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Tuvok.

Filmkritik: Hui Buh

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Ein paar Informationen über den Film:

 

Tja wie geht das? „Manche Leute sagen, es gibt Gespenster. Manche Leute sagen, es gibt keine Gespenster. Ich aber sage: Hui Buh ist ein Gespenst.“ Diese Worte des Erzählers Hans Paetsch haben sich allen Fans Hui Buhs ins Gedächtnis eingegraben. Und so beschwört der auch im Film Hui Buh – Das Schlossgespenst von Paetsch gesprochene Satz Erinnerungen an durchwachte Nächte und schaurige Geisterstunden im Kinderzimmer herauf.

 

Im Film tauchen z.B. Rachegeister auf die in den Hörspielen nie vorkamen, sie sollen HUI BUH das geistern erschweren, er soll ja in der Seelensuppe landen. Eberhard Alexander Burgh hat ja 1968 oder so die Story um den Geist geschrieben, es sind ja von Ariola glaube ich einige LPs raus gekommen, und 1981 sogar mit Michael Schanze eine seltene Folge wo er den Kastellan spielt. Die Audiokassette ist sicher schon um die 100 € wert oder so. Also 1994 gab es dann eine Neuauflage von 6 Audio Tapes, mittlerweile gibt es glaube ich die 23 Kassetten die sich 20 Millionen Mal verkauft haben auch auf CD, 7 Bücher gibt es, und eine ganze Menge an Fanmaterial. Das war noch zu einer Zeit wo eben Bibi Blocksberg noch nicht so berühmt war, und Benjamin Blümchen noch ein Elefantenfurz war. Leider hat sich Hui Buh, den ja Hans Clarin damals schon 1969 sprach nicht erhalten. Aber dafür gibt es endlich eine würdige deutsche Verfilmung und ich froh darüber.

 

Etwas von der Handlung:

 

Lange ist es her, das Mittelalter, Der Ritter BALDUIN / HUI BUH (Michael Bully Herbig) ist ein Falschspieler, ein Gauner, ein nettiger welcher, und er hat ein Pferd, ROSALINDE, wie Don Quichote, und er reitet durch den Wald, und hält sich mit kleinen Gaunereien über Wasser. Freitag der 13., er wird erwischt, Ritter ADOLAR ist es, der ihm beim Falschspielen erwischt. Er wird verflucht, und der Blitz schlägt in BALDUIN ein, der ihn dann zu einem Geist macht. Und dieses Dasein muß er auf dem Schloß Burgeck eben fristen.

 

500 Jahre vergehen. JULIUS der 111. ist der neue Besitzer, und er kennt HUI BUH, so nennt sich seitdem der ehemalige Ritter. Er ist lustig, versucht jeden zu erschrecken und ist einfach eine Niete. Er ist nicht so kreativ wie andre, und er ist ein Schwindler. Denn die Lizenz zum Spuken hat er sich auch ergaunert. Und er hat Probleme mit der Geisterbehörde, denn in 2 Tagen muß er es schaffen alle erschrecken, alle vom Schloß, denn sonst wird er aus dem Schloß geworfen und kommt in die Seelensuppe. Für schlechte Geister. Warum? Naja, ein Unfall, und die Lizenz ist verbrannt, JULIUS hat das aus Wut gemacht denn HUI mischt sich überall ein wo es geht. So z.B. in die Liebesbeziehung von Möchtegern Königin und Aristokratin, Lügnerin und Eingebildeter Kuh LEONORE (Heike Makatsch).

 

Ein bisschen meine Meinung und über den Film:

 

Am Ende der für mich viel zu schnell vergangenen 90 Minuten dachte ich mir nur, Was das soll ein deutscher Film sein? Unmöglich. Aber doch, denn Sebastian Niemann hat mit Bully Herbig, Oliver Pocher, und Heike Makatsch eine Abenteuer, Schmalz, Süßigkeits, Herzlichkeits, Kinderfreundlichkeits, Familien Abenteuer Fantasystory geschaffen, die lustiger ist als „Caspar & Wendy“, witziger ist als „Das Gespenst von Canterville“, meiner Meinung nach mehr Kultfaktor im Familienbereich besitzt als „Das Spukschloss im Spessart“ und von der Herzlichkeit daher kommt wie „Der Räuber Hotzenplotz“.

 

War der Film anfagns ein bisschen lahm wie Lucky Lukes Gaul nach einer Inkontinenz Operation, nimmt der Film in der letzten Hälfte, vor allem im Letzten Drittel zu. Eine unglaubliche Wendung, eine herrliche Liebesgeschichte, eine tolle Auflösung, gute Masken, fantastische Freundschaft, und leider ist der Film nach 90 Minuten schon aus, Leider. Und ich hoffe dass er nicht noch mal verfilmt wird.

 

Also Bully Herbig, ein toller Typ, seine beste Rolle bisher nach „Traumschiff Enterprise“ und zwar nicht der etwas öde Film mit Til Schweiger, sondern die TV Kurz Spots in der Show, „Bullyparade“. Er passt super, hat dank der guten Animation sogar einen netten Ausdruck, ist witzig wie Bugs Bunny, leider nicht so konsequent makaber und böse, ist nett wie Lassie, leider nicht so verlässlich spannend wie ein wütender T – Rex beim Paarungslauf, aber immerhin dennoch lustig, witzig, und freundlich.

