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Thomas Sender

Raumakustik

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Einer muß ja mal den Anfang machen ...

Also, ich feile schon seit Jahren an meiner Kette und bin sehr zufrieden, da viele Dinge wirklich viel gebracht haben.

Meist waren es die relativ günstigen (im Gegensatz zu den Komponeneten) Änderungen, die ein Aha-Erlebnis nach sich zogen.

Stichworte: CD-Player-Tuning, Stromversorgung, Aufstellung, Raumtuning.

Damit wäre ich beim Thema - Raumtuning.

Seit ca. 2 Monaten bin ich in der glücklichen Lage, einen seperaten Hörraum zu haben. Dieser ist weitesgehend schallisoliert (jetzt klappts auch mit den Nachbarn ...) und hat eine vernünftige Größe (22,5 qm). Den Raum habe ich bislang mit Bordmitteln (mangels Geld nach dem Umzug) versucht, klanglich zu Optimieren. Durch die niedrige Decke (2,2 m) habe ich mit sehr starken Baßresonanzen im Bereich 40 Hz zu kämpfen. Eine kräftige Bedämpfung, bislang ein Helmholtz-Absorber und eine Absenkung des Baßpegels um 2 db (unterhalb 200 hz) brachte deutliche Verbesserung.

Nun flattert mir die Tage eine Info von Fast Audio ins Haus, die bauen neben anderen Dingen auch Absorber. Die Absorber sollen besser sein als reine Helmholtz-A., da sie breitbandiger wirken. Bestehen tun sie aus groben Kunstschaum.

Die Dinger sind bestimmt gut, kosten aber leider nicht wenig Geld.

Nun zu meiner Frage:

Wer kennt sich mit evtl. Materialien aus, die eine ähnliche Wirkung haben und günstiger zu erwerben sind ? Interessieren würde mich auch, wie andere diese Dinge in den Griff bekommen haben.

Gibt es Möglichkeiten, die Nachhallzeiten nach Frequenzen geordnet, selbst zu messen ?

Ich werde die Tage mal den Bogen von Fast ausfüllen und mir eine unverbindliche Analyse machen lassen. Mal sehen ...

Ich freue mich schon auf euere Tipps und stehe für andere Fragen gerne zur Verfügung.

 

Tschau

 

Thomas

 

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Gast mark

Hi Thomas,

 

die Wahl des Absorbers hängt einerseits von den Raumgegebenheiten (frequenzabhängige Nachhallzeit, Raummoden), andererseits vom Frequenzbereich ab, der gedämpft werden soll. Wenn Du den Baßbereich linearisieren willst, dann werden Absorptionsschalldämpfer (Schaumstoff u.ä. Materialien) NICHT gut funktionieren (auch wenn die Hersteller Dich das glauben machen wollen).

Absorptionsschalldämpfer wirken nämlich nur dann effektiv, wenn sie sich im Schnellemaximum einer Schallwelle befinden (also mindestens Lambda/4 von der Wand entfernt). Bei 50Hz wären das dann schon 1,72m.

Besser als Baßabsorber geeignet sind Resonanzschalldämpfer (Helmholtzresonator oder Plattenresonator), die im Druckmaximum einer Schallwelle wirken (also direkt an der Wand oder besser: in einer Ecke). Den Nachteil des sehr schmalen Resonanzbereiches kann man durch entsprechende Bedämpfung der Resonatoren kompensieren. Solltest Du Formeln brauchen, melde Dich einfach noch mal.

Eine vernünftige Analyse Deines Raumes aufgrund eines Fragebogens ist doch eher unwahrscheinlich. Interessante und vor allem professionelle (wenn auch nicht ganz billige) Angebote zum Thema Raumanalyse findest Du z.B. unter www.wvier.de .

 

Ciao

Mark

 

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Hallo Thomas,

bei den von Fast Audio angebotenen Elementen handelt sich um Strömungsabsorber aus BASOTEC, einen offenpoorigen Melaminharzschaum, der im technischen Bereich gerne wegen seiner hohen Hitzebelastbarkeit eingesetzt wird und leider im gewöhnlichen Schaumstoffhandel kaum zu erwerben ist. Die akustischen Eigenschaften sind sehr gut und reichen je nach Größe der Elemente (Piu bzw. Super Piu) bis zu einer Frequenzbereich von ca. 200 bis 100 Hz runter. Wie bereits in einem anderen Beitrag erwähnt, gilt hier die 1/4-Lambda-Regel. Es muss ja auch nicht unbedingt BOSATEC sein. Jeder offenpooriger Schaumstoff mit ca. 45 Kg Masse pro m3 hätte ähnliche Wirkung. Auf jeden Fall als Grundtonabsorber und Ergänzung zu Helmholtzresonatoren geeignet. Man muss aber aufpassen, dass man nicht zuviel offenpoorige Oberflächen in der Raum einbringt, um nicht eine übermäßige Dämpfung der Höhen zu erhalten. In dem Fall überzieht man die Schaumstoffe mit einer Plastikfolie, die die hohen Frequenzen reflektiert.

Unter der Adresse www.hunecke.de (Herr Hunecke hat die Pius etc. entworfen) findet man ein kleines Simulationsprogramm für den Einsatz dieser Elemente, das allerdings die Wirkung der Teile m.E. etwas übertreibt.

Der Nachhall läßt sich recht grob, dafür aber günstig mittels eine Test-CD, auf der verschiedene Sinustöne abgespielt werden können, abschätzen. Besser, aber natürlich auch teurer ist eine Raummessung durch einen Akustiker. Die Firma W4 wurde ja bereit genannt. Mit Pc und Soundkarte und entsprechender Software (z.B. ETF5 von www.etfacoustic.com) kann man das auch selber machen. Nur muss man die Ergebnisse auch interpretieren können.

Zudem muss man aufpassen, dass man nicht mit Kanonen auf Spatzen schiesst.

Bei der niedrigen Deckenhöhe und nicht sehr großen Raumabmessungen sollte auf die Absorption im Bereich der ersten Reflexionen geachtet werden - falls die Raumgestaltung das zulässt.

 

Schönen Gruss

P. Foerth

 

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