aliaswolf 38 Beitrag melden Geschrieben 9. Juli 2016 In dem hier sehr aktiven "Infinity Klassiker Threat" treffen sich viele Besitzer von alten "Schlachtrössern" dieses Herstellers. Dabei leben die Eigner der Kappa-Serie von 5-9 (meist) in Eintracht mit den Besitzern der IRS Serie, die wiederum von Beta über RS1b bis zur Epsilon oder Sigma hier vertreten sind. Nicht zu vergessen die Rens, was hier keine Tiere sind, sondern Lautsprecher der Typnummern 80 und 90. Dabei eint natürlich alle die Freude darüber, ein ehemals sau-teures Gerät für 'ne schmale Mark abgestaubt zu haben. Neben den, wie ich meine auch unabhängig von Infinity, immer aktuellen Themen wie "welcher Verstärker / welches Kabel / welche Stromversorgung" kommt bei den Klassikern die oft sehr emotional geführte Diskussion "Original oder Gepimpt" hinzu. Natürlich amüsiert sich die Gemeinde auch gerne mal über "Pfusch am Bau", insbesondere wenn nicht das eigene Schätzchen am Pranger steht. Es ist wohl auch nicht übertrieben zu konstatieren, dass sich um die jeweiligen Spezialisten, die sich gegen Geld und gute Worte um die Klassiker derjenigen kümmern, die selber zugeben keine Ahnung von der Technik zu haben, Freund und Feind in engen Kreisen scharen. Aber auch einige Ex-Eigner, zu denen auch ich zähle, sind aus alter Verbundenheit nach wie vor in dem Threat aktiv (zumindest als Leser). Aus dieser Ecke kommen einerseits auch mal Erfahrungen aus anderen Lagern (z.B. Quadral) in die Diskussion, andererseits handelt es sich auch dabei meist um Exemplare, die ihrerseits bereits volljährig sind und dem Eigner oft sogar Jugenderinnerungen zurück bringen. Nun habe ich vor einem Jahr eine grundlegende Entscheidung getroffen: ich kaufe nur noch aktuelle Geräte mit Rechnung und Garantie! Hintergrund dieser Entscheidung war die katastrophale Ersatzteil- und Reparatursituation für meine Genesis und meine Blue Circle Verstärker. Es machte mir einfach keinen Spaß mehr, immer in Sorge zu sein, dass ein Schaden an den Geräten den Totalausfall besiegeln würde. An mehrere 1.000€ pro Kosten pro Fall hatte ich mich ja schon gewöhnt... Das ich durch diese Suche dann sogar den Vertrieb für einen amerikanischen Lautsprecherhersteller in Deutschland übernommen habe, war überhaupt nicht geplant. Aber durch diese Tätigkeit, die natürlich auch die Teilnahme an Messen und Vorführungen beinhaltet, hat sich mein Horizont deutlich erweitert. Ich habe Hersteller, Vertriebe, Händler und Journalisten persönlich kennengelernt, die sich täglich für unser Hobby (und ihr Einkommen) engagieren. "Nebenbei" habe ich im letzten Jahr soviele aktuelle Geräte gehört, wie in den 20 Jahren zuvor nicht. Ich habe unterschiedliche Verstärker mit meinen Lautsprechern getestet; habe tolle Lautsprecher anderer Hersteller gehört und viele sehr nette Menschen getroffen. Aus dieser Erfahrung heraus kommt der Antrieb zu diesem Threat. Ich möchte eine Plattform für die Diskussion darüber erstellen, ob nicht auch die Liebhaber der alten Lautsprecher, Verstärker und Kabel gut daran täten, sich mal wieder beim Fachhändler etwas aus dem aktuellen Sortiment anzuhören. Selbst wenn man als Kriterium ansetzt, dass der Hersteller schon seit >20 Jahren im Markt sein soll, wird man viele interessante Entwicklungen erkennen. In einem zweiten Schritt kann man dann auch den jüngeren Herstellern eine Chance zu geben. Disclaimer Anfang: Ich möchte hier keine Werbung für die von mir vertretenen Lautsprecher machen; erlaubt mir aber diese dann zu erwähnen, wenn es im direkten Zusammenhang mit dem Thema steht. Disclaimer Ende. Um die Diskussion zu starten, teile ich zwei Erfahrungen aus den letzten 12 Monaten mit euch. Wenn dieser Threat Fahrt aufnimmt, kommen gerne noch weitere hinzu. In einem persönlichen Gespräch mit Bill Duddleston, dem Entwickler und Eigentümer von Legacy Audio, während der AXPONA 2015 habe ich mich, nach ausführlichem Hörcheck des Messemusters, für den Kauf der Aeris als Nachfolger meiner Genesis entschieden. Die Aeris ist ein teilaktives System, bei dem die Bässe jeweils über eine 500 Watt Class-D Endstufe angetrieben werden. Zum System gehört auch ein DSP, mit acht parametrischen und 30 graphischen Equalizern. Damit kann man, Wissen und Erfahrung sowie Messequipment vorausgesetzt, den Frequenzgang des Lautsprechers so beeinflussen, dass der Raumeinfluss am Hörplatz deutlich verringert wird. Als die Aeris nach rund vier Monaten, zusammen mit einem Paar Signature SE, in Deutschland eintrafen, habe ich sie im Studio eines Händlers in Leverkusen aufgebaut. Ich habe über mehrere Tage versucht, mittels des DSP die Aeris an den Raum anzupassen - ohne Erfolg. Ich war mir mit dem Händler einig, dass das Ergebnis in keiner Relation zum Preisschild stand. Also habe ich die Aeris wieder eingepackt und zu mir nach Hause gebracht. Der Händler war aber so freundlich dass er mir anbot, die Signature SE auch einmal in sein Studio zu stellen. Wir haben sie an die gleiche Position gestellt und auch an die gleiche Verstärkerkombi angeschlossen wie zuvor die Aeris (Audio Research SP20 und DS450). Ergebnis: zu einem Drittel des Preises deutlich bessere Performance! Die Suche nach der Ursache hat dann verschiedene Punkte ergeben. Die wichtigsten waren sicherlich, dass die Aeris von 80-2.800Hz als Dipol arbeitet und neben zwei 12" Bässen pro Seite auch noch eine 10" Passivmembran am Boden des Gehäuses hat. Wenn man nun noch bedenkt, dass der Hörraum in seinen 40qm noch sechs weitere Lautsprecherpaare und zwei Subwoofer beherbergte wird deutlich, was geschah: too much of everything below 80Hz! Wenn ich dann versucht habe, über den DSP den Bass zu reduzieren kam ich immer an dem Punkt, wo der Anschluss zum "Upper Bass", der bei 80 Hz übernimmt, nicht mehr passte. Der Grat zwischen "Zuviel" und "Zuwenig" war derart schmal, dass ich mich immer auf einer der Seiten wieder fand. Auch die Dipolcharakterisitk im Mitteltonbereich war