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Tuvok.

Filmkritik: in the Land of Blood and Honey

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Angelina Jolie hat mit dem 124 Minuten Film wohl eine Wunde aufgebrochen. Nicht nur dass sie den Film in Bosnien Herzegowina drehte statt in Serbien, sie hat mit dem Besitzer der Filmstudios gestritten, oder was weiß ich, sondern sie hat auch den Film mit ehemaligen Kriegsteilnehmern gedreht. Sprich, Leuten die im Krieg selber dabei waren. Ausschließlich alles Ex Jugoslawen. Dass der Film kein Melodram ist, kein Kriegsfilm, dass er kein romantischer Film ist, kein Horror oder Actionfilm sondern sonst was in der Mitte, das fällt nach 15 - 30 Minuten Film auf, allerdings es verwundert mich nicht im negativen Sinne.

 

Ich bin froh dass ich den Film gesehen habe auch wenn er anders ist als erwartet, auch wenn er anders ist als jeder Hollywoodschinken, auch wenn kein „Missing in Action“ vorkommt, kein „Der Soldat James Ryan“ um meine Lieblinge zu nennen, dafür habe ich in weiten Stellen das Gefühl „The thin red Line“ zu sehen, einen stinklangweiligen Kriegsfilm, was aber auch nichts macht.

 

Klar hat es auch bei dem Film Proteste gegeben. Die Association of Women Victims of War hat natürlich was dagegen gehabt das man einen Film dreht der nicht so ganz richtig ist und vieles aufreißt was eher vergessen werden sollte. Irgendwann war es dann soweit, dass Kulturministerium der muslimisch-kroatischen Föderation hat ihr die Drehgenehmigung entzogen. Also musste Jolie dann nach Budapest ausweichen und drehte in Ungarn dann weiter.

 

Was mir am Film fehlt, das sage ich offen raus, ist die Differenziertheit, die einzelnen Charaktere wollen gut dargestellt sein, wollen gut im Bild sein und wollen wirklich gut vor der Kamera wirken, doch sind sie meiner Meinung nach eher etwas laienhaft, aber nicht im negativem Sinne, nein sie machen die Sache gut, sondern im Drehbuchartigen Sinne.

 

Der Film z.B. zeigt den Serbischen Faschistoiden Vater, der ein Bosnien Hasser ist, als leicht schizoide Persönlichkeit, mit etwas altertümlichen Anwandlungen der mir oft vorkommt wie ein alter Anthony Quinn der zu viel gesoffen hat, nicht so ganz arg, aber immerhin, will damit sagen, es fehlt dem Vater, der ja eine Hauptfigur im Film ist, nicht so oft zu sehen ist, aber für den Zuseher eine Art Feindbild darstellt, dieser Vater hat ein Problem im Film, er polarisiert nicht, und man hat von ihm fast gar keinen Hintergrund, bis auf den Hass und das ist mir zu wenig.

 

Was den Film wirklich gut macht ist dass er aus der Sicht der Frauen, und ich muss sagen es ist unglaublich was eine Frau alles noch durchmachen muss in dem Leben, gedreht wurde und dass er gleich zu Beginn darstellt, eine Frau im Krieg ist nicht viel Wert, allerdings bevor man da etwas weiterdenken oder drehen konnte, ist schon die eine oder andere still und klammheimlich verschwunden oder vergewaltigt worden.

 

Die Gräueltaten im Krieg, die sind leider immer da, die genauere Darstellung der Gräuel, die Durchführung von Erschießungen, all diese schlimmen Dinge für die dieser Krieg leider berühmt wurde, dass sieht man nur kurz andeutungsweise, denn der Film hat eher sein Hauptmerkmal zwischen der angehenden oder hin und aufflammenden Beziehung zwischen Danijel und Ajla.

 

Was Jolie in dem Film gut machte ist Drehbuch und Regie zu verfassen, sie hat den Film ohne Pathos, Kitsch, Liebeleien oder ohne diese ganzen Schmonzetten gemacht, das ist gut so, aber sie hat einen Fehler bei dem Film gemacht, große Spannung und Anspruch sind leider nicht unbedingt vorhanden.

 

Es fehlen Dinge wie Erklärungen des Krieges, Hintergrund der einzelnen Leute, Vorgeschichten von einigen Nebenfiguren, Denkweisen der Beteiligten Menschen, Entwicklung der Charaktere, dafür hat man hin und wieder einen Sprung zu der oder der Frau, ein paar Sprünge ins Kriegsgeschehen und viele ruhige Blicke, eine malende Ajla, und ein paar durchgevögelte Frauen.

 

Und das sage ich absichtlich, denn dass ist es was mir vom Film hängen bleibt, Danijel hat Sex mit Ajla, einige Male, ein paar Frauen leider auch mit Soldaten gegen Ihren Willen, von Flucht und Spannung bleibt der Film einigermaßen weg, trotzdem funktioniert der Film, Vielleicht weil ich in der Zeit den Krieg damals sehr mitbekam durch die ganzen Medienberichte und mich wie jeder normale Mensch wunderte, bis heute, wieso die Kriegsverbrecher von damals nicht längst alle hinter Schloss und Riegel sind.

