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HiFi Heimkino Forum
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CarlMcCoy

Report: Feintuning am Rega P3

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Liebe Mitaudiophile,

 

wahrscheinlich betreiben hier wenige VinylistInnen einen von den kleinen Rega-Spielern, die gelten ja auch eigentlich als Einsteiger-Ware.

 

So ist es denn auch eigentlich nicht weiter verwunderlich, wenn man den Subteller, gleich mir, in die passende Spannzange einer Drehbank einspannt,

eine Meßuhr bemüht und plötzlich merkt, daß der rechte Winkel zur Tellerachse nur so ungefähr 90° hat.

 

So eine Abweichung wäre auch nicht weiter tragisch, handelte es sich hierbei um die kaum relevante Unterseite des Subtellers. Falls ich mich umständlich ausgedrückt habe, erklärt es eine Zeichnung hoffentlich besser. Jedenfalls lag der Hauptteller wegen dieser Ungenauigkeit des Subtellers auch nicht gerade auf, was besonders während des Drehens auch optisch auffiel, denn, wie es die zeichnung schon erahnen läßt, würde die senkrecht von der Achse ausgehende Abweichung am Außendurchmesser des Tellers deutlich stärker als 0,15 mm ausfallen, etwa +/- 1 mm. Diesen Schlag habe selbstverständlich nicht man der Drehbank mit Meßuhr gemessen, sondern mittels Centstücken ermittelt

 

Ich hatte auch schon begonnen, die gemessene Abweichung in Bogensekunden umzurechnen mit dem Ziel, eine vom Ideal mit 90° abweichende Zentripetalkraft zu errechnen, das Ergebnis werde ich später posten, weil mir die Masse des Plexitellers bislang fehlt.

 

Den Subteller habe ich also begradigt, nochmals gemessen, und hinfort betrug die Abweichung +/- 0,05 mm am Außenring des Subtellers. Folgerichtig ist auch der Höhenschlag des Haupttellers im Spiel mit bloßem Auge nicht, kaum noch wahrnehmbar. Nun habe ich vor ca. 20 Jahren den Beruf des Werkzeugmachers erlernt, und ob des damals uns eingebrannten Sinnes für genaues Arbeiten nie angenommen, daß ein Großserienprodukt wie dieser Subteller derart schluderig gearbeitet ist, habe den unruhigen Lauf des Tellers schon lange mit Sorge betrachtet, wußte jedoch nicht, woher der kam, hätt ja auch der Acrylteller sein können oder ein ausgeschlagenes Tellerlager.

 

Interessant ist in diesem Zusammenhang für mich die Konsultation eines Großhändlers von Subchassisspielern, Ladenbesitzers und eines Redaktuers eines Fachmagazins:

in der Reihenfolge sagten sie:

1. ich solle beim Hören die Augen schließen, was ich sähe, sei ein Trugbild, das keinen Einfluß auf das Hören der Musik habe, die hochgelobten Masselaufwerke klängen langweilig <_<

2. ja, die Briten nähmens halt nicht so genau mit ihrer Arbeit, ich würde nie froh, wenn ich mich an den Rat von Redakteuren hielte,

3. ja, das ist ja einer von den kleinen Regas, größere hätten das von mir erwartete Maß an Maßhaltigkeit und Toleranzen.

 

Gerade die letzte AW ist insofern interessant, als mir ein anderer Händler sagte, in diesem Preissegment solle ich doch eher nach Transrotor oder Cl*araudio, jedenfalls allem Nicht-Rega, schauen. :blink::P

 

Gäbe es nur beim Hingucken weniger ode keinen Grund mehr zur Beunruhigung, könnte man ja wirklich sagen, "Mach die Augen zu, und alles , was du jetzt noch siehst, ist dein!" oder so ähnlich, aber die Musik scheint mir seither bruchloser, spontaner, souvereigner ja direkter zu spielen.

Sehr beeindruckt z.B. war ich von Cannonball Edderly "Know what I mean?" (keine Nachpressung, sondern günstig, alt, aus einer Sammlung)

 

Die Musik scheint mich anzulächeln, als wolle sie sagen: 'der Erfolg ist mit den Tüchtigen."

Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen mit enormen Toleranzen an bewegten Teilen gemacht? Zunächst hat mich alles sehr verärgert, denn in der Ausbildung mußten wir für den Bruchteil eines Rega P3 echt genau arbeiten. :angry:

 

LG Carl Mc Coy

 

PS: tschuldigung das Bild / techn. Zeichnung kann ich erst später anhängen, obwohl jpg und ca 50 kb klein

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Hallo

 

bei meinem Project 6 war es nicht anders. Ein leichter Höhenschlag des Plattentellers hat mich anfänglich ziemlich geärgert.