bei den Aufstellungsmöglichkeiten eher kontraproduktiv. Der Bühne fehlte es nicht nur an Ausdehnung, sondern insbesondere an Präzision. Das klang nicht gut... Ich habe dann die Aeris in meinem Hörraum aufgestellt und eingemessen. Ausgehend von der Werksvoreinstellung, musste ich eine fiese Raummoden bei 42Hz mit einem schmalen Filter mit -15dB bekämpfen; aber es ging. Von diesem Punkt ausgehend habe ich dann ca 20 unterschiedliche Settings ausprobiert und abgespeichert, um sie immer wieder "hervorholen" zu können. Da die Genesis aber immernoch hinter der Aeris standen, war natürlich auch hier noch "fröhliches Mitschwingen" einerseits und wenig Platz nach hinten andererseits ein limitierendes Element. Die zweite Geschichte ist, nach diesem Vorwort, schnell erzählt. Als der Käufer die Genesis abgeholt hat, standen die Aeris zum ersten Mal frei an ihrem Platz. Er bat mich dann, die Aeris einmal hören zu dürfen. Wir haben zwei Tracks gespielt die er gut kannte. Dann ist er schnell aufgestanden um die Genesis in den LKW zu packen, bevor ich es mir anders übelrlege. Um die Aeris nun nicht ganz dumm aussehen zu lassen sei noch erwähnt, dass ich sie danach ohne die Genesis natürlich noch einmal richtig eingemessen habe. Aber das der DSP nicht der Weisheit letzter Schluss ist und überhaupt das Konzept des "glatten Frequenzgangs am Hörplatz" nicht unbedingt das richtige ist - darüber gerne demnächst mehr. Sei noch erwähnt, dass sich die Signature bei dem Händler mit einem Heed Vollverstärker für 1.400€, noch besser inkl. Zusatznetzteil für dann insgesamt 2.000€, bestens versteht. Auch an einem Atoll IN 100 für "nur" 1.000€ macht das schon richtig Spaß. Mit einer AR-Kombi für knapp 20k€ geht noch mehr, aber das macht nicht wirklich Sinn. Soviel für den Start. Teilt doch eure Erfahrungen mit aktuellen Geräten gerne hier mit; ich würde mich über einen Austausch freuen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kappaist 80 Beitrag melden Geschrieben 9. Juli 2016 Hi Wolf, schön das es hier jetzt einen neuen Thread gibt und danke für deine ausführliche Erklärung "deines neuen Weges". Mir fällt dabei gleich auf was mich persönlich an aktuellen neuen Technologien stört, das DSP-System klingt nach viel nötigem Wissen und Beschäftigung mit der Materie und das ist etwas worauf ich eigentlich nicht wirklich Lust mehr habe, wenn ich erst halbwegs "studieren" muss um einen guten Klang zu erreichen vergeht mir wahrscheinlich der Spaß unterwegs auch wenn das Ergebniss umwerfend sein sollte. Weiß auch noch wo ich mein Heimnetzwerk inkl. NAS-Laufwerk eingerichtet habe um uneingeschränkten Zugriff auf meine HiRes-Klamotten und gerippte Sachen zu haben, zwischendurch hätte ich den ganzen Kram am liebsten aus dem Fenster befördert. Ich erwarte mittlerweile eher das ich mit meiner Erfahrung die für mich in Frage kommenden Geräte (wobei hier zugegeben die Optik ein wichtiger Faktor ist) aufstelle, miteinander verbinde, sicherlich mit der Aufstellung der Lautsprecher etwas experimentiere - aber dann muss es auch schon gut sein und es sollte klingen, klar kriege ich damit keine Raummoden oder Sonstiges in den Griff und verschenke wohl Potential, aber für mich klingt es dann halt auch mit den alten Rittern gut genug das ich meinen Spaß habe bei überschaubaren finanziellen Einsatz, wobei hier natürlich die Gefahr eines Defekts besteht bei älteren Geräten, da gebe ich dir Recht. Obwohl ich da relativ sorglos bin, die Quadral Vulkan ist relativ unanfällig solange man sie nicht an die Grenzen treibt und der Service bei Quadral ist auch für die älteren Modelle erste Sahne Alte Klassikerboliden sind scheinbar oftmals für die Ewigkeit gebaut, einzig bei CD-Playern muss man sich irgendwann Sorgen um die Laser machen, was bei neuen Geräten aber auch passieren kann, erinnere mich an den Onkyo-Player (und nicht gerade der günstigste), den ich damals neu gekauft hatte und der die ersten Aussetzer kurz nach Ablauf der Garantie-Zeit hatte... In einem solchen Fall hat man quasi einen Totalschaden es sei denn es gibt Ersatz, ich hatte vor ca. 2 Jahren eine recht teure Reparatur bei meinen Copland-CDP, aber wenn ich Anschaffungspreis plus Reparatur rechne (und da er jetzt quasi neuwertig ist) und mit einem gleichwertigen Player von heute vergleiche bin ich sicherlich immer noch wesentlich besser davon gekommen und ich habe einen wunderschönen Klassiker hier stehen, der mein Herz höher schlagen lässt. Ich halte z.B. auch an alten Lautsprechern fest, da mir das heutige Design oftmals nicht gefällt und wenn ich mal bei Quadral bleiben soll und mir die heutigen Neupreise für eine Vulkan oder titan anschaue wird mir ganz anders. Der finanzielle Hintergrund spielt bei mir eben eine große Rolle, sicherlich sind gerade die alten Klassiker gemessen am Alter nicht günstig, aber wenn ich heute eine für mich vergleichbare Anlage neu zusammenstellen will wird es sicherlich deutlich teurer und ich habe nicht den nostalgischen Touch den ich so sehr liebe... So erst mal genug! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
