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Tuvok.

Filmkritik: Wer ist Hanna?

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Ich sehe mir gerne Filme an aus dem hohen Norden. Filme wie „Pathfinder“ die sich dort oben abspielen sind selten, auch wenn sie in Hollywood gedreht werden. Filme wie dieser die in Nord Finnland gedreht wurden, im Studio in Potsdam und in Marokko haben schon im Vorfeld eine gewisse Wirkung.

 

Sie begeistern, ob Ihrer seltenen Drehorte.

 

Ich dacht mir anfangs, he die Schauspieler kenn ich doch? Ich kam zu spät ins Kino. Und ich war positiv überrascht einen bärtigen Eric Bana als ERIK HELLER zu sehen. Einfach eine sehr gute Idee. Der lebt nämlich mit seiner Tochter HANNA im hohen Norden, die übrigens von Saoirse Ronan gespielt wird.

 

Dass 1994 geborene Mädchen kennt man vielleicht aus dem Film „Abbitte“. Der Film hat natürlich Ähnlichkeiten mit einigen anderen Filmen, aber nur in einigen Szenen. Z.B. dass Grundgerüst, Vater kümmert sich um sein Kind, lebt im Wald, will mit keinem was zu tun haben, dass ist nicht neu, dass war auch schon in „Alabama Moon“ der Fall, nur dass dies hier Hochleistungsthriller ist.

 

ERIK war ja Hochleistungs Spion. Er wurde 1991 vom CIA rekrutiert. Er war lange Zeit in Osteuropa als Top Spion unterwegs, er hat viele Morde für den CIA und den FBI, den Nachrichtendienst, und einigen anderen Stellen getätigt. War immer aber unterwegs für die CIA.

 

Von 1994 - 1996 war er nicht mehr da. Dann taucht er wieder auf. Als bei Johanna Zadek seine Fingerabdrücke gefunden wurden. Auf einer Luger Waffe. Er hat Also eine Deutsche getötet. Die war selber ein Top Spion.

 

Und nun ist er ein Deserteur, wieso tötet er auf eigene Faust eine Agentin? Die Geheimdienste in halb Europa suchen ihn, der CIA natürlich auch und allen voran, MARISSA WIEGLER, gespielt von der herrlich erotisch starken Cate Blanchett.

 

Im Film sieht man sehr schöne Kameraeinstellungen, eine sehr schöne Gegend, und viel Schnee, eine wunderbar agierende Hanna Heller und einen echt gut passenden Erik Heller. Und zwar deshalb weil Saoirse eine gute Schauspielerin ist und Eric Bana nicht nur gut im Hulk Film sein kann.

 

Im Film kommt ein Hau vor, dass Herr Grimm gehört, Hanna und Ihr Vater haben sich hier immer getroffen, dass kommt Vielleicht einigen bekannt vor, weil es im Berliner Spreepark liegt, dass ist so ein Freizeitpark.

 

Es ist natürlich extra für den Film errichtet worden. Wer noch dazu Berliner ist wird sich Vielleicht über die Postleitzahl 10559 wundern. In Wirklichkeit hat der die Postleitzahl 12435, denn 10559 gehört zum Berliner Bezirk Stephankiez. Wieso das geändert wurde weiß ich nicht. Aber egal.

 

Zurück zum Film. Die Handlung ist echt hervorragend.

 

Wir stoßen als Zuseher eigentlich hinzu als wir Hanna und Ihren Vater sehen wie sie im Wald leben. Finnland, Hoch im Norde. Hanna ist Jägerin, gelernt von Ihrem Vater, der ein Top Spion war, wie sich später raus stellte. Er hat Ihr alles beigebracht was er weiß, wie man lebt, wie man tötet, wie man Spuren liest, wie man kämpft, Karate, Boxen, Turnen, alles was möglich ist. Er will sie zu einer Festung machen, einer Waffe. Ein weiblicher Rambo.

