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Kobe

Netter Artikel über den neuen Bugatti mit Burmester-Hifi

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A U D I O T E C H N I K

 

Der Gänsehaut-Generator

 

Bugatti baut ein tief grollendes Biest mit tausend PS. Doch die Insassen sollen feinste Hi-Fi-Musik genießen können. Dafür sorgt Dieter Burmester. Ein Werkstattbesuch

 

Von Burkhard Straßmann

 

Sechzehn Zylinder. 1001 PS. Drehmoment 1250 Newtonmeter. 406 Stundenkilometer. Von null auf 300 in weniger als 14 Sekunden. Werte, die selbst Autofernen einen Schauer über den Rücken jagen können. Bugatti EB 16.4 Veyron heißt das Tier, das ab Oktober 2003 für rund eine Million Euro verkauft wird. 400 Exemplare sollen in die Welt gesetzt werden - und der gemeine Fan wird wohl niemals ein Exemplar zu Gesicht bekommen. Dieter Burmester weiß, warum: Solche Autos werden versteckt. "In einer Garage direkt neben dem Wohnzimmer. Hin und wieder setzt sich der Besitzer in das Auto. Schließt die Augen. Und hört Musik."

 

Burmesters Musik. Denn für den passenden Sound zum Ausnahmeauto soll der Berliner Hersteller von Ausnahmeanlagen sorgen. Seine Firma baut und vertreibt Audiosysteme, die so extravagant sind, dass seine Kundschaft auch bei Preisen jenseits von 100 000 Euro nicht zusammenzuckt. Für Burmester ist es darum von nahezu zwingender Logik, dass VW, Eigentümer der Marke Bugatti, ausgerechnet ihn beauftragte, für den Formel-1-nahen Straßenrenner ein High-End-Autoradio zu bauen: "Wenn die Welt untergeht und man ein paar tausend Jahre später einen Bugatti ausbuddelt, soll es heißen: Dies war die Automobilbaukunst jener Zeit. Und das der Stand der Audiotechnik."

 

Entsprechend haben Burmester und Bugatti die gleiche Geschäftsgrundlage: Geld spielt keine Rolle. Wir nehmen die feinste Technik, die es gibt. Verarbeitet werden ausschließlich Komponenten, die jeweils die teuersten am Markt sind. Oder sie werden eigens für dieses Produkt hergestellt. Für den Bugatti lässt man Reifen entwickeln, die Geschwindigkeiten von mehr als 400 km/h ertragen; Bremsen, die solch extreme kinetische Energie blitzschnell vernichten können; oder Getriebe, die leidensfähig genug sind, die zu erwartenden infernalischen Drehmomente weiterzureichen. So etwas liegt nicht in irgendwelchen Regalen herum.

 

Burmester ist mit seinem dazu passenden High-Tech-Credo zu einem der Großen der Branche geworden. Der Ingenieur stellte ursprünglich medizinisches Gerät her. Vor 25 Jahren, als alle Welt die billigen Anlagen aus Japan kaufte, kam er auf die Idee, Verstärker einmal nicht mit Widerständen, Transistoren und integrierten Schaltkreisen aus Massenfertigung zu bestücken, sondern mit den teuersten. Industriestandard, erste Wahl, Fehlertoleranz kleiner als ein Prozent. Das akustische Ergebnis überzeugte zuerst ihn selbst, dann Freunde, später Händler und immer mehr Kunden.

 

Kampf dem Klangbrei

 

Um in einem Segment mitmischen zu können, in dem man über sechsstellige Preise redet, musste natürlich auch die Optik stimmen. Verchromte Oberflächen verkratzen auch beim Weltuntergang nicht. Gehäuseteile wie die Schallwand, in der die Hochtöner sitzen und die gewöhnlich aus Blech sind, lässt Burmester aus massivem, 15 Millimeter starkem Aluminium schneiden. Stückpreis, gebürstet und eloxiert: 150 Euro. Und alle später von außen sichtbaren Schräubchen werden einzeln und von Hand poliert, an einem Faden aufgehängt und ins Eloxierbad getaucht. So kostet nicht das Kilo Schrauben 3,50 Euro, sondern das Stück.