aliaswolf 38 Beitrag melden Geschrieben 9. Juli 2016 Moin Tobias, Also, erst einmal wir Beiden. Dann können wir ja auch ganz direkt miteinander "reden". In Punkto DSP hast Du vollkommen recht. Für die Nutzung benötigt man regelrecht eine Einweisung/Schulung. Und da ist es nicht mit der Antwort auf die Frage getan, wie man die Equalizer einstellt, sondern man sollte sehr gut wissen, was man damit anstellt. Für mich ist das Risiko der Fehlbedienung so hoch, dass ich dieses Thema auch ausschließlich Profis überlassen würde. Aber nach dem Motto "Gelegenheit macht Diebe" ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Kunde irgendwann vom Spieltrieb gepackt wird und er die Einstellungen ändert. Wenns dann schlechter klingt, ist natürlich der Lautsprecher schuld. Deshalb habe ich den Vertrieb des Xilica-DSP auch direkt eingestellt, als ich Bernt Böhmer, einen schwedischen Entwickler von Digitaltechnik, kennen gelernt habe. Er hat für Legacy den Wavelet entwickelt, der eine geniale Raumanpassung mit Fokus auf die zeitrichtige Wiedergabe beinhaltet. Gleichzeitig ist er noch DAC und Preamp, nebenbei auch noch aktive Frequenzweiche. Aber das kannst Du alles auf meiner Heimatseite nachlesen. Bernt hat vor vielen Jahren einen der ersten HighEnd CDP, den Forsell Air, mitentwickelt. Als ich mich auf der HighEnd mit ihm unterhalten habe meinte er, dass der DAC im aktuellen iPad dem des Forsell Air deutlich überlegen ist. Soviel zum Thema Weiterentwicklung.... Ich habe ja im letzten Jahr die Legacy Lautsprecher auf den Westdeutschen HiFi Tagen im Maritim in Bonn vorgestellt. Ich war in dem kleinen Hotelzimmer nicht in der Lage, die Aeris so klingen zu lassen wie bei mir zuhause. Deshalb wollte ich dieses Jahr auch nicht mehr das Geld für eine Teilnahme ausgeben. Bernt meinte aber, mit dem Wavelet werde ich keine Probleme haben, die Aeris auch auf 18qm gut aufspielen zu lassen. Ich habe wieder gebucht... Ein Voruteil gegenüber der DSP Technik möchte ich aber hier gleich mal allgemeingültig ausräumen: ein schlampig gebauter Lautsprecher klingt auch mit DSP schlampig. Umgekehrt spielt ein gut konstruierter und solide gebauter Lautsprecher auch ohne DSP auf hohem Niveau. Das "room matching" passt ihn eben nur an die Gegebenheiten des Raums an. Der Wavelet läßt z.B. den Frequenzgang annähernd unverändert. Aber genug von Lautsprechern, kommen wir mal zu den Quellen. Abgesehen vom analogen Plattenspieler, der seine Berechtigung im HighEnd nicht verlieren wird, sind für mich alle digitale Quellen, die noch ein Medium "abspielen", also DAT, CD, SACD oder auch Bluray nicht mehr zeitgemäß. Auch das Konzept, dass man Eigentum an einem Datenträger (oder auch an einem File auf der HDD) hat, stirbt mit der Zunahme der Bandbreite im Internet aus. Die Zukunft liegt im Streaming, also der Nutzung nach Bedarf. Das haptische Erlebnis, einen Datenträger zu nutzen geht dabei natürlich verloren. Auch deshalb wird die LP sicher ihren Platz behalten. Aber der oft beklagte Verlust an Information über die Künstler, die Aufnahmesituation etc wird eher in das Gegenteil gedreht. Anbieter wie Roon besetzen hier einen Markt, der sicherlich parallel zum Streaming wachsen wird. Ich nutze seit rund einem Jahr Tidal HiFi, das mir Zugriff auf viele Millionen "Platten" in CD-Qualität gibt. Ich speichere mir die interessanten Alben einfach in der App und habe dann immer Zugriff darauf (Internetverbindung vorausgesetzt; ich könnte aber auch offline speichern und dann auch z.b. Unterwegs im Auto darauf zugreifen. Naja, mein aktuelles Auto hat aber auch WLAN Zugriff unterwegs...). Als Verbindung zu meiner Anlage fungiert ein 500€ Teil, der Auralic Aries Mini. Das Ding liegt unsichtbar hinter der Anlage und wird über das iPad gesteuert. Als Reminiszenz an die alte Zeit hängt noch eine 2TB HDD dran, auf der "meine" Musik gespeichert ist. Insbesondere die Highres Sachen höre ich so noch, da es die (noch) nicht im Streaming gibt. Aber Hand aufs Ohr: Die Fähigkeit des Toningenieures ist weitaus entscheidender als das Speicherformat. Wenn Beides auf hohem Niveau ist (z.B. bei ECM) habe ich richtig Spaß. Fazit: Gut gemachte DSP-Lösungen sind einfach zu bedienen und helfen dabei, den Lautsprecher an den Raum anzupassen. An der Stelle wird die Entwicklung schnell voran schreiten. So kann man heute schon die einfachen Sonos-Aktivlautsprecher über ein iPad oder iPhone an den Raum anpassen. Kostet nichts, soll aber gut funktionieren (habe ich selbst noch nicht gehört). Digitale Quellen werden in kurzer Zeit vom Streaming abgelöst werden. Ähnlich wie bei der Umstellung von LP auf CD werden dann viele CD-Sammlungen für kleines Geld auf den Markt kommen. Aber braucht man die dann noch? Ein bisher nicht zufriedenstellend gelöstes Thema ist die Bezahlung der Künstler durch die Streaming Anbieter. Auch wenn ich derzeit davon profitiere für nur 20€ im Monat Zugriff auf Tidal HiFi zu haben, glaube ich das es so auf Dauer nicht geht. Aber da müssen sich schlauere Leute den Kopf drüber zerbrechen. Und auch die Heizungen, die nebenbei noch Musiksignale verstärken (insbesondere in Class A) werden bald nicht mehr nachgefragt werden. Gib den Entwicklern noch drei Jahre, dann wird Class D auch Highender glücklich machen. Meine Meinung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
aliaswolf 38 Beitrag melden Geschrieben 10. Juli 2016 Servus Toralf, so sehr ich Deine Meinung bezüglich der modernen Speichermedien verstehen kann, muss ich doch auch mal gegen die LP argumentieren: der Rohstoffverbrauch (>200gr virgin Vinyl, Papier, Karton, Kleber, Druckfarbe, Energie) für die Herstellung ist schon enorm. Bedenkt man dann, dass der Wiedergabevorgang den so aufwändig hergestellten Tonträger prinzipbedingt zerstört, indem ein scharf geschliffener Diamant die so mühsam gepressten Auslenkungen der Rille wegfräst, wird es schon kritisch mit der von Dir geforderten Werthaltigkeit. Dabei ist noch garnicht berücksichtigt, dass eine kleine Fehlbedienung sowohl die LP als auch den teuren Abtaster zerstören kann. Auch gehören für mich nach wie vor Rillenlaufgeräusche und Knistern nicht zum unverzichtbaren Musikgenuß. Ich mag den Klang einer guten LP, abgespielt auf einem perfekt eingestellten Plattenspieler. Aber für mich bleibt es eine Borderline-Technologie, die nur von einigen Leuten (zu denen ich nicht zähle) so beherrscht wird, dass wirklich alle Parameter passen. Deshalb habe ich mich dafür entschieden mich mit den modernen Speichermedien anzufreunden bzw durch das Streaming auf eigene Files ganz zu verzichten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kappaist 80 Beitrag melden Geschrieben 10. Juli 2016 Digitale Quellen werden in kurzer Zeit vom Streaming abgelöst werden. Ähnlich wie bei der Umstellung von LP auf CD werden dann