 

Hanna ist ein Mädchen, blond, zerbrechlich und sie hat eine Mission.

 

Hanna hat noch nie Kontakt zur Außenwelt gehabt. Sie weiß nicht was Musik ist, was ein TV ist, was ein Radio ist, noch nie sah sie Internet, aber das ist Ihr egal. Sie hat Ihren Vater, sie hat was sie will zum Leben, nur die Erfüllung Ihres Auftrages noch nicht.

 

Sie lernt eine Person zu sein, die sie nicht ist. Sie hat Ihre Gründe, Ihr Vater hat sie Jahrelange darauf vorbereitet, auf nur einen einzigen Auftrag.

 

Der Vater gibt Hanna einen Sender. Einen Funksender. Der Vater geht weg, doch was soll sie machen?

 

Soll sie Ihren Aufenthaltsort bekannt geben? Sie hat nur eine Chance, sie kann sterben oder Marissa Wiegler töten. Und das mit allen Mitteln. Gefangen im Hauptquartier, die Flucht gelingt Ihr, verfolgt von Soldaten, sie ist allein auf weiter Flur, ein Mädchen im Kampf gegen die Nation.

 

Es vergeht viel Zeit von Ihrer Gefangenschaft bis Hanna in Marokko aufwacht. Marissa braucht sie lebend, sie darf nicht sterben sie weiß etwas, sie ist sehr wichtig für Marissa, der Chefin des CIA. Ein Geheimnis dass nicht Mal Interpol wissen darf.

 

Marissa ist stets aber dabei, sie verfolgt Ihre Flucht, Ihr Leben, sie will Hanna, sie ist die einzige die keine Angst hat, klar, sie sitzt in Langley und verfolgt alles über Livestream.

 

Sie flüchtet aus dem Hochsicherheitslager in Marokko, ein Folterlager der CIA, wie es viele gibt. SEBASTIAN und RACHEL sind es, wie deren Tochter SOPHIE und ein Sohn, die sie trifft. Die Familie hilft Ihr, zu flüchten bringt Ihr bei was dass moderne Leben ist, und nun ist Hanna frei.

 

MARISSA ist auf der Suche nach Hanna und organisiert ISAAC. Den Tom Hollander spielt. Ein eher unbekannter Kerl aus „Gosford Park“. Aber er passt für die Rolle, auch wenn er ein kleines Licht ist, er hat so was Geheimnisvolles. Ich mag Schauspieler die etwas Geheimnisvolles haben

 

Leider schafft es Marissa die Familie zu finden die Hanna geholfen hat. Und nun weiß sie dass sie nach Berlin will. Zu Grimms Haus.

 

Hanna ist wieder auf Flucht, es geht ziemlich turbulent zu, wie „Lola rennt“ nur dass hier Hanna flüchtet und der Film anders aufgebaut ist nicht so schnell.

 

Hanna ist in dem Film oft alleine, und es ist wirklich glaubhaft dargestellt, ich hätte es auch nicht geglaubt dass Mädchen wie Burschen sein können, das Mädels wie Kerle kämpfen können und so stark sind wie Monster, dass sie morden und lieben in einem Zug. Hanna ist wie Nikita. Die Little Nikita.

 

Doch wer ist Hanna wirklich stellt sich der Zuseher. Und die ganze Auflösung verratet der Film im letzten Drittel und das ist meiner Meinung nach wirklich spannend dargestellt.

 

Der Film ist Vielleicht für viele etwas langweilig, weil er viele Handlungssequenzen hat, doch in dem Film ersetzt Action nicht wichtige Handlung, und Handlung ist nicht eingebaut damit die Zeit vergeht, stets ist sie so aufgebaut dass sie dem Film was wichtiges gibt.

