DC 8 Beitrag melden Geschrieben 23. März 2010 Hallo an alle Kenner der Materie. Wer eine Audioanlage optimal betreiben will, kommt an so mancher Messung nicht unbedingt vorbei. Dazu gehören Impedanz-, Schalldruck-, Freqquenzgang- und sonstige Messungen. Diese Messungen müssen ja mit für den Zweck vorbestimmten Messgeräten oder dem Equipment durchgeführt werden. Da gibt es nun gute und schlechte und irgendwo dazwischen liegende Qualitätsstufen. Nehmen wir z.B. ein Messmicrophon zur Schalldruck- und Frequenzgangmessung. Diese Teile, so erwartet man das natürlich, sollten ein sehr genaues Messergebnis liefern, das keine eigenen Fehler mit bringt. Wer aber sagt mir denn, dass dieses Microphon selbst absolut fehlerfrei ist? Wie kann ich mich denn darauf verlassen, dass ich bei einer Messung nicht auch Fehler vom Messgerät "untergejubelt" bekomme, ohne dass ich was davon weiß? Was wäre z.B., wenn das Micro sagen wir mal "übertrieben" im bereich um 1 kHz eine deutliche Senke um 6 dB von Natur aus mitbringt? Dieser "Fehler" würde dann ja auch im Messergebnis mit reinsspielen, obwohl das Messobjekt selbst diesen Fehler vermutlich gar nicht hat. Dann müsste man ja wegen des Ergebnisses am Objekt den "Fehler" suchen und auch daran "beheben". Das wäre dann aber schon peinlich. Andere Varinte mit "Fehlern". Was wäre, wenn das Messobjekt, z.B. ein Lautsprecher ganz zufällig bei 1 kHz eine starke Anhebung hat, das Messmicro an genau der selben Stelle aber eine ebenso starke Absenkung (als Fehler), also so gesehen ein Spiegelbild des Boxenfehlers. Dann würde das daraus resultierende Messergebnis ja wunderschön glatt und linear aussehen und die Sache wäre "scheinbar perfekt". Blöd nur, wenn dann aber niemand was von dem Fehler im Micro weiß. Aber das Messergebnis sagt ja schließlich : Alles Super!! Solche Dinge gehen mir durch den Kopf, wenn ich mir die evt. berechtigte Frage stelle: Wie genau sind eingentlich die Messgeräte, denen wir unsere Arbeitsergebnisse anvertrauen müssen? Wie werden denn diese Messgeräte selbst auf ihre Genauigkeit hin geprüft? Und wer sagt mir, dass die "Referenzen" dazu selbst genau sind und wer hat womit wiederum diese "Referenzen" referiert? Das sind für mich Aspekte bei der Wahrheitsfindung zum wirklich ehrlichen Arbeiten mit korrekten Ergebnissen. Wie kann man mit gutem Gewissen ein ausgegebenes Messergebnis als "Tasache" annehmen, wenn man nicht mal sicher weiß, ob die zu Hilfe genommenen Referenzen auch selbst "refrenzfähig" sind? Was sagen die Kenner solcher Materie zu den beschriebenen Situationen? Habt Ihr dahin gehend schon Erfahrungen und wenn ja, welche gemacht? Davon hängen immerhin die Arbeitsergebnisse vieler Leute und deren Grundvertrauen in die Technik ab. Klausi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
andreasw 1 Beitrag melden Geschrieben 23. März 2010 Hi Klaus normale Messmikros sind idR relativ genau. Das liegt einfach in der Bauart und der Formgebung, vorne an der Mikrokapsel selbst. Man muß eigentlich nicht wirklich viel abgleichen. Als kugelsensitives Mikro ist ein Messmikro lediglich ein Druckempfänger und wenn man "baulich" nichts falsch macht, dann ist so ein Ding recht gut. Ich hab das relativ preiswerte ECM8000 von Behringer. Ein Freund hat das selbe und hat es einmal exakt nachmessen lassen, die Abweichung vom Ideal belaufen sich im Bereich +-1dB zwischen 10Hz und 20kHz, mehr nicht. Für Messungen zuhause ohne Referenzanspruch mehr als ausreichend. Gruß Andi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DC 8 Beitrag melden Geschrieben 24. März 2010 Hi Klaus normale Messmikros sind idR relativ genau. Das liegt einfach in der Bauart und der Formgebung, vorne an der Mikrokapsel selbst. Man muß eigentlich nicht wirklich viel abgleichen. Als kugelsensitives Mikro ist ein Messmikro lediglich ein Druckempfänger und wenn man "baulich" nichts falsch macht, dann ist so ein Ding recht gut. Ich hab das relativ preiswerte ECM8000 von Behringer. Ein Freund hat das selbe und hat es einmal exakt nachmessen lassen, die Abweichung vom Ideal belaufen sich im Bereich +-1dB zwischen 10Hz und 20kHz, mehr nicht. Für Messungen zuhause ohne Referenzanspruch mehr als ausreichend. Gruß Andi Hi Andi, danke für die erste Antwort. Dafür gibts schon mal 100 Punkte :Big Grin: Die Aussage, dass Messmicros relativ genau sind, muss ja auf etwas Glaubhaftem begründet sein. Die Frage, die mich dabei beschäftigt, ist woran, also an welcher Referenz, die Messmicros gemessen werden? Ich meine damit die immer mehr oder weniger gleichen Aussagen von Herstellern, dass deren Produkte genau sind. Zm Vergleich: in Paris gibt es für die Entfernungsmessung das berühmte "Urmeter", an