viele CD-Sammlungen für kleines Geld auf den Markt kommen. Aber braucht man die dann noch? Ein Gutes hätte es ja, dann würde ich sicherlich die eine oder andere Silberscheibe abgreifen, weil solange ich einen funktionierenden CDP hier habe der auch überwiegend läuft wenn ich höre, da die meisten LPs im Vergleich zu früher einfach viel zu teuer sind :Big Grin: Also nein, Spaß beiseite, für mich bleibt ein CDP fester Bestandteil einer Hifi-Anlage, ich bin mit LP und CD aufgewachsen und nicht bereit mich dem Laptop/ Smartphone/Streaming-Wahn hinzugeben, ich finde es erschreckend genug das die Kinder/Jugendlichen oftmals nur noch vor diesem ganzen Kram hängen und die meisten von denen werden auch auf ewig nur MP3 nutzen , wenn nicht sogar zu befürchten ist das es irgendwann immer weniger Hifi-Verrückte geben wird, weil es eben kaum noch tolle Geräte zum anfassen geben wird und das fast schon feierliche Ritual des Auflegens immer weniger wird, man braucht doch nur mal auf den Straßen nach Oldtimern Ausschau halten, das ist sehr wenig geworden, fehlt bloß noch das es im Hifi auch noch eine Abwrackprämie gibt... Ich habe ja absolut nichts dagegen wenn jemand so einen Weg geht, aber für mich ist das nicht das Wahre. Ich nutze HiRes auch sehr wenig, kann die angeblichen klanglichen Vorzüge hier auch nicht so wirklich nachvollziehen, wahrscheinlich weil mein Streamer (entweder die Himedia-Billigkiste oder Laptop) einfach nicht die Qualität besitzt, mein Wandler ist ja nicht schlecht, aber eine vernünftige Lösung ist erstens nicht günstig und bringt mir auch einfach nicht den Spaß bei der Bedienung/Nutzung. Ich bin auch einfach nicht mehr nach der Jagd nach dem perfekten Klang, ich erfreue mich lieber an den Geräten und guter Musik und schlecht klingt es ja nicht (sicherlich hat die Vulkan einige Schwächen, aber ich mag den Sound). Auch wenn ein aktueller Class-D Verstärker etwas besser klingt wie eine klassische Threshold oder Accuphase würde ich mich trotzdem für die alte Kiste entscheiden, selbst wenn die neue Lösung etwas günstiger wäre. Meine Anlage hat ja auch nicht mehr die Klasse wie vor einigen Jahren, aber deswegen habe ich nicht weniger Spaß Wahrscheinlich bin ich mittlerweile lernresistent oder einfach nur unverbesserlich was das anbelangt, wobei ich keine Probleme damit habe es auch zu bestätigen wenn eine aktuelle Anlage besser klingt und auch sonst alle Vorteile mit sich bringt, aber ich will halt meine klassische Anlage mit alten Quellgeräten und Medien. Das du dich von der Genesis getrennt hast kann ich aber durchaus verstehen, die vielen Reparatur- und Wartungskosten hätten mich auch dazu bewogen, mein Verkauf der Beta hatte ähnliche Gründe, ich wollte nicht noch zusätzliches Geld investieren um sie wieder auf absolutes Topniveau zu bringen. Manchmal siegt dann auch bei mir die Vernunft! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kappaist 80 Beitrag melden Geschrieben 10. Juli 2016 Habe gerade einen Bericht über Highlights der High End 2016 teilgelesen und siehe da die neue Titan kostet jetzt gar 15000 Euro Und hässlich ist die... Die Titan 8 fand ich ja optisch noch interessant, aber das hier geht gar nicht! Marantz bringt im Oktober einen neuen Vollverstärker raus - in Class D (soll mal eben schlappe 8000 Euro kosten, das Doppelte wie das aktuelle Modell), ob es auch einen herkömmlichen Nachfolger für meine PM-11S3 geben wird? Wohl eher unwahrscheinlich, da werden dann sicherlich auch bald noch andere Hersteller nachlegen, wer auf Dauer nicht mitzieht hat vielleicht irgendwann verloren... Wer weiß, vielleicht steigt der Wert meines Marantz dadurch, weil er der letzte Große seiner Art von Marantz sein könnte. Das ist ja auch so ein Problem bei Neugeräten, der immens schnelle Wertverlust und ich bin ja jemand, der immer Teile seiner Anlagen durchgetauscht hat, da bietet sich natürlich eher der Gebrauchtkauf an, vor allen bleiben die Klassiker die letzten Jahre ja recht wertstabil, bei einigen Sachen steigen der Wert gar immer mehr an, wobei ich manche Preisvorstellungen absolut nicht nachvollziehen kann. Habe gerade eine P-500L zu einem utopischen Preis angeboten bekommen, zumal es eine Japan 100 Volt-Version ist. Gestern hat mir jemand eine P-500 (das Vorgängermodell) vor der Nase weggeschnappt, Pech gehabt, der Preis war mir eigentlich auch noch einen Ticken zu hoch. Hab noch jemanden angeschrieben, der eine P-500 hat zu einem relativ fairem Preis, der hat sich aber noch nicht gemeldet. Bin mal gespannt ob sich die nächsten Jahre diverse Marken wirklich dazu entschliessen werden die CD fallen zu lassen und damit irgendwann auch keine entsprechenden Player mehr herstellen, vielleicht wird es dann nur noch Universalgeräte geben die noch über ein Laufwerk verfügen bis irgendwann ganz drauf verzichtet wird... Hier noch der Link zum Bericht, habe ich allerdings nicht ganz gelesen, habe hier gerade ein paar alte Zeitschriften mit Berichten über Accuphase-Geräte zur Hand http://www.fairaudio.de/artikel/2016-messen/high-end-2016-muenchen-hifi-messe-report-2.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