 

Was mir am Film sehr gut gefällt ist dass er glaubhaft ist, er setzt die Darsteller stets glaubhaft ein, auch wenn die Handlung vom Film hin und wieder plätschert, auch wenn Hanna ein bisschen wirkt wie ein Lexikon, alles so daher plaudert als würde sie es runterlesen, was den Grund hat dass Ihr Vater Erik Ihr stets die Dinge im Telegrammstil wohl lernen ließ. Man sieht was, man erinnert sich man lernt was, man lernt es auswendig aber nicht unnütz. Kurze Informationen, ein kurzer Input, ein kurzes Wort, eine kurze Erklärung, ein kurzer Schlag, ein kurzer Hieb, ein kurzer Tot, ein schnelles Leben, es ist Hanna die darüber herrscht, es aber nie einsetzt um sich zu bereichern oder aufzugeilen. Stets sind Ihre Handlungen so gesetzt dass sie sich wehrt, dass sie überlebt, sie ist einfach, sie ist bescheiden und sie ist glaubhaft.

 

Hanna, die Schauspielerin, sie ist nicht besonders hübsch, sie wirkt herb, sie wirkt einfach. Und das ist gut so, so wirkt sie glaubhaft und hat durch Ihr hellhäutiges Aussehen die richtige Rolle gefunden.

 

Klar dass im Film Hanna immer Ihren Jägern entkommt alle platt macht. Sie reagiert anders einfach als in „Der Profi“ wo Natalie Portman eine Art Vorgängerin war, sie wirkt zu alt für Ihr Aussehen aber das war Ihre Ausbildung halt. Natürlich ist sie keine Salt, aber wäre sie erwachsen dann wäre sie 'ne Angelina Salt Jolie.

 

Was Hanna im Film fehlt ist auf alle Fälle Familie, und mir kommt es oft so vor wenn Ich mir denke, dass Hanna das und jenes fehlt, wird was eingesetzt, sei es durch einen Besuch von Marissa in einem Rotlichtmillieu Gasthaus, oder das Treffen von Hanna und der Familie rund um Sophie, und Ihr Erwachen und die Flucht in Marokko mit einigen etwas sensationsübertriebenen Szenen.

 

Hanna kann Französisch, Englisch, finnisch arabisch und was weiß ich was die noch kann. Übrigens die guten Kämpfe sind von Jeff Imada choreographiert der auch die Bourne Trilogie befightet hat, mit seinem Wissen jedenfalls.

 

Was an dem Film vielleicht stört ist dass er Vielleicht zu glatt ist, dass er zu einfach ist, dass alles gut geht, mir kommt es vor wie ein 100 minütiges Happy End Erwartungsdrama. Dass war nicht so ganz super. Die Kamera ist übrigens von Alwin Küchler (Morning Glory)

 

Was auch ein Fehler ist, dass die Handlung dahingeht, dass die nicht so richtig spannend ist immer und wenn es einfach und ruhig wird, ja da kommt ein Kampf. Da hat meiner Meinung nach Joe Wright der Regisseur zu wenig auf das Drehbuch geguckt.

 

Jedenfalls die Story ist echt originell, die Schauplätze Original. Übrigens Dan Inosanto die 1936 geborene Legende die mit Bruce Lee gewirkt hat, der schon in „The Book of Eli“ sein Wissen zur Verfügung stellte, der hat Saoirse ungefähr 4 Stunden täglich was beigebracht und zwar Kampfsport. Ja das sieht man, die Olle Blonde ist wirklich 'ne Holde Tolle.

 

Jedenfalls die Story war schon oft da, die Musik im Film ist nicht übel, die Landschaften super, die Kamera sehr gut, Cate ist eine tolle Schauspielerin, der Film hat eine echt würdige Auflösung, er hat ein großes Geheimnis, er hat gute Schauspieler, er hat Löcher im Drehbuch, wie jeder Actionfilm er ist nicht immer so super spannend aber er ist ambitioniert und er hat 'ne seltene Handlung.

 

Darum gleich 88,88 von 100 Punkten.

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