bietet einen neuen Kurs für Exorzisten an – römisch-katholische Priester, die Besessenen böse Geister austreiben sollen. Der Unterricht am angesehenen Athenaeum Pontificium Regina Apostolorum wird die Geschichte des Satanismus und dessen Kontext innerhalb der Bibel beinhalten. Außerdem umfasst der Unterricht praktische Seminare in Psychologie und Recht. In Italien ist die Sorge um den Einfluss des Satankults groß – insbesondere unter den jungen und beeinflussbaren Menschen. Es wird außerdem Seminare im Athenaeum, auch bekannt als UPRA, stattfinden, die sich mit den spirituellen, liturgischen und pastoralen Aspekten des Daseins eines Exorzisten befassen."

 

Meine Meinung:

 

Also ich überlege, ob der Film ein Scheißdreck war oder der schlimmste Horrorfilm aller Zeiten. Scheißdreck deswegen. Ich wollte aus dem Kino laufen, meine Freundin im Huckepack, die war auch so erschreckt, das sie mir aussah wie eine Zahnpastatube. Ich habe mir dauernd bei den Dämonischen Gestammel, das wirklich grauslich echt und realistisch unzumutbar böse, und vor allem erschreckend ehrlich echt war, die Ohren zugehalten, und da ich eigentlich kein Taschentuch dabei hatte, habe ich halt den BH meiner Freundin erwischt, sie dagegen hat 6 meiner Weisheitszähne erwischt. Auch egal.

 

Der Film ist irre. Die Schauspielerin, die Emily Rose spielt, einfach hervorragend, Ihr hageres Gesicht, einfach hervorragend. Gut sie sieht nicht aus wie 19, denn Jennifer Carpenter, die Dame die Emily Rose verkörperte wurde 1979 geboren. Aber sie spielt hervorragend. Nicht weil sie so echt aussah, durch ihre schauspielerische Leistung, sondern weil ihr ganzes Äußeres ungefähr so perfekt gepasst hat wie Linda Blair in „Der Exorzist“. Der Film ist einfach gut gemacht, die Masken, die ganze Darstellung, einfach schrecklich und gut.

 

Man hat am Anfang das Gefühl, der Film reißt einen durch eine Geisterbahn. Trotz der kurzen Rückblenden, die meiner Meinung nach viel zu lange waren, da ich sie nervlich nicht ausgehalten habe, und ich bin froh das sie so kurz waren, und nicht länger, hat man bei dem Film die Geschichte davor sehr gut mitbekommen.

 

Wie Emily anfangs in Ihrem Bett festgehalten und gewürgt wurde, wie die ganzen Dämonen Ihr zusetzten, man sah auch bei dem Film nicht immer alles. Z.B. Dr. Cartwright, der beim Exorzismus mit der Familie Rose, dem Pater Moore, dabei war, der alles bezeugen konnte, ich habe selten noch so ein erschrecktes Gesicht gesehen.

 

Die Schockeffekte, gut und nicht blutig in Szene gesetzt, einfach unglaublich gut sogar. Die Verteidigerin z.B. sehr gut gespielt, sehr gut gemacht, wie man in wenigen Dingen darstellte, wie sie auch von bösen Mächten verfolgt wurde, während des Gerichtsprozesses, obwohl diese Szenen sehr kurz gesetzt waren, und meiner Meinung nach nicht angebracht, da sie zu wenig stark gesetzt wurden, denn es war nur vieles angedeutet. Aber dadurch das sie eine Agnostikerin anfangs war, die sich zur Mystikerin wandelte, hat man richtig gemerkt, das sie hypersensibel wurde, wie in dem Film ausreichend erklärt wurde, und wie sie auch vom Bösen angegriffen wurde. Aber das sieht man dann im Kino.

 

Der Film lasst die freien Gedankengänge richtig gut wirken, und läßt es zu das man sich selber Interpretationen vom Film macht, da man ja bis heute nicht weiß, Krankheit oder Besessenheit. Man hat sehr gut gemerkt, wie ein Anwalt, dem Verteidiger das Leben schon zur Hölle macht, wenn er einfach sehr gute Argumente für Selbstverletzung und Medizinische Erklärungen hat. Einfach gut gespielt vom Anwalt den Ethan Thomas darstellte.

 

Bei den Aufnahmen der Tonbandszenen die im Film gemacht wurden, hielt ich mir die Ohren zu, ich kann so was einfach nicht hörne, sonst kann ich nicht schlafen, das ist für mich viel zu schrecklich. Also kann ich nur so viel sagen was ich leider hörne mußte, dieses unnatürliche grässlich grauenvolle Angsteinflössende, höchst realistische Schreien einer Person in Todespanik, einfach schrecklich.

 

Ich habe bei dem Film nicht viel erwartet, und ich wurde nicht enttäuscht, da es einer der schlimmsten Filme aller Zeiten war, vom Grusel und Spannungseffekt auch, eher aber vom Gruseleffekt, und ich war froh das ich mir nicht zu viel erwartet habe.

