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austin2powers

Reflexionen an offenen Verstärkerausgängen / Kabel-Widerstand

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Hallo zusammen,

 

wenn ich an einen AV-Receiver nur Center und Rear-LS direkt anschließe und die Front-Lautsprecher über die PreOuts an einen weiteren Stereo-Vollverstärker anschließe, bekomme ich doch starke Reflexionen an den (offenen) Verstärkerausgängen am AV-Receiver für die Front-LS..?

 

Habe gelesen, dass unbelastete Ausgänge durch und durch ungesund sind für die Endstufe.

 

 

Noch eine kurze zweite Frage: Bei koaxialen Digitalkabeln (Cinch-St. auf Cinch-St.) ist oft der Kabelwiderstand (meist 50R) angegeben, wieso wird dies nur bei Koax-Digitalkabeln gemacht? Im Prinzip ist Kabelwiderstand doch immer unerwünscht, egal ob analoge NF- oder digitale HF-Leitung?

 

 

Danke für Tipps und Hilfe im Voraus.

 

Viele Grüße

Henning

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Hi,

 

nein, Probleme bekämst Du erst bei zigkilometerlangen Kabeln..Stichwort Wellenlänge. Im Hörraum sind die Kabel viel kürzer als die kürzeste Wellenlänge (20kHz). Bei Digikabeln kann eher ein Schuh draus werden, da aufgrund von Taktfrequenzen im Megahertzbereich die Wellenlängen entsprechend kürzer sind. Bei Audiofreqs jedoch ist es Nonsens.

 

unbelastete Ausgänge sind nur bei Endstufen mit push-pull-Übertragern, also Röhren ein Problem, da hier durchaus Betriebszustände auftreten können, die zu einem Überschlag im Übertrager oder den Röhren führen kann. Transis und SE-Röhren dagegen sind immun gegen offene Ausgänge.

Kritisch für Transis ist dagegen nur ein kurzgeschlossener Ausgang, während Röhren das nicht stört.

 

Der Wellenwiderstand auf den Du hier ansprichst hat zunächst einmal nicht direkt mit dem klassischen Widerstand zu tun. Es geht um übertragbare Leistung. Ist die Wellenlänge des Signals kleiner als die Leiterlänge --also bei hohen Frequenzen und/oder sehr langen Leitern (der Leiter muss dazu überhaupt nicht koaxial aufgebaut sein, sondern kann auch ein einfacher Draht oder Leiterbahn sein) dann können drei Betriebszustände auftreten.

Absorption, Teilreflexion und Totalreflexion. Im ersten Fall tritt das Signal ins Kabel ein (Ausgang eines Verstärkers) durchläuft das Kabel und tritt am Ende vollständig in die nächste Verstärkerstufe oder einen Verbraucher ein.

Bei Fall drei hingegen würde am Ende des Kabels das Signal völlig reflektiert und zurückgeworfen.

Fall zwei stellt beliebige Zwischenstufen dar.

 

Erwünscht ist möglichst Fall 1, weil nur dort die eingespeiste Leistung maximal beim Verbraucher ankommt und ´vollständig´ das Kabel verlässt.

Das kann sie aber nur, wenn das Signal konstante Bedingungen vorfindet.

Eine Analogie dazu:

Du hast ein Aquarium und richtest von außen einen Lichtstrahl drauf.

Wenn Du den Strahl nicht exakt senkrecht auf die Wasserfläche treffen lässt, dann wird er abgelenkt, bzw. an der Grenzfläche Luft/Wasser abgeknickt und ein Teil sogar wieder reflektiert. Licht ist wie Strom ein elektromagnetisches Wellenphänomen und unterliegt daher ganz ähnlichen Effekten. Das Wasser hat für das Licht einen anderen Wellenwiderstand als die Luft mit der Folge, daß nicht der gesamte Lichtstrahl wieder aus dem Aquarium austritt, sondern nur ein Teil oder sogar gar nichts.

Wird ein Kabel mit einem Verbraucher verbunden (´abgeschlossen´) der einen Eingangswiderstand hat der dem Wellenwiderstand des Kabels entspricht, dann merkt das Signal gar nicht, das sich etwas geändert hat. In der Analogie gesprochen: Wir würden dem Licht praktisch vorgaukeln daß es sich nicht schon im Wasser fortbewegt, sondern immer noch in der Luft. Ändert sich aber für das Signal die ´Umgebung´ nicht, dann hat es auch keinen Grund sich selber zu verändern. Ebenso gehts dem Signal in einem elektrischen Leiter.

 

jauu

Calvin

 

getting more and more amused :-)

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