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Tuvok.

Filmkritik: The Descendants

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In dem neuen 111 Minuten Film mit George Clooney, dem Sexiest Man alive früher mal, der meiner Holden so gut gefällt, spielt er Mann King, der in Hawaii lebt und eine Frau hat die im Koma liegt. Sie hatte einen Motorradunfall gehabt.

 

Elisabeth, die Frau von ihm hatte früher mal eine Patientenverfügung ausgefüllt, wie es eigentlich in jedem Land sein sollte, wo bestätigt wird, dass dem Patienten bei einem langen Koma oder sehr vielen Geräten die dich am Leben erhalten, einfach der Strom abgestellt wird, so was quasi wie unpolitisch korrekte Selbst Euthanasie.

 

Ich glaube man weiß wovon man redet. Klar ist MATT ziemlich angefressen. Seine Tochter, ALEXANDER hat noch dazu einen Freund der ein Volltrottel ist, so einer der keine Behinderten mag und der sich über alles witzig macht, wenn es wenigstens witzig wäre, der ist einfach primitiv und blöd und ich dachte mir nur, also wenn ich 'ne Tochter habe die sich so einen Trottel als Freund aussucht, würde ich sie sterilisieren und den Sohn nach Afghanistan in den Krieg schicken. Ja egal.

 

Matt hat ein paar sehr gute Szenen im Film, als er z.B. Elisabeth anscheißt im Spital, sie ist im Koma und er schimpft sie, weil sie mit Brian Speer (Matthew Lillard) ein Verhältnis hatte, sie ist wirklich gemein meint er, er will sich scheiden lassen, sie ist nichts Wert, er hasst sie, sie hat sein Leben zerstört und er spielt das so wie er es meint, und zwar verdammt gut.

 

Seine Familie, also die von Matt, die auf Hawaii lebt, genauer auf Kauaʻi, die hat ja ein großes Land, und er will dieses Land veräußern. Seine Eltern starben vor einiger Zeit und er will eben alles verkaufen.

 

Was sehr gut ist im Film, als sich ALEXANDRA im Film entschuldigt, die Ihre Mutter im Koma anscheißt weil die Mutter schuld ist dass sie am Internet war, alle streiten sich und zwar ernst, es fliegen wörtlich die Fetzen. So eine Familie zu sehen, wie die Frau im Sterben liegt, wie die Tochter wütend auf die Mutter ist, die lieber Kosmetik hatte als sich um Ihre Familie zu kümmern, eine Frau die im Koma liegt und eigentlich eine dreckige Schlampe ist, ja eine verkorkste Familie.

 

Ja das sind starke Szenen.

 

MATT ist irgendwann ein alleinerziehender Vater, das weiß er, Elisabeth stirbt, seine Tochter ALEXANDRA war Ihr halbes Leben im Internat, die 10 Jährige Tochter Scottie ist auch ein kleines Miststück aber ein nettes. Irgendwie nach 30 Minuten im Film überlege ich mir gerade wie ich jeden von denen eine Ohrfeige geben könnte.

 

Bitte da ist ein Mensch der im Koma ist, der liegt und nichts hört, der im Sterben liegt, und anstatt sich zusammen zu streiten, streitet man einfach nur, ist unglücklich, hat dauernd irgendwas zu keppeln, man hält sich die Fehler vor und keiner mag die Mutter die im Bett im Koma liegt.

 

Nicht so interessant war es als Matt darauf kam dass Elisabeth 'ne Affäre mit Brian hatte. Gesagt hat es ihm die Tochter ALEXANDRA. Wo jeder andere Mann durchdreht, nein so Matt nicht, der ist einfach nur zur besten Freundin seiner im Koma liegenden Frau, die das Verhältnis bestätigt. Man sieht so direkt oft wenn sich George aufregt, dass er es ernst meint.

 

Da wo ein anderer Schauspieler gerade 3 Gesichtsausdrücke probiert, da fängt Clooney erst an mit seinem Gesicht Testeskapaden zu machen, darum auch und wegen vielen anderen Dingen ist der Film Oscar nominiert worden.

 

Was ich nicht so ganz verstanden habe, die Story ist etwas komplex, war als Matt raus findet, dass Brian eben beim Verkauf vom Grundstück auch Geld verdienen würde. Matt ist aber im Film eine echt nette Figur, denn er ist nicht so wie andere Ehemänner. Er hat die Idee dass er Brian besucht, damit Brian, der Geliebte seiner sterbenden Frau, sich von seiner Geliebten eben verabschieden kann. Und nein, er will in nicht töten. Wieso macht er das? Nun er will sein Gesicht dabei sehen, er will seine Reaktion dabei sehen. Und jetzt kommt das Beste, ALEXANDRA und SCOTTIE wollen natürlich mit. Also geht es von Hawaii nach Kauaʻi, einer der Inseln bei Hawaii.

 

Die Handlung im Film dreht sich dann so ab der Hälfte oder so nur um den Verkauf der Immobilie, also des Landstückes das MATT hat, obwohl es Regisseur Alexander Payne echt verstanden hat nicht nur alles einseitig zu drehen, sondern die ganze Story mit einem gehörigem Schuss Anspruch vermixt hat.

 

Will sagen, es gibt ein Hauptthema dass im Film wechselt, zuerst der Tod der Frau, dann das Koma davor, dann die Liebhaberstory, dann das Landstück, der Verkauf, und dazwischen eine Menge Familienkram, und da ganze ist so verwoben dass man sich den Film gut ansehen kann ohne einzuschlafen.

