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Tuvok.

Filmkritik: Wer früher stirbt ist länger tot

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Handlung:

 

Friedrich, Karl, Walpurga, Vinzenz, so richtig typisch bayerische Namen, und ein kleiner Junge über den das Schöffengericht wacht, nein besser, das Gericht zum jüngsten Tag. Das träumt er zwar nur, aber so lebendig das er glaubt er erlebt das wirklich, oder ist es doch kein Traum? Aber ein Traum war das er die Tote Mutter SOPHIA SCHNEIDER ausgegraben hat. Er glaubte immer die starb an einem Autounfall, aber sein Bruder meint dass er schuld ist. Der 19.6.1995, der Todestag von SOPHIA und der Geburtstag von SEBASTIAN, der jetzt, 2006, in Bayern lebt, und 11 Jahre jung ist.

 

Er will am liebsten unsterblich sein, aber das geht nicht so einfach. Der Pfarrer vom Dorfkaff meint nur, ja das geht, wenn du Glauben lernst, etwas das unsere heutige Gesellschaft schon vergessen hat.

 

Die Namen die anfangs standen, sind Namen von Hasen, die hat er angeblich umgebracht, sagt sein Bruder FRANZ. Der will dass er sich bei allem entschuldigt, auch daran das die Mutter tot ist, dafür wird er gefesselt. Was soll´s , SEBASTIAN hat schon ein Fenster eingeschmissen, die Nachbarstochter beobachtet als diese nackt war, dem Religionslehrer ein paar Kondome in den Kasten gesteckt, ja ein richtiger Lausebengel.

 

SEBASTIAN hat aber sofort nur mehr ein Lebensziel nachdem ihm sein Bruder erzählt dass er ins Fegefeuer kommt, und sein Traum meint, das er 2.713 ungesühnte Sünden hat. Er will ab sofort sein Leben ändern, nicht ins Fegefeuer kommen. Da gibt’s nur mehr die Möglichkeiten, die Sünden beichten, alle bekennen, nur mehr Gutes tun, und für seinen Vater, den allein erziehenden LORENZ KARL eine Frau finden.

 

Und wo spielt sich das ganze jetzt ab? 2006, in einem Dorf das von katholischen altertümlichen Älteren Herrn und Stammtischbrüdern geprägt ist, und irgendwo zwischen Regensburg und Rosenheim liegt. Und der 90 Minuten Film schildert das Leben und Werken von SEBASTIAN, das ungefähr so ist wie das des Peter Roseggers aus dem alten 3 Teiler vom Waldbauernbub, ne Story aus den späten 50 er Jahren.

 

Ein bisschen über den Film und meine Meinung dazu:

 

Beiß Ihr ins Ohrläppchen rein, dem Hasen, und dann fragst das ob du sie vögeln darfst, erzählt der eine Stammtischbruder dem 11 Jährigen, ne wirklich witzige Szene. Die Story ist so richtig altertümlich, heimatfilmmässig, wie es wenige Filme der neuen Zeit sind.

 

Marcus H. Rosenmüller heißt der unbedeutende Regisseur der den Film voller Witz, und das Leben des Jungen voller Spaß erzählt, das nie platt wirkt, nie aufgesetzt und wirklich nett ist, teilweise voll trockenem Humor, und einfacher Lebensweise. So ne Art Mischung zwischen Lindenstraße und Conan der Barbar am Land.

 

Beim Filmfest München 2006 gab es einen Regiepreis der mit 30.000 Euro dotiert war, und den hat er gewonnen, der Regisseur, für den Film. Ja was war noch so witzig am Film? Ja Sebastian hat seine Lehrerin spaßeshalber gefragt, ob er sie vögeln darf, die ruft daraufhin den entsetzen Vater an, der nen kleinen Schock bekommt, und das ganze wirkt irgendwie liebenswert und witzig.

 

Witzig auch die Idee zum Film. Also der Marcus, Regisseur hat ne Band, der war unterwegs zum Wendelsteinsender, und dachten sich, he wie wäre es, den Sender zu überfallen und einfach ein paar Rockige Lieber zu spielen und so berühmt zu werden. Und da fiel ihm die Idee dann einfach ein.

 

Im Film sieht man einiges davon, Sebastian will ja auch unsterblich werden, hört von Jimmy Hendrix und will Gitarre spielen lernen, dann will er seine Lehrerin VERONIKA ja vögeln, um so wem zu hinterlassen. Klingt lustig gell? Und auch nachdenklich, denn als er hört das Jimmy Hendrix unsterblich ist, weil jeder seine Lieder spielt, will er auch unsterblich werden, aber das ist irgendwie viel zu wenig Pathetisch und einfach umsetzt worden, sondern eher mit gekünsteltem versuchten Humor, der ein bisschen schwarz wirken soll, aber trotzdem für nen Piefke Film doch was tolles ist.

 

Ich finde man sollte viel mehr Banken überfallen und so berühmt werden, oder mehr Sender, zumindest wenn man ein Rockmusiker ist oder ein Sänger, aber leider passiert ja so was nicht, und darum haben wir mit so ausserirdischen Dingen zu kämpfen wie Starmania, oder Die Pop Show, oder die ganzen Klone von Super Dome über wie werde ich Popstar auf Pro 7.

 

Einfach super auch weil der Film in bayerischer Mundart gesprochen wurde. Die Story war auch nicht übel, nur viel zu wenig spannend umgesetzt. Er ist ein richtiger Familienfilm, auch wenn er nicht gerade in die Weihnachtliche Zeit passt, aber das ganze über Familie, Frieden, lustige Kinder, und witzige Erzählungen hat schon was an sich. Meine Alte hat nicht so sehr gelacht, eher hat sie sich gefreut wie es wäre wenn wir jetzt so einen Sebastian hätten, ich rannte dann aus dem Kino.

 

Eigentlich empfehlenswerter Film, ein bisschen schwarzer Humor, schön alles in Bayern gedreht, das ist ja wirklich ein tolles Bundesland, recht witzig war er aber nur ein bisschen, Nostalgie kommt auf, und ich kann ihn empfehlen.

 

79 von 100

 

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