Daß so etwas klangliche Auswirkungen hat, denke ich nicht und kann ich mir auch nach wie vor nicht vorstellen, aber es ist einfach unter ästhetischen Gesichtspunkten ärgerlich.

Der Höhenschlag wurde bei meinem Dreher nicht durch den Subteller verursacht, sondern vom aufgelegten Gussteller. Später dann, nach etwa 5 Jahren, habe ich den Gussteller durch einen Teller aus Glas ersetzt, bei Project als Zubehör/Tuning erhältlich. Das Glas ist perfekt eben und keinerlei Höhenschlag mehr erkennbar. Der Glasteller läuft mittlerweile ettliche Jahre ohne Beanstandung ;)

 

Klingt immer noch super :rolleyes:

 

Gruß

Andi

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Daß so etwas klangliche Auswirkungen hat, denke ich nicht und kann ich mir auch nach wie vor nicht vorstellen, aber es ist einfach unter ästhetischen Gesichtspunkten ärgerlich.

 

Gruß

Andi

 

Tach Andi,

 

ich zitiere mal oben nur das von deinen Erfahrungen, auf das ich besonders eingehen möchte.

 

Ob ich heute dazu komme, ist eher ungewiß, aber mithilfe von physikalischen Formeln aus der Mechanik kann man etwa die Zentripetalkraft berechnen, angefangen habe ich neulich mal. Dazu muß man den Höhenschlag, der ja eigentlich einen Winkel zur Tellerachse darstellt, in Bogensekunden umrechnen. Die Winkelfunktionen spielen dabei auch eine Rolle, da sie schon bei geringen Abweichungen von 90° u. ä. auch den Wert dafür quasi wie ein Levarage-Faktor beeinflussen.

 

Heute klappt der Bild-upload auch:

 

Zumindest mir geht es so: Die Mathematik, Winkelfunktionen und -geschwindigkeiten berechnet man nicht jeden Tag, und der Abstand zur Algebra wird u. U. mit der Zeit größer.

Doch die meisten von uns haben das mal gemacht, und so kommt man wieder rein. Heute kann man zur Not auch ohne Bücher nachlesen, wie es geht.

Ja, ich war ja stehengeblieben beim Versuch, die Masse des Tellers zu erfragen. Ferner sollte sogar eine Rolle spielen, ob wir gerade mit 33 1/3 oder 45 rpm

Schallplatten abspielen, da die Zentripetalkraft in Abhängigkeit zu Masse und Drehzahl steht: ;)

http://de.wikipedia.org/wiki/Zentripetalkraft

 

Andererseit schwant mir seit dem Telefonat mit dem Großhändler für u. a. brit. Wackelpeter, der sagte, präzise gefertigte Tonmaschinen á là TR klängen langweilig, daß ganz sicher etwas meßbares dem zugrunde liegt, ähnlich dem Unterschied zwischen z.B. einem VW Passat CC und einem MB CLS,

womit ich NICHT sagen möchte, die ArbeiterInnen bei VW hätten sich keine oder zu wenig Mühe gegeben!

Es ist die Summe vieler Kleinigkeiten, die dafür sorgt, dazu führt, daß jemand den einen in einem Carport 30 Jahre pflegt und hegt, während der andere schon längst verschrottet worden ist.

 

Das bezeichne ich aber nicht als Langeweile oder langweiliges Klangbild, sondern, meiner Erfahrung nach als den "Glanz", den man bei ganz guten Hi-Fi Studios in der Vorführung erlebt hat, den Unterschied, den 250 km/h in einem Benz oder einem gepimpten Golf ausmachen. :D

 

Wo du auf den Glasteller eingehst, muß ich dir unumwunden recht geben. Die kleinen Regas werden ja ursprünglich auch mit Glasteller geliefert. Kommt jetzt noch die obligatorische Filzmatte obendrauf, sollte der Schlag eine kleinere Rolle spielen. In dieser Kombi hatte ich aber einen weniger schönen, weil über weite Strecken diffuseren, weniger präzis aufschlüsselnden Klang. Außerdem hat sicher jeder schon mal den Ratschlag gehört, daß er seine Pretiosen NICHT auf Glas stellen soll. Burmesters Sachen standen noch stets auf Glasracks bei Ausstellungen. Burmester führt auch gern sehr laut vor, wo dann viele aus Erfahrung sagen: 'laut kann jeder.' Und ja, Independance Day auf 7.1 in Kinolautstärke beeindruckt mit oder ohne Burmesters Equipment.