rat666 85 Beitrag melden Geschrieben 10. Juli 2016 Hi, bei mir stehen Streamer und Plattenspieler friedlich nebeneinander und werden beide auch genutzt. Das ganze Sperren gegenüber neuen Technologien verstehe ich irgendwie nicht, scheint aber vor Allem in der Higend Szene sehr verbreitet zu sein. Vielleicht liegt es daran, dass der Einzug der Digitaltechnik immer mehr das mystische aus dem Hifi Hobby nimmt. Auch die Ausrede, dass Sachen wie DSPs zur Entzerrung zu kompliziert sein sollen kann ich nicht nachvollziehen. Einmal Eingemessen muss man sich doch nicht mehr um die Dinger kümmern. Der Einmessvorgang selbst geht bei Audyssey und Antimode doch wirklich einfach. Das Thema Streamerqualität (rein digital) wird imho komplett überbewertet. Ausschlaggebend für das Ergebnis ist größtenteils der Wandler. Der Streamer selbst muss nur bitgenau und mit möglichst geringem Jitter ausgeben. Ob ich dafür ein altes Laptop verwende (mit vernünftigem USB auf spdif Konverter) oder einen teueren Streamer von der Stange ist komplett unerheblich. Die Software muss benutzerfreundlich sein und möglichst alle Formate abspielen können. Weder ein Streamer noch ein D/A Wandler oder ein DSP sind kompliziert oder haben etwas mystisches an sich. Aber anscheinend philosophiert man in der Szene häufig lieber über Käbelchen und Wässerchen als über technische Neuerungen. Nur meine Meinung zu dem Thema. Gruß oliver Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kappaist 80 Beitrag melden Geschrieben 10. Juli 2016 Ich habe ja auch alles an der großen Anlage, von Plattenspieler, CD-, SACD, HDCD-Player, Streamer/Wandler, Bluray bis zu einem Uralt-Tuner und verträgt sich alles untereinander Ist ja nicht so das ich mich komplett gegen alles gesträubt hätte, war ja auch bereit bei der Beta den Audyssey zu integrieren - den vermisse ich aber eigentlich nicht wirklich, klar geht es mit besser, war schon am überlegen mir den Antimode zu besorgen, aber irgendwie kann ich mich dazu nicht mehr überwinden bzw. bin ich nicht bereit hier zu investieren, auch wenn es blöde erscheinen mag - ich meine, 3 hochwertige CD-Player am Start aber kein Geld für die Bassentzerrung übrig haben Letztendlich war und ist mein Weg back to the roots... Nochmal zur Streaming-Sache, über Laptop habe ich auch ein hochwertiges USB (Audioquest) und es klingt auch sehr gut, aber so gut wie HiRes teils hochgejubelt wurde finde ich es nicht, zumindest nicht so viel besser als CD, das man die abhaken kann! Als Software nutz ich verschiedene, jriver, Media Monkey, Foobar 2000 u.a. Hmmm, Hifi entmystifizieren, hmmm, nee, find ich tatsächlich nicht gut, der Klang einer guten Anlage und generell gute Musik hatte immer was Magisches für mich Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
rat666 85 Beitrag melden Geschrieben 10. Juli 2016 Hires klingt imho (je nach Aufnahme) etwas detaillierter aber der große Aha Effekt bleibt natürlich aus. Hier gehen imho Vorstellung und Realität auseinander bzw. die Erwartungshaltung ist zu groß. Ansonsten muss man imho unter dem Gesichtspunkt des damaligen und heutigem Neupreis vergleichen (und lässt dabei noch immer die Inflationsrate außer acht). Mein Marantz 7701 macht imho klanglich eine gute Figur, Neupreis war 2k €. Für einen Vergleich müsste man eine Vorstufe aus der gleichen Preisklasse von damals ranziehen. (die Surroundeigenschaften lassen wir mal unberücksichtigt). Gruß oliver Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kappaist 80 Beitrag melden Geschrieben 10. Juli 2016 Ich hatte meinen Wadia 6 vor einigen Jahren für 1100 Euro gekauft, da kann man mal sehen wie die Preise teilweise explodieren, wobei die 1800 Euro muss man erst mal erreichen, wie oft sehe ich in der Bucht Sachen mit Sofort-Kaufen Preisen, die einfach nicht realistisch sind und oft auch nicht erreicht werden, gleiche Artikel wo ab 1 Euro drauf geboten wird bleiben oft mehrere hundert Euro darunter, letztens ist z.B. eine K9 für 1490 Euro über den Tisch gegangen, sonst sind die unter 2000 Euro ja kaum noch zu sehen. Ich könnte eine Accuphase C-270 bekommen für 2200 Euro, vor ein paar Wochen Zeit ist eine für 1500 Euro verkauft worden! Accuphase E-406 für 2000 Euro weg, momentan sind welche für 2700 und fast 3000 Euro auf dem Markt! Mir fällt jetzt gerade wieder auf das gerade mein neuester Player, der Marantz SA-15S2 (Limited Edition) gegen die beiden alten Haudegen, den Copland CDA-288 und den Teac VRDS-25X das Nachsehen hat, der Vergleich fällt ungefähr so aus wie damals der Sony XA-50ES gegen den Wadia 6, die beiden alten Helden bringen einfach mehr Ruhe und Souverenität ins Klangbild, klingt alles irgendwie lockerer und natürlicher, dabei trotzdem spritziger, dynamischer. Neupreis Marantz war um die 1800 Euro, ich habe gebraucht 900 Euro gegeben, Neupeis Teac war damals 3400 DM glaube ich, ich habe 550 Euro gegeben, Copland Neupreis war 4900 DM, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dafür habe ich 600 Euro gegeben, also für mich ist klar das ich wenn ich nochmal vor der Wahl eines CDP stehe ich mir ein älteres Modell suche. Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht das aktuelle Verstärker in der selben Preisklasse unbedingt besser klingen als damalige, vor kurzem hat mir gar jemand erzählt das viele highendige heutige Verstärker gegen einen top erhaltenen fetten Sansui-Amp von damals richtig Probleme haben, die Kisten sollen saustark sein (was dran ist weiß ich nicht, hatte diesen Vergleich noch nicht)... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
aliaswolf 38 Beitrag melden Geschrieben 10. Juli 2016 Was aber sicher für den ein oder anderen interessant sein könnte oder werden kann ist doch die Frage - um auf Wolf´s Idee dieses Threads zurück zukommen - wie sich die finanziellen Vergleiche zweier Geräte alt und neu relativ zum Klangergebnis verhalten. Beispiel: ein Wadia 6 kostet derzeit in brauchbarem Zustand irgendwie so um die 1800 € und klingt schon ganz gut. Was muss ich/man investieren, um ein neues Gerät mit ähnlicher Lebenserwartungschance, mindestens gleich gutem Klang und ähnlicher Haptik/Optik zu erwerben? Ich denke DAS ist ein diskussionsträchtiger Ansatzpunkt. Genau darum geht es mir bei diesem Threat. Fairerweise würde ich aber den neuen Geräten ggü den Gebrauchten von Privat einen Preisvorteil von 40-50% geben. Erstens muss man nun einmal bei Neugeräten vom Händler die Märchensteuer bezahlen, zweitens kann man die Geräte vorher (meist jedenfalls) zuhause an der eigenen Anlage ausprobieren und vermeidet somit Fehlkäufe und drittens hat man auf diese Geräte Garantie, meist sogar deutlich mehr als die gesetzlich vorgeschriebene. Wenn ich bedenke, dass in dem Klassiker-Threat bei Preisauskünften