 

Nicht dass ich bei anspruchsvollen Filmen einschlafe, aber bei dem Film irgendwie schon, also nicht so richtig, sondern eher innerlich. Irgendwie war mir das Ganze ehrlich gesagt zu unwichtig, wer was mit wem wo gemacht hat. Obwohl ich wieder sagen muss, der Film ist echt herrlich, weil er so leicht ist, so wenig dich fordert, und dann doch wieder fordert.

 

Der Film ist so gedreht dass man nicht nur schöne Landschaften sieht, gute schauspielerische Leistung sieht, sondern dass man auch tolle Leute sieht, und eine gute Geschichte genießen kann.

 

Was sich mich eigentlich frage, als MATT das Erbe seiner Urgroßmutter den Kindern und seinem Cousin zeigt, ja das ist wirklich groß, 1 km² ist das sicherlich. Ich frage mich schon die ganze Zeit dann im Film, he wie viel Geld wird der dafür kriegen? Nur Berge, Wiesen, Felder, Wald, ein Strand ein großer und einfach eine wunderschöne Location. Herrlich ein Schauspieler im Film zu sein, wenn man auf Hawaii drehen muss.

 

Da wo ein anderer 2.000 € für 2 Wochen Hawaii ausgibt, kriegt Clooney 1 Million US $ Gage für einen Film den er sichtlich genießen konnte, natürlich hat er sich auch als Schauspieler redlich bemüht seiner Rolle eine Seele zu geben und das hat er gut gemacht, wobei ich allerdings sagen muss, der ganze Film ist gut aber irgendwie nicht so mein Ding.

 

Eine sehr gute Rolle hatte im Film auf alle Fälle Scott Thorston, den ja Robert Forster spielt, ein echt guter Schauspieler, er hat zwar wenig Auftritte, er hat im Film eine kurze aber wichtige Rolle, und er gibt dem Freund von ALEXANDRA eine Ohrfeige, ja das war super, die hat er sich auch verdient. Denn er lästerte über die Alzheimerkranke Frau von Scott.

 

Was im Film auf alle Fälle eine Überraschung ist, man will sich ja am Bett von Elisabeth noch treffen um sich zu verabschieden, doch da taucht nicht Brian auf sondern eine andere Person die sehr wichtig im Film ist und in dieser kurzen Szene sehr gut gepasst hat.

 

Was mich am Film gestört hat, die Kinder sind so verwaist und so schlecht erzogen dass sie einfach offen über Pornofilme reden sie schimpfen und reden so als wären sie Junkies und leben auf der Straße. Nein, das finde ich nicht gut, man sieht Matt als Vater ist total überfordert, er ist ein Trottel als Vater, aber ein hervorragender Schauspieler.

 

Klar hat der Film eine Menge Preise gewonnen, also Nominierungen, und er hat einiges gewonnen, z.B. den Golden Globe für das Beste Filmdrama, und für den Besten Hauptdarsteller in einem Drama (George Clooney), und den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch bei der 84. Oscar Verleihung. Und beim Hawaii International Film Festival 2011 wurde der Film der Beste im Jahr 2011.

 

Ursprünglich hätte ja Amanda Seyfried die Tochter Alexandra spielen sollen, aber die war anderweitig beschäftigt, Übrigens wollte Clooney im Film „Sideways“ vom gleichen Regisseur der mit „Absolut Schmidt“ den für mich besten Film seiner Karriere machte schon mitspielen, aber hat es dann noch nicht geschafft.

 

Übrigens, gibt es wirklich einen Platz namens Niihau auf Hawaii, der ist aber eine Insel, und im Film ist es ein Landstrich, den die Familie um Matt seit 1860 besitzt. Wenn Matt im Film sagt, dass er sich wünscht dass seine Tochter nicht so viel kriegen dass sie alles haben aber genügend bekommen dass sie alles machen können, dann ist dass eine Anspielung auf den fast selben Satz den Warren Buffet, der reichste Mensch der Welt, zu seinen Kindern sagte, der Ihnen auch nicht alles vererben möchte nur 'ne Milliarde US $, den Rest, die 45 Milliarden, die will er spenden, wenn er stirbt.

 

Witzig ist dass Clooney für den Film nominiert wurde, als Schauspieler und für den Film „Die Iden des März“ den er im selben Jahr gemacht hat, 2011. Ja das ist selten, und noch seltener, das gleiche war 2006 so als er „Syriana“ machte, der mir gar nicht gefallen hat (den fand ich langweilig) und „Good Night and Good Luck“. Ja Clooney ist eben ein wandelndes Oscarwunder.

 

Übrigens, die Vorlage zum Film ist ein Roman von Kaui Hart Hemmings, und die tritt als Sprechhilfe von Speer im Film auf, da heißt sie Noe.

 

Warum der 20 Mille Film ganze 75 Millionen US $ eingespielt hat wundert mich, wo er doch gar nicht so nach Blockbuster aussieht, aber immerhin, man sieht, Amerika wird langsam anspruchsvoll.

 

Dass ganze dass eine Tragikkomödie sein soll, aber eher mehr Tragik als Komödie, ist nicht der beste Film von Clooney, aber allemal gut genug dass man einem Mann zusehen kann, Clooney eben, der vor den Trümmern seines Lebens steht und der ganz langsam und anspruchsvoll erst lernen muss mit dem ganzen Dreck in seinem Leben umzugehen.

 

Ich fand den Film nicht übel, für mich war er zu langweilig, er ist super gespielt aber 80 von 100 Punkten hat er verdient, für mich war er eher zu deprimierend.

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