 

Die anderen, von denen ich weiß, die auf höherem Niveau als Pro ject oder Rega spielen, Naim etc., verwenden Glas nie alleinstehend oder -rotierend, sondern in Verbindung zu resonanzoptimierten Materialien, die sich gut ergänzen. Glas als Fenster geht etwa in Raumakustikberechnungen auch anders ein, als ne Betonwand.

 

LG Carl

post-1899-1238494872_thumb.jpg

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Hallo Carl,

 

soweit, sogut, nur kann ich irgendwie nichts mit Deinem Ansatz bzgl Fliehkraftberechnung anfangen. Wie meinst Du das?

Wenn der Plattenteller nicht perfekt eben ist, also einen Höhenschlag aufweist, dann wirken im Wesentlichen dieselben Kräfte wie ohne Höhenschlag. Daß sich durch eine Höhenabweichung von vielleicht 0,5mm oder max 1mm eine signifikante "Eierwirkung" ergibt, das denke ich nicht.

 

Na bei mir ist es wirklich so, daß der Teller ohne jegliche erkennbare Axiale oder Radiale Bewegung sauber läuft. Wohl Glück gehabt.

 

Geräte auf Glas stellen oder nicht: das mag für den einen oder anderen irgendwie eine kausale Rückwirkung haben (Glas -> gläserner Klang usw.) . Solche Themen wurden auch hier im Forum vor Jahren schon leidenschaftlich diskutiert. Ich will das ehrlich auch nichtmehr anfachen.

Meine persönliche Meinung ist die, daß ein halbwegs brauchbares Gerät nicht nach dem Material klingt, auf dem es abgestellt wurde. Wenn jemand eine andere Meinung hat, bitte. :rolleyes: . ich muß nichtmehr bekehren.

 

Was anderes mag durchaus die Verwendung von Materialien und deren klangliche Rückwirkung bei Plattenspielern sein. Hier haben wir es mit einer feinmechanisch höchst anspruchsvollen Umsetzung der Rillenmodulation in Töne zu tun. Wenn ein Plattenteller beim Anklopfen ausklingt wie eine Glocke, dann liegt natürlich nahe, daß sich dieser Charakter irgendwie durchschlägt auf das Klangbild.

Ich kann nur wieder meine Erfahrung vermelden, daß ich keineswegs den Eindruck habe, der Glasteller würde sich irgendwie negativ bemerkbar machen.

 

 

Du erwähnst noch die unterschiedliche Wirkung bei Raumakustikberechnung. Das ist schon richtig.

Beton ist, wie Glas, hart. Akustisch hart.

Aber eine Betonwand ist idR sehr viel massiver, dh dicker gebaut als die düne Glasscheibe im Fenster. Das bewirkt - auch frequenzabhängig - differierende Reflexions- und Absorptionseigenschaften.

In einem guten Raumakustikprogramm sollte sowas berücksichtigt werden.

 

 

gruß Andi

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Liebe Mitaudiophile,

 

leider klappt nicht alles so, wie Türen im Wind :angry::mellow: und daher frag ich mal, ob Ihr mir weiterhelfen könnt:

 

Also das beabsichtigte Fertigen von Bronzedrehteilen, die dann Gerätefüße für den Rega P3 und die Endstufenbasen werden, ist sehr problematisch:

 

1. Seit September habe ich vom Schrotthändler Rohlinge besorgt,

2. sollte ein Azubi in meiner alten Lehrwerkstatt die Teile nach meinen Zeichnungen fertigen,

der hatte aber keine Lust, ging eh woanders hin, und es wurde nix daraus,

3. Ich sollte nach den Worten meines alten Lehrmesiters 1 Brief an den Ausbildungsanstaltsleiter mit der Bitte schreiben,

die Teile selbst drehen zu dürfen, da es z. Zt. keine ausreichend ausgebildeten und begabten Lehrlinge da gibt, die es machen

könnten,

4. meine Bitte wurde abgelehnt, und stattdessen gefragt, was ich denn zahlen könnte, wenns doch einer macht.

 

hm, das ist so ähnlich, wie die Widersprüche der off. 911 Geschichte.

 

Für Autobesitzer gibt es doch solche DIY-Werkstätten, wißt ihr, ob es sowas auch für Werkzeugmacher / Dreher / Fräser in Berlin gibt?

 

Apropos Andi:

diese, von mir nicht verher gesehene Wendung vereitelt auch erst mal jeden Versuch, eine anders dimensionierte Tellerlagermutter zu drehen.

 

LG Carl

 

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