 

Der Film bekam einige Nominierungen und eine Auszeichnung in der Kategorie Bester ausländischer Film bei den NAACP Image Awards, und ist meiner Meinung nach ein wichtiger Film, bis heute verstehe ich nicht wieso man Kriegsfilme drehen muss und wenn, wieso über die Weltkriege und nicht über einzelne Brandherde wie Ägypten, Syrien, Libyen, Bosnien, Irak, Nordkorea, ja da fehlt noch so viel aufzuarbeitende Geschichte im Film.

 

Der 10 Millionen US $ Film hat weltweit gerade mal 'ne Mille eingespielt, kein Scherz, also da hat sich Jolie etwas verrechnet, Na Ja Sorry, anhand der weltpolitischen Ereignisse, wer will den Film schon sehen außer Kritiker, Akademiker und Filminteressiert? Ist eben kein Film für das alltägliche, hat mir aber sehr gut gefallen.

 

Einzig allein der Darsteller, Rade Šerbedžija der im Film den faschistoiden Vater Nebojša Vukojević gespielt hat der hat eine 110 Filme Filmerfahrung und ist schon in internationalen Produktionen sehr oft aufgetreten in kleineren Rollen, er hat ja auch ein markantes Gesicht, dessen Sohn Danijel der in Sarajewo geboren ist, der den Krieg auch mit machte, der hat wenig Erfahrung eigentlich für sein Alter, wie die ganzen anderen Stars, was nichts macht, alle haben gut gepasst.

 

Was den Film gut macht in meinen Augen ist dass er ein Thema aufgreift dass in Filmen selten zu sehen ist, und noch dazu von so einem Superstar, es ist Ihre 1. Regiearbeit, hoffentlich kommen noch weiter dazu, die Frau hat ein Händchen und lässt sich durch nichts aufhalten das finde ich gut, leider hat sie bei dem Film auch einen Fehler gemacht, dass sie die Nachgeschichte im Film nicht länger zeigte.

 

Dafür wurde ich entschädigt mit Spruchbändern am Ende des Filmes, 50.000 Frauen wurden im Krieg vergewaltigt und es stimmt, die internationale Gemeinschaft hat nicht eingegriffen, in 3,5 Jahren wieso weiß ich nicht, bis heute nicht, Vielleicht aus Angst vor Russland, genauso jetzt wie in Syrien.

 

Die Länge des Filmes, 124 Minuten ist nicht übel, sie ist gut gewählt, doch Sexszenen wenn auch nur kurze, und einige grausame Taten, die im Film nicht unbedingt eine Wichtigkeit erfüllen, ja das ist es was den Film eher schlecht werden lässt und meiner Meinung nach in Längen ausufert alles muss nicht sein, auch wenn man fast alles nur andeutungsweise sieht oder kurz, und alles muss man nicht zeigen, vor allem wenn man zum 5. x Sex zwischen den Zwei Personen sieht. Das passt nicht so ganz in den Film rein.

 

Die Geschichte des Filmes ist nicht übel, denn es geht um den östlichen Teil von Bosnien-Herzegowina, wo der Offizierssohn Danijel der ja Serbe ist, auf Ajla trifft, eine aus Bosnien, eine Moslemin, und sich in sie verliebt, doch dann kommt der Krieg, beide werden getrennt, und sie landet in einem Internierungslager, wo es wirklich hart zugeht, allerdings sieht man nicht viel vom Alltag, das hätte man auch eher eindringlicher zeigen können.

 

Danijel trifft Irgendwann später auf Ajla wieder, da ist er Lagerkommandant, sein Vater ist der General hier im Krieg, einer der höchsten des serbischen Militärs und er verliebt sich wieder in Ajla, doch hat er einige Schizoide Anwandlungen, er steht noch immer unter seinem Vater wie ein kleiner Junge, aber er hat ein Herz, er ist kein wütender Vergewaltiger wie die anderen Serben in seinem Team, kein Prolet wie fast seine ganze Kompanie.

 

Klar wird viel angedeutet und das ist gut so, aber so Geschichten, Charaktere ausarbeiten und diese Dinge, nein die sind im Film nicht so viel zu sehen. Was den Film interessant macht ist die Beziehung im Krieg, ja das hatten wir schon aber macht nichts, hier hat sie gut gepasst, nur war sie dann zu oft zu sehen und mir zu einseitig, und was dem Film auch gefehlt hat, sind Geheimnisse, Mystik, Anspannung und wirklich nervenaufreibende Spannung.

 

Was man im Film merkt, der Jolie ist der Film wichtig, es war ja auch eine Herzensangelegenheit für sie, den Film als Sonderbotschafterin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR zu drehen, und ich glaube sie wird sich wieder ein Kind für Ihre Sammlung zulegen, Na Ja Adoption ist ja was cooles, wie ich mit meinen Briefmarken.

 

Nun der Film ist nicht übel, er zeigte eine längst wichtige Geschichte die ins Kino gehört nur ist er nicht so wie ich ihn mir vorstellte, dennoch, 79 von 100 Punkten vergebe ich gerne.

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