dem sich die ganze Welt zu orientiren hat. Gibt es sowas auch im Audiobereich? Wo steht dann die absolute Schalldruckreferenz? Wenn man eine genaue "Urquelle" zum Vergleich hat, kann man sich daran auch orientieren bzw. daran messen. Ein weiteres Beispiel: Die DCF Normalzeit in Mainflingen, auch die "Atomuhr" genannt, ist sehr genau! Naja, etwas "ungenau" ist sie ja schon: Abweichung in 300000 Jahren: 1 Sekunde! Kann seiin, dass dieser "Misstand" inzwischen schon verbessert wurde. Ich will hier ja nicht als genereller "Zweifler" für alle Referenzen da stehen, aber die Hinterfragung nach Beweisen für die Richtigkeit der Angaben von Herstellern sollte schon berechtigt sein. Sonste könnte ja jeder irgendeine Behautung in den Raum stellen und diese als Referenz manifestieren. So einfach sollte das besser nicht gehen und ich bin halt jemand, der nach glaubhaften Beweisen zu Referenzen "bohrt". Das sollte im Sinne aller Interessierten durchaus berechtigt sein. Daher auch meine Fragen nach der "Ur-Referenz" an der sich alles andere zu messen hat. Ich fühle mich sonst ohne eine nachweisbare und gesicherte Aussage auf die "angebliche" Genauigkeit doch etwas "betrogen", weil mir den Beweis einer Aussage bislang nicht vorliegt. Wie sagt der Messtechniker so schön: Wer mißt, mißt Mist. Unabhängig von Wahrheiten oder nicht habe ich mich auch schon etwas umgesehen und das ECM8000 ebenfalls einen interessanten Favoriten auserkoren und werde mir das über kurz oder lang wohl auch zulegen. Es gibt zwar noch eine Menge anndere Auswahl und vermutlich auch bessere teile, aber wie oben schon gesagt bleibt mir die Industrie den Wahrheitsbeweis der Angaben immer noch schuldig. Als Software habe ich mir inzwischen die WinAudioMLS entgegen den bisherigen Empfehlungen angeschafft. Diese Software ist keine "billige" Shareware, sondern schon eine Professionelle Lösung mit Update Möglichkeiten, sehr vielen Tools und zum Kopierschutz auch mit Dongle. Ohne das Dongle geht da gar nix, mit läuft das aber richtig gut. Ob ich die Software nun schon empfehlen kann, bleibt derzeit noch offen, weil ich sie selbst erstmal genau kennen lernen muss. Der Anfang aber stimmt schon recht positiv ein. Jetzt muss ich mich nur noch durch die Unmengen an Funktionen durcharbeiten, weil alleine die Anleitung dazu lockere 346 Seiten umfasst. Das braucht viel Zeit und genau die habe ich derzeit einfach noch nicht. Das soll sich aber bessern, damit ich auch in den Genuss der Sache komme. Klausi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
GUSMaster 45 Beitrag melden Geschrieben 24. März 2010 Der Urknall vieleicht :im Not Worthy: :Bring It On: Gruß Gunter Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
andreasw 1 Beitrag melden Geschrieben 24. März 2010 Hallo Klaus welche Referenz hat man denn nun? Schall(wechsel)druck ist eben irgendwann mal definiert worden, als so-und-soviel pascal Druckwechsel entspricht so-und-soviel Schallpegel. Dieser Zusammenhang ist frequenzunabhängig. Die Hörschwelle ist etwa bei 20µPa Wechseldruck, und das wurde mal als 0dB definiert. Wie man jetzt genau den Schallpegel/Wechseldruck als Referenz mißt, dh welche Meßmethode man verwendet, weiß ich (auch als Physiker) nicht aus dem Stegreif. Müßte ich mich wirklich schlau machen. Wenn man nun eine geeignete Methode hat, mit der man frequenzunabhängig den Wechseldruck bestimmen kann (als Referenz), dann kann man daran ja auch alle anderen Meßgeräte kalibrieren (nicht eichen). Das wäre mal die Messtechnik-Referenz, soweit ich das verstehe. Aber sieh es mal viel einfacher. Die "Referenz" als solche ist eigentlich vollkommen akademisch zu sehen und für den Anwender unwichtig. Sehe ich mir mal die Kette Naturschall - Aufnahme(incl. Messung) - Speicherung - Wiedergabe - Messung an, und es kommt bei der Messung der Wiedergabe dasselbe raus wie bei der ersten Messung des Ursprungsschalls, dann ist die Kette, volkommen unabhängig von der willkürlich definierten Referenz und der eigentlichen Charakterisierung der Messung wiedergabetreu und die Referenz der Meßmethode ist das ursprüngliche Schallereignis. Also, vereinfacht gesagt, die Linearität eines Micros ist letztlich auch nur eine vordefinierte Kurve. Solange sich alle Instanzen an dieser Definition orientieren, messen alle gleich und damit passt alles wieder zusammen. Wie "linear" dann die Schallwiedergabe aus technischer Sicht sein muß, damit wir Menschen es dann als linear empfinden, beschreiben ja diverse Hörkurven in Abhängigkeit der Lautstärke. Sicherlich empfindet jeder Mensch anders, weswegen ich diese Hörkurven eher als Orientierung verstehe. Gruß Andi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag