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Tuvok.

Filmkritik: Hot Fuzz - 2 abgewichste Profis

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Filmhandlung:

 

NICHOLAS ANGEL (Simon Pegg) ist in London der beste Polizist, 400 % mehr Aufklärungsrate als alle anderen, er ist klug, Nahkampfexperte, 2 Jahre keine Waffe mehr in der Hand, geschieden von seiner Frau, dauernd denkt er an die Arbeit, er ist ein Workaholic, und seit er im Kindergarten als 5 Jähriger die älteren Jungs auf der Straße verhaftet hat, weil sie auf den Boden spuckten, will er wie sein Onkel Derek sein, einfach Bulle.

 

Er hat eine Erfolgsbilanz die alles übertrifft und das ist auch sein Problem, Neid und Missgunst macht sich breit. Und deshalb soll er versetzt werden, ins Scheißkaff Sandford, Englands schönste Stadt am Lande.

 

Keine Hektik, alles ist langsam, langweilig und man geht in den Pub, wo er sich mit Johannisbeersaft zudröhnt, wo er überlegt ob er hier überleben kann, wie in der Wüste ist es hier, alles ist langweilig und einfach, ruhig, nicht so schön Actionreich wo dauernd was zu tun ist wie in London.

 

Dort trifft er auf den leicht dicklichen DANNY BUTTERMAN den er besoffen erwischt, einweist und draufkommt, am nächsten Tag, er ist Bulle und Sohn vom Chef. Und sie befreunden sich, DANNY soll lernen ein guter Bulle zu werden, NICHOLAS soll lernen abzuschaffen, und das geht am besten mit Polizeifilmen. DANNY ist gut eingerichtet privat.

 

Doch bevor NICHOLAS an der Schlafkrankheit stirbt, überzieht eine seltsame Mordwelle die kleine Stadt, die sich gerade bereit macht den Preis als schönste Stadt Englands einzuheimsen. Lauter nette Leute hier, fast alle über 80, Junge Leute sind fast gar nicht da und ein Mord nach den anderen, die aber nur als Unfall gesehen werden, denn das hiesige Polizeiinstitut hat seit 20 Jahren keinen Mord mehr gehabt und weiß damit nicht umzugehen, also kann nur NICHOLAS hoffentlich alle retten.

 

Ein bißchen über den Film:

 

Endlich wieder lachen, bei einem Film der 120 Minuten dauert, wo so ziemlich jedes Genre vertreten ist. Komödie, Verschwörung, Mord, Kriminalfilm, Buddymovie, Polizisten Probleme, Frauenfeindlichkeit, Gewalt, Spaß, Humor, Idylle, ja eigentlich alles, und ich frage mich wie ein Regisseur das geschafft hat, einen 120 Minuten Film – mit Abspann – zu schaffen wo alles zusammenpasst, ja O.K. der Mittelteil hängt ein bißchen, wo man sich aber auf so ein grandioses Finale freuen kann, und wo es gewollt Ähnlichkeiten zu „Gefährliche Brandung“ und „Bad Boys 2“ gibt und trotzdem nicht so aufgesetzt wirkt, so aufs Auge gedrückt, nein gar nicht, das ganze wirkt Intelligent und ich finde die Amis sollten sich mal ein Beispiel bei einigen Komödien nehmen. Sicher ist die ganze Story um „American Pie“ Klonen lustig, aber intelligenten Leuten wird dieser Film hier weitaus besser gefallen, denn wenn man kein Kiddie mehr ist, steht man sicher auf Hot Fuzz.

 

Wenn ich an den Vorgängerfilm „Shaun of the Dead“ denke, dann muss ich sagen der war nett aber lange nicht so gut wie dieser Film. Sogar was für Splatterfans kommt was vor so 3 Szenen oder so, die schlimm sind, aber nicht so abartig Slashig wirken wie in einigen Giallofilmen, rein zum Selbstzweck. Dann wurde sogar drauf geschaut dass das ganze realistisch wirkt.

 

Die Stadt Sanford gibt es natürlich nicht, aber die Bullen die in England teilweise auf der Polizeischule studieren sind auf einem Camp oder so, das nennt man eben Sanford, und ja Simon Pegg hat natürlich Waffentraining gehabt. Der Umkleideschrank von Angle ist übrigens mit 999 zu öffnen, das ist in England die Nummer der Polizei am Telefon. Nicholas Angle ist ne Anlehnung an Nick Angel aus dem Film Shaun usw.

 

Timothy Dalton fährt mit dem Auto, was hört man? Den Song, Romeo und Julia von Dire Straits. Warum aber im Film die Autos wechselten, von Vauxhall Astra Diesel auf Subaru Impreza STI weiß ich jetzt nicht. Erinnert sich noch wer an die Obstpresse Oh a Dracula? Aus dem Film „Shaun of the Dead“? Wurde hier auch verwendet dieselbe, ja sparen muss man können. Übrigens der Supermarkt, Sommerfield, das ist ne Supermarkt Kette wie Aldi, die gibt es wirklich.

 

Ob man jetzt den Film hätte kürzen können, ich weiß nicht, denn wenn ich alleine an das furiose und gekonnte Ende denke, nein einfach gut. Der deutsche Titel, den finde ich blöd, den Untertitel und ich hoffe dass die Deutsche DVD Veröffentlichung auch so Audiokommentaren von Kleinstadtpolizisten hat, denn die sind sicher lustig zu dem Film.

 

Das Ende, ja das ist wieder Michael Bay, aber nicht so hollywoodverseucht. Die Polizeimarke von Angle ist 777, die Zahl Gottes, das Gegenstück zur Zahl des Tieres, 666, das wurde absichtlich gemacht. Einmal war Timothy Dalton mit und ohne Handschuhe zu sehen, na meine Güte. Oder bei einer Szene sah man im Fenster die Bullencrew, als eben Angle, Dalton verdächtigte, und dann war die Polizeicrew im Fenster auf einmal nicht mehr zu sehen, denn sie war ja im Zimmer, ja irgendwie so ist das halt gewesen, egal, der Film ist gut, Fehler hin oder her.

 

Und ich muss sagen so enthusiastisch dieser Film gedreht wurde, als ne Art Hommage auf Polizistenfilme, so enthusiastisch haben wir gelacht, nein war das echt witzig, einfach super, denn wenn meine Alte so lacht, grunzt sie immer wie ne Sau bei der Paarung, halt so ähnlich, ich rotze dann meisten rum und spucke versehentlich ein paar Dutzend Leute an die sich dann immer wundern wieso denn die Sprinkleranlage im Kino angegangen ist. Wo es doch nicht brennt.

 

Sehr gut war die eine Miniaturstadt und auch super fand ich, das im Film viele Aussagen die getätigt wurden wirklich gut im zukünftigen Filmgeschehen reingesetzt wurden. Warum diese herrliche Persiflage so einen blöden Deutschen Nachtitel hat und nicht nur den Englischen entzieht sich meinen Samensträngen, ist aber echt witzig wie blöd die Piefke Ihre Filme benennen.

 

Es dürfte schier unmöglich sein, sämtliche Hinweise, Zitate und Anspielungen beim ersten Filmgenuss zu identifizieren. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Cameos zu entdecken (u.a. Peter Jackson, der spielt in einer kurzen Szenen einen Weihnachtsmann, und Cate Blanchett die auch in einer kurzen Szene eine Jeanine spielt, Steve Coogan ist ein Polizeiinspektor aus London, und last not Least, der Schwan, der heißt in Echt – Elvis. Sein 1. Filmauftritt übrigens, ach ja und Edward Woodward spielt Tom Weaver).

 

Und ein 2 Meter Riese als Angestellter vom Supermarkt spielt mit, der erinnert an den Butler aus „Die Addams Familie“, allerdings seinen Namen, keine Ahnung. Übrigens, die 360°-Kamerafahrt um die Protagonisten Angel und Butterman nach überstandenem Showdown, ist in Bildkomposition und Technik sogar eine exakte Kopie aus „Bad Boys 2“. Und der im englischen Werbematerial enthaltene Spruch „From the Guys, wo have seen every Action Movie ever made“ ist durchaus ernst gemeint.

 

Also ich kann dem Film nur gutes bescheinigen. Sicher ist er keine Offenbarung, das bei weitem nicht, aber er erinnert doch an die herrlichen Glanzzeiten der amerikanischen Jerry Lewis Und Screwball Zeiten, wo noch Filme lustig und intelligent und nicht so primitiv waren wie mein Nasenpoppel. England macht irgendwie eigenartige Filme, und sie treffen fast immer ins Schwarze. Der kühle aussortierte Humor wirkt wie eine Glühbirne aus dem 19. Jahrhundert, alt aber gut. Ach ja, der 2. Untertitel ist – 2 Bad Boys räumen auf.

 

Deshalb auf alle Fälle 90 von 100

 

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