meist ein "...die Sicken müssen gemacht werden...Magnetfraßgefahr....Frequenzweiche verbastelt?" lese, scheint mir das nur fair. Andererseits ist es natürlich auch Fakt, dass vor 20 Jahren viele Bauteile, die heute für ein paar Cent zu haben sind, gar nicht vorhanden waren. Nehmt z.B. Die Digital Lens von Genesis (entwickelt von Paul McGowan, Eigner von PS Audio). Heute sitzt in jedem PWD /DS eine sogar noch bessere DL, in der Bridge noch eine. Kostenpunkt: vielleicht 2$. Oder die IRS V im Music Room 1 von PSA: von Arnie höchstselbst aufgestellt, gefielen die Höhen einfach nicht. Bob Stadtherr, der Cheftechniker von PSA hat daraufhin komplett neue Frequenzweichen für die V entwickelt und in großen externen Kisten untergebracht. Arnie war von dem Ergebnis total begeistert; er meinte dass er nie gedacht hätte, das die V so gut aufspielen könne. Also, gebt dem modernen Zeug doch einfach mal eine Chance und postet hier eure Erlebnisse. Ich bin gespannt! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kappaist 80 Beitrag melden Geschrieben 11. Juli 2016 Sorry, Wolf, aber das ist es ja gerade, ich bin die letzten 10 Jahre viel unterwegs gewesen und habe auch viel Neues gehört, aber nichts Besseres wie eine RS1b, Beta oder Epsilon gehört, vielleicht können diese ja noch besser aufspielen, wenn sie vernünftig mit akteuellen Bauteilen optimiert werden, wer weiß... Mich hat auch kein Lautsprecher der unteren Preiskategorien mehr anmachen können als eine Vulkan, also habe ich lieber um die 1000 Euro in Gebrauchte investiert als in Neue, wo die Ernüchterung groß gewesen wäre, denn was kriege ich denn heute für diese Summe? Bei Verstärkern und Quellgeräten habe ich auch nicht entdeckt, das das Rad neu erfunden wurde, sicherlich klingt die HiRes-Geschichte vielleicht etwas detaillierter wie Olli auch schrieb, aber der Aha-Effekt bleibt für mich tatsächlich aus. Für mich bleibt: Neues Hifi ist verdammt gut aber bei entsprechernder Klasse verdammt teuer, altes Hifi, vor allem so Mitte der 80er bis Mitte der 90er ist für mich die Erfüllung mit gewissen Risiken natürlich, das kann man nicht ganz ausschließen. Da muss wohl jeder für sich selbst ausmachen welchen Weg er bevorzugt, wobei die finanziellen Möglichkeiten berücksichtigt werden müssen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
aliaswolf 38 Beitrag melden Geschrieben 11. Juli 2016 Tja Toralf, Das ist genau so ein Beispiel wie ich es meinte. Aber gerade zu der KEF Blade kann ich auch einiges beitragen. Ich habe sie in den letzten zwei Jahren mehrfach gehört; allerdings immer nur auf Messsen. Dabei war der Eindruck von "total überteuert" bis zu "mh, die gefällt mir richtig gut" in allen Facetten vertreten. Wahrscheinlich würde es einer K9 nicht so viel anders ergehen. Aber ich kann deinen Punkt verstehen; die Blade kostet das Zehnfache und klingt sicherlich anders als eine K9. Immerhin konnte sie meinen ältesten Sohn so von der Marke überzeugen, dass es seine Sonos Play3 nun in die Küche verbannt und im Wohnzimmer auf die KEF 50 umstellt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kappaist 80 Beitrag melden Geschrieben 11. Juli 2016 Toll, habe gerade erfahren, das mein Marantz-Amp jetzt neu teilweise schon für erheblich weniger als der Listenpreis angeboten wird, d.h. das ich beim Verkauf wahrscheinlich wieder ein paar hundert Euro Verlust mache, da die Leute jetzt lieber etwas mehr drauf legen und neu kaufen, der Wertverlust bei neuen Geräten nach zwei, drei Jahren ist sowieso schon heftig! Nun gut, ich muss ja nicht verkaufen, zumindest vorerst nicht, aber ich kenne mich ja, wenn ich erst mal geierig auf was bin (in diesem Fall Accuphase), dann versuche ich das meist schnell über die Bühne zu bringen, Geduld war noch nie so meine Stärke... Aber das ist z. B. auch etwas was mich vom Neukauf abschreckt, der schnelle, hohe Wertverlust, gerade heute, wo ständig neue Modelle, Formate, Technologien auf dem Markt geschmissen werden... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
aliaswolf 38 Beitrag melden Geschrieben 12. Juli 2016 Beim Thema Preisverfall sind natürlich die Klassiker von Infinity ganz weit vorne. Die wurden ja schon neu zum halben Listenpreis über den Tresen geschoben! Beim Mediamarkt in Augsburg gab es die Epsilon und die Sigma damals zum 2:1 Preis; die Vorführgeräte sogar noch günstiger. Tatsächlich ist der Wertverlust bei Geräten, die einen Nachfolger bekommen teilweise sehr hoch. Es ist schon wichtig, dass der Hersteller bzw der Vertrieb auch darauf achtet, was mit den noch im Markt befindlichen Restanten geschieht. Wenn diese verramscht werden, hat das negative Auswirkungen auf den Gebrauchtpreis. Ich würde bei der Markenwahl genau diesen Aspekt berücksichtigen. Aber natürlich fällt der Durchgriff den Marken, die große Stückzahlen herstellen (wie z.b. Marantz) schwerer als z.b McIntosh oder ARC, die noch dazu oft Modelllaufzeiten von >fünf Jahren haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kappaist 80 Beitrag melden Geschrieben 12. Juli 2016 Infinity Omega habe ich damals im Blödmarkt für 5000 DM (Listenpreis 14000DM) gekauft, 2 Jahre davor Kappa 9.2i für 2666 DM (Liste 9000 DM), wurde überhaupt jemals eine Infinity tatsächlich für den Listenpreis verkauft? Beta bsw, war ja 45000 DM, RS1b glaube ich um die 25000 DM, ich meine mal eine Zeitschrift in der Hand gehabt zu haben wo die 1b für 15000 DM neu angeboten wurde. Manche Infinity kostet heute gebraucht mehr als damals neu, Kappa 9 wurde damals glaube ich auch zuletzt um die 3000 DM verkauft, umgerechnet wäre das heute gebraucht fast schon ein Schnäppchen! Tja, als ich den Marantz kaufte habe ich über sowas gar nicht nachgedacht, war ja auch gar nicht geplant den eventuell so schnell wieder abzugeben, aber Recht hast du, vielleicht ist einer Marke wie Marantz das auch eher egal, Hauptsache das neue Modell verkauft sich gut, während solche Edelmarken wie Mark Levinson; Accuphase, ARC etc. mehr auf ihr Image achten. Wenn es so sein sollte ist das natürlich auch gefährlich, denn das kann Kunden auf Dauer verärgern, schließlich möchte man wenn man sich entschließt das Nachfolgemodell zu kaufen einen vernünftigen, fairen Preis für sein altes Gerät erzielen. Die Geräte der Edelmarken sind sicherlich ohnehin aufgrund hochwertiger Verarbeitung, gutem Klang und sowieso wegen des ihnen anhaftenden Images wertstabiler und wenn sie zum Klassiker werden steigt der Wert im Alter wahrscheinlich, da sie irgendwann einen schon fast legendären Ruf haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
