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Helmholtzresonator

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Hallo an alle,

ich brauche dringend Hilfe, denn entweder bin ich zu dämlich oder es ist eine besondere Kunst einen Helmholtzresonator zu bauen, deren ich nicht mächtig bin.

Kurz zu meinem Problem: Ich habe eine furchtbare Überhöhung im Bereich 95, 100 und 110 HZ, wobei die 100 HZ am schlimmsten sind.

Ich habe mir Kisten aus Spanplatte (1,9 cm) zwischen 72 und 92 Litern gebaut. Diese sind verschraubt und von innen dick mit Silikon abgedichtet. Die obere Platte ist zudem mit Silikon verklebt und dann verschraubt. Die Kisten sind also dicht. Die Seiten habe ich innen mit Steinwolle (5-7 cm)gedämmt.

Mit mehreren Formeln wurde bis dato experimentiert (immer mit anderem Ergebnis was die Rohrlänge betrifft)aber bis jetzt konnte ich noch nie eine Verbesserung feststellen. Mit der Isophon-Formel (mein letzter Versuch) habe ich einen Rohr-Radius von 12,35 cm errechnet, wenn ich die Dicke der Spanplatte (1,9 cm) als Rohr nehmen möchte. Klappt aber auch nicht!

Deshalb: Wer kann mir Tipps geben? Welche Formel funktioniert? Was muss ich sonst noch so berücksichtigen? Wo kann man Fehler machen?

Das kann doch nicht so schwer sein!

Gruß

Andreas

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Hallo Andreas,

 

hast du diese Formel schon mal ausprobiert?

 

Helmholtzresonator

 

Er ist kinderleicht zu bauen, leider nicht ganz so einfach zu berechnen. Aber die Formel ist einfach nur lang, nicht schwer. Er ist, grob gesagt, eine Kiste mit einem Rohr. Eine einfache Flasche ist auch schon ein Helmholtzresonator. Er dient zur Absorbtion von Bässen, braucht aber etwas Platz. Dafür kann man sich hiermit den im Frequenzspektrum wirklich tief angesiedelten Problemen widmen. Die Resonanzfrequenz richtet sich nach dem Volumen und dem Radius und der Länge des Rohres.

Ich schreibe die Formel zwar hin, erkläre sie auch, aber ich halte es für besser, gleich ein paar Maße für übliche Frequenzen hinzuschreiben.

Hier die Formel:

f = <3400 / (2 * Pi)> * Wurzel

f ist wieder die Resonanzfrequenz,

Pi ist die Zahl Pi also 3,14...blablabla

SR ist die Mündungsfläche des Rohres also SR = Pi * r²

r ist folglich Radius des Rohres in cm

RL ist die Rohrlänge in cm

2Deltal ist die Mündungskorrektur, die immer 1,6 * r beträgt.

Wie ihr schon seht, interessiert uns beim Helmholzresonator nur das Volumen, d.h. wir bauen ihn am besten dreieckig und stellen ihn in die Ecke. Warum, dazu kommen wir später noch. Aber hier erst mal wie versprochen, die Tabelle:

 

Rohrlänge=2cm (Also kein extra Rohr sondern einfach eine 2 mm MdF-Platte vorn rauf und Loch reingebohrt), Rohrdurchmesser=5cm

 

f in Hz Volumen a * b * c in cm

----------------------------------------------------------

31,5 100.000 46,41 x 46,41 x 46,41

63 25.000 29,24 x 29,24 x 29,24

125 6.300 18,46 x 18,46 x 18,46

250 1.600 11,69 x 11,69 x 11,69

MdF ist übrigens auch hier das übliche Baumaterial. Da hier auch ein Strömungswiderstand benötigt wird, füllen wir entweder das komplette Rohr oder den Korpus zu ca. 1/4 voll Mineralwolle. Fertig. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, wenn man mehrere Helmholtzresonatoren übereinander stapelt, kann man die Zwischenwände weglassen.

Sehr praktisch in Ecken.

