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Filmkritik: Capote

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Truman Capote wurde als Truman Streckfus Persons 1924 in New Orleans geboren und verbrachte den größten Teil seiner Kindheit bei seiner Großmutter. Er brachte sich Lesen und das Maschine-Schreiben selbst bei und beschloss mit acht Jahren, Schriftsteller zu werden. Er verließ 1934 die Südstaaten und seine einzige Freundin Harper Lee, nachdem seine Mutter Joseph Capote geheiratet hatte und die Familie nach New York zog. Dort entdeckte Capote das Theater und verschaffte sich durch seine Freundschaft mit Oona O'Neill und Gloria Vanderbilt Eintritt in die High Society. Mit 18 Jahren begann Capote als Redaktionsgehilfe beim New Yorker, bevor ihm 1945 der literarische Durchbruch gelang, als verschiedene Zeitschriften seine Erzählungen My Side of the Matter (dt. Wie ich die Dinge sehe), Miriam, Tree of Night (dt. Baum der Nacht) und Jug of Silver (dt. Der silberne Krug) veröffentlichten.

 

 

Truman Capote 1948Als bedeutendster Nachwuchsautor seiner Generation gelobt, erhielt er 1946 für Miriam und 1948 für Shut a Final Door (dt. Schließ die Tür) den wichtigen O. Henry-Preis. Other Voices, Other Rooms (dt. Andere Stimmen, andere Räume), das Romandebüt des gerade 23jährigen Capote, wurde eine literarische Sensation, spaltete die Kritik und wurde in den USA und Europa das meistdiskutierte Buch des Jahres. Zu dieser Zeit beendete Capote seine Affäre mit dem 24 Jahre älteren Literaturprofessor Newton Arvin und verbrachte die folgenden drei Jahrzehnte mit dem Schriftsteller Jack Dunphy. Sein zweiter Roman The Grass Harp (dt. Die Grasharfe) erntete schließlich das uneingeschränkte Lob der Kritiker, die Capotes Talent mit dem anderer Südstaatenautoren wie Carson McCullers und William Faulkner verglichen.

 

In den 1950ern begann Capote, jahrelang durch Europa zu ziehen. In dieser Zeit versuchte er sich an literarischen Experimenten wie der Arbeit an Drehbüchern, Musicals und Reisebeschreibungen. Nachdem der weltweite kommerzielle Erfolg von Breakfast at Tiffany's (dt. Frühstück bei Tiffany) seinen Ruhm gefestigt hatte, reiste Capote mit seiner Jugendfreundin Harper Lee nach Kansas, wo er eine Reportage über eine ermordete Familie verfasste. Die Recherchearbeit beschäftigte Capote über sechs Jahre. Aus diesem Stoff schuf er einen der ersten dokumentarischen Romane, In Cold Blood (dt. Kaltblütig), der dem New Journalism zugerechnet wird. Das Buch wurde 1966 zum Bestseller und löste eine Medienlawine aus, die in Capotes legendären Black & White-Ball gipfelte, zu dem die 500 berühmtesten Persönlichkeiten des Abendlandes eingeladen wurden.

 

Doch der 45jährige Capote war kreativ erschöpft. Er tourte mit den Rolling Stones durch die USA, arbeitete erfolglos an Drehbüchern, wurde alkohol- und drogenabhängig und versank in zahllosen Affären, die lediglich durch Nervenzusammenbrüche und Gefängnisaufenthalte unterbrochen wurden. Nachdem er acht Jahre lang keine Prosa veröffentlicht hatte, erschienen 1975 erste Kapitel seines angekündigten Sittenpamphlets Answered Prayers (dt. Erhörte Gebete) in Esquire. In den Auszügen aus dem geplanten Schlüsselroman enthüllte er persönlichste Geheimnisse der High Society, zu der er als Upstyler 25 Jahre unbeschränkten Zugang hatte, was mit zum Selbstmord der porträtierten Millionärswitwe Ann Woodward führte. Die Indiskretionen resultierten in Capotes gesellschaftliche Isolierung und zum Bruch jahrzehntealter Freundschaften. Capote versank in Depressionen, Orgien im Studio 54 und Drogen. Nach mehreren Klinikaufenthalten begann er mit 55 Jahren wieder mit der Schreibarbeit und veröffentlichte 1981 den Erzählband Music for Chameleons (dt. Musik für Chamäleons).

 

Durch die Drogensucht verursachte Halluzinationen verfolgten ihn die letzten Jahre, die er in Krankenhäusern verbrachte. Am 25. August 1984 starb er einsam in Los Angeles an einer Überdosis Tabletten. Drei Jahre später erschien das Fragment Answered Prayers, 1988 schließlich die von Capote autorisierte Biographie von Gerald Clarke (ISBN 0-671-22811-0).

 

 

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