krixekraxe 51 Beitrag melden Geschrieben 13. Juli 2016 Also: Mein Hobby ist es ,Musik zu hören, so gut und komfortabel wie es geht. Dabei gibt´s keine "gute" oder "schlechte" Musik sondern nur eine, die mir gefällt oder nicht! Und das ändert sich im Laufe des Lebens. Ich hab fast alle "Gleichstrom/Wechselstrom (AC/DC), alle Status Quo, bis auf ein paar Cassetten-Mitschnitte alle Stones, sogar einen DAT-Mitschnitt in Californien und viel mehr aus diesem Genre. Fahr aber auch nach Berlin, um Leonhard Cohen oder die Royal Albert Hall, um Clapton live zu hören. Und um den Jahrhundert Sopran der Frau Gruberova zu hören, bin ich mehrmals nach Wien in die Oper gefahren. Internationale Volksmusik kann ein emotionales und musikalisches Erlebnis sein - die und aktuelle, von jungen Menschen gespielte und interpretierte bayerische Volksmusik liebe ich sehr und sammle alles, was mir davon gefällt! Italienische Opern dürfte ich alle haben. Das ist es also: ich will Musik, Musik, Musik hören und, wie gesagt, das so einfach und klanglich gut, wie geht und zahlen kann/will! Das ganze alte Zeug wie Plattenspieler, VHS, Cassetten, möglichst alte und große Lautsprecherkisten, ist für mich alles Folklore! Einen Plattenspieler hab ich wohl noch, er funktioniert auch tadellos, den behalte ich aber nur, weil ein Exemplar davon im Museum of modern Art in New York steht und einen FM-Tuner hab ich auch noch, weil er Legende und von McIntosh ist. Im Einsatz sind beide jedoch nur, wenn ein Gast das wirklich noch einmal hören will, was im letzten Jahrhundert notwendig war, um Musik zwar von erstaunlich guter Wiedergabequalität zu hören, aber den Sport doch lieber am Sportplatz macht, als alle 20 Minuten von der Couch aufstehen, um die Platte zu drehen oder den Sender zu wechseln... Das Gebot der Stunde sind die Einsen und Nullen und die werden immer besser programmiert, weil begabte Menschen aus der ganzen Welt daran arbeiten und die Ergebnisse in immer mehr und günstigere Medien einfließen. Beim allerersten Workshop, beim Don, war doch klar, mir wenigstens, ich hatte es ja auch sofort gepostet, daß eine Musikanlage im Wert ab etwa € 2000,- ohne elektronische Raumkorrektur überhaupt keinen Sinn hat - damals stellte uns der Hardy das "Allerneueste" einen Audyssey vor. Erste "bezahlbare" Homeversion von Audyssey Lab, neu über €2000,--! Heute ist eine abgespeckte Version in jedem Heimkino Receiver ab € 300 eingebaut. Die "Pro" Varinate davon kostet heute € 150 mehr. Das ist heute Standard und das verlange ich auch - keinesfalls weniger. Da kann ein altes Tonbandgerät (hatte Uher Royal de Luxe und mehrere Revox) oder ein altes Cassetten-Bandgerät hatte ich noch nie, da war mit die Tonqualität immer schon zu schlecht, max. heute mp3 180mbit/sec.) doch im Ansatz nicht mithalten! Meine alten Bänder, auf 26cm Spulen, waren alle mit der Zeit kaputt gegangen. Mit dieser Qualität Musik zu speichern, dafür reicht heute ein Handy um €23 (hab ich gerade letzte Woche gekauft) Meine musik-darbietungs-Zukunft schaut deshalb so aus: -digital gespeicherte Musik, durchaus gestreamt (hab meine paar tausend CDs alle gerippt und daraus im Laufe der Zeit 828 Titel daraus "best of" gekennzeichnet, und was hör ich? Nur neue Sachen... -aller ausgefuchsteste elektronische Raumkorrektur (nach optisch ansprechender aktiver Raumkorrktur) -In Wall Lautsprecher von bester Güte und vom Akustiker eingemessen; jedenfalls muss das ganze Zeug unsichtbar sein Ich will ja nur Musik hören und nicht Dampflok fahren! "Fortschritt ist das Weitertragen des Feuers und nicht die Anbetung der Asche" das ist von Mahler ein sehr guter Gedanke - seine Musik gefällt mir, nichts-desto-Trotz überhaupt nicht! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kappaist 80 Beitrag melden Geschrieben 13. Juli 2016 So hat halt jeder seine Meinung dazu, ich denke wer eingefleischter Fan einer dieser Ansichtssachen ist, in diesem Fall wohl entweder altes Hifi/alte Medien/Klassiker gegen moderne Geräte/Technologien/Formate/Medien, der wird sich so schnell auch nicht vom anderen überzeugen lassen bzw. hält trotzdem an seiner Art und Weise Musik zu hören fest. Ich weiß ja durchaus, das eine Anlage mit Entzerrung besser klingt, das HiRes detaillierter wie CD klingt, das meine olle Vulkan beim Vergleich mit aktuellen Aktivboxen hinken mag, aber ist mir schnuppe, ich habe Freude und Spaß an meinem Geraffel und mir gefällt der Sound und ich stehe gerne auf und lege was ein oder auf und wenn das mit Accuphase klappt kann ich auch wieder am Rad drehen (der C-260 ist nicht fernbedienbar, unnötiger Luxus) Man muss auch erst mal die Langlebigkeit diesen ganzen neuen Krams abwarten, die LP lebt ja schon fast ewig, die CD ist auch noch nicht tot, denn es gibt immer noch genügend Liebhaber (vielleicht ändert sich das spätestens mit der nächsten Generation), es gibt sogar noch Cassettenliebhaber, wobei es auch hier genau wie bei den Tonbandgeräten ausgezeichnet klingende Abspieler gab. Mir gefällt Mahler übrigens sehr gut, wobei wir wieder bei verschiedenen Geschmäckern sind :Batting Eyelashes: Naja und wenn ich mir einige Entwicklungen im Weltgeschehen so ansehe frage ich mich wo der Fortschritt ist... aber hat nichts mit Hifi zu tun Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