 

 

Ansonsten noch ein paar Fragen:

 

Wie sind die genauen Abmasse der Helmis?

Wie groß ist der Raum?

Wo hast du die Helmis stehen?

Wo befindet sich die Reflexöffnung (unten, oben, Wandabstand)?

 

Ich vermute im Moment, dass die Spanplatten deiner Kisten vielleicht selber mitschwingen und resonieren. Dann kann so eine Kiste den Klang im Raum auch wieder verschlechtern.

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Hallo Gabor,

 

die Helmis haben die Maße innen (40x40x45)dementsprechend außen +1,9cm.

Er steht in der Ecke hinter dem Hörplatz auf dem Boden - da ist bei 100 Hz die lauteste Stelle. Ich will jetzt erst einmal diese Frequenz bekämpfen und dann weitersehen.

Die Öffnung ist mittig auf der 40x45er Seite.

Ist es eigentlich egal, ob die Öffnung zur Wand, oder nach oben oder nach vorne Richtung LS zeigt?

Der Helmi hat einen Wandabstand von ca. 5 cm, da Fußleiste.

Du hast recht, die Spanplatten vibrieren leicht-wie Alles, was ich in die Ecken stelle.

Die Formel hatte ich schon aber heißt es ... x Wurzel [sR / 10 * V * (RL + 2Deltal)] oder ...x Wurzel [sR / (10 * V * (RL + 2Deltal))]d.h steht der gesamte Term nach SR unter dem Bruchstrich innerhalb der Wurzel oder nur SR/10 und der Rest wird multipliziert? Dann bekomme ich seltsame Ergebnisse.

Wenn Du mir soweit helfen kannst, dass es klappt, schulde ich Dir was... .

Gruß

Andreas

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Du hast Recht. Ich habe noch mal mit den Formeln von Gauder und aus STEREO nachgerechnet. Nach der Stereo-Formel müsste das Rohr bei einem Durchmesser von 16,2 cm eine Länge von 1,903 cm haben. Bei der Gauder-Formel kommt dagegen was um - 3,6 cm raus. Die Dritte Formel aus dem Netz führt auch bei mir zu dem unsinnigen Ergebniss, - 17,5 cm.

 

Die Reflexöffnung sollte bei dir nich zur Wand zeigen, da durch den geringen Abstand keine optimale Funktion möglich wäre. Also besser frei nach vorn.

 

Theoretisch kannst du auch nur die 1,9 cm Wanddicke als Reflexrohr nutzen. Du brachst halt nur den richtigen Durchmesser, womit wir wieder bei dem Formelproblem wären. Probier doch einfach mal per Mail bei www.wvier.de nach der richtigen zu fragen. Die sollten das Aufklären können.

 

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Einen Fehler in der obigen Formel habe ich schon mal entdeckt. Die 3400 die darin vorkommt soll die Schallgeschwindigkeit darstellen. Diese liegt aber meiner Erinnerung nach bei 340 meter/sek. (bei ca. 15 grad Lufttemperatur).

 

Wenn du bei folgenden Link :

 

http://www.google.de/search?hl=de&lr=&ie=U...echnung&spell=1

 

auf die erste angegebene Quelle gehst und dann in der pdf-Datei auf Seite 7, findest du die wohl richtige Formel nebst Maßeinheiten. Diese müsste dann nur noch auf L umgestellt werden, und schon kann es los gehen.

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Hallo Gabor,

mit der Formel werde ich jetzt mal ein wenig experimentieren und dann noch einmal Holz kaufen. In meiner Exel-Formel, die die Isophon-Formel war habe ich auch einen Fehler entdeckt. Aber jetzt versuche ich es erst mal mit der Rayleigh. Danke noch einmal!!!

Auf dem Bild ist das Rohr nach Außen - ich dachte das käme nach Innen und würde bündig vorne abschließen. Kann man beides machen?

Gruß

Andreas

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>Auf dem Bild ist das Rohr nach Außen - ich dachte das käme

>nach Innen und würde bündig vorne abschließen. Kann man beides

>machen?

