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Mac

Idealer Raum für meine Anlage ?

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Mein Problem ist, dass ich zu meiner Anlage

( Mac-Vollverstärker 2 X 100 Sinus und ein Paar

B&W 802 Matrix ) einen geeigneten Raum suche.

In Frage kommt Wohnung, Haus oder ähnliches.

Wo klingt es am besten ?

Im Keller, in einer Dachwohnung, in riesigem

Wohnzimmer ?

Welche Fläche und Höhe sollte der Raum idealerweise haben ?

Sind 7 X 7 m und 3 m Hoch optimal ?

Ziegelhaus klingt vermutlich besser, als Fertighaus. Sollte man auf riesige Terassentüren

und harten Parkettboden verzichten ?

Für alle Tips und Erfahrungen Tausend Dank !

 

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Hallo Mac!

 

Du stellst gerade eine sehr wichtige Frage.

Der Hörraum hat nämlich einen enormen Einfluß auf den Klang - größer sogar, als der Unterschied zwischen verschiedenen hochwertigen Elektronikkomponenten.

 

Beginne ich mal beim Grundriß: Vermeide auf Teufel komm raus gleiche Kantenlängen, um nicht in seiner Küche zu landen! Der Grund dafür: Im Raum enstehen Resonanzen, die abhängig vom Abstand der jeweils gegenüberliegenden Wände sind.

Um dem aus dem Weg zu gehen, empfehle ich Dir die Kantenlänge des Hörraums möglichst ungleich, und auch nicht als Vielfaches voneinander zu wählen (zum Beispiel 3*4*5 Meter). Dachräume sind nicht unbedingt gut geeignet, obwohl sie Resonanzen schon im Ansatz bekämpfen. Hier liegt das Problem darin, daß auf Ohrhöhe angeordnete Hochtöner der Wand sehr nah sind und viele frühe Reflexionen verursachen.

Weiter zum Thema Raumresonanzen: Auch wenn ungleich lange Raumseiten vorliegen, entstehen natürlich immer noch Resonanzen, die aber durch günstige Lautsprecheraufstellung und eventuell Bassfallen fast vollständig unterdrückt werden können.

Wenn ein sehr großer Hörraum vorliegt sind eventuell sogar Flatterechofallen einzuplanen, aber das ist eigenlich erst der Fall, wenn sich die Raumlänge der 10-Meter-Grenze nähert.

In jedem Fall danken es die Lautsprecher, wenn du eine schallharte Fläche, wie z.B. Glasfenster, HINTER ihnen anordnest. Vermeide schallharte Flächen zwischen LS und Hörer. Hinter dem Hörplatz sollte die Wand mit einer schallweichen Beschichtung versehen werden (ob nun Wandteppich, Bücherregal oder teurer Tuning-Absorber ist eigentlich schnurz).

Zwischen Hörplatz und LS solten seitlich Diffusoren vorhanden sein, die aber einen Respektabstand zu den LS wahren sollten. Auch diese können einfach ausgeführt sein, d.h. eine Zimmerplanze leistet schon gute Dienste.

 

Und nun zum Thema Bausubstanz: Je solider, desto besser. Vermeide unbedämpfte Holzböden und Rigipswände. Auch die Fenster sollten nicht zu groß sein, einerseits wegen eventueller Resonanzen, andererseits, weil sie hohe Töne reflektieren und ungewünscht im Raum verteilen.

Alles, was zum Mitschwingen neigt hat im Hörraum nichts verloren: Kein flatterigen Regale und Schränke, keine Zweitboxen, keine hohlen Metall- oder Keramikgegenstände.

Von Vorteil ist unbedingt ein solider Fußboden, in dem die LS/Ständer eine feste Verankerung finden. Parkettböden nehmen Spikes aber leider übel, und auf Unterlegscheiben solltest Du verzichten. Falls die Kratzer nicht stören, ist aber nichts gegen Parkett einzuwenden, die Raummitte klann man ja immer noch mit einem Teppich bedämpfen.

 

Wichtig ist es unbedingt eine vernünftige Hallzeit zu realisieren - mit ca. einer halben Sekunde liegst Du richtig.

 

Wenn die architektonischen Maßnahmen etwas umfangreicher sein dürfen, dann solltest Du eine abgehängte Decke ebenso in Erwägung ziehen, wie eine konische Verengung des Raums hinter den Lautsprechern (kannst Du Dir ja mal im Tonstudio ansehen). In einer aufgedoppelten Wand finden dann auch die Absorber Platz, und die Diffusoren können aufgeklebt werden.

Das klingt alles recht kompliziert, ist aber für den routinierten Heimwerker ohne große Probleme machbar.

 

Die detaillierte Erörterung der einzelnen Maßnahmen spare ich mir jetzt aber genauso, wie die weitergehenden Tuningtips - schließlich will ich nicht arbeitslos werden ;-)

 

Ich wünsche frohes Schaffen und bestimmt viel Spaß im neuen Hörraum!

 

Joe

 

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Hallo Mac,

 

also ich würde Dir empfehlen, einen Akustiker zu Rate zu ziehen. Als Beispiel wäre da W-Vier (http://www.wvier.de) zu nennen. Das sind Profis auf dem Gebiet. Die können Dir mit Sicherheit die richtigen Tipps geben.

 

Gruß

 

Marco

 

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Gast ulf

Hallo Joe!

 

Mal ne Frage: Wären als Diffusoren vielleicht auch Eierschalenkartons geeignet?? Wär jedenfalls billig...

Ulf

 

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Hallo Mac,

 

ich bin hier nur ein seltener Gast, aber weil Du hier Gefahr läufst Falschinformationen aufzusitzen, ein kurzer Kommentar:

 

Was KingTut schreibt, ist teilweise richtig, teilweise grundfalsch. Insbesondere sollte der Raumteil, in dem die Lautsprecher stehen, bedämpft sein. Der hinter dem Hörplatz liegende Bereich dagegen diffus reflektierend.

 

Schallharte Materialen (Glas, Fliesen etc.) haben insbesondere Lautsprechernähe NICHTS ZU SUCHEN, sie führen zu diskreten Reflexionen, die sowohl durch Kammfiltereffekte die Klangfarbe negativ beeinflussen, als auch zu negativen Veränderungen bzgl. Lokalisierbarkeit der Phantomschallquellen führen.

 

Noch eine Warnung vor dem Büro w-vier (weiter unten genannt). Mir sind inzwischen einige Sachen hintertragen worden, die mich dazu veranlassen, vor diesem Büro DRINGEND zu warnen. Es gibt genug andere Akustikbüros.

 

over and out

 

AH

 

ansonsten unter www.audiotreff.de

 

 

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Hi AH!

 

Um das noch einmal klar herauszustellen:

Ich empfehle nicht etwa eine schallharte Fläche hinter den LS, sondern rate dazu eine eventuell vorhandene (Fenster o.ä.) hinter die Lautsprecher zu legen. Obengenannte Reflexionen sind nämlich in Hörplatznähe ebenso schädlich. Der kritische Frequenzbereich wird aber von den LS überwiegend NACH VORN abgestrahlt, weshalb die Reflexionen hinter dem LS weniger Schaden anrichten.

Und wer wird denn ein vorhandenes Fenster zubauen, um seinen Hörraum zu optimieren? Schön wäre es ja, aber leider absolut unrealistisch.

 

mfG

 

Joe

 

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