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Tuvok.

Filmkritik: Das perfekte Verbrechen

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Die Handlung:

 

TED CRAWFORD (Anthony Hopkins) ist ein Technikfreak, Statiker, Physiker, hochintelligent, er ist reich, fährt ein herrlich schnelles Auto und hat eine Frau die er liebt. JENNIFER (Embeth Davitz), und zwar über alles. Sie ist jung, schön und gehört zu ihm, sie ist das perfekte Accessoire an seiner Seite. Leider ist sie anders, sie ist lebhaft, lustig, und sexuell sehr stark orientiert, leider ist er ne Niete im Bett.

 

Es ist wichtig, dass die Dinge alle im Gleichgewicht sind. Alles muss richtig sein, gerade, perfekt. Nicht nur in seinem Job als Aeronautik-Ingenieur, auch im Privatleben. Erst wenn etwas fehlerlos ist, dann ist es gut. Erst dann hat es das Recht, weiter zu bestehen.

 

Leider wird TED in seinen Plänen stark enttäuscht als er erfährt, dass seine geliebte Junge Frau ein Verhältnis hat. Mit einem Polizisten, mit ROB NUNALLY.

 

Als er gefangen genommen wird, bestreitet er keineswegs seine Schuld, ROB, der Liebhaber seiner nunmehr toten Frau die TED am Gewissen hat ist mehr als außer sich und muss den Fall dazu noch leiten. Und kurz darauf steht auch schon ein Anwalt fest, einer der TED hinter Gittern bringen soll, es ist der Yuppie und geldgierige Anwalt WILLY BEACHUM (Ryan Gosling), der junge, ehrgeizige Gehilfe des Bezirksstaatsanwalts LEO LOBRUTO (David Strathairn).

 

BEACHUM glaubt an den Erfolg, er weiß dass er der Beste ist und denkt nur an Geld. Vor allem an seinen eigenen Vorteil, und die Aussicht auf die schöne neue Stelle in der Privatwirtschaft wo noch mehr Gewinn drinnen ist. Und dazu noch eine heiße Affäre mit seiner Vorgesetzten NIKKI GARDNER. Als der Fall dann beginnt wird es schwierig. Der Schuldspruch verzögert sich, und als TED schließlich sogar wegen eines Formfehlers aus der Haft entlassen werden muss, erkennt BEACHUM, dass das alles kein Zufall war - sondern exakt nach Crawfords perfidem Plan verlief. Nun ist sein Ehrgeiz wirklich geweckt - kann er den genialen Perfektionisten Crawford doch noch zu Fall bringen?

 

Ein bisschen mein Senf dazu:

 

Einfach perfekt das Duell zwischen den 2 Typen, einfach herrlich, spannend und gut gemacht, leider einige Längen. Wem der Film „Mord nach Plan“ und „Doppelmord“ gefallen hat, dem wird auch der 105 Minuten Film gefallen, der wirklich sehr spannend gemacht ist. Vor allem das höhnische intelligent wirkende leicht zerstörerische Lächeln und die Butlermässig intelligente Umgangsform mit seinen Mitmenschen, das Planen aller seiner Züge wie beim Schach, machen diesen leicht untergegangenen Film zu einem wahren Augenschmaus für Cineasten und Kinobesucher die einen ruhigen Kinoabend mit der Alten genießen wollen, um sie dann vollzuschwafeln, was denn wann wieso und warum gewesen ist. Jedenfalls der Film bietet eine Auflösung im letzten Drittel und ein Spannungsaufbau der rapide von Statten geht im letzten Viertel und in den letzten 5 Filmminuten die Auflösung.

 

Wow kann ich nur sagen. O.K der Film hatte Längen, oft zu viel Gespräch, vieles was man hätte an den Dialogen verbessern können, vieles was zu lange besprochen wurde, hätte man kürzer machen können, viel mehr Spannung hätte man reinbringen können. Kein moralischer Finger wurde erhoben, keine störende, für den Film nicht nötige Liebesgeschichte wurde gezeigt, was auch sehr gut war.

 

Was mir an Hopkins so gefallen hat, ist sein stetiges Lächeln, sein überlegenes Gehabe, das man ihm abnimmt, oft wurde ich an Hannibal Lector erinnert, da war dann immer so ein Händedrucken das von meiner Holden ausging, die hat nen ordentlichen Druck die Kleine. Einzig allein der Werdegang eines Yuppie – also Ryan Gosling spielt ja die Rolle nett aber nicht perfekt, wie halt z.B. ein Edward Norton – wurde nicht so gezeigt wie ich es mir für den perfekten Film gewünscht hätte.

 

Das wenig rationale Verhalten des Detectives der an der Mordstelle ermitteln soll, oft einige private Einflüsse, was ja bei einem Tathergang seitens der Polizei nicht gewünscht ist, der finale Plot Twist, ja das waren einige Dinge die man hätte etwas anders einbauen können. Die gut pointierten Dialoge haben den Film jedenfalls gut in den Bereich anspruchsvoller Cineastischer Leckerbissen gerettet.

 

Ich finde es ist ein perfekt technisch inszenierter Film der zwar nicht das letzte Schweißtröpfchen aus der Pospalte in einem 30 Grad heißen Kino dem Zuseher abverlangt, aber dafür muss man sich schon ein bisschen anstrengen, in einigen wenigen Momenten. Ungefähr so wie wenn man Sex mit einem Kolibri hat, oder einer kleinen Freundin, eh fast das gleiche.

 

Gut fand ich an Ryan Gosling das er so einen richtigen aalglatten Schnösel abgibt, so einen Trottel der nur an Kohle denkt, doch bevor man den Typen hassen kann oder sonst eine Emotion zu ihm aufbauen kann ist es leider schon vorbei und man konzentriert sich auf den Bullen oder auf Crawford.

 

Für Anspruchsvolle Filmliebhaber empfehlenswert, 88 von 100

 

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