 

Einfach ein Geist den man gerne haben muss. Auch König Julius der 111. ein netter deutscher Schauspieler hat eine gute Mimik, die leider und das muß ich auch zu geben, meiner Meinung nach besser ist als die von Hui Buh, und ich muß sagen, das auch froh bin das ihm mehr an Zeit eingeräumt wurde, als der Titelgebenden Figur, denn sonst wäre der Film langweilig gewesen. Man hat versucht, so kam es mir vor, durch die Aufzählung und Auflistung, durch das Einbringen verschiedener Charaktere so ne Art Spannung und Wendung in der Geschichte zu erzielen, doch ich glaube das dieser Plan etwas nach hinten losgegangen ist. Denn nach einiger Zeit des Schmunzeln ist der aufgeweckte CGI Streich aus deutschen Landen etwas luftleer, weil einfach der Hau Drauf Lach Effekt fehlt. Wäre wenigstens ein bisschen Popo Komödienhaftes dagewesen, aber leider ist das ganze familienfreundlich.

 

So habe ich mich nach einiger Zeit des Ärgerns einfach eingestellt auf ne Familienkomödie und nicht nach einer Horrorkomödie und ich muß sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Das hin und wieder auftauchende sinnlose Gelaber von Bully Herbig hat mich schon gestört, und auch das ganze Furzen, und Magenrülpsen war etwas zu viel gestreut auf der einen Party wo die Königin Leonore aufgetreten ist, die ja Julius heiraten sollte.

 

Und da bin ich wieder beim nächsten Punkt, ich erkannte Heike Makatsch anfangs gar nicht, sie sah aus in dem Film wie eine Amerikanische Filmdiva. Die Cinemascope 16:9 Streifen im Kino, die schöne bunte Farbe die, die Darsteller haben, die guten Kostüme was mich an die alte Barockzeit erinnert und die Figuren die einen an „Beetlejuice“ denken lassen, das ist schon ein Filmchen wert, aber leider, leider sind das anfangs wie gesagt nur kurze Momente. Egal ich war bei Heike, also die Alte ist schon ne Kesse Braut, die man sich gerne flach legen traut, und sie hat auch einen schönen Charakter, auch wenn der von einem dicken BH verdeckt wird, und so konzentriert sich der frühpubertäre Teenager mit 12 eher an der Mimik von Ihr, und selbst ein Kinoerprobter Feinschmecker wie ich wird davon nicht zu sehr enttäuscht. Sie hat ein gutes Gesicht und könnte viele alte berühmte Persönlichkeiten darstellen.

 

Gefallen hat mir auch Hans Clarin der ja damals auch die Folgen auf Hörspiel gesprochen hat, und Wolfgang Völz, den ich lieber gerne öfters gesehen hätte. Was mir auch an dem Film gefallen hat, ist die Kombination von Falltüren mit den dazugehörigen Geschichten, ein altertümliches Ritter Ambiente, gute Kostüme, eine gute Gegend, witzige Darsteller sowieso teilweise, leider fehlender Grusel, dafür gute Effekte, bis auf die Darstellung von Hui Buh, da sah man das es CGI ist, dafür wieder hatte man nette Musik die dazu gepasst hat.

 

Schade das Hans Clarin der die Pumuckl Stimme gemacht hat, 2006 gestorben ist, hier spielt er seine letzte Rolle, die des Butlers, und ich muß sagen, die ist wirklich gut und wenn man sich denkt, das der Mann so viele Kinderherzen froh gemacht hat, in einer Zeit bevor es Bibi Blocksberg gab, wo es auch einen netten Film gibt, und Benjamin Blümchen noch so richtig gab, dann denkt man schon mit wehem Herz an den Film, denn hier ist ein guter Mime das letzte Mal zu sehen gewesen, er hat einen guten Charakter und dem alternden Butler auch viel Freundlichkeit eingehaucht, leider waren seine Auftritte sehr ernst und von seiner Krankheit geprägt, ich glaube das sieht man wenn man genau hinsieht.

 

Leider ist die Geschichte bald aus, und wenn man denkt was man damals, ältere Semester wissen wovon ich schreibe, als Kind für einen Herrlichen Bezug zu der Story gehabt hat, der wird vermissen das bei dieser Geschichte einfach der Charme fehlt. Sicher es war alles sehr nett und streng betrachtet dürfte ich dem Film gar keine gute Meinung nachsagen, aber er hat mir sehr gut gefallen, und ich fand ihn sehr schön. Es ist einer er wenigen Filme die familienfreundlich und nett sind, die eine gute Stimmung verbreiten, und gute Darsteller haben, auch wenn sie nicht alle perfekt waren. Hans Clarin ist ja 2 Wochen oder so nach den Dreharbeiten gestorben, und wenn man sich denkt, das der Film, aber das schrieb ich ja schon. Zurück zum eigentlichen.

 

Ich finde der Film hat den Spagat zwar nicht perfekt geschaffen, die CGI Umsetzung von Hui sah einfach nicht so perfekt aus wie in einem Steven Spielberg Film, macht ja auch nichts, denn der Film war ja für ein anderes Zielpublikum gedacht. Aber er hat mir gefallen, die Musik war nett, der Film nie überbordend, er hatte eine gute Ausstattung, zu wenig witzige Dialoge, nette Leute, ein paar gute Darsteller, und ja es sind einfach die Kindheitserinnerungen die der Film weckt wo man noch zu Hause am Baumhaus gesessen ist und sich Hui Buh angehört hat und sich dabei gedacht hat, welchen Molotowcocktail man wo hinschmeißt, mit Himbeergeist gefüllt.

 

Ich vergebe 90 von 100, weil mir der Film gut gefallen hat, auch wenn er künstlerisch überbewertet ist.

 

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