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Ursli

Wer kennt die ML Quest

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Wer hat Erfahrung mit der ML Quest

Urs - 01.02 - antworten

Halli-Hallo an alle Hai-Ender und die 'berüchtigte' Studiofraktion,

Mich bewegt der Gedanke, meine jetzigen Ls gegen Martin Logan Quest einzutauschen.

 

Fakten: siehe Profil

 

Höre vorallem viel Jazz und Klassik, aber auch Singer/Songwriter und allgemein leichtere Popmusik.

 

Mein Raum ist ca. 38 m2 gross, Altbau (Decke Gips, Wände Holztäferung, Parkettboden teilweise mit Teppich)

 

Nun meine Fragen:

 

1. Um Elektrostaten ist es allgemein relativ ruhig. Liegt das an den hohen Preisen, oder ist das System sonst irgendwie nicht beliebt?

 

2. Bei den Hybrid-Elektrostaten wird viel gemeckert über den nicht 'passenden' Bass. Kann jemand eine Aussage darüber machen, wie 'gut' der Bass der Quest ist? Die Infinity war in dem Bereich sehr kräftig, und mit den Monoendstufen auch gut kontrolliert!

 

3. Was hat es mit der ominösen Aufstellungsproblematik auf sich. Ist das wirklich so schwierig, und sind die Verfärbungen wirklich so auffällig, wenn man sich nicht genau daran hält?

 

4. Ich gedenke, die Quest Occasion zu kaufen. Was gibt es speziell zu beachten?

 

So, das waren viel Fragen auf einmal. Ich bin über jeden Tipp dankbar. Uebrigens werde ich die Quest heute Abend beim Händler probehören, und dann über meine Erfahrungen berichten.

 

Herzliche Grüsse aus der Schweiz

 

Urs Infanger

 

 

 

 

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Respekt,

 

jeder der sich ernsthaft mich so einem Ding beschäftigen möchte, hat meine uneingeschränkte Hochachtung. Trotzdem hab ich seinerzeit nicht wirklich gewusst, was auf mich zukommt. Mach dich darauf gefasst, dass du ein recht launisches Familienmitglied kriegst, das schonungslos von deinem Wohnzimmer Besitz ergreift, Frau und Kinder auf ein Sofa in der Ecke verbannt und dich zwingen kann, deine Raumgestaltung grundlegend zu überdenken.

 

Trotzdem, wer sowas einmal gehabt hat, tut sich fürderhin schwer mit herkömmlichen Lautsprechersystemen. Vielleicht noch eines der extremen Kugelwellenhörner, aber sonst gibts nicht wirklich Alternativen.

 

Leider musst du dich von Tiefbass und mörderischem Schalldruck verabschieden. Rock, Pop und HipHip macht nicht wirklich Spass. Hörst du eher Kammermusik oder akustische Instrumente - ideal.

 

>> Um Elektrostaten ist es allgemein relativ ruhig. Liegt das an den hohen Preisen, oder ist das System sonst irgendwie nicht beliebt? <<

 

Ich glaube, das liegt daran, dass man schon einiges tun muss, damit die Dinger gross aufspielen. Hörraum, Elektronik und Kabel, alles mus passen. Geeignete Elektronik ist rar und teuer. Ich habe auch selten eine wirklich gute Händlervorführung erlebt. Das muss man sich selbst erarbeiten und offensichtlich haben wenige den Nerv dazu.

 

Nicht zu unterschätzen ist der Platzbedarf. Vergiss die Werksangabe von 70cm bis 1m Wandabstand (nach hinten). Ich habe schon Installationen gesehen, da stand der Lautsprecher 2m40 mitten im Zimmer. 1m20 bis 1m40 musst du auf alle Fälle einplanen.

 

>> Bei den Hybrid-Elektrostaten wird viel gemeckert über den nicht 'passenden' Bass. Kann jemand eine Aussage darüber machen, wie 'gut' der Bass der Quest ist? Die Infinity war in dem Bereich sehr kräftig, und mit den Monoendstufen auch gut kontrolliert! <<

 

Da ist was Wahres dran. Selten kling etwas so fein und klar, wie ein Vollbereichselektrostat. Aber wir alle möchten auch mal einen Kontrabass heraushören oder einen Fretless Fender wahrnehmen. Da führt kein Weg an einem Sub vorbei, ob eingebaut oder extra. Die Maximallösung: eine CLS2z und 2 REL's. Die Quest mach da die Sache recht ordentlich. Aber das Basserlebnis wird sich von deinen Infinitys deutlich - Richtung schlanker - abheben.

 

>> Was hat es mit der ominösen Aufstellungsproblematik auf sich. Ist das wirklich so schwierig, und sind die Verfärbungen wirklich so auffällig, wenn man sich nicht genau daran hält <<

 

Das ist kritisch. Die Skala der Klangerlebnisse kann von unhörbar, bis überragend gehen. Was der Raum bei einem Dipolstrahler nicht hergibt, kann man nicht wieder gut machen. Ein wenig muss mann/frau schon herumrücken, aber der Klang "rastet" richtig ein, wenn man der Lösung näher kommt. Die Justage erfordert keinen Guru, weil man es deutlich hört.

 

Unglaubliche Ergebnisse kann man erzielen, wenn der Sweet-Spot stimmt. Wie bei einer Kunstkopf-Aufnahme mit Kopfhörern kann man manchmal auch das Geschehen im Rücken akustisch wahrnehmen.

 

>> Ich gedenke, die Quest Occasion zu kaufen. Was gibt es speziell zu beachten? <<

 

Grundsätzlich sind die Statoren nich sonderlich heikel, aber bei einem Gebrauchtgerät sollte man auf absolute Kanalgleichheit achten. Dabei gibt es nicht nur Laustärkeunterschiede ziwschen den Paneelen, sondern auch eine ungleiche Dispersion in der Höhe. Achte darauf, ob Klavierläufe mit der Tonhöhe zwischen links und rechts "wandern". Steh auch mal auf und prüfe, ob die Balance trotzdem stimmt. Ersatz ist teuer (ca. DM 2000). Vielleicht kriegst du eine entsprechende Garantie.

 

Wenn dich das alles nicht abschreckt, wirst du eine sehr erfolgreiche Langzeitbeziehung eingehen.

 

Versprochen !

 

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