krixekraxe 51 Beitrag melden Geschrieben 13. Juli 2016 ...hatte keine Zeit mehr weiter zu schreiben, musste zum Volleyball, also jetzt weiter: Dass das Neue aber in jedem Falle besser ist, bezweifle ich dennoch! Die Beta ist und bleibt trotzdem, für mich, wenn sie gut aufgestellt ist, genug Platz zum "Atmen" hat, mit Raumkorrektursystem ausgestattet und guter bis bester Elektronik betrieben wird, ein bisher noch nicht wieder erlebtes "Klangphänomen"! Und dafür ist eine derartige Referenzanlage vergleichsweise günstig! Natürlich sind € 25000,- , die man wohl für diese Anlage in etwa hinlegen muss, viel Geld, aber, ich hab noch keine Lautsprecher, die Wolf vertreibt, gehört und bin mir nicht sicher, ob diese Lautsprecher an den Klang, diese Performance und dieses "Gänsehaut-feeling" einer Beta hinkommen - wohlgemerkt zum Preis nur der Boxen! Einzig die Martin Logan Statement II, die wir beim Gerhard in Österreich hörten, hat wirklich alles in den Schatten gestellt, was man kennt und was man sich vorstellen kann. Mein Wunsch wäre, wenn man die Lautsprecher so einordnen könnte, wie beim Golf: Ein Super-Golfspieler (analog ML-Statement) bespielt einen Platz und schafft die Anlage mit 5 Schlägen zu bespielen. Die Reihenfolge der nächst besten wäre eingeteilt in "Handicaps" - also Handycap 7 braucht 2 Schläge mehr als der Beste. Da wüsste ich ehrlich keinen anderen Lautsprecher, der das Handycyp der Beta erreichen würde... Ich hab mir jetzt eine Martin Logan Summit X gekauft und eine Octave Röhrenendstufe an eine PS-audio Wandler/Vorstufe, angeschlossen, mit Hilfe eines Akustikers den Raum soweit es der WAV erlaubt, optimiert: also wirklich nocheinmal viel Geld in die Hand genommen, dennoch: Es wird keine Beta! Nachdem ich auch die Anlage von Gunter kenne, nämlichNAS - Ayon Vorstufe/Wandler, - Traum Endstufen - Beta, klanglich und minimalistisch eine "Wahnsinnsanlage"würde ich die Frage dieses Freds so beantworten: Modernste, digitale Zuspieler, Klassiker Lautsprecher. :prost2: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
krixekraxe 51 Beitrag melden Geschrieben 13. Juli 2016 @ Toralf das stimmt dann allerdings schon, das mit dem Preis... Damals beim Hardy hatten wir doch diese Säulenlautsprecher, ich weiß den Namen nicht mehr, jedenfalls waren es on-wall´s gehört, die waren über. 2m hoch und ca. 20 cm breit und ein paar cm tief (und Gunter ist´s in leidenschaftlicher Erinnerung: mit zwei Klipsch SUB schamhaft im Bass unterstützt) die waren vieleicht ein Handycap besser, als die Beta - aber sündhaft teuer. Es gab dann später von dieser Firma auch welche um ca. € 2800/Stück, klanglich aber halt auch nur "Handycap 15" Ich hatte nach den Großen "gebraucht" nachgefragt und da wurde mir gesagt, dass es die eigentlich nur als "in-wall´s in USA gibt, und normaler Weise "nur mit Haus" verkauft werden... ...und am Ende bin ich nicht! Ich suche nach dem Klang mindestens einer Beta in meiner Hörumgebung mit minimalster sichtbarer Betreiber Elektronik und komfortabelster Bedienung mittels eines z.B. Ipads (das mach ich jetzt schon, dank Wolf und das kommt meinem Ideal schon sehr nahe!) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kappaist 80 Beitrag melden Geschrieben 14. Juli 2016 Der Ayon ist wirklich richtig gut, habe ihn ja beim Gerhard gehört, einfache Bedienung, fantastischer Klang, so kann Musik natürlich viel Spaß machen. Die Supersysteme von Infinity, Genesis oder Martin Logan sind wohl bis heute State of the Art, unerreicht, habe ja auch schon viele andere Superlautsprecher gehört, u.a. die ganz große Burmester und MBL an der hauseigenen Referenzelektronik, alles verdammt gutes Zeugs, aber ganz kommen die da nicht ran, wobei solche Vergleiche aufgrund verschiedener Räumlichkeiten immer schwer sind. Die B&W Nautilus z.B. an sündhaft teurer Elektronik hat mir aufgrund schlechter Bedingungen überhaupt gar nicht gefallen, so hat die für mich nicht mal gegen eine Vulkan vernünftig betrieben eine Chance! Die Rahmenbedingungen müssen eben auch stimmen, sonst bringen einem die besten Gerätschaften nichts. Gibt auch ungünstige Konstellationen, Mark Levinson 335 an einer große Tannoy hat mir nicht gefallen, wobei beide für sich bestimmt gut sind... Die Wisdom vom Hardy haben mir auch sehr gut gefallen, mit Subunterstützung klasse Lautsprecher, aber optisch nicht mein Ding, hoch ja, gut, aber an der Breite fehlts, ich muss was sehen, am besten mannshoch und "muskulös" :Big Grin: Also "in-Wall" wäre nicht meins... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
rat666 85 Beitrag melden Geschrieben 14. Juli 2016 Hab die Wisdom beim Hardy damals auch gehört. Als sie richtig ein gemessen war ging die sehr gut. Die billige PA Elektronik ist jetzt nicht dein ernst. Alleine die ADA Vorstufe kostete schon über 7k. Der Beamer gehörte damals zum Besten was ich je gesehen habe. Gruß Oliver Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
rat666 85 Beitrag melden Geschrieben 14. Juli 2016 Keine Ahnung, ich war damals noch in Ainring. Die Bilder müssten doch hier irgendwo sein, da könnte man die Geräte vergleichen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
rat666 85 Beitrag melden Geschrieben 14. Juli 2016 Die Optik war auch nicht mein Fall aber klanglich fand ich sie gut. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kappaist 80 Beitrag melden Geschrieben 14. Juli 2016 Klanglich fand ich die auch toll, erinnere mich gut an die Stücke von den Alben "Antiphone Blues" von Arne Domnerus (das Saxophon war fantastisch, ich glaube Wolf meinte damals der spielt ne echt große Kanne) und "The Foward Look" vom Red Norvo Quintet, das ging gut ab! Obwohl ich mich auch einmal an ein Scheppern erinnern kann, da wars aber auch wirklich schon sehr laut, später bei einem anderen WS war bei der Epsilon Rev. war sogar mehrmals ein Scheppern aus einem der beiden EMIMs zu vernehmen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag