ADAPTION...

[Robeuten 0]

Hi Wolfgang,

 

als ich noch viel LP hörte, kamen mir Knackser und Rillenrauschen nicht so schlimm vor wie jetzt, wo das Gehör durch CD/MD/DVD verwöhnt bzw. dekonditioniert ist - Adaptationsfähigkeit ändert natürlich gar nichts daran, dass die LP objektiv ein schlechtes System ist... Bis auf fehlenden Bass, den man wirklich anhand der im Signal vorhandenen Oberwellen rekonstruieren kann - nur so sind kleine Zweiwegeriche einigermassen erträglich - kann natürlich nix rekonstruiert werden; zur "Mustererkennung" bedarf es umgekehrt nur wenig Information... Umgekehrt kann man eine übersteuerte E-Gitarre nicht von einer Geige unterscheiden, wenn nur die kurze "attack"-Phase vom Signal abgeschnitten wird...

Beste Grüsse

 

[analog 0]

HiDiHo Robeuten,

 

 

>- Mensch, Daniel, die Emotionen

>kommen von der Musik!!!

 

Damit hast du natürlich recht.

 

>Eine

>möglichst auf neutrale Reproduktion ausgerichtete

>Technik, die eine Wiedergabe möglichst

>nahe an der Wiedergabe beim

>Mixdown erlaubt, ist rein logisch

>zwingend, um die Emotionen der

>Musik optimal 'rüberzubringen –

 

hier bin ich halt anderer Meinung. Der Begriff „neutrale Reproduktion“ wäre hier genauer zu definieren. Im allgemeinen ordnet man „neutral“ eher in den technischen Bereich ein, was bedeutet, dass die messbaren Parameter (Frequenzgang, Phase,...,Dynamik) möglichst nachweisbar bei der Wiedergabe nicht signifikant verändert werden sollen. Jedoch führen optimale technische Parameter nicht automatisch zum Wohlklang, bzw. der emotionalen Annahme des Gehörten.

 

Solltest du, wie ich, z.B. den Lautsprecherbau schon seit 20 Jahren beobachten, wirst du z.B. wie folgt wahrgenommen haben: Noch vor 10 Jahren waren Lautsprecherboxen (meine Betrachtungsweise entzieht sich hier dem Einzelfall) im Bereich zwischen 50 Hz und 200 Hz überwiegend im Frequenzgang linear konstruiert/ abgestimmt. Die Hersteller brüsteten sich mit den linearsten Frequenzschrieben ihrer Boxen.

 

Vor ca. fünf Jahren kam dann der Umbruch. Selbst kleinste Regalboxen (meine Betrachtungsweise entzieht sich hier dem Einzelfall) haben heute den „Bassbuckel“ zwischen 50- u. 200 Hz. In der Lachpresse wurde diese Entwicklung ebenfalls beobachtet, was in Artikel mündete, die Überschriften trugen wie : „Jetzt wird alles b(ä)sser“.

 

Technisch gesehen sind glatte Frequenzgänge natürlich richtig. Wenn du mal ein Dutzend dieser Boxen gehört hast, wirst du feststellen, dass diese schlank, irgendwie blutleer und emotional nicht mitreißend klingen. Also packt man etwas Bassglutamat (siehe Glutamatbeitrag von Burns) hinzu, um die emotionale Akzeptanz der vermittelten Musik zu erhöhen.

 

Ein offensichtlicher technischer Fehler führt also zu gesteigerter Emotionalität bei der Wahrnehmung. Die Steigerung der Emotionen beim Musikhören ist das Ziel eigentlich aller Musikliebhaber, besonders aber der HighEnten, die dafür auch technische Fehler (...Röhren...) inkaufnehmen.

 

>Objektiver Erkenntnisfortschritt vermag übrigens sehr

>wohl emotionale Wahrnehmung zu modifizieren

 

das sehe ich nicht so. Höchsten Hypersensibilisierung kann das bzgl. der Emotionen. Mit würden hier noch Drogen einfallen, oder herbeigeführte Trancezustände, keinesfalls das Lesen eines Buches. Wäre ja sonst sehr einfach, psychisch Kranken oder emotional Gestörten einfach ein Buch zu geben, und nach dem Lesen diese für geheilt erklären ;-)

 

>und grosser Wunderheiler und Homöopath

>werden wollte

 

Ich habe große Hochachtung vor Homöopathen, da dieses oft ein gesamtheitliches Konzept der Krankenberatung durchführen.

 

Gruß

Daniel

 

 

[Rose 0]

Hallo Daniel,

 

"Technisch gesehen sind glatte Frequenzgänge natürlich richtig. Wenn du mal ein Dutzend dieser Boxen gehört hast, wirst du feststellen, dass diese schlank, irgendwie blutleer und emotional nicht mitreißend klingen. Also packt man etwas Bassglutamat (siehe Glutamatbeitrag von Burns) hinzu, um die emotionale Akzeptanz der vermittelten Musik zu erhöhen."

 

Boxen mit ausreichend Gehäusevolumen und entsprechend großen hochwertigen Basstreibern haben solche Mogelpackungen nicht nötig. Meine Ti 5000 hat immer unverzerrten Bass bzw Tiefbass satt. Und auf so etwas möchte ich auch nicht mehr verzichten.... Allein die Beschränkungen/akustik des Raumes verhindern völlig ungetrübten Högenuß

Wenn ich diese High-End Böxchen mit ihren nicht vorhandenen Tiefbassfähigkeiten für viel Geld sehe , kann ich nur mitleidig lächeln.

Für meine Musik(jazz, Funk, Fusion geht so was gar nicht.Ich weill ne annährend echte Base-Drum und nicht ne aufgepumpte, sonst lassen wirs lieber.

 

Gruß Dirk

 

 

 

 

[analog 0]

Grüß dich Dirk,

 

zwar habe ich gesagt, dass sich meine Betrachtungsweise dem Einzelfall entzieht, möchte dir aber trotzdem mal einige Beispiele nennen:

 

T&A TAL 160, Telefonzellenartige Box mit zwei riesigen Basstreibern, trotzdem riesiger Bassbuckel im Frequenzgang, ebenso die neue Avanti (Boxen mit solchen Frequenzgängen wären noch vor 7 Jahren zerrissen worden). Sicherlich wären die Hersteller in der Lage gewesen, linealglatte Frequenzschriebe zu generieren, wollten Sie (besser der Markt, die Menschen,...) aber nicht.

 

Freut mich das du mit deiner Ti5000 so zufrieden bist. Ich besaß diese Box auch mal. Habe Sie dann verkauft, weil ich gerade im Bass überhaupt nicht zufrieden war mit dieser Box.

 

Beste Grüß Daniel