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Tuvok.

Filmkritik: Born to be Wild - saumässig unterwegs

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Die Handlung kurz überblickt:

 

Zahnarzt, Familienvater, seit zwölf Jahren nicht aus Cincinnati rausgekommen: DOUG (Tim Allen) ist in der Midlife Crisis, Geschäftsmann WOODY (John Travolta) hat andere Sorgen: Frau weg, Konto leer lautet die Zusammenfassung. Und kein Geld für nichts. Davon, dafür hat BOBBY (Martin Lawrence), der Installateur viele Probleme, denn seine Frau nervt. Wie fast jede. Keine Probleme mit Frauen hat dagegen DUDLEY (William H. Macy). Der langweilige Computerprogrammierer hat einfach nur Angst vor dem weiblichen Geschlecht. Sind ja auch sehr gefährlich so Frauen in der Wildbahn.

 

Was die vier Freunde im besten Mannesalter - neben den teilweise ganz ansehnlichen Wohlstandsbäuchlein - verbindet, ist ein Wochenend-Ritual: Die Biedermänner holen ihre schwarzen Lederjacken und die schweren Boots aus dem Kasten und verwandeln sich in die Wild Hogs - Wildschweine. Wie es sich für eine echte Motorradgang gehört, cruisen sie mit auf Hochglanz polierten Harleys zur Biker-Bar, gönnen sich literweise Bier zu tiefschürfenden Männergesprächen und fühlen sich jung, wild und frei. So viel zur Theorie. In der Praxis haben die Ausflüge an den Stammtisch nämlich eher das Flair eines Sonntag-Nachmittags-Spaziergangs rund ums Seniorenheim. Die Wild Hogs sind so wild wie Kätzchen in einem Streichelzoo, das Stammlokal ist kein bisschen verrucht, und das Bier ist garantiert alkoholfrei. Diese Gang kann im Traum nicht unangenehm auffallen. Ohrenbetäubend knatterndes Auspuffgedonner, waghalsige Fahrmanöver oder Burn Outs sucht man hier vergeblich. Maximal Dudleys haarsträubend unfähiger Fahrstil lässt die Mitmenschen kopfschüttelnd zurück.

 

Ein paar Infos und meine Meinung:

 

Wieso der Film so einen Untertitel hat? Ich weiß nicht, vielleicht weil der Originaltitel, „Wild Hogs“ sich auf Wildschweine bezieht was ja im Film oft vorkommt. Also nach dem 99 Minuten Film war ich heftig, wie schon während des Filmes an „City Slickers“ erinnert, leider war er nicht so stark wie der Kultfilm mittlerweile damals eben in den 90 er Jahren war. Dafür spielen eine Menge bekannter Schauspieler mit. Während des Filmes hatte ich in der Blase das unerbittlich unverzichtbare Gefühl mir sofort eine Chopper zu kaufen. Lustig das Paul Teutul Senior und Sohn Junior auftreten, die ja weltweit bekannt wurden durch die Serie „American Chopper“ und mittlerweile längst gemachte Millionäre sind. Eben die besten Motorradbauer oder die mediengeilsten, wirken im Film sehr authentisch bei Ihrem Cameoauftritt, aber nicht unbedingt nötig.

 

Dafür aber war im Film ein Cameo von Peter Fonda zu sehen, eine nette Rolle, sehr ruhig, er spielt eine wichtige kurze Rolle und ein bisschen Spaß war in seiner Rolle auch dabei. Am Ende geht der Film etwas im Abspann weiter, nett aber nicht so lustig, und dann ist er leider schon aus. Der Nachgeschmack ist nett aber nicht nötig, man vergisst das erlebte sehr schnell und beim nächsten Motorrad überlege ich schon, he das kaufe ich mir auch, aber wenn ich daran denke, nicht in den Wald scheißen, Nimm ein Sackerl für dein Gackerl, was bei mir eher ein Leichensack ist, vor allem wenn ich vom Chinesischen Buffet Essen komme, und dann noch dazu die Insekten, als alter Arachnophobiker bin ich eh fürs Campen nicht geeignet.

 

Das der 40 Millionen US $ Film ca. das 4 fache in Amerika einspielte ist klar, endlich mal wieder eine nette Komödie, wird eh schon Zeit dafür. Der Soundtrack ist auch sehr ausgewählt, auch wenn nicht nur Ohrwürmer sind, aber Bon Jovi, AC/DC, Hermann Beeftink, George Thorogood, White Zombie, Lynryd Skynryd, Beach Boys, ja das ist eh eine gute Auswahl, aber wie gesagt leider keine Ohrwürmer, daher finde ich ist ein Punkteabzug gerechtfertigt.