 

Nun gibt es aus technischer wie akustischer Sicht eigentlich nichts Absurderes, als ausgerechnet ein Sound-System wie das von Burmester in das beengte Cockpit eines Autos integrieren zu wollen. Um vom Rückstoß der Schallwellen nicht umzufallen, wiegen normalerweise allein die Boxen Zentner - die Bugatti-Entwicklungsingenieure dagegen geizen im Grammbereich. Die sechzehn Zylinder, die sich unter der Motorhaube drängeln, müssen sich den Bauraum schon mit einem üppig dimensionierten Getriebe und vier Turboladern teilen. Wohin da noch mit der Burmester-Endstufe und dem Sound-Prozessor, ganz zu schweigen von den Kühlrippen der Aggregate, die auch gern was vom Fahrtwind abbekämen? Nun, Burmester hält die Allianz mit Bugatti natürlich keineswegs für absurd - sondern für eine Herausforderung.

 

Seine Chance liegt darin, dass der Audiomann schon seit den ersten Planungen der Fahrerzelle in die Entwicklung einbezogen wurde. So durfte er sich sehr früh mit Technikern und Designern beharken. Diese würden der Musik am liebsten markstückgroße Austrittsöffnungen zur Verfügung stellen, jene wünschen sich papierflache und federleichte Lautsprecher. Burmester aber weiß: "Ein Tieftonfundament braucht Volumen, sonst produziere ich nur heiße Luft." Wer im Bugatti ein Kontrabasssolo hören möchte, muss den Lautsprechern Platz einräumen, sonst gibt es nur Krach. Oder, wie Burmester sich ausdrückt: "Töne ohne Substanz".

 

Wer sich den Innenraum des Bugatti-Prototyps anschaut, rätselt ohnehin, wo im Bereich der edel bestückten Konsole oder des mit verchromten Rundinstrumenten geschmückten Armaturenbretts Platz für Autoradio und Lautsprecher sein soll. Eines verbietet sich für Burmester: "Musik für Knie und Knöchel", wie sie in seinem privaten Jaguar (und in vielen anderen Fahrzeugen) klingt, wo die Lautsprecher in der Türverkleidung sitzen. "Direkter Schall" muss sein, Reflexionen sind Teufelswerk und führen zu einem "diffusen Klangbild", vulgo Klangbrei. Wie genau er seinen großen Sound zu den Ohren des Fahrers bringt (und - eine weitere enorme Herausforderung - ungeschmälert auch zu den Ohren des Beifahrers), will er noch nicht sagen. Mehrere Patente seien angemeldet. Eines aber darf schon weitererzählt werden: Der Bugatti-Pilot kann sich auf haptische Erlebnisse freuen, denn friemelige Bedienelemente aus schnödem Plastik kommen nicht vor. Stattdessen, dem Innenraumdesign angepasst, poliertes Aluminium und erfreulich dicke Drehknöpfe.

 

Erst in einem Jahr wird VW Burmester das endgültige Cockpit in die Werkstatt stellen. Solange übt er in einem alten Mercedes gleichen Innenraumvolumens. Eine der ersten Erkenntnisse: So schlecht ist die Akustik in einem Auto gar nicht. Die Reflexionen etwa durch Fensterflächen werden offenbar durch Ledersitze, Himmel und Teppiche einigermaßen kompensiert. Das Fein-Tuning schließlich im fahrbereiten Bugatti, erst im Stand, später auch im Rollen und bei Vollgas, wird noch einmal einige Monate in Anspruch nehmen.

 

Ein aufwändiges Projekt, in der Tat. Aber die Messlatte hängt hoch. Denn Burmester will, dass seine Kunden stets in den Genuss eines ultimativen Hörerlebnisses kommen. Ob im Wohnzimmer - oder eben jetzt im Auto. Das Hörerlebnis stellt sich allerdings nur ein, "wenn nichts stört". Der höchste Luxus sei die Abwesenheit von Störgeräuschen, das spektakulärste Audioerlebnis das Hören des Normalen, uns Vertrauten. Es gibt einen Indikator für das Gelingen solch audiophilen Bemühens: die Gänsehaut auf dem Unterarm. Wen Burmester vor eine seiner High-End-Anlagen setzt, dem ist dieses physiologische Phänomen gewiss.