 

Regisseur Scott Derikson der aus Hellraiser: Inferno bekannt wurde, der 6. Teil der Hellraiser Serie, hat hier meiner Meinung nach seinen besten Film bisher und auch für die Zukunft den besten Film wahrscheinlich gedreht. Ich kann mir kaum eine Steigerung vorstellen, denn das was hier geschildert wird, passiert leider in vielen Teilen der Welt leider noch immer, und es ist schon sehr schrecklich anzusehen und anzuhören diese ganze Besessenheit. Leider gibt es noch immer Menschen die eine Existenz einer Person die sich Luzifer nannte, mit seinen Dämonen abstreiten, leider, denn so hat das Böse Einzug in den Herzen der Ungläubigen.

 

Auch sehr gut dargestellt, leider zu kurz und etwas unrealistisch, etwas unausgegoren, und auch etwas unlogisch und kindisch dargestellt war die Wandlung von der Saula zur Paula, von der ungläubigen Verteidigerin, zur Gläubigen, die wenigstens eine Existenz zulässt, aber nicht ganz daran glauben kann, das wäre dann doch etwas übertrieben gewesen.

 

Sehr gut fand ich das Ende des Filmes, der hat mich übrigens auch an „Stigmata“ erinnert, aber es war leider zu kurz, und ließ viele Fragen offen, einige Bilder die zur Erklärung des ganzen Geschehens hätten beitragen können, sind viel zu kurz dargestellt gewesen.

 

Die Anfälle, Verrenkungen, Visionen, Schrecklichen Bilder, Erscheinungen, beide, Jennifer Carpenter, und Tom Wilkinson, spielen sehr gut. Es ist glaube ich Ihre stoische Ruhe die es ausstrahlt, diese Ruhe die einem die Angst in die Beine fahren läßt, die einem das Fürchten beibringt, ja das ist es, was die Darsteller so punkten läßt, obwohl ich mir doch bei einigen Szenen, z.B. im Gefängnis die Gespräche mehr an Eloquenz erwartet hätte.

 

Auch gut zu nennen, sind die trockenen Darstellungen im fahlen Gerichtssaal, die nicht von Spitzenschauspielern geführt wurden, sondern alleine vom Symbol für Recht und Ordnung, eben durch das Gesetzbuch, vertreten durch eine ehrliche Richterin, durch einen guten Gerichtszeichner, einem unscheinbaren Gerichtsschreiber, einer guten Jury, die allesamt gut gepasst haben, nicht weil sie gut spielten, sondern weil sie wenig zu sehen waren, und das wenige gut machten.

 

So war der ganze Film, Kamera, einfach gut, Effekte, hervorragend, Musik, keine Ahnungen, ist auch egal, und der Rest, für 118 Minuten, einfach gut.

 

Das Ambiente ist gruselig und herbstlich zeitlich in das Filmgeschehen eingebaut, richtig für diese grausliche gatschicke Zeit. Blöd das die Verleiher den Film ab 12 Jahren freigegeben haben, das finde ich wirklich blöd. Was nicht so ganz rübergekommen ist, wieso ist ein gläubiger Anwalt, zu einem Gottlosen Dreckskerl geworden, noch dazu so frappant lächerlich, wenn man es genau nimmt, und in so kurzer Zeit und wieso wurde aus Saula eine Paula in so kurzer Zeit? Das fand ich dennoch zu viel, darum gibt es auch Punkteabzug.

 

Die Texttafeln am Ende des Filmes, die einfach nur eines wollen, schocken und falsch informieren oder so ähnlich sind meiner Meinung nach eine saublöde Idee gewesen, denn der Film der auf einer wahren Begebenheit basiert, wird hier zu einem Schmuckstück der Idiotie abgestempelt. Leider.

 

Noch ein Film war so grauslich, die 2 Teile vom Exorzisten wie sie begannen, und Omen, ja die waren wirklich schrecklich und der reiht sich dazu in die Reihe der Filme die man sich auf keinem Fall am Abend anseiht, auf keinem Fall falls man eine Wohnung hat mit einem Vorzimmer das länger als 1 Meter weit weg ist. Hat man das Klo nicht gleich in der Nähe, dann abends vor dem Zubettgehen nach dem Film nichts trinken, oder einen Katheder nehmen, oder wenn man im Erdgeschoss wohnt ist es sicher aus dem Fenster zu urinieren oder im Garten eine Latrine zu graben. Nachtspaziergänge auf das Klo im Dunkeln könnten zu einer Gefahr werden. Und Leute die alt sind, einen Herzschrittmacher haben, Kinder, sollten den Film tunlichst meiden, denn mein Herz hat 18 x ausgesetzt vor Schreck beim Film.

 

Definitiv ganze 95 von 100 Punkten.

 

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