 

Vom Logischen her, Na ja ein paar Szenen kamen vor, man sieht da ist ein Stuntman am Werk, menschliches Verhalten, Zwischenmenschliches Verhalten etwas auf lustig getrimmt, unlogisch und unwirklich Na ja egal, ist nur ein Film. Wer sich dem Film reinzieht, als John Travolta und Tim Allen über die Handys reden, ist übrigens ein Teil vom Film „Toy Story“ übernommen.

 

Witzig sollte z.B. der Auftritt von John C. McGinley sein, das ist der Highwaypolizist, der die 4 beim Campen erwischt, glaubt sie sind schwul und sich letztendlich freut gleichgesinnte zu erwischen Na ja ne schwache Rolle, keine Schwulenwitze, nichts daran lustig, übertrieben und dämlich, und ja der John Typ, der ist bekannt aus einigen alten Filmen wie „Animal – das Tier im Manne“ hat ein unfreundliches Gesicht und sieht aus wie einer der nackte Frauen aufschlitzt und deren Leber auffrisst.

 

Tim Allen als Doug, ja ich nehme ihm nicht ab das er ein gestresster Zahnarzt ist, aber er spielt ja recht nett, und ja er ist so ein richtiges Sahnetütchen. John Travolta als Woody Stevens mit einem oder zwei Geheimnissen, ja der ist auch nett, aber er hätte das glaubhafter und ohne das ganze Pulp Fiction Mimik Zeug machen sollen ja er ist nett, und das seine Frau ne geile Bikini Lady ist und er dauernd so auf Speed ist, ne nehme ich ihm nicht ganz ab, außer seine Rolle ist ernst und dramatisch ja dann schon.

 

Martin Lawrence als Bobby Davis der 1,5 Jahre an so einem Selbsthilfebuch schreibt, Na ja, seine Frau muss ihn durchfüttern und schimpft dauernd ja das hätte er glaubhafter machen können. William H. Macy der Programmierer, als Dudley Frank, ja der ist nett, und ein kleiner Tollpatsch, der hat meiner Meinung nach das meiste Schauspielerische Potential gehabt. Ray Liotta als Jack, von den Del Fuegos, der hätte böser sein können, aussehen können, nicht so wie ein Tätowierter Staubsaugerverkäufer, aber mir hat er gefallen, gute Rolle. Marisa Tomei als Maggie, die in der Stadt Madrid, ja so heißt die echt, die Amis sind blöd merkt man oder? Haben keine anderen Ideen für Städte außer von Europa zu stehlen – egal – jedenfalls als Restaurantbesitzern, klar dass sie sich in den Romantischen Tollpatasch Dudley verknallt, wirkt aber etwas klischeehaft. Kevin Durand als 1,98 Meter großer Red, man sieht er ist ein Riese, kriegt dauernd eine auf die Nuss, fällt nie um und hat nie Blessuren, wo ich schon eine gebrochene Rippe habe wenn ich mal in der Nacht auf einer Schachtel Zwieback liege, Na ja ein Biker eben, ja der ist nett, aber eher zu blöd wirkt er. Der ist ja auch ein Mitglied der Del Fuegos deren Typen Biker aus Cincinnati ist, also die Darsteller.

 

Den Film könnte man auch kurz beschreiben, Männer, die unter der Woche in ihren Büros Anzüge tragen, sich aber am Wochenende in Harley-Fahrer in Lederkluft verwandeln. Und was hat sich der Drehbuchautor gedacht das er die Story schreibt? Was ist wenn man mitten in der Mittelklasse-Vorstadt gefangen scheint, ein irres Abenteuer bestehen kann, das ganz neue Perspektiven eröffnet.

 

Übrigens, die Bar der „Del Fuegos“ wurde auf der historischen Bonanza Creek Ranch errichtet, die in einem Dutzend Western zu sehen war, z.B. in „Silverado“, „Young Guns – Sie fürchten weder Tod noch Teufel“, oder „Wyatt Earp“. Und es gibt auch was übers Set zu erzählen, Als der Typ der für die Ausstattung zuständig ist, keine Location in New Mexico finden konnte, das ist da wo die Typen runterfuhren, die wollen ja zum Pazifischen Ozean, die für das Arkansas-Ozarks-Gebirge herhalten konnte, das war wo die Typen Nackt baden waren, errichtete er die Szenerie von Grund auf selbst. Tja selbst ist eben der Biker. Und er ließ Gestein in den unberührten Wäldern der Jemez Mountains anhäufen, das ist in der Wildnis, und formte mit Hilfe von Schaum eine idyllische kleine heiße Quelle. Schon einfallsreich gell.

 

Was ich gebe? Na ja, 85 von 100

 

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