 

Das muss auch für das Wolfsburger Superauto gelten. Burmester hat sich festgelegt: Gänsehaut im Bugatti - "sonst haben wir es nicht geschafft".

 

Quelle: http://www.zeit.de/2002/11/Wissen/200211_t-burmester.html

 

Gruss Kobe

 

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-Wie wärs,wenn sich Burmester, VW u. co. mal mit den wirklichen Problemen der Welt beschäftigen würden ?

 

Ja ja, ich weiß, ich träume.

 

MfG - Manfred

 

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Hey Manfred (und alle),

 

ich finde zwar auch, dass Autos und Stereoanlagen ab einem Gewissen Betrag einfach bloss dekadent sind, aber andererseits:

 

Was gibts schöneres, als sich NICHT mit den wirklichen Problemen der Welt beschäftigen zu müssen ?

 

Dies Forum gäbs übrigens auch nicht, wenn alle nur über Hunger und Kriege nachdenken müssten ...

 

Gruss

Bruno

 

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Warum sollten sich Burmester, VW und Co. mit den Problemen der Welt beschäftigen, wenn du dich damit beschäftigst, dass sie sich nicht damit beschäftigen, anstatt sich mit den Problemen der Welt zu beschäftigen?

 

Gruss Kobe

 

 

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Gast DB

... Burmester auch Autoradios baut, ist mir neu. Hätten lieber Becker nehmen sollen, da ist gleich ein Navigationssystem mit drin.

 

MfG

 

DB

 

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Es wird wohl ein Becker (o.ä.) werden auf das dann eine Burmesterblende draufgeschraubt wird (mit geringfügigen Preisaufschlag).

 

Mchn./Schwabing > Starnberger See und zurück. Wozu ein Navigationssystem?

Wäre glatt was für die Comedyserie "Probleme der Reichen und Superreichen" in "Antenne Bayern". Oder wars "Bayern 3"...?

 

GrußOny

 

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LETZTE BEARBEITUNG AM 07-Mar-2002 UM 15:16 (GMT)[p]Interessant wäre auch zu wissen, ob der CD-Spieler und der Amp dann auf Mamorplatten oder Phonosophie-Tischchen untergebracht sind (ihr wisst schon: Jeder Untergrund ist hörbar, besonders Kopsteinpflaster).

 

Gruss Kobe

 

 

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Moin Moin Kobe,

ist doch alles keine Problem,

ist doch genug Platz im Anhänger....

 

Mit freundllichen Grüßen

 

CU

Olaf

 

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-Wie waers wenn sich Burmester mit gutem klang beachaeftigen wuerde? Irgenwie macht fuer mich Chrom keinen Klang, sollte er doch besser die Tuergriffe oder die Zierleisten designen.

Fuer den Klang koennte man ja dann was gutes einbauen.

 

Gruesse boxworld

 

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Gast DB

Hallo Olaf,

 

vielleicht gibt's ja auch einen Bugatti EB16 Avant oder so (weiß nich, wie die den Kombi nennen ;-) )...

 

MfG

 

DB

 

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LETZTE BEARBEITUNG AM 08-Mar-2002 UM 11:07 (GMT)[p]Gude!

 

Gab's da nicht mal 'nen Scheich, der sich einen F (355?) zu 'nem Kombi umbauen lies? (Oje, s, ss, ß?)

 

Gruss Kobe

 

Nachtrag: Ich hab' ein Bild: http://www.carpassion.com/de/phpBB/viewtop...ic=862&forum=17

 

Das ist fast so Dekadent, wie wenn man die schmutzige Wäsche bei der Urlaubsheimfahrt stehen lässt, weil sonst der Wein nicht in den Kofferraum passt.

 

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>Gab's da nicht mal 'nen Scheich,

>der sich einen F (355?)

>zu 'nem Kombi umbauen lies?

>(Oje, s, ss, ß?)

 

ß

 

>Gruss Kobe

 

auch hier ein ß

 

 

 

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