 

Das Bild bezieht sich auf die Darstellung daneben, und ist quasi lediglich die Vergrößerte Abbildung der im Brett angebrachten Vertiefungen. Es handelt sich sozusagen um einen Helmi mit mehreren Reflexöffnungen. Also bau ihn genau wie gedacht, mit dem Rohr innen, dass vorne bündig abschließt.

Lass dann mal hören was draus geworden ist.

 

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Hallo Gabor,

also ich habe jetzt noch mal gebaut aus 2,2 MDF und es klappt - bei den 110HZ schon sehr gut, bei den 100 und 95 nur ein wenig.

Die jeweiligen Resonatoren brummen leicht wenn die passende Frequenz gespielt wird. Ich habe noch kein Dämmaterial drin. Was und wieviel würdest Du da empfehlen?

Für die 100er habe ich ein 82 Liter Gehäuse - kann das sein, dass ich noch so eins brauche um die gewünschte Wirkung zu erzielen? Oder bringt eine Bedämpfung noch etwas? Wie gesagt, bis jetzt sind die Helmis leer und wenn man anklopft hallen sie.

Gruß

Andreas

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Schön zu hören. Ich denke wenn du so weit bist, solltest du unabhängig von irgendwelchen Formeln erstmal damit beginnen, mit dem Dämmaterial zu experimentieren. Als erstes würde ich nur eine dünne Schicht an den Seitenwänden anbringen. Danach solltest du zum einen überprüfen, ob und in welche Richtung sich die Reso-Frequ. verschoben hat, also messen. Weiterhin bietet sich es aber auch an, das ganze gehörmäsig, also mit Musik zu überprüfen. Wenn das nicht die gewünschte Reso bei 100 Hz bringt, musst du noch ein bisschen mit dem Durchmesser des Reflexrohres experimentieren. Vielleicht zu erst mit etwas Knete verkleinern, vergrößern kann man dann ja immer noch (ich geh mal davon aus die Länge beträgt besagte 2,2 cm).

 

Das vollflächige Füllen der Helmis (außer dem Reflexkanal) würde ich wirklich nur dann empfehlen, wenn du alle Überhöhungen im Frequenzereich von 95 - 110 Hz bedämpfen willst, also breitbandig. Andererseits, denke ich dass es nicht sinnvoll ist mehrer Helmis zu bauen, um diese dann auf so eng beieinanderliegende Frequ. wie 100 Hz und 110 Hz abzustimmen, dann lieber breitbandiger. Wie viel Liter Helmis du insgesamt zur effektiven Bedämpfung benötigst, hängt zum einen von der Raumgröße und zum anderen von der "baßpotenz" deiner LS ab. Ich denke aber, mit 72 l und 82 l ist man schon ganz gut dabei.

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Hallo Gabor,

so ich habe jetzt 4 Stück in einer Ecke - das ganze ist ca 2 Meter hoch und klappt richtig gut!!! Da mein Zimmer ausschließlich zum Zwecke des Musikhörens dient ist das auch kein Problem und mit einem Tuch abgedeckt, fällt es gar nicht auf.

Noch einmal Danke!

Aus meine Spanplattenkonstruktionen habe ich Hundehütten gebaut - alle aus 2,2er MDF sind was geworden (alle mit 2,2er Rohrlänge.

Jetzt habe ich das gleiche bei einem Kumpel vor.Da sollte es einfacher werden, da er nicht so viele Problemfrequenzen hat wie ich.

Gruß

Andreas

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Freut mich wirklich, dass es bei dir gut hingehauen hat. Aber ich muss dir auch danken. Durch deine Anfrage ist mir auch klar geworden, dass ich meinen eigenen Helmi falsch abgestimmt habe (Stereo-Formel). Jetzt am WoE werde ich da auch noch mal rangehen. Bisher dachte ich lediglich, dass die Wirkung so gering ist, weil er nur 37 Liter hat.